Ukraine-Krieg: Wladimir Klitschko wohl in Berlin gelandet - Treffen mit „hochrangigen Politikern“ geplant


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  • Erstellt: 31.03.2022, 10:15 Uhr

    Von: Bedrettin Bölükbasi, Franziska Schwarz

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    Ukraine-Krieg: Wladimir Klitschko soll am Donnerstag nach Berlin gereist sein, um dort mit deutsche Politikern zu diskutieren. Der News-Ticker. 

  • Ukraine-Krieg*: Das US-Verteidigungsministerium sieht keine Zeichen von Entspannung auf russischer Seite (siehe Update vom 30. März, 21.30 Uhr).
  • Russland kündigt eine Feuerpause für Mariupol an, die Ukraine spricht von „Manipulation“ (siehe Update vom 31. März, 6.55 Uhr).
  • Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg wird fortlaufend aktualisiert. Alle Infos zum Hintergrund der Ukraine-Krise*.
  • Update vom 31. März. 10.05 Uhr: Wladimir Klitschko soll am Donnerstag von der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Berlin gereist sein. Darüber berichtet Bild. Wladimir Klitschko und sein Bruder Vitali, Bürgermeister von Kiew, sollen zuvor auf Telegram geschrieben habe: „Zur politischen Unterstützung der Ukraine, wirtschaftlichen, humanitären und militärischen Hilfe für unseren Staat sind Treffen mit hochrangigen Politikern Deutschlands geplant.“ Zur Bild soll Wladimir Klitschko nach seiner Ankunft in Berlin gesagt haben: „Es geht um weitere Hilfe für die Ukraine in einer dramatischen Situation für unser Land. Wir sind dankbar für die geleistete Hilfe, brauchen aber im Krieg gegen die russische Armee dringend sowohl noch mehr humanitäre als auch militärische Unterstützung.“

    Ex-Profiboxer Wladimir Klitschko in einem Video vor zerstörten Gebäuden in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. © Wladimir Klitschko / Twitter @Klitschko

    Update vom 31. März, 9.10 Uhr: Russland hat am frühen Morgen eine Feuerpause für Mariupol im Ukraine-Krieg angekündigt (siehe Update vom 31. März, 6.55 Uhr). Nun will die Regierung in Kiew 45 Busse zur Evakuierung von Einwohnern aus der seit Wochen massiv beschossenen Hafenstadt entsenden. „Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag in einer Videobotschaft.

    Ukraine-Krieg: Feuerpause für Mariupol angekündigt â€" Ukraine spricht von „erneuter Manipulation“

    Update vom 31. März, 6.55 Uhr: Russland hat erneut eine Feuerpause für die schwer zerstörte südukrainische Hafenstadt Mariupol angekündigt. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10 Uhr (Ortszeit; 9 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor herauszuholen, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Mittwoch. Die ukrainische Regierung bezeichnete die russische Ankündigung als Versuch der „erneuten Manipulation“.

    Russland hatte eine „direkte Beteiligung von Vertretern des UN-Hochkommissars für Flüchtlinge (UNHCR) und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK)“ vorgeschlagen. Der humanitäre Korridor soll demnach über die unter russischer Kontrolle stehende Stadt Berdjansk ins 250 Kilometer entfernte Saporischschja führen. Das russische Ministerium forderte die Regierung in Kiew auf, die „bedingungslose Einhaltung“ der Feuerpause durch eine schriftliche Mitteilung an die russische Seite sowie das UNHCR und das IKRK zu bestätigen. Russland hatte bereits mehrfach entsprechende Ankündigungen gemacht. Die Evakuierungsaktionen waren jedoch meist gescheitert, wofür sich beide Seiten gegenseitig die Schuld gaben.

