Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 11:40 Bundespolizei meldet 288.500 ukrainische Geflüchtete


31.03.2022

Nach Kenntnis der Bundespolizei haben innerhalb eines Tages rund 5100 weitere Menschen aus der Ukraine in Deutschland Zuflucht gesucht. Wie das Bundesinnenministerium mitteilt, hat die Polizei damit seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine insgesamt 288.500 Kriegsflüchtlinge erfasst. Da es keine festen Grenzkontrollen gibt und Menschen mit ukrainischem Pass für 90 Tage visumsfrei einreisen können, dürfte die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland insgesamt tatsächlich deutlich höher liegen.

+++ 11:25 Treffen von Wladimir Klitschko und Robert Habeck geplant +++Im Rahmen seines Besuchs in Berlin wird Wladimir Klitschko nach ntv-Informationen auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck treffen. Der ehemalige Box-Weltmeister ist der Bruder des Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko.

+++ 11:17 Russland meldet Gebietsgewinne in der Ostukraine +++Die russischen Truppen setzen eigenen Angaben zufolge ihre Angriffe im Osten der Ukraine fort. Die Ortschaft Solota Nywa südwestlich von Donezk sei nun unter russischer Kontrolle, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, laut der Agentur Interfax. Dort seien russische Einheiten seit Mittwoch sechs Kilometer vorgerückt. Bis zu 60 Gegner seien getötet worden. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

+++ 11:05 Türkei: Abramowitsch hat friedliche Absichten +++Der russische Oligarch Roman Abramowitsch bemüht sich dem türkischen Außenminister Mevlüt Cavusoglu zufolge ernsthaft um ein Ende des Krieges in der Ukraine. Er versuche seit dem Beginn des Krieges am 24. Februar zwischen Kiew und Moskau zu vermitteln. Abramowitsch war am Dienstag bei den Verhandlungen zwischen den beiden Ländern überraschend in Istanbul.

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Abramowitsch am Dienstag im türkischen Istanbul.

(Foto: IMAGO/ITAR-TASS)

+++ 10:57 Dahmen: Geflüchtete über gesetzliche Krankenversicherung versorgen +++Der gesundheitspolitische Sprecher der Grünen-Bundestagsfraktion, Janosch Dahmen, spricht sich für die rasche Aufnahme von aus der Ukraine geflüchteten Menschen in die gesetzliche Krankenversicherung aus. "Ich persönlich bin der Meinung, wir sollten das Sozialstaatsprinzip anwenden, dass jeder Mensch, der hier in Deutschland ist, auch durch die gesetzliche Krankenversicherung versorgt wird und diese Menschen dort aufnehmen", so Dahmen im "Frühstart" von ntv. Das entlaste die Kommunen und sichere die Versorgung erkrankter Flüchtlinge. Dahmen weiter: "Wir sind im engen Austausch mit Bund, Ländern und Kommunen und suchen dort nach Lösungen."

+++ 10:47 Gazprom: Gas fließt weiterhin durch Ukraine +++Kurz vor einer erwarteten Ankündigung über künftige Zahlungen in Rubel liefert Russland eigenen Angaben zufolge weiter in großem Umfang Gas für den Transit durch die Ukraine nach Europa. Wie bereits in den vergangenen Tagen würden auch am heutigen Donnerstag 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem gepumpt, sagt der Sprecher des Energieriesen Gazprom, Sergej Kuprijanow, der Agentur Interfax zufolge. Das entspricht der vertraglich möglichen maximalen Auslastung pro Tag.

+++ 10:28 Litauen fordert Energie-Boykott und "größtmöglichen Schlag" gegen Kreml +++Litauens Präsident Gitanas Nauseda fordert Europa auf, kein Gas und Öl mehr aus Russland zu beziehen. Die Einnahmen dienten lediglich dazu, den Angriff auf die Ukraine zu finanzieren, sagt er in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der dänischen Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Zudem sollten neue Sanktionen erhoben werden. "Das fünfte Sanktionspaket muss der Regierung im Kreml den größtmöglichen Schlag versetzen."

