02. April 2022, aktualisiert 02. April 2022, 08:47 Uhr
Das Pentagon will den ukrainischen Streitkräften eine weitere Finanzspritze zur Verfügung stellen. Das Internationale Rote Kreuz plant einen erneuten Versuch, Zivilisten aus Mariupol zu befreien. Die Lage im Überblick.
Das US-Verteidigungsministerium will den ukrainischen Streitkräften nach eigenen Angaben weitere 300 Millionen Dollar (gut 271 Millionen Euro) für militärische Ausrüstung zur Verfügung stellen. Pentagon-Pressesprecher John Kirby erklärte am Freitagabend (Ortszeit), dass das neue Paket lasergesteuerte Raketensysteme, unbemannte Flugzeuge, gepanzerte Fahrzeuge, Nachtsichtgeräte und Munition umfasse. Ebenfalls enthalten seien medizinische Hilfsgüter, Feldausrüstung und Ersatzteile. Die USA haben Kirby zufolge seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine mehr als 1,6 Milliarden Dollar an Sicherheitshilfe bereitgestellt.
Einem Medienbericht zufolge wollen die USA zusammen mit Verbündeten Panzer aus sowjetischer Produktion an die Ukraine liefern. Diese sollten die Verteidigung in der Donbass-Region stärken, schreibt die „New York Times“ unter Berufung auf einen US-Beamten. Die Panzer sollten bald dorthin gebracht werden. Der zitierte Beamte sagte nicht, um wie viele Panzer es sich handelt und aus welchem Land sie kommen. Das US-Verteidigungsministerium lehnte einen Kommentar ab, das US-Präsidialamt gab zunächst keine Stellungnahme ab.
Weiterer Evakuierungsversuch aus Mariupol geplant
Ein Konvoi des Internationalen Roten Kreuzes (IKRK) wird am Samstag einen erneuten Versuch unternehmen, Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt Mariupol zu befreien. Am Freitag musste das IKRK-Team eine Rettungsaktion abbrechen, bei der ein Konvoi mit 54 ukrainischen Bussen und Privatfahrzeugen aus der Stadt geleitet werden sollte. Die Evakuierung aus Mariupol sei von beiden Seiten genehmigt worden, so das IKRK in einer Erklärung. Wichtige Details, wie der genaue Zeitplan und der Bestimmungsort des Konvois, müssten noch ausgearbeitet werden.
Habeck lehnt stärkere Unterstützung der Ukraine ab
Wirtschaftsminister Robert Habeck erteilt Forderungen der Ukraine, das Land im Kampf gegen Russland noch deutlich stärker zu unterstützen, eine Absage. „Bei allem was wir tun, achten wir sehr genau darauf, keinen unbedachten Schritt zu gehen, der Deutschland zum Angriffsziel von Russland machen könnte“, sagt der Vizekanzler der „Rheinischen Post“ einem Vorabbericht zufolge. Für die Ukraine sei das schwer zu verstehen. „Doch es gibt in der Politik keine moralisch einwandfreie Position. Es gibt aber immer die Abwägung, größeres Übel zu verhindern. Daraus leiten sich alle politischen Schritte ab.“
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Deutschland hat die Ukraine im vergangenen Monat umfangreich mit Lebensmitteln unterstützt. „Wir haben mittlerweile fast 150 Lieferungen in die Ukraine gebracht mit rund 4800 Paletten Lebensmittel“, sagt Ernährungsminister Cem Özdemir (Grüne) der Funke Mediengruppe einem Vorabbericht zufolge. „Der Handel, die Lebensmittelhersteller und die gesamte Ernährungswirtschaft waren sofort am Start mit wirklich großer Hilfsbereitschaft.“
US-Militär verzichtet auf Test seiner Interkontinental-Rakete
Das US-Militär verzichtet auf den geplanten Test seiner Interkontinental-Rakete. Dadurch sollen die nuklearen Spannungen mit Russland während des Krieges in der Ukraine entschärft werden, teilt die Sprecherin der US-Luftwaffe Ann Stefanek Reuters mit. Anfang März hatte das Pentagon eine Verschiebung des Tests angekündigt, nachdem Russland erklärt hatte, seine Atomstreitkräfte in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen. Washington sagte damals, es sei wichtig, dass sowohl die Vereinigten Staaten als auch Russland „das Risiko einer Fehlkalkulation bedenken und Schritte unternehmen, um diese Risiken zu verringern“.
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