    Die Hafenstadt Mariupol ist schwer zerstört. © Alexei Alexandrov/dpa Baerbock: Russland „entschlossen, die Stadt zu erobern oder zu vernichten“

    Bundesaußenministerin Annalena Baerbock wies am Donnerstagmorgen darauf hin, dass „noch immer weit mehr als 100.000 Zivilistinnen und Zivilisten“ in Mariupol eingeschlossen seien â€" „darunter Kinder, Frauen, Männer, alte Menschen“. Sie erlebten seit Wochen „einen kaum vorstellbaren Alptraum ohne Strom, ohne Wasser, ohne Heizung in einer Stadt, auf die pausenlos russische Bomben, Raketen und Granaten fallen, und die dem Erdboden gleich gemacht wird“.

    Russland scheine „entschlossen, die Stadt zu erobern oder zu vernichten, egal um welchen menschlichen Preis“. Sie rufe die russische Regierung auf, „sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen“.

    Ukraine-Krieg: USA sieht keine Anzeichen für Deeskalation - Lambrecht in Washington

    Update vom 30. März, 21.30 Uhr: Das US-Verteidigungsministerium sieht keine Anzeichen einer Deeskalation durch Russland im Ukraine-Krieg trotz des von Moskau angekündigten Rückzugs. „Ein Großteil der Truppen befinden sich weiterhin um Kiew“, betonte Pentagon-Sprecher John Kirby auf einer Pressekonferenz im Ministerium. Es gebe lediglich eine Neupositionierung eines kleinen Anteils der russischen Einheiten, während Luftangriffe andauern würden.

    Das amerikanische Verteidigungsministerium gehe davon aus, dass Russland diese Truppen in andere Gebiete in der Ukraine verlegen werde: „Keine der Einheiten sind in ihre Heimstützpunkte zurückgekehrt.“ Darüber hinaus entsende Moskau ein Teil der Truppen auch nach Belarus. „Falls Russland es ernst mit der Deeskalation meint, dann sollten diese Truppen in ihre Heimstützpunkte geschickt werden, anstatt nach Belarus für Versorgung“, so Kirby.

    Kirby äußerte sich auch zur Situation in der Hafenstadt Mariupol. „Es gibt russische Truppen, die sehr, sehr nah an der Stadt sind“, unterstrich der Sprecher und bezeichnete die Kämpfe als „schwer“. „Es ist offensichtlich verheerend“, sagte Kirby mit Blick auf die Zusammenstöße. Die Stadt werde durch russische Luftangriffe regelrecht „dezimiert“. Darüber hinaus habe die Kreml-nahe Wagner-Gruppe nun etwa 1000 Söldner im Donbass. Hierfür rekrutiere die Gruppe Kämpfer aus Ländern wie Syrien und Libyen, führte Kirby an.

    Ukraine-Krieg: Verteidigungsministerin Lambrecht in den USA

    Update vom 30. März, 21.00 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bei ihrem Antrittsbesuch in Washington inmitten des Ukraine-Kriegs die enge Zusammenarbeit mit den USA und in der Nato bekräftigt. „Wir stehen näher zusammen als jemals zuvor“, sagte Lambrecht am Mittwoch nach einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es „nicht gelungen, uns in der Nato und in der EU zu spalten“.

    „Wir stehen zusammen und wir sind verlässliche Partner“, sagte Lambrecht weiter. „Darauf können sich insbesondere unsere Nato-Verbündeten an der Nato-Ostflanke verlassen, ohne Wenn und Aber“, so die Ministerin. Ihre Gespräche in Washington hätten deutlich gemacht, „wie sehr wir zusammenstehen in der deutsch-amerikanischen Freundschaft, aber auch in der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit in Fragen der Sicherheitspolitik“, sagte die Bundesverteidigungsministerin. Sie würdigte auch den „unglaublichen Kampf“ der Ukraine im „brutalen Angriffskrieg“ Russlands.

    Skeptisch zeigte sich Lambrecht mit Blick auf die russische Ankündigung vom Vortag, die Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw im Norden der Ukraine "radikal" zu verringern. "Alle Ankündigungen, die von Russland, die von Putin gemacht werden, sind mit großer Skepsis zu betrachten, und es müssen den Worten Taten folgen", sagte Lambrecht. Russland dürfe nicht "Truppen nur verlegen und womöglich einen anderen Weg zu suchen, diesen brutalen Krieg weiterzuführen".