+++ 10:09 Wladimir Klitschko besucht Berlin - Treffen mit Politikern geplant +++Der frühere Box-Weltmeister Wladimir Klitschko ist mit einer Delegation aus der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach Deutschland gefahren. "Es sind Treffen mit hochrangigen Politikern für eine politische Unterstützung der Ukraine geplant", teilt sein Bruder Vitali, der Bürgermeister von Kiew, bei Telegram mit. Es gehe dabei um wirtschaftliche, humanitäre und militärische Hilfe für den von Russland angegriffenen Staat. Die "Bild"-Zeitung berichtet, Klitschko sei bereits in Berlin angekommen.

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Wladimir Klitschko in Kiew.

(Foto: picture alliance / abaca)

+++ 09:57 Türkei sieht Fortschritte bei Gesprächen +++Die Türkei setzt sich ihrem Außenminister Mevlüt Cavusoglu zufolge für ein weiteres Treffen zwischen den Außenministern der Ukraine und Russland ein. Dies könne innerhalb von zwei Wochen stattfinden, sagt Cavusoglu im Sender A Haber. Bei dem direkten Gespräch von Unterhändlern diese Woche in Istanbul seien bedeutende Fortschritte erzielt worden, auch wenn Vereinbarungen noch nicht vollständig umgesetzt würden. Der Außenminister bezieht sich auch auf die Ankündigung Russlands, militärische Aktivitäten um Kiew und Tschernihiw zu reduzieren. Die Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland werden am Freitag zunächst virtuell fortgeführt.

+++ 09:45 Biden: Haft von US-Amerikaner in Russland nicht rechtmäßig +++Bei einem Treffen mit den Eltern eines in Russland inhaftierten US-Bürgers verspricht Präsident Joe Biden, sich weiter für dessen Freilassung einzusetzen. Trevor Reed sei "in Russland zu Unrecht inhaftiert", erklärt Präsidentensprecherin Jen Psaki. Der ehemalige Soldat verbüßt eine neunjährige Haftstrafe in einer Strafkolonie rund 500 Kilometer südöstlich von Moskau. Er war 2019 wegen eines Angriffs auf Polizeibeamte, bei dem er betrunken war, verurteilt worden.

+++ 09:31 Selenskyj fordert härtere Sanktionen gegen Russland +++Der Druck auf Russland muss dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zufolge erhöht werden. Dazu brauche es neue und härtere Sanktionen, sagt er in einer Ansprache an das australische Parlament. Australien hat unter anderem die Ausfuhr von Aluminium und Bauxit an Russland gestoppt. An die Ukraine lieferte das Land militärische Ausrüstung und Hilfsgüter.

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Selenskyj war dem australischen Parlament per Video zugeschaltet.

(Foto: IMAGO/AAP)

+++ 09:22 USA: Sicherheitsgarantien für Kiew derzeit kein Thema +++Die USA wollen der Ukraine vorerst keine verbindlichen Sicherheitsgarantien aussprechen. Das sagt die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield. Die Regierung spreche jedoch "ständig mit den Ukrainern darüber, wie wir dazu beitragen können, dass sie souverän und sicher sind". Bundesaußenministerin Annalena Baerbock hatte zuletzt gesagt, dass Deutschland bereit sei, Kiew nach dem Krieg Sicherheitsgarantien zu geben. "Wenn es Garantien braucht, dann wird auch Deutschland da sein und Garantien geben", sagte Baerbock am Mittwochabend in der ARD-Sendung "Maischberger".

+++ 09:05 Bundesnetzagentur bereitet sich auf Gas-Mangel vor - Gazprom prüft Lieferstopp +++Nach der Ausrufung der Frühwarnstufe des Notfallplans Gas arbeitet die Bundesnetzagentur an Kriterien, wie im Fall einer weiteren Verschärfung Gas verteilt wird. "Wir reden zur Zeit mit der Industrie", sagt der Chef der Bundesbehörde, Klaus Müller, im ARD-"Morgenmagazin". Dabei gehe es darum, Kriterien zu entwickeln, nach denen das Gas in einer Mangellage verteilt wird. Der russische Energiekonzern Gazprom prüft derweil einem Zeitungsbericht zufolge die Optionen, Gaslieferungen in "unfreundliche" Länder zu stoppen. Auch die möglichen Konsequenzen daraus würden evaluiert, berichtet die Zeitung "Kommersant" unter Berufung auf Insider.

