Russlands Krieg in der Ukraine im News-Ticker: Russland ändert Taktik bei Luftangriffen


  • 08:42 Uhr: ➤ Ukrainische Armee: Russland ändert Taktik bei Luftangriffen und setzt auf Drohnen
  • 06:41 Uhr: Schiffe mit Getreide aus ukrainischem Hafen verschwunden
  • 06:17 Uhr: Mehrere Explosionen im Westen von Kiew - Mehrere Tote
  • 06:11 Uhr: Biden reist wegen des Ukraine-Kriegs nach Polen
  • 05:59 Uhr: UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen
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    ➤ Ukrainische Armee: Russland ändert Taktik bei Luftangriffen und setzt auf Drohnen

    Die russische Luftwaffe hat offenbar ihre Angriffsstrategie geändert. Nach Beobachtung der ukrainischen Armee setzt Russland weniger Flugzeuge über dem Kriegsgebiet ein. Die Intensität des Einsatzes bemannter Flugzeuge der Russen nehme ab, teilte das ukrainische Militär am Montagmorgen in Kiew mit.

    "In 25 Tagen haben die russischen Besatzer schwere Verluste zu Lande und auch in der Luft erlitten - 96 Flugzeuge, 118 Hubschrauber und Dutzende Marschflugkörper und Drohnen", sagte der ukrainische Luftwaffensprecher Juri Ignat nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" am Sonntagabend. Angesichts dieser Verluste sei seit zwei Tagen eine neue Strategie der Russen erkennbar, die verstärkt mit Aufklärungsdrohnen die Ergebnisse von Raketenangriffen kontrollierten.

    Auch die südukrainische Hafenstadt registrierte am Sonntag den zunehmenden Einsatz russischer Drohnen über dem Stadtgebiet und in der Umgebung. "Es ist aber alles ruhig, es gab keine Angriffe", wurde der Leiter der regionalen Militärverwaltung, Maxim Martschenko, von der "Ukrajinska Prawda" zitiert. Die Luftabwehr habe die Drohnen des Gegners unter Feuer genommen. "Der Abschuss einiger dieser Drohnen wurde bereits bestätigt", sagte Martschenko. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite nicht überprüft werden. Odessa ist vom Kriegsgeschehen bisher weitgehend verschont geblieben.

    Um die Wirksamkeit von Raketen- und Bombenangriffen zu beurteilen, setze die russische Armee Drohnen ein. Das lässt sich nicht überprüfen. Nach Angaben Kiews wurden am Sonntag ein russisches Flugzeug, vier Drohnen und zwei Marschflugkörper bei Angriffen zerstört. Zudem warf Kiew Moskau abermals vor, dass auch Zivilisten Ziel von Angriffen geworden seien. Russland betont stets, nur militärische Anlagen treffen zu wollen.

    Ukraine-Konflikt - Kiew

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    Aktualisiert am 21.03.2022, 06:59 Uhr

    Seit sich in der Ukraine vor acht Jahren prowestliche Kräfte durchgesetzt haben, hat sich der Konflikt mit Russland stetig zugespitzt. Jetzt führt Russland landesweit Krieg. Die Chronologie einer Eskalation.

    Die Lage im Überblick:

    Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine verkündet.

    Russlands Einfluss nach dem Zerfall der Sowjetunion.

    © AFP

    Die ukrainische Armee wehrt sich nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es wohl Tausende Tote, wie viele Menschen bereits starben, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Über 1,5 Millionen Ukrainer sind geflohen, vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Die Vereinten Nationen stellen sich auf die Versorgung von bis zu vier Millionen Flüchtlingen ein.

    Die EU und die USA reagieren mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit schweren Waffen aus Bundeswehr- und NVA-Beständen. Dass die Nato in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

    © dpa-infografik GmbH

    Die weiteren Meldungen des Tages: Ukrainischer Zivilschutz: Keine Gefahr nach Ammoniak-Austritt

    08:30 Uhr: Nach dem Austritt von hochgiftigem Ammoniak aus einem Chemiewerk in der ukrainischen Stadt Sumy besteht nach Darstellung der Behörden keine Gefahr für die Bevölkerung. Das teilte der staatliche Zivilschutz am Montagmorgen bei Telegram mit und sprach von einem "leichten Ammoniak-Austritt".

    Durch Beschuss sei ein Tank beschädigt worden. Die betroffene Stelle sei abgedichtet worden. Den Angaben zufolge wurde ein Mitarbeiter des Unternehmens verletzt.

    Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky hatte in der Nacht zum Montag an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk Sumychimprom appelliert, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft, es steigt also nach oben.

    Laut Zivilschutz arbeiten Spezialisten daran, die Ammoniakwolke im Nordosten der Ukraine unschädlich zu machen. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich.

    Selenskyj: Unsere Soldaten helfen Russen zum Gericht Gottes

    07:39 Uhr: Knapp 25 Tage nach Kriegsbeginn hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die russischen Soldaten auf vermeintlich falsche Vorstellungen vom Verlauf ihrer Invasion hingewiesen. "Sie suchen weiterhin nach den imaginären Nazis, vor denen sie angeblich unsere Leute schützen wollten und sie können noch immer keine Ukrainer finden, die sie mit Blumen empfangen", sagte Selenskyj in einer Videoansprache am frühen Montagmorgen.