    Ukraine-Krieg: Weiterhin Kämpfe um Kiew - CNN berichtet von Artillerie und Mehrfachraketenwerfern

    Update vom 30. März, 20.15 Uhr: Trotz des von Russland angekündigten Rückzugs würden die Kämpfe um die ukrainische Hauptstadt Kiew weiterhin andauern, berichtete der US-Sender CNN unter Berufung auf CNN-Korrespondenten in der Stadt. In der Nähe von Irpin höre man konstant Artilleriebeschuss und Mehrfachraketenwerfer sowie Schüsse von leichten Waffen.

    Update vom 30. März, 19.20 Uhr: Die US-Regierung will der Ukraine weitere finanzielle Unterstützung in Millionenhöhe zukommen lassen. US-Präsident Joe Biden habe seinem ukrainischen Kollegen Wolodymyr Selenskyj in einem Telefonat 500 Millionen US-Dollar (rund 448 Millionen Euro) an direkter Haushaltshilfe zugesagt, teilte das Weiße Haus in Washington mit.

    Beide hätten außerdem darüber gesprochen, wie die USA der Ukraine weiter militärische, wirtschaftliche und humanitäre Hilfe zukommen lassen könnten. Man habe sich auch darüber ausgetauscht, wie die USA die wichtigsten Ersuchen der Ukraine um sicherheitspolitische Unterstützung erfüllen könnten und welche „kritischen Auswirkungen diese Waffen auf den Konflikt“ haben würden, so das Weiße Haus weiter. Ähnlich äußerte sich Selenskyj. Es sei über Verteidigungsmaßnahmen, ein neues Paket von Sanktionen sowie über finanzielle und humanitäre Hilfen gesprochen worden.

    Ukraine-Krieg: Russisches Verteidigungsministerium meldet Neugruppierung nahe Kiew

    Update vom 30. März, 17.45 Uhr: Nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau haben russische Truppen alle „Hauptaufgaben“ in der Nähe der ukrainischen Hauptstadt Kiew und Tschernihiw erfüllt. Nun befinde man sich in einer planmäßigen Phase der „Neugruppierung“ in diesen Gebieten, um die militärischen Aktivitäten in Prioritätsgebieten zu verstärken und „vor allem die Militäroperation zur kompletten Befreiung vom Donbass zu vervollständigen“, hieß es vom russischen Verteidigungsministerium.

    In der ersten Phase der von Russland als solche bezeichneten „Spezialoperation“ sei es das Ziel gewesen, ukrainische Streitkräfte dazu zu zwingen, Truppen für die Verteidigung von Großstädten wie Kiew und Tschernihiw zusammenzuziehen, erklärte das russische Ministerium. So habe man „den Feind“ auf dem Schlachtfeld gehalten, ihn besiegt, „ohne die Städte zu stürmen“ und verhindert, dass er Truppen in die Donbass-Region schickt. Dabei wies das Verteidigungsministerium darauf hin, dass die von pro-russischen Separatisten besetzten Gebiete im Osten der Ukraine die Hauptrichtung russischer Aktivitäten sind.

    Update vom 30. März, 17.20 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson rief die Gruppe der G7 dazu auf, ihre Aktionen gegen Russland zu intensivieren, bis alle russischen Soldaten die Ukraine verlassen. Die G7-Staaten dürften die Sanktionen „nicht einfach aufheben, nur weil es in der Ukraine einen Waffenstillstand gibt“, sagte Johnson im britischen Parlament. Dies würde dem russischen Machthaber Wladimir Putin in die Hände spielen. Die britische Regierung vertrete die Ansicht, so Johnson, dass Großbritannien und Verbündete die Sanktionen gegen Moskau weiterhin verstärken müssten. Mit Blick auf diplomatische Bestrebungen zur Lösung des Konflikts betonte Johnson: „Putin ist nicht zu vertrauen.“

