Ukraine-News im Liveticker: Sechs Tote bei Angriff auf Einkaufszentrum in Kiew


Das zehnstöckige Gebäude wurde bereits am späten Sonntagabend von einer gewaltigen Explosion erschüttert, nun ziehen die ukrainischen Behörden Bilanz: Bei dem Angriff auf ein Einkaufszentrum in der Hauptstadt Kiew sind womöglich bis zu sechs Menschen getötet worden.

Vor dem Zentrum namens Retroville im Nordwesten Kiews lagen am Montagmorgen sechs Leichen, wie ein AFP-Journalist berichtete. Offiziell von den Behörden bestätigt ist diese Zahl noch nicht, der Rettungsdiensts sprach von mindestens vier Toten. Bürgermeister Vitali Klitschko hatte in der Nacht zunächst einen Toten gemeldet.

Der gesamte südliche Teil des Einkaufszentrums und Autos auf seinem Parkplatz wurden zerstört, wie der AFP-Reporter berichtete. Im Boden klaffte ein mehrere Meter großer Krater. Die verkohlten Überreste des Gebäudes qualmten am Morgen immer noch. Feuerwehrleute und Soldaten suchten in den Trümmern nach weiteren Opfern.

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Der ukrainische Rettungsdienst hatte in der Nacht auf Facebook erklärt, „feindlicher Beschuss" habe mehrere Stockwerke des Einkaufszentrums im Stadtviertel Podilsky in Brand gesetz t. Auf von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen von Überwachungskameras war eine große Explosion gefolgt von mehreren kleineren Detonationen zu sehen. Feuerwehrleute zogen demnach mindestens einen staubbedeckten Mann aus den Trümmern.

Rettungskräfte bei der Arbeit

Quelle: via REUTERS

Die Männer versuchen offenbar, Menschen zu bergen

Quelle: via REUTERS

Bewohner eines benachbarten Gebäudes, dessen Fenster durch die Explosion zerstört wurden, sagten, sie hätten einige Tage zuvor einen mobilen Raketenwerfer in der Nähe gesehen. Die gewaltige Explosion war in der ganzen Stadt zu spüren, wie AFP-Journalisten berichteten. Bilder von vor Ort sendete am Tag nach dem Angriff derweil Paul Ronzheimer von der „Bild"-Zeitung.

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Kiew wurde bereits in der vergangenen Woche von einer Reihe von Angriffen getroffen. Erst am Sonntag waren bei einem Angriff auf einen Wohnblock fünf Menschen verletzt worden.

Alle Entwicklungen im Liveticker: 08:23 Uhr - Exporte nach Russland kurz vor Kriegsbeginn um ein Fünftel gewachsen

Der deutschen Exporte nach Russland sind unmittel bar vor dem Krieg gegen die Ukraine kräftig gewachsen. Sie legten im Februar auch wegen stark gestiegener Außenhandelspreise um 20,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf 2,4 Milliarden Euro zu, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte.

„Der Außenhandel mit Russland war erst ab Ende Februar 2022 durch den Angriffs Russlands auf die Ukraine und die in der Folge getroffenen Sanktionen eingeschränkt", erklärten die Statistiker dazu.

08:03 Uhr - Ukrainischer Zivilschutz gibt Entwarnung: Keine Gefahr nach Ammoniak-Austritt

Nach dem Austritt von hochgiftigem Ammoniak aus einem Chemiewerk in der ukrainischen Stadt Sumy besteht nach Darstellung der Behörden keine Gefahr für die Bevölkerung. Das teilte der staatliche Zivilschutz am Montagmorgen bei Telegram mit und sprach von einem „leichten Ammoniak-Austritt". Durch Beschuss sei ein Tank beschädigt worden. Die betroffene Stelle sei abgedichtet worden. Den Angaben zufolge wurde ein Mitarbeiter d es Unternehmens verletzt.

Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky hatte in der Nacht zum Montag an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk „Sumychimprom" appelliert, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen.