+++ 08:43 Busse sollen Menschen aus Mariupol herausholen +++45 Busse sind auf dem Weg nach Mariupol, um Zivilisten aus der belagerten Hafenstadt herauszuholen. Das sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin der Ukraine, Iryna Wereschtschuk. Zuvor habe das Internationale Komitee des Roten Kreuzes bestätigt, dass Russland einem Fluchtkorridor aus der Stadt zugestimmt habe. Der Bürgermeister der Stadt hatte in dieser Woche erklärt, dass 170.000 Einwohner in Mariupol eingeschlossen seien. Sie hätten keinen Strom und die Lebensmittelvorräte gingen zur Neige.

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+++ 08:27 Ukrainischer Außenminister: "Hör auf, Kriegsverbrechen zu sponsern, Ritter Sport" +++Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba kritisiert den deutschen Schokoladenhersteller Ritter Sport, weil dieser trotz des Ukraine-Krieges weiterhin Schokolade nach Russland liefert. Das Festhalten an den wirtschaftlichen Beziehungen bringe schlimmere Folgen mit sich als die "ernsthaften Auswirkungen", die dem Unternehmen nach eigenen Angaben im Falle eines Lieferstopps drohten. Kuleba schreibt auf Twitter von einem "fatalen Reputationsschaden". Er ergänzt: "Hör auf, Kriegsverbrechen zu sponsern, Ritter Sport." Das Unternehmen hatte vor negativen Folgen auch für Kakaobauern gewarnt, sollte es die Beziehungen kappen. Rund sieben Prozent macht das Geschäft nach Firmenangaben in Russland aus.

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+++ 08:01 Britischer Geheimdienst warnt vor weiteren Kämpfen bei Kiew +++Der Beschuss von Tschernihiw hält nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes an - trotz der Ankündigung Russlands, die militärische Aktivität dort und um Kiew zu reduzieren. Russische Truppen hielten weiterhin Stellungen östlich und westlich von Kiew, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Vermutlich wird es in den kommenden Tagen heftige Kämpfe in den Vororten der Stadt geben." Auch Mariupol liege weiterhin unter Beschuss. Die ukrainischen Kräfte hätten das Zentrum der Hafenstadt am Asowschen Meer aber noch immer unter Kontrolle.

+++ 07:38 Selenskyj: Bereiten uns auf russische Offensive im Osten vor +++Die russischen Truppen formieren sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für weitere Angriffe auf den Donbass im Osten des Landes. "Und wir bereiten uns darauf vor", sagt Selenskyj in einer Video-Botschaft. In der Nähe der Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw hätten die russischen Truppen Rückschläge erlitten. Das sei kein russischer Abzug, sondern die Folge der ukrainischen Verteidigung. Russland hat bei den Gesprächen mit der Ukraine angekündigt, als vertrauensbildende Maßnahme seine militärische Aktivität rings um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren.

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Ein zerstörtes Gebäude in der ostukrainischen Stadt Lysychansk.

(Foto: via REUTERS)

+++ 07:11 Bundeswehr: Interesse an Wehrdienst steigt +++Die Bundeswehr verzeichnet seit Beginn des Krieges in der Ukraine nach eigenen Angaben ein gesteigertes Interesse von potenziellen Bewerbern. "Wir registrieren seit dem Ausbruch des Krieges eine erhöhte Zahl an Interessentinnen und Interessenten, die über das im Internet-Auftritt der Bundeswehr hinterlegte Kontaktformular oder über unsere Karriere-Hotline Kontakt zu uns aufnehmen", sagt eine Bundeswehr-Sprecherin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Entsprechend hätten sich die vereinbarten und durchgeführten Erstberatungstermine ebenfalls erhöht. "Auch seitens der Reservistinnen und Reservisten verzeichnen wir ein erhöhtes Anfrageaufkommen." Konkrete Rückschlüsse auf das tatsächliche Bewerbungsaufkommen bei den Streitkräften seien aber noch nicht möglich, sagt die Sprecherin.

