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Ein russischer Kampfjet vom Typ MiG-31 bestückt mit der „Kinschal“. © Uncredited/Russian Defense Ministry Press Service/AP/dpaDie Lage in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Nun sollen in der Hafenstadt Mariupol Menschen verschleppt worden sein. Eine Kunstschule wurde Ziel eines Angriffs. Der News-Ticker.
Update vom 20. März, 10.45 Uhr: Das russische Militär hat abermals die Hyperschallrakete „Kinschal“ (Dolch) eingesetzt und damit nach eigenen Angaben ein Treibstofflager im Süden der Ukraine getroffen. Der Militärstützpunkt im Gebiet Mykolajiw sei aus dem Luftraum über der von Russland annektierten Halbinsel Krim angegriffen worden, sagte Igor Konaschenkow, Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, am Sonntag in Moskau.
„Von diesem Stützpunkt aus wurden die meisten Treibstofflieferungen für ukrainische Panzerfahrzeuge abgewickelt.“ Kalibr-Marschflugkörper hätten zudem Reparaturwerkstätten für ukrainische Panzer getroffen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Am Samstag hatte Russland das erste Mal seit Beginn des Krieges über den Einsatz seiner neuen ballistischen Luft-Boden-Rakete „Kinschal“ berichtet. Bisher kamen die Waffen vor allem bei Manövern zum Einsatz. Die „Kinschal“-Raketen können nach Angaben aus Moskau bis zu zehnfache Schallgeschwindigkeit erreichen. Nach russischen Angaben sollen zudem bei einem Angriff auf ein Trainingszentrum der ukrainischen Spezialeinheiten im Gebiet Schytomyr mehr als 100 Soldaten und Söldner getötet worden seien.
Ukraine-Krieg: Kunstschule mit 400 Schutzsuchenden bombardiert - Menschen aus Mariupol wohl verschlepptUrsprungsmeldung: Kiew - Der Krieg in der Ukraine tobt weiter, auch in der Nacht zum Sonntag, 20. März, forderten die Kämpfte viele zivile Opfer. Während sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Bevölkerung Russland gerichtet hatte, äußerte sich der Bürgermeister von Tschernihiw über die prekäre Lage in der von russischen Truppen eingekesselten Stadt. In der Stadt in der Nordukraine spiele sich aktuell eine humanitäre Katastrophe ab.
„Der wahllose Artilleriebeschuss der Wohngebiete dauert an, dabei sterben friedliche Menschen“, sagte Wladislaw Atraschenko, der Bürgermeister von Tschernihiw, nach Angaben der Agentur Unian. Die Stadt erlebe gerade eine humanitäre Katastrophe. „Es gibt keine Stromversorgung, kein Wasser, keine Heizung, die Infrastruktur der Stadt ist vollständig zerstört.“ Sogar das Krankenhaus der rund 300.000 Einwohner großen Stadt werde wiederholt beschossen. Die medizinische Versorgung sei mittlerweile zusammengebrochen. Ein Fluchtkorridor für die Einwohner der Stadt sei bislang nicht eingerichtet worden.
Ukraine-Krieg: Lage in Mariupol spitzt sich weiter zu - Menschen sollen nach Russland verschleppt worden seinUnd auch in der belagerten Hafenstadt Mariupol im Südosten der Ukraine bleibt die Lage weiter dramatisch. Nach Angaben des Stadtrats wurde eine Kunstschule Ziel eines Bombenangriffes. 400 Menschen hätten dort Schutz gesucht, darunter Frauen, Kinder und Ältere, teilte der Stadtrat von Mariupol am Sonntag im Nachrichtenkanal Telegram mit. Das Gebäude sei bei dem Angriff am Samstag zerstört worden. „Menschen liegen noch immer unter den Trümmern.“ Es wurden zunächst keine Angaben zu Opfern gemacht. Der Stadtrat machte russische Truppen dafür verantwortlich. Das ließ sich aber nicht von unabhängiger Seite überprüfen.
Russland setzt inmitten des Konflikts mit der Ukraine seinen angekündigten teilweisen Truppenabzug nach dem Ende von Manövern fort.
Ukraine: Russland setzt Truppenabzug fortWie die Welt unter Berufung auf die Stadtverwaltung von Mariupol berichtet, sollen zudem Einwohner der Stadt gegen ihren Willen nach Russland verschleppt worden sein. Bei ihnen soll es sich um Hunderte überwiegend Frauen und Kindern handeln. Wie Welt unter Berufung auf die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet, sollen rund 350 Menschen aus der Hafenstadt mit 13 Bussen nach Russland gebracht worden sein. Dies diene der „Evakuierung“ der Bürger. Die Bewohner sollen demnach zunächst in Lager gebracht worden sein. Ihr weiteres Schicksal sei bislang nicht bekannt.
In Mariupol mit 400.000 Einwohnern war zuletzt auch ein Theater angegriffen worden, in dem Menschen Schutz vor Luftangriffen gesucht hatten. Es wurden zwar Verschüttete gerettet. Seit Tagen ist aber unklar, wie viele Tote und Verletzte es bei diesem Vorfall gab.*Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Die Verhandlungen im Ukraine-Krieg kommen nur stockend voran. EU Außenminister befürchten ein Ablenkungsmanöver durch Russland.
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