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Der nordrhein-westfälische Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) dringt auf schnelle Vorbereitungen für die Aufnahme von bis zu einer Million Flüchtlingen aus der Ukraine.

Stamp forderte am Montag im „Morgenmagazin" des ZDF ein gesamtstaatliches Vorgehen von Bund, Ländern und Gemeinden. Derzeit sei überhaupt nicht abzuschätzen, wie viele Menschen Zuflucht in Deutschland brauchen.

Eine Art Masterplan solle eine Million Betten vorsehen. „Auch wenn wir sie vielleicht am Ende hoffentlich nicht in Anspruch nehmen müssen", fügte der FDP-Politiker hinzu.

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Anzeichen für Völkermord 07:29 Uhr - Russischer Autobauer Avtovaz setzt teilweise Produktion aus

Russla nds größter Autobauer Avtovaz stoppt wegen eines Mangels an Elektrobauteilen in dieser Woche teilweise die Produktion. Dies gelte bis Freitag, teilt das Unternehmen mit. Avtovaz hat bereits in diesem Monat wegen Engpässen bei Elektrokomponenten seine Werke in Togliatti und Ischewsk zeitweise stillgelegt. An dem Unternehmen hält der französische Autobauer Renault einen Mehrheitsanteil.

06:44 Uhr - Lindner warnt vor hohen Erwartungen an Staatshilfen in Ukraine-Krise

Vor einem Treffen der Koalitionsspitzen hat Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) vor übertriebenen Erwartungen an Wirtschaftshilfen des Staates in der Ukraine-Krise gewarnt.

Einen „allgemeinen Verlust an Wohlstand, der sich aus steigenden Weltmarktpreisen für Energieimporte ergibt", könne der Staat ebenso wenig ausgleichen „wie das individuelle unternehmerische Risiko", sagte Lindner der „Augsburger Allgemeinen" vom Montag.

„Ich kann aber versichern, dass wir Schocks abfe dern und Menschen vor dem Verlust ihrer Existenz schützen werden", sagte der FDP-Chef weiter. Gleichzeitig verteidigte Lindner den von ihm vorgeschlagenen Tank-Rabatt für Autofahrer gegen Kritik von den Koalitionspartnern. Er sei für andere Ideen offen, versicherte er.

Christian Lindner (FDP), Bundesminister der Finanzen

Quelle: dpa/Michael Kappeler

06:25 Uhr – Anwohner von Chemiefabrik in der Nordukraine sollen wegen Lecks Schutz suchen

Anwohner einer Chemiefabrik im Norden der Ukraine sollen wegen eines Lecks Schutz suchen. In der Sumychimprom-Anlage in Nowoselyzja sei ein „Ammoniakleck" aufgetreten, teilte der Gouverneur der Region Sumy, Dmytro Schywytsky, am Montag auf dem Internetdienst Telegram mit. Betroffen sei ein Gebiet von 2,5 Kilometern rund um die Anlage für Düngemittel. „Ammoniak ist leichter als Luft, daher sollten Schutzräume, Keller und untere Stockwerke zum Schutz aufgesucht werden", teilte er weiter mit.

Rettu ngskräfte seien vor Ort im Einsatz. Die nahegelegene Großstadt Sumy sei jedoch nicht in Gefahr. Das 350 Kilometer östlich von Kiew gelegene Sumy ist seit Wochen Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen den russischen Angreifern und ukrainischen Streitkräften. 

Moskau hat Kiew wiederholt beschuldigt, Angriffe mit improvisierten Chemiewaffen vorzubereiten.

06:16 Uhr  Frankreich friert russisches Eigentum im Wert von 850 Millionen Euro ein

Der französische Staat hat nach Angaben von Wirtschaftsminister Bruno Le Maire seit dem Kriegsbeginn in der Ukraine Vermögenswerte russischer Oligarchen in Höhe von fast 850 Millionen Euro eingefroren. Dazu gehörten 150 Millionen Euro auf Konten von Privatpersonen, rund 30 Immobilien im Wert von insgesamt 539 Millionen Euro und zwei Yachten im Wert von 150 Millionen Euro, zählte der Minister im Interview mit französischen Medien auf.