    Ukraine-Krieg: Putin von eigenen Beratern fehlgeleitet? - Hunderte Tote bei Schlachten in Irpin

    Update vom 30. März, 16.35 Uhr: Laut den USA wird der russische Machthaber Wladimir Putin von seinen Beratern darüber fehlgeleitet, wie schlecht der Krieg in der Ukraine für Moskau läuft und wie schädlich die westlichen Sanktionen für die russische Wirtschaft sind. „Wir glauben, dass Putin falsch informiert wird“, sagte ein US-Beamter gegenüber der Reuters Nachrichtenagentur. Die hochrangigen Berater des Kreml-Chefs hätten Angst, ihm die Wahrheit zu sagen, behauptete der US-Beamte. Dabei gehe es um die schlechte Leistung des russischen Militärs in der Ukraine und westliche Sanktionen, die die russische Wirtschaft „lähmen“ würden.

    Update vom 30. März, 16.10 Uhr: In der ukrainischen Stadt Irpin im Nordwesten von Kiew sind nach Angaben des Bürgermeisters Oleksander Markuschjin 200 bis 300 Zivilisten gestorben, bevor ukrainische Truppen die Stadt diese Woche von russischen Soldaten zurückerobern konnten. Zudem seien etwa 50 ukrainische Soldaten bei der Militäroperation in Irpin gestorben, zitierte die Reuters Nachrichtenagentur den Bürgermeister. Russische Truppen hätten die Stadt die ganze Nacht lang mit Artillerie beschossen, so Markuschjin.

    Ukraine-Krieg: Erster Durchbruch bei Friedensverhandlungen zwischen Kiew und Moskau?

    Update vom 30. März, 15.35 Uhr: Mit Blick auf Friedensgespräche in der Türkei betonte der russische Chefunterhändler Wladimir Medinski, die Ukraine habe sich zum ersten Mal bereit gezeigt, auf Kernforderungen von Moskau zu reagieren. Die Ukraine habe bei Gesprächen in Istanbul eine Reihe schriftlicher Vorschläge gemacht. Diese würden auch ein Verzicht auf Nuklearwaffen sowie auf eine Mitgliedschaft in der Nato enthalten, so der russische Diplomat gegenüber dem Sender Rossiya-24.

    „Sie haben uns die Prinzipien einer möglichen Abmachung für die Zukunft auf Papier übergeben. Darin enthalten sind der Verzicht auf Nato-Mitgliedschaft, eine Verankerung des neutralen Status der Ukraine sowie die Abkehr von Nuklearwaffen und weiteren Massenvernichtungswaffen”, erklärte Medinski. Gleichzeitig sei Kiew auch einverstanden damit, keine ausländischen Militärstützpunkte und Einheiten auf ukrainischem T erritorium zuzulassen.

    Update vom 30. März, 14.35 Uhr: In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist ein Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach ukrainischen Angaben Ziel russischer Luftangriffe geworden. „Die Besatzer haben absichtlich ein IKRK-Gebäude in Mariupol bombardiert“, schrieb Ljudmyla Denisowa, Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, am Mittwoch im Messengerdienst Telegram. Es gebe noch keine gesicherten Informationen, ob bei dem Angriff Menschen getötet oder verletzt wurden.

    „Feindliche Flugzeuge und Artillerie schossen auf ein Gebäude, das mit einem roten Kreuz auf weißem Grund gekennzeichnet ist, was auf die Anwesenheit von Verletzten oder ziviler oder humanitärer Fracht hinweist“, hieß es in der Erklärung von Denisowa.

    Update vom 30. März, 14.10 Uhr: Der ukrainische Generalstab rechnet nicht mit einem großangelegten Abzug russischer Truppen aus Gebieten nahe der Hauptstadt Kiew. Der Gegner habe wegen seiner Verluste wohl nur „vorübergehend das Ziel aufgegeben, Kiew zu blockieren“, teilte der Generalstab am Mittwochmittag mit. Stattdessen gruppierten sich die russischen Truppen um und konzentrierten sich auf Angriffe im Osten und Süden der Ukraine.