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+++ 06:54 Britischer Geheimdienst warnt vor Cyberangriffen auf Partner der Ukraine +++Der Chef des britischen Geheim- und Sicherheitsdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ), Jeremy Fleming, warnt vor Cyberangriffen auf Staaten, die die Ukraine im Krieg gegen Russland unterstützen. Im australischen Canberra berichtet Fleming laut Medienberichten von Beobachtungen, die darauf hinwiesen, dass "Russlands Cyber-Akteure nach Zielen in den Ländern suchen, die sich ihren Aktionen in der Ukraine widersetzen".

+++ 06:40 Bericht: Russland sieht "IS" als Gefahr für Zentralasien +++Der russischen Nachrichtenagentur RIA zufolge zeigt sich Russland besorgt über Pläne des "Islamischen Staats" (IS), Zentralasien destabilisieren zu wollen. Die Agentur zitiert den russischen Außenminister Sergej Lawrow, der am am heutigen Donnerstag auf einer Konferenz in China über Afghanistan sprach. Laut Lawrow habe der erste von der afghanischen Taliban-Regierung ernannte Diplomat im vergangenen Monat seine Arbeit in Moskau bereits aufgenommen, nachdem er von Russland akkreditiert worden sei.

+++ 06:18 USA zapfen Öl-Reserven an - Preise auf Weltmärkten fallen +++Die USA erwägen die Freigabe von bis zu 180 Millionen Barrel Öl aus den nationalen Notreserven über mehrere Monate. Wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten, sollen mit der Maßnahme die Kraftstoffpreise gesenkt werden, die seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine stark gestiegen sind. Demnach planen die USA, eine Million Barrel Öl pro Tag zur Verfügung zu stellen. Der Schritt sei ein Versuch, die Ölpreise zu kontrollieren, die aufgrund der hohen weltweiten Nachfrage auf über 100 Dollar pro Barrel gestiegen seien. Die Berichte über die mögliche Freigabe haben dann auch direkten Einfluss auf die Preise: Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI fällt um mehr als fünf Prozent und liegt aktuell bei 102,20 Dollar (91,56 Euro). Die Nordsee-Sorte Brent fällt um mehr als vier Prozent auf 108,65 Dollar (97,33 Euro).

+++ 06:04 Kiew: Russland will in Cherson vorgehen wie in Donezk und Luhansk +++Russland soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in der eroberten Großstadt Cherson ein "Referendum" über die Errichtung einer moskaufreundlichen "Volksrepublik" vorbereiten. Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit "zivil-militärischen Verwaltungen" zu kontrollieren, teilt der Generalstab mit. Das Muster würde den mittlerweile von Russland als unabhängig anerkannten Separatistengebieten Donezk und Luhansk in der Ostukraine ähneln. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte unlängst von der Gefahr einer solchen "Abstimmung" gesprochen.

+++ 05:38 Baerbock fordert sofortigen Stopp der Angriffe auf Mariupol +++Bundesaußenministerin Annalena Baerbock appelliert an Russland, Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten in der umkämpften Stadt Mariupol zuzulassen. Sie rufe die russische Regierung auf, "sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen", sagte sie einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zufolge. "Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten." Russland hat für diesen Donnerstag ab 10 Uhr (9 Uhr MESZ) eine Feuerpause in Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angekündigt. Die ukrainische Seite habe bis um 6 Uhr am Donnerstagmorgen (5 Uhr MESZ) Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären und darüber Russland sowie die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz schriftlich zu informieren, hieß es weiter.

+++ 05:01 Experte: Rückgang von Gas-Liefermengen am 1. April "nicht unüblich" +++Die Liefermengen von russischem Erdgas nach Deutschland könnten allein schon wegen des neuen Quartals zum 1. April deutlich gedrosselt werden. "Sie können runtergehen, ohne dass das ein Zeichen sein muss, dass ein Lieferstopp vorliegt", sagte Fabian Huneke vom Beratungsunternehmen Energy Brainpool. Dies sei "nicht unüblich". In der Vergangenheit habe es zum Quartalswechsel häufig Änderungen bei den Liefermengen gegeben. Huneke hält es für möglich, dass die Mengen als Folge der bestehenden Flexibilität der Vertragsmengen um bis zu 35 Prozent zurückgehen.

