Pentagon sieht materielle Verschiebungen im Krieg : Ukraine soll mittlerweile über mehr Panzer verfügen als Russland


Das US-amerikanische Verteidigungsministerium sieht das ukrainische Militär bei gepanzerten Fahrzeugen den russischen Streitkräften zahlenmäßig überlegen. Insbesondere aufgrund von Lieferungen aus dem Ausland verfüge die Ukraine mittlerweile über mehr funktionstüchtige Panzer als Russland, sagte ein Pentagon-Beamter.

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Diese Entwicklung sei den Angaben zufolge zu beobachten, auch wenn Russland seine Kapazitäten im Ukraine-Krieg noch einmal erweitert habe. Zudem gibt es in Sozialen Netzwerken vermehrt Berichte über Eroberungen russischer Panzer durch ukrainische Truppen. Derlei Angaben aus dem Kriegsgebiet können allerdings nicht unabhängig überprüft werden.

Als eines der Exportländer benannte der Sprecher explizit Tschechien. Offiziell äußert sich das Land nicht zur Art seiner Waffenlieferungen. „Die Tschechische Republik ist bereit, mehr militärische Ausrüstung in die Ukraine zu schicken", sagte die tschechische Verteidigungsministerin Jana Cernochova allerdings am Donnerstag bei einem Treffen mit ihrem US-Amtskollegen Lloyd Austin in Washington.

Berichten zufolge liefert Tschechien Dutzende Panzer der sowjetischen Bauart T-72 sowie BMP-1-Schützenpanzer an die Ukraine oder bereitet derlei Exporte aktuell vor.

Am Donnerstag war bekannt geworden, dass sich auch Deutschland indirekt an Panzerlieferungen an die Ukraine beteiligen will. Laut Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) bereitet die Bundesregierung einen Ringtausch schwerer Waffen vor.

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Berichten zufolge soll der Nato-Partner Slowenien dabei eine größere Stückzahl seiner T-72-Kampfpanzer an die Ukraine abgeben und aus Deutschland dafür den Schützenpanzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs erhalten. Der Bundesregierung werden bislang Zögerlichkeit und Unklarheit beim Thema Waffenlieferungen für die Ukraine vorgeworfen.

USA stocken Militärhilfe für Ukraine deutlich auf

Unterdessen kündigte US-Präsident Joe Biden ein massives Paket an zusätzlichen Waffenlieferungen in die Ukraine an. Demnach wollen die USA weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (rund 736 Millionen Euro) liefern, darunter auch Artillerie und Drohnen. Damit haben die USA der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskriegs Waffen im Wert von mehr als 3,3 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert.

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Dem Pentagon-Vertreter zufolge hat Russland seine Streitkräfte im Zuge seiner Ostoffensive weiter aufstockt. Demnach sind seit Mittwoch drei weitere taktische Bataillonsgruppen hinzugekommen.

Damit stieg die Gesamtzahl dieser russischen Einheiten in der Ukraine wieder auf 85. Zwölf davon seien im Kampf um die ostukrainische Hafenstadt Mariupol im Einsatz. Berichten zufolge hatte Russland zu Beginn seiner Invasion in die Ukraine 120 Bataillone zusammengezogen.

Nach Zählungen des Militärblogs Oryx haben die russischen Truppen bis Donnerstagabend mindestens 481 Panzer verloren, wobei 269 zerstört und 212 von den ukrainischen Kontrahenten erobert worden sein sollen. Auf ukrainischer Seite hingegen sollen den Angaben zufolge 52 Panzer zerstört worden sein und 73 in russische Kontrolle übergangen sein.

Die Zahlen sind allerdings nicht unabhängig verifizierbar und zudem auf beiden Seiten höchstwahrscheinlich geringer als die tatsächlichen Werte. Oryx dokumentiert lediglich all jene Fahrzeuge, für die exakt datiertes Bildmaterial vorliegt. (Tsp)

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