„Die Sanktionen schaden Russland, schaden dem russischen Staat, schaden (dem russische n Präsidenten) Wladimir Putin", sagte Le Maire. Er verwies auch auf das Einfrieren von Vermögenswerten der russischen Zentralbank im Wert von 22 Milliarden Euro.

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs in der Ukraine Ende Februar hatte die EU mehrere Sanktionspakete gegen Putin, den russischen Finanzsektor sowie russische Oligarchen erlassen. Moskau hatte darauf mit Gegensanktionen reagiert.

05:51 Uhr – Schiffe mit Getreide aus ukrainischem Hafen verschwunden

Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk sind nach Berichten des ukrainischen Militärs fünf mit Getreide beladene Schiffe „verschwunden". Die mit mehreren zehntausend Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die „Ukrajinska Prawda". Die Berichte ließen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen Meer, unweit der schwer umkäm pften Hafenstadt Mariupol.

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Angebotslücke durch Krieg 05:36 Uhr - US-Präsident Biden besucht in dieser Woche Polen

US-Präsident Joe Biden will am Freitag nach Warschau reisen, um mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda über den Einmarsch Russlands in der Ukraine zu sprechen. „Der Präsident wird erörtern, wie die Vereinigten Staaten an der Seite unserer Verbündeten und Partner auf die humanitäre und menschenrechtliche Krise reagieren, die Russlands ungerechtfertigter und unprovozierter Krieg gegen die Ukraine ausgelöst hat", erklärte Bidens Sprecherin Jen Psaki am Sonntagabend.

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Zudem werden die Regierungen der Europäischen Union mit Biden diese Woche über ein Ölembargo gegen Russland beraten. „Wir arbeiten an einer fünften Runde von Sanktionen und es werden einige neue Vorschläge gemacht", sagt ein hochrangiger EU-Diplomat unter der Bedingung der Anonymität.

„Die Reise wird sich darauf konzentrieren, die Welt weiterhin für die Unterstützung des ukrainischen Volkes und gegen Präsident Putins Invasion in der Ukraine zu mobilisieren", erklärte P saki dazu. „Aber es gibt keine Pläne, in die Ukraine zu reisen", fügte sie hinzu.

05:15 Uhr - UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen

Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll in Kürze über eine weitere Resolution im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine abstimmen. Eine entsprechende Beschlussvorlage mit dem Namen „humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine" wurde am Sonntagabend (Ortszeit) nach dpa-Informationen unter den 193 Mitgliedern des größten UN-Gremiums verteilt. Es wird mit breiter Zustimmung bei einer noch anzusetzenden Abstimmung in den kommenden Tagen gerechnet – Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie Anfang März bei einer Resolution in der Vollversammlung erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Die Resolution Anfang März hatte Russlands Krieg verurteilt.

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Anzeichen für Völkermord

Eigentlich hätte eine Resolution zur Verbesseru ng der humanitären Lage in der Ukraine im mächtigeren UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung gebracht werden sollen. Ein Entwurf von Frankreich und Mexiko allerdings scheiterte an einer internen Meinungsverschiedenheit vor allem mit den USA darüber, wie stark sich der Text gegen Moskau richten sollte. Eine weitere Vorlage von Russland selbst fand nicht genug Rückhalt, sodass Moskau von der Abstimmung Abstand nahm. Eine Resolution im Sicherheitsrat ist völkerrechtlich bindend, ein Beschluss in der Vollversammlung dagegen nicht.

02:00 Uhr - Kiew wird erneut von Explosionen erschüttert

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist am späten Sonntagabend von mehreren Explosionen erschüttert worden. Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden dabei mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil im Westen der Metropole beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden.

„Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort", teilte Klitschko auf Telegram mit. Nach ersten Erkenntnissen wurde bei dem Angriff mindestens ein Mensch getötet. „Wir warten auf genauere Informationen."

Nach Erkenntnissen ukrainischer Militärs hat die russische Luftwaffe nach anfänglichen Verlusten ihre Strategie bei Angriffen geändert. „In 25 Tagen haben die russischen Besatzer schwere Verluste zu Lande und auch in der Luft erlitten – 96 Flugzeuge, 118 Hubschrauber und Dutzende Marschflugkörper und Drohnen", sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ignat nach Angaben der „Ukrajinska Prawda" am Sonntagabend.

Helfer außerhalb eines zerstörten Einkaufszentrums in Kiew

Quelle: via REUTERS

Angesichts dieser Verluste sei seit zwei Tagen eine neue Strategie der Russen erkennbar, die verstärkt mit Aufklärungsdrohnen die Ergebnisse von Raketenangriffen kontrollierten. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

01:18 Uhr – Sloweniens Diplomaten kehren nach Kiew zurüc k

Wenige Tage nach seinem Überraschungsbesuch in Kiew hat Sloweniens Regierungschef Janez Jansa die Rückkehr der Diplomaten seines Landes in die ukrainische Metropole angekündigt. Die Ukraine brauche direkte diplomatische Unterstützung, begründete Jansa am Sonntag die Entscheidung auf Twitter. „Wir arbeiten daran, dass auch die EU dasselbe tut."

Sloweniens Botschafter und weiteres Botschaftspersonal, die Kiew zusammen mit vielen Diplomaten anderer Länder mit Kriegsausbruch verlassen hatten, werden nach einem Bericht des slowenischen Fernsehens noch in dieser Woche zurückkehren. „Sie sind Freiwillige", betonte Jansa.

Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien reisen nach Kiew

Die russische Offensive rückt immer näher an das Stadtzentrum der Hauptstadt Kiew heran. Raketen trafen mehrere Wohnhäuser und eine U-Bahn-Station. Inmitten d er Gefechte reisen die Regierungschefs von Polen, Tschechien und Slowenien nach Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Selenskyj zu treffen.

Quelle: WELT / Peter Haentjes

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki sowie Tschechiens Ministerpräsident Petr Fiala und Jansa waren am Dienstag vergangener Woche überraschend mit dem Zug nach Kiew gereist. „Dies war vor allem, um zu zeigen, dass wir die Ukraine nicht abgeschrieben haben", kommentierte Jansa anschließend.

01:15 Uhr –  Griechischer Konsul vergleicht Mariupol mit Stalingrad

Einer der letzten europäischen Diplomaten hat die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol verlassen. Nach seiner Rückkehr in Athen sagte der griechische Konsul Manolis Androulakis am Sonntag: „Mariupol wird in eine Liste von Städten in der Welt aufgenommen werden, die durch den Krieg völlig zerstört wurden, wie Gue rnica, Stalingrad, Grosny, Aleppo." Er rief die Menschen dazu auf, „ihre Stimmen zu vereinen, um einen Waffenstillstand zu fordern".

Er schilderte schlimme Szenen aus der Hafenstadt, wo er nach russischen Angriffen auf den Straßen verstreute menschliche Gliedmaßen gesehen hatte. Die Zivilisten würden „blind" getroffen und seien „hilflos", sagte er. Androulakis betonte: „Helden sind die Menschen, die dort geblieben sind und versuchen werden, ihr Leben von Grund auf neu aufzubauen".

01:00 Uhr – CDU-Politiker dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Schröder

Der CDU-Politiker Michael Brand dringt auf Sanktionen gegen Altkanzler Gerhard Schröder wegen dessen Russland-Verbindungen. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) müsse dafür sorgen, dass „auch Schröder sanktioniert wird, der von Putin höchstpersönlich in führende Positionen im russischen Energiesektor platziert wurde und der hunderttausende Euro dafür kassiert, die Interessen des Kriegstreib ers Putin zu vertreten", sagte der menschenrechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion dem „Tagesspiegel" (Montag).