    Bestätigt wurde ein Teilrückzug russischer Einheiten von dem Ort Browary, der östlich der Millionenstadt Kiew liegt. Nach Gesprächen mit der Ukraine am Dienstag hatte Russland angekündigt, seine Kampfhandlungen bei Kiew und der Stadt Tschernihiw zurückzufahren.

    Ukraine-Krieg: Ex-Oligarch glaubt, dass Putin Nato angreifen wird

    Update vom 30. März, 13.53 Uhr: Michail Chodorkowski war einst einer der reichsten Männer Russlands. Nun teilte der russische Exil-Oppositionelle seine Einschätzung zu Wladimir Putin: „Er wird Nato-Staaten angreifen, so oder so - nicht unbedingt mit Raketen, aber etwa mit Terrorangriffen“, sagte der ehemalige Oligarch in einem aktuellen Gespräch mit der Wochenzeitung Die Zeit.

    In Deutschland müsse man verstehen, dass Putin und sein Machtzirkel davon überzeugt seien, in der Ukraine einen Krieg gegen die USA zu führen - und damit gegen die Nato. „Ich glaube, er denkt: Wird die Nato zusammenhalten, wenn ich die Grenze nach Polen oder in die Baltenstaaten überquere? Ich kann“s ja mal probieren!“, sagte Chodorkowski.

    „Ich persönlich denke, die Nato wird nicht reagieren, und im Ergebnis wird sie dadurch aufhören zu existieren. Das ist genau, was Putin will“, führte Chordorkowski, der heute in London lebt, aus.

    Kreml-Kritiker und Ex-Oligarch Michail Chodorkowski im März 2022 in Berlin © Bernd von Jutrczenka/dpa Ukraine-Krieg-News: Kreml rudert bei Rubel-Zahlungen zurück

    Update vom 30. März, 12.49 Uhr: Der Kreml rudert zurück: Rubel-Zahlungen für russisches Gas sollen doch noch nicht ab Donnerstag (31. März) gelten, sondern schrittweise, teilte dessen Sprecher Dmitri Peskow an diesem Mittwoch mit.

    Vielmehr wolle sich Präsident Wladimir Putin an Donnerstag mit Vertretern des russischen Gasriesen Gazprom und der Zentralbank treffen, um sich über die Stand der Dinge informieren zu lassen. Peskow hatte zuvor gesagt, wenn nicht bezahlt werde, komme kein Gas; Russland sei keine Wohltätigkeitsorganisation.

    Die Ankündigung war eine Reaktion Russlands auf die westlichen Sanktionen im Zuge des Ukraine-Kriegs gewesen. Sein Land könne nach Putins Worten mit Euro und Dollar nichts mehr anfangen kann. Mehr Hintergründe erfahren Sie im Wirtschafts-Ticker zum Ukraine-Krieg von merkur.de*.

    Russlands Präsident Wladimir Putin (Archivbild) © Mikhail Klimentyev/dpa Ukraine-Krieg-News: Selenskyj-Seite warnt vor Gefahr in Tschernobyl

    Update vom 30. März, 12.15 Uhr: Die ukrainische Seite befürchtet, dass in der Atomruine Tschernobyl Munition explodieren könnte. Das berichtet Spiegel Online an diesem Mittwoch und beruft sich dabei auf die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.

    Sie forderte demnach, dass der UN-Sicherheitsrat „unverzüglich“ Maßnahmen ergreift, um die Sperrzone zu entmilitarisieren. Es gehe um das Risiko „einer Wiederholung einer nuklearen Katastrophe“, zitiert das Nachrichtenportal Wereschtschuk.

