Baerbock fordert sofortigen Stopp der Angriffe auf Mariupol
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hat an Russland appelliert, Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten in der umkämpften und schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol zuzulassen. Sie rufe die russische Regierung auf, „sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen", sagte sie einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zufolge. „Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten."
Baerbock sagte, man werde die Lage dieser Menschen keinen Moment aus den Augen verlieren. In der südukrainischen Stadt seien noch immer weit mehr als 100.000 Zivilisten eingeschlossen - darunter Kinder, Frauen, Männer, alte Menschen. „Sie erleben seit Wochen einen kaum vorstellbaren Alptraum ohne Strom, ohne Wasser, ohne Heizung in einer Stadt, auf die pausenlos russische Bomben, Raketen und Granaten fallen, und die dem Erdboden gleich gemacht wird. Russland scheint entschlossen, die Stadt zu erobern oder zu vernichten, egal um welchen menschlichen Preis."
Russland hat eigenen Angaben zufolge für diesen Donnerstag ab 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) eine Feuerpause in Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angeboten. Die ukrainische Seite habe bis um 6.00 Uhr am Donnerstagmorgen (5.00 Uhr MESZ) Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären und darüber Russland sowie die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz schriftlich zu informieren, hieß es weiter. Die Ukraine und Russland hatten sich zuletzt immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Flucht von Einwohnern aus Mariupol zu sabotieren. (dpa)
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