Es sei dem Steuerzahler und dem deutschen Rechtsstaat nicht länger zumutbar, „dass ein deutscher Staatsbürger, der an der Finanzierung des brutalen Krieges in der Ukraine beteiligt ist, nur deshalb nicht auf der Sanktionsliste steht, weil er einmal SPD-Vorsitzender und Bundeskanzler war." Schröder sei für ihn heute weniger Ex-Kanzler „als vielmehr ein ausländischer Agent von Putin, zumindest inhaltlich. Und so muss er dann auch behandelt werden."

00:13 Uhr – Neue Verhandlungsrunde Moskaus und Kiews am Montag

Unterhändler der Ukraine und Russlands haben für Montag eine neue Verhandlungsrunde per Videoschalte vereinbart. Schon am Morgen wollten die beiden Teams die Gespräche aufnehmen, sagte der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am späten Sonntagabend der Agentur Unian. „Zuletzt haben Arbeitsgruppen b eider Seiten intensiv gearbeitet." Am vergangenen Montag waren die bisher letzten Friedensgespräche auf höherer Ebene geführt worden.

Nach Meinung Podoljaks könnten die Verhandlungen mit Moskau über ein Ende des Kriegs noch „mehrere Wochen" dauern. Allerdings gebe es inzwischen Anzeichen, dass Moskaus Position zuletzt „angemessener" und realistischer worden sei. Genauere Angaben dazu machte er nicht.

Moskaus Maximalforderungen beinhalten die Neutralität der Ukraine sowie eine Entmilitarisierung des Nachbarlandes. Außerdem fordert Russland die Anerkennung der Krim als russisches Staatsgebiet sowie die Unabhängigkeit der abtrünnigen sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk. Die Ukraine hat bisher Kompromissbereitschaft bei den Gesprächen über die Neutralität des Landes signalisiert, fordert aber starke Sicherheitsgarantien des Westens. Zudem besteht Kiew auf territorialer Unversehrtheit.

Letzten Endes besteht der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darauf, sich direkt mit seinem Widersacher Wladimir Putin zu Verhandlungen treffen. Der Kreml lehnt dies bisher ab.

22:54 Uhr – Russische Journalistin nach Protest im Live-TV: Es ist Putins Krieg

Die russische TV-Journalistin, die während der Nachrichten im Staatsfernsehen mit einem Plakat gegen Russlands Krieg in der Ukraine protestiert hat, hat ihre Landsleute zu kritischem Denken aufgerufen. Marina Owssjannikowa zeigte sich am Sonntag bei einem Interview per Videoschalte mit dem US-Sender ABC zugleich überzeugt davon, dass eine Mehrheit der Russen gegen den von Kremlchef Wladimir Putin angeordneten Angriffskrieg sei. „Die Menschen in Russland sind wirklich gegen den Krieg. Es ist Putins Krieg, nicht der Krieg des russischen Volkes."

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Journalistin Owsjannikowa

Owssjannikowa sagte einer ABC-Übersetzung zufolge, nach dem Angriff auf die Ukraine habe sie weder schlafen noch essen können. Was in ihr em Sender gezeigt worden sei, „war sehr anders als das, was in Wirklichkeit passierte". Mit ihrer Aktion habe sie der Welt zeigen wollen, „dass Russen gegen den Krieg sind". Zugleich habe sie ihren Landsleuten deutlich machen wollen, dass sie angesichts der Propaganda „kritisch denken und die Informationen, die ihnen präsentiert werden, kritisch analysieren müssen".

Die Redakteurin des russischen Staatsfernsehens hatte am Montagabend in den Hauptnachrichten des Ersten Kanals ein Protestplakat gegen den Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Sie war für ihre Aktion bereits am Dienstag zu einer Geldstrafe von 30 000 Rubel (rund 226 Euro) verurteilt worden. Möglicherweise droht ihr aber noch eine weitere Strafe.

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Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol