Selenskyj nennt Verhandlungen „sehr schwierig"
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Friedensverhandlungen mit Russland als „sehr schwierig" bezeichnet. „Sie sind sehr schwierig, manchmal skandalös, aber wir bewegen uns Schritt für Schritt vorwärts", sagte Selenskyj in einer in der Nacht zum Mittwoch verbreiteten Videoansprache. Vertreter der Ukraine seien tagtäglich bei den Verhandlungen im Einsatz. „Wir werden arbeiten, wir werden so viel wie möglich kämpfen. Bis zum Ende. Mutig und offen." Die Unterhändler seien unermüdlich im Einsatz. „Ausruhen können wir uns, wenn wir gewonnen haben."
Gleichzeitig bedankte sich Selenskyj bei allen internationalen Kräften, die sein Land unterstützten. Er dankte vor allem den Vermittlern, „die ein reales Bild nach Moskau bringen".
Zugleich erhoffte sich Selenskyj weitere Unterstützung von den drei in dieser Wochen geplanten Gipfeltreffen von
G7, Nato und EU. Er erwarte neue Sanktionen gegen Russland und neue Hilfe für die Ukraine. Selenskyj will sich unter anderem zum außerordentlichen Nato-Gipfel am Donnerstag per Video zuschalten.
Selenskyj lud Papst Franziskus zu einem Besuch in die Ukraine eingeladen. Das berichtete Selenskyj über ein Telefonat mit dem Pontifex am Dienstag. „Ich habe mit dem Papst über die Suche nach Frieden für die Ukraine gesprochen, über die Gräueltaten der Besatzer und über humanitäre Korridore für belagerte Städte", sagte Selenskyj.
Bei dieser Gelegenheit habe er den Papst eingeladen, die Ukraine zu besuchen. „Ich glaube, dass wir diesen wichtigen Besuch organisieren können, der jeden von uns gleichermaßen unterstützen würde."Zuvor schon hatte Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko das Oberhaupt der Katholischen Kirche in die umkämpfte Hauptstadt der Ukraine eingeladen. In dem auf den 8. März datierten Schreiben äußert Klitschko die Hoffnung, dass ein Besuch der weltweiten Religionsführer in Kiew „der Schlüssel ist, um Menschenleben zu retten und den Weg zu ebnen für Frieden in unserer Stadt, dem Land und darüber hinaus".
Über eine eventuelle Antwort des Vatikans auf die Einladungen gab es bisher keine Angaben.
Schon am 5. März hatten die Brüder Vitali und Wladimir Klitschko die spirituellen Anführer der Welt - darunter neben dem Papst auch etwa den Dalai Lama, Israels Oberrabbiner David Baruch Lau und den orthodoxen Patriarchen von Moskau, Kyrill - in einer Videobotschaft n ach Kiew eingeladen, um ein Friedenszeichen zu setzen. (dpa)
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