    Die Atomruine Tschernobyl (Archivbild) © IMAGO / ITAR-TASS Ukraine-Krieg: Neue Geheimdienst-Infos - „Neupositionierung“ der Putin-Truppen erwartet

    Erstmeldung vom 30. März: London/Kiew - Schon vor dem Ukraine-Krieg hat die britische Regierung unter Premier Boris Johnson* in ungewöhnlich offener Art und Weise Geheimdienstinformationen mit der Öffentlichkeit geteilt. Auch an diesem Mittwochmorgen gab sie eine Einschätzungen zum Verlauf weiter.

    Demnach haben sich einige russische Einheiten nach Belarus und Russland zurückgezogen. Grund sind schwere Verluste in der Ukraine. Dort wollen sie Nachschub organisieren und sich neu aufstellen, hieß es. Daran zeigten sich die Schwierigkeiten, die Putins Truppen bei ihrer Invasion haben. Nun erhöhe sich der Druck auf die in der Ukraine verbleibende russische Logistik weiter.

    Man rechne damit, dass Moskau seine geschwächte Kampfstärke am Boden durch verstärkte Raketenangriffe kompensieren werde. Der vom Kreml ausgegebene Fokus auf die Ostukraine sei mutmaßlich „ein stillschweigendes Eingeständnis“ der Probleme.

    Russische Soldaten bei einer Militärübung in der Region Kaliningrad am 22. März. © Mikhail Golenkov/Imago Images Ukraine-Krieg-News: Große Zweifel an Putins Kiew-Ankündigung

    Wie ernst meint es der Kreml mit seinen jüngsten Ankündigungen? Die jüngsten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland* haben für Aufsehen gesorgt. Sie rufen aber auch starkes Misstrauen hervor. Die USA bezweifeln, dass die Truppen von Wladimir Putin* ihre Angriffe auf Kiew „radikal“ verringern. Vielmehr drohe eine neue Großoffensive.

    Bislang scheine sich nur eine „kleine Zahl“ russischer Soldaten von Kiew zu entfernen. Das sei aber kein „Rückzug“, sondern eine „Neupositionierung“ der Truppen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Dienstag (29. März).

    „Das bedeutet nicht, dass die Gefahr für Kiew vorbei ist.“ Es drohe eine „Großoffensive gegen andere Regionen in der Ukraine“, fuhr er fort. Man müsse weiter mit „massiver Brutalität“ gegen die Ukraine und Kiew rechnen, warnte er.

    Wolodymr Selenskyj*, Präsident der Ukraine, sieht das ähnlich. „Diese Signale Ã¼bertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse“, sagte er am Dienstagabend in einer Videoansprache. (Mehr dazu im Video am Artikelanfang.)

    Ukraine-Krieg-News: London-Geheimdienst rechnet mit neuer Großoffensive

    Britische Militärexperten halten es aktuell für „höchst wahrscheinlich“, dass russische Soldaten im Ukraine-Krieg ihre Kampfkraft aus dem Norden in den Südosten des Landes verlegen. Sie rechnen also mit einer verstärkten Offensive in der Region Luhansk und Donezk.

    In Luhansk sollen russische Soldaten nun Wohngebiete mit schwerem Geschütz angegriffen haben. Das berichtet unter anderem das Portal „Nexta“ mit Sitz in Warschau an diesem Mittwoch und twitterte entsprechende Fotos:

    Bei den Angriffen habe es Verletzte gegeben, hieß es weiter, ihre Zahl sei noch unklar. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

    Ukraine-Krieg: US-Ministerium gibt harte Reisewarnung heraus

    In einer ungewöhnlich harten Reisewarnung hat das US-Außenministerium alle Amerikaner darauf hingewiesen, dass sie bei Reisen in Russland von den dortigen Sicherheitsbehörden festgesetzt werden könnten. „Alle US-Bürger, die in Russland wohnen oder reisen, sollten das Land umgehend verlassen“, hieß es in der Nacht zu diesem Mittwoch (30 März). (dpa/AFP/frs) *Merkur.de und tz.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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