+++ 04:20 Spionageverdacht: Slowakei weist russische Diplomaten aus +++Die Slowakei weist 35 russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus. Ministerpräsident Eduard Heger rechtfertigt den rigorosen Schritt als dringend notwendigen Selbstschutz der Slowakei: "Die 35 Diplomaten, die wir nun nach Hause schicken, waren angesichts unserer tatsächlichen bilateralen Beziehungen nicht nur überzählig, sondern stellten ein unerträglich großes Sicherheitsrisiko dar". Lokale Medien hatten die Zahl der russischen Diplomaten in Bratislava vor zwei Jahren noch auf 45 geschätzt. Es ist unklar, wie viele jetzt noch da sind.

+++ 03:36 Ukraine wirft Russland Einsatz von Phosphorwaffen vor +++Die ukrainischen Behörden werfen der russischen Armee vor, erneut Phosphorwaffen in der Ostukraine eingesetzt zu haben. In der Kleinstadt Marinka hätten die von russischen Soldaten eingesetzten Waffen "ein Dutzend Brände" verursacht, erklärt der Chef der Militärverwaltung der Region Donezk, Pawel Kyrylenko. Demnach wurden am Mittwoch auch die Orte Heorhijiwka, Nowokalinowo und Otscheretyne bombardiert. Angaben zur Art der dabei verwendeten Waffen machte er nicht. Zivile Opfer habe es durch die Angriffe nicht gegeben, allerdings seien mehrere Häuser beschädigt worden.

+++ 03:12 Südossetien plant Volksabstimmung zu Russland-Beitritt +++Die von Georgien abtrünnige Konfliktregion Südossetien will über einen möglichen Beitritt zu Russland abstimmen. Für einen solchen Schritt sei grundsätzlich eine Volksbefragung notwendig, sagt der Machthaber der Region im Südkaukasus, Anatoli Bibilow, im russischen Staatsfernsehen. Das sei aber "nicht sehr schwierig" zu organisieren. Er glaube, dass eine Vereinigung mit Russland "unser strategisches Ziel" sei. Russland hatte Südossetien 2008 nach einem Krieg gegen Georgien - ebenso wie das Gebiet Abchasien - als unabhängigen Staat anerkannt und Tausende Soldaten in der Region stationiert. Abchasien hingegen plane keinen Beitritt zu Russland, sagt ein Sprecher des dortigen Parlaments.

+++ 02:29 Selenskyj zu russischen Ankündigungen: "Wir glauben niemandem" +++Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht noch keine konkreten Ergebnisse der Gespräche mit Russland. "Ja, es gibt einen Verhandlungsprozess, der fortgesetzt wird. Aber es sind bisher Worte. Nichts Konkretes", sagt er in seiner abendlichen Videobotschaft. "Wir glauben niemandem, keiner einzigen schönen Phrase", kommentiert er die angekündigte Reduzierung russischer Truppen um Kiew und Tschernihiw. Die russischen Streitkräfte gruppierten sich nur um, damit sie in der Donbass-Region im Osten stärker angreifen könnten.

+++ 02:05 Britischer Spionagechef attestiert russischen Soldaten geringe Kampfmoral +++Der Chef des britischen Geheim- und Sicherheitsdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ), Jeremy Fleming, sagt, russische Soldaten hätten in der Ukraine Befehle verweigert, ihre eigene Ausrüstung sabotiert und versehentlich eines ihrer eigenen Flugzeuge abgeschossen. "Putin hat die Situation massiv falsch eingeschätzt", erklärt Fleming in einer Rede im australischen Canberra an der Australian National University. "Wir glauben, dass Putins Berater Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen". Es gebe Beweise dafür, dass die Moral der russischen Soldaten niedrig und ihre Ausrüstung schlecht sei, so Fleming.

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+++ 01:17 "Inoffizieller Kommunikationskanal": Ukrainischer Verhandlungsführer lobt Abramowitsch +++Die Ukraine will die Verhandlungen mit der russischen Delegation am 1. April im Online-Format fortführen. Bei den jüngsten Gesprächen in der Türkei habe die ukrainische Seite erneut ein Treffen der beiden Präsidenten vorgeschlagen, teilt der ukrainische Verhandlungsführer David Arachamija per Telegram mit. Die russische Delegation habe geantwortet, dazu sei ein abgestimmter Vertragsentwurf Voraussetzung. Die Ukraine bestehe darauf, dass es ein solches Treffen nicht in Russland oder Belarus geben könne, so Arachamija. Lob hat er für den russischen Oligarchen Roman Abramowitsch übrig, der an jüngsten Gesprächen beteiligt war. Dieser spiele eine positive Rolle, sagt Arachamija nach ukrainischen Medienberichten. Abramowitsch biete einen "inoffiziellen Kommunikationskanal", der beitrage, in normaler und nicht in diplomatischer Sprache zu diskutieren.