    "Die russischen Militärs können den Weg nach Hause nicht finden, und deshalb helfen ihnen unsere Militärs auf dem Weg zum Gericht Gottes, vor dem sie alle nur die eine Strafe erhalten - den ewigen Keller, ewig im Bombenhagel, ewig ohne Nahrung, Wasser und Heizung." Dies sei die Strafe "für alles, was sie unseren Leuten angetan haben", fügte Selenskyj hinzu.

    Krieg in der Ukraine

    Die Geschichte hinter Putins "Entnazifizierungs-Narrativ" von Jennifer Fraczek Schiffe mit Getreide aus ukrainischem Hafen verschwunden

    06:41 Uhr: Aus dem Hafen der Stadt Berdjansk sind nach Berichten des ukrainischen Militärs fünf mit Getreide beladene Schiffe "verschwunden". Die mit mehreren zehntausend Tonnen beladenen Frachter seien von russischen Schleppern aus dem Hafen bugsiert worden und in unbekannter Richtung weggefahren, berichtete am Montag die "Ukrajinska Prawda".

    Die Berichte ließen sich nicht von unabhängiger Seite prüfen. Das vom russischen Militär kontrollierte Berdjansk liegt am Asowschen Meer, unweit der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol.

    Ammoniak im Chemiewerk in Sumy ausgetreten

    06:32 Uhr: In einem Chemiewerk in der Stadt Sumy in Nordosten der Ukraine ist am Montagmorgen aus noch unbekannter Ursache hochgiftiges Ammoniak ausgetreten. Der regionale Militärchef Dmytro Schywytzky schlug unter anderem über Telegram Alarm und appellierte an alle Bewohner im Umkreis von fünf Kilometern um das Chemiewerk, möglichst Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen, um nicht mit dem Ammoniak in Kontakt zu kommen. Das stark stechend riechende Gas ist leichter als Luft.

    Schywytzky machte keine Angaben dazu, wie es zu dem Austritt von Ammoniak in dem Chemiewerk Sumychimprom gekommen war. Eine unabhängige Klärung vor Ort war nicht möglich. Das russische Militär hatte in der vergangenen Woche der Ukraine vorgeworfen, unter falscher Flagge einen Chemiewaffenangriff auf Zivilisten vorzubereiten.

    Nothilfe

    Ukraine: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende Mehrere Explosionen im Westen von Kiew - Mehrere Tote

    06:17 Uhr: Beim Beschuss von mehreren Gebäuden im Westen der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind am späten Sonntagabend mindestens vier Menschen getötet worden. Das teilte der örtliche Zivilschutz auf seiner Facebook-Seite am Montagmorgen mit.

    Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wurden bei dem Angriff mehrere Wohnhäuser im Stadtteil Podil beschädigt und in Brand gesetzt. Auch ein Einkaufszentrum sei getroffen worden, es sei ebenso wie eine Reihe von davor geparkten Autos in Flammen aufgegangen. "Rettungsmannschaften und Sanitäter sind bereits vor Ort", teilte Klitschko auf Telegram mit.

    US-Präsident Joe Biden reist wegen des Ukraine-Kriegs auch nach Polen

    06:11 Uhr: US-Präsident Joe Biden will angesichts des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine nach Polen reisen. Das Weiße Haus teilte am Sonntagabend (Ortszeit) mit, Biden werde zunächst wie geplant an diesem Donnerstag an den Gipfeln der Nato, der EU und der G7-Staaten in Brüssel teilnehmen. Am Freitag werde er nach Warschau weiterreisen.

    Dort sei für Samstag ein bilaterales Treffen mit dem polnischen Präsidenten Andrzej Duda geplant. Dabei solle es um die humanitäre Krise gehen, «die der ungerechtfertigte und grundlose Krieg Russlands gegen die Ukraine ausgelöst hat».

    Nach Angaben des Weißen Hauses wird Biden diesen Montag in einer Videoschalte mit Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem italienischen Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem britischen Premierminister Boris Johnson beraten. Thema der Schalte um 16:00 unserer Zeit sei die koordinierte Antwort auf Russlands Angriff auf die Ukraine. Bidens Abflug nach Brüssel ist für Mittwoch geplant.

    UN-Vollversammlung soll über humanitäre Ukraine-Resolution abstimmen

    05:59 Uhr: Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll in Kürze über eine weitere Resolution im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine abstimmen. Eine entsprechende Beschlussvorlage mit dem Namen "humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine" wurde am Sonntagabend (Ortszeit) nach dpa-Informationen unter den 193 Mitgliedern des größten UN-Gremiums verteilt.

    Es wird mit breiter Zustimmung bei einer noch anzusetzenden Abstimmung in den kommenden Tagen gerechnet - Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie Anfang März bei einer Resolution in der Vollversammlung erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Die Resolution Anfang März hatte Russlands Krieg verurteilt.

    Eigentlich hätte eine Resolution zur Verbesserung der humanitären Lage in der Ukraine im mächtigeren UN-Sicherheitsrat zur Abstimmung gebracht werden sollen. Ein Entwurf von Frankreich und Mexiko allerdings scheiterte an einer internen Meinungsverschiedenheit vor allem mit den USA darüber, wie stark sich der Text gegen Moskau richten sollte.

    Eine weitere Vorlage von Russland selbst fand nicht genug Rückhalt, sodass Moskau von der Abstimmung Abstand nahm. Eine Resolution im Sicherheitsrat ist völkerrechtlich bindend, ein Beschluss in der Vollversammlung dagegen nicht.

    Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 20. März finden Sie hier

    Mit Material von dpa, AFP, APA

    Teaserbild: © EYEPRESS via Reuters Connect/EyePress News

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