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Der Fluchtkorridor aus Mariupol soll wieder geöffnet werden. Der ukrainische Präsident warnt vor heftigen Angriffen. Die aktuellen Entwicklungen aus Mariupol im News-Ticker.
Mariupol â" Evakuierungsaktionen für Zivilistinnen und Zivilisten im eingekesselten Mariupol sind bislang mehrfach gescheitert. Nun soll am Freitagmorgen (01.04.2022) erneut ein humanitärer Korridor für die noch rund 100.000 festsitzenden Menschen aus der Hafenstadt geschaffen werden.
Der Korridor von Mariupol ins 220 Kilometer entfernte Saporischschja werde ab 9 Uhr MESZ âwieder geöffnetâ, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Donnerstag (31.03.2022). Zuvor hatten Bundeskanzler Olaf Scholz* (SPD*) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron* die Aktion vom Kreml-Chef gefordert.
Die Hafenstadt Mariupol ist im Ukraine-Krieg weiter hart umkämpft. © Alexei Alexandrov/dpa Lage in Mariupol: Bevölkerung soll mit Bussen evakuiert werdenMit 45 Bussen wollen das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) sowie Vertreterinnen und Vertreter des UN-Flüchtlingskommissars zahlreiche Menschen aus der umkämpften Stadt herausholen und zugleich zwei Lastwagen mit Hilfsgütern in das strategisch wichtige Mariupol liefern. Die noch verbliebene Bevölkerung sei seit Wochen von jeglicher Versorgung abgeschnitten, berichtete Agence France-Presse (afp). Hilfsorganisationen beschreiben die humanitäre Situation als katastrophal. In der Vergangenheiten gestalteten sich bisherige Evaluierungsversuche schwierig. Wie CNN berichtete, wurden am Donnerstag 14 Tonnen Hilfsgüter, darunter Lebensmittel und Medikamente, von russischen Truppen beschlagnahmt und 45 Busse blockiert.
Allerdings müssten sich nach Einschätzungen des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj Mariupol und auch weitere Regionen im Osten und Süden der Ukraine auf noch heftigere Angriffe Russlands vorbereiten. Dass die russische Regierung angekündigt habe, die Angriffe auf Kiew* und Tschernihiw im Norden des Landes zurückzufahren, sei âTeil ihrer Taktikâ, erklärte Selenskyj in der Nacht zum Freitag in einer Rede.
Ukraine-Krieg: Russische Armee konzentriert sich auf Donbass und MariupolStattdessen wolle sich die russische Armee auf andere Gebiete konzentrieren, âin denen es schwierig für uns sein kannâ, warnte der Staatschef. Deshalb seien im Donbass, Mariupol und der Gegend um Charkiw âgewaltige Angriffeâ zu befürchten.
Militärexperten zufolge will Russland die Gebiete zwischen dem Donbass und der annektierten Krim-Halbinsel einnehmen. Doch der erbitterte Widerstand ukrainischer Streitkräfte in Mariupol stellt das Haupthindernis dar. (kas mit afp)*fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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