+++ 00:48 DGB-Chef fürchtet "sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit" bei Energie-Embargo +++Der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Reiner Hoffmann, warnt angesichts eventuell ausbleibender Energielieferungen aus Russland vor einem sprunghaften Anstieg der Arbeitslosigkeit. "Ein möglicher Lieferstopp hätte gravierende Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsstruktur", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Es drohten "irreparable Schäden an den industriellen Wertschöpfungsketten und ein sprunghafter Anstieg der Arbeitslosigkeit." Eine derartige Rezession könne wiederum leicht zu einem Domino-Effekt führen und den gesamten europäischen Wirtschaftsraum schwer schädigen, so Hoffmann. Die Folgen seien "derzeit kaum seriös abzusehen".

+++ 00:14 Ukraine meldet Raketenangriff auf Öldepot in Dnipro +++In der Großstadt Dnipro ist nach ukrainischen Angaben bei einem Raketenangriff ein mit Treibstoff gefülltes Öldepot zerstört worden. Trümmer einer Rakete hätten zudem zwei Tanklastwagen beschädigt, teilt der Leiter des Regionalrats, Mykola Lukaschuk, per Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Dnipro liegt im Südosten der Ukraine und ist bislang von Angriffen weitgehend verschont geblieben. Lukaschuk macht Russland für den Angriff verantwortlich. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.

+++ 23:40 Bundesregierung: Putin sichert Scholz Möglichkeit von Gaszahlungen in Euro zu +++Besteht der russische Präsident Wladimir Putin hat darauf, dass Deutschland seine Gasrechnungen künftig in Rubel bezahlt? In der Bundesregierung kann man die Signale aus dem Kreml noch nicht richtig deuten. Gegenüber Bundeskanzler Olaf Scholz habe Putin zugesichert, dass europäische Unternehmen ihre Rechnungen für russisches Gas weiterhin in Euro begleichen können, erklärt Regierungssprecher Steffen Hebestreit. Putin habe in einem Telefonat am Mittwoch zwar gesagt, dass Gaslieferungen ab dem 1. April in Rubel zu begleichen seien. "Zugleich betonte er in dem Gespräch, dass sich für die europäischen Vertragspartner nichts ändern werde." Die Zahlungen sollen demnach weiterhin ausschließlich in Euro an die Gazprom-Bank überwiesen werden, die nicht von Sanktionen betroffen sei. "Die Bank konvertiere dann das Geld in Rubel", zitiert Hebestreit den russisch en Staatschef. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich bei RTL Direkt allerdings skeptisch gezeigt.

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+++ 23:04 Russland kündigt Feuerpause für Mariupol an +++Das russische Verteidigungsministerium verkündet eine Feuerpause für die südukrainische Hafenstadt Mariupol. Die Maßnahme werde am Donnerstag um 10.00 Uhr (Ortszeit; 09.00 Uhr MESZ) in Kraft treten und solle die Möglichkeit schaffen, Zivilisten über einen humanitären Korridor aus der belagerten Stadt herauszuholen, erklärt das Ministerium. "Damit diese humanitäre Operation erfolgreich ist, schlagen wir eine direkte Beteiligung von Vertretern des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte und des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz vor", heißt es weiter.

+++ 22:43 US-Geheimdienste melden Abzug russischer Truppen aus Tschernobyl +++Die russischen Streitkräfte ziehen sich offenbar aus der Zone um die Atomruine Tschernobyl zurück. Russische Soldaten würden die Gegend verlassen und in das benachbarte Belarus abziehen, sagt ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. "Wir denken, dass sie gehen. Ich kann nicht sagen, dass alle gegangen sind." Der Pentagon-Vertreter sprach von einer "Neupositionierung" der Streitkräfte.Russland hatte am Dienstag angekündigt, Militäraktivitäten in der Region um die ukrainische Hauptstadt Kiew und in