Ukraine-Krieg: Neue Geheimdienst-Infos - „Neupositionierung“ und „massive Brutalität“ erwartet


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  • Erstellt: 30.03.2022, 10:47 Uhr

    Von: Franziska Schwarz

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    Die USA befürchten im Ukraine-Krieg eine neue Großoffensive. Der britische Geheimdienst weist indes auf Probleme der russischen Soldaten hin. Der News-Ticker.

  • Ukraine-Krieg*: Russland will seine Kampfhandlungen in der Region Kiew „radikal“ reduzieren.
  • Diese Ankündigung ruft allerdings großes Misstrauen hervor.
  • Die britische Regierung veröffentlich dazu nun neue Informationen seiner Geheimdienste.
  • Dieser News-Ticker zum Ukraine-Krieg wird fortlaufend aktualisiert. Alle Infos zum Hintergrund der Ukraine-Krise*.
  • London/Kiew - Schon vor dem Ukraine-Krieg hat die britische Regierung unter Premier Boris Johnson* in ungewöhnlich offener Art und Weise Geheimdienstinformationen mit der Öffentlichkeit geteilt. Auch an diesem Mittwochmorgen gab sie eine Einschätzungen zum Verlauf weiter.

    Demnach haben sich einige russische Einheiten nach Belarus und Russland zurückgezogen. Grund sind schwere Verluste in der Ukraine. Dort wollen sie Nachschub organisieren und sich neu aufstellen, hieß es. Daran zeigten sich die Schwierigkeiten, die Putins Truppen bei ihrer Invasion haben. Nun erhöhe sich der Druck auf die in der Ukraine verbleibende russische Logistik weiter.

    Man rechne damit, dass Moskau seine geschwächte Kampfstärke am Boden durch verstärkte Raketenangriffe kompensieren werde. Der vom Kreml ausgegebene Fokus auf die Ostukraine sei mutmaßlich „ein stillschweigendes Eingeständnis“ der Probleme.

    Russische Soldaten bei einer Militärübung in der Region Kaliningrad am 22. März. © Mikhail Golenkov/Imago Images Ukraine-Krieg-News: Große Zweifel an Putins Kiew-Ankündigung

    Wie ernst meint es der Kreml mit seinen jüngsten Ankündigungen? Die jüngsten Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland* haben für Aufsehen gesorgt. Sie rufen aber auch starkes Misstrauen hervor. Die USA bezweifeln, dass die Truppen von Wladimir Putin* ihre Angriffe auf Kiew „radikal“ verringern. Vielmehr drohe eine neue Großoffensive.

    Bislang scheine sich nur eine „kleine Zahl“ russischer Soldaten von Kiew zu entfernen. Das sei aber kein „Rückzug“, sondern eine „Neupositionierung“ der Truppen, sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Dienstag (29. März).

    „Das bedeutet nicht, dass die Gefahr für Kiew vorbei ist.“ Es drohe eine „Großoffensive gegen andere Regionen in der Ukraine“, fuhr er fort. Man müsse weiter mit „massiver Brutalität“ gegen die Ukraine und Kiew rechnen, warnte er.

    Wolodymr Selenskyj*, Präsident der Ukraine, sieht das ähnlich. „Diese Signale Ã¼bertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse“, sagte er am Dienstagabend in einer Videoansprache. (Mehr dazu im Video am Artikelanfang.)

    Ukraine-Krieg-News: London-Geheimdienst rechnet mit neuer Großoffensive

    Britische Militärexperten halten es aktuell für „höchst wahrscheinlich“, dass russische Soldaten im Ukraine-Krieg ihre Kampfkraft aus dem Norden in den Südosten des Landes verlegen. Sie rechnen also mit einer verstärkten Offensive in der Region Luhansk und Donezk.

    In Luhansk sollen russische Soldaten nun Wohngebiete mit schwerem Geschütz angegriffen haben. Das berichtet unter anderem das Portal „Nexta“ mit Sitz in Warschau an diesem Mittwoch und twitterte entsprechende Fotos:

    Bei den Angriffen habe es Verletzte gegeben, hieß es weiter, ihre Zahl sei noch unklar. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig prüfen.

    Ukraine-Krieg: US-Ministerium gibt harte Reisewarnung heraus

    In einer ungewöhnlich harten Reisewarnung hat das US-Außenministerium alle Amerikaner darauf hingewiesen, dass sie bei Reisen in Russland von den dortigen Sicherheitsbehörden festgesetzt werden könnten. „Alle US-Bürger, die in Russland wohnen oder reisen, sollten das Land umgehend verlassen“, hieß es in der Nacht zu diesem Mittwoch (30 März). (dpa/AFP/frs) *Merkur.de und tz.de sind Angebote von IPPEN.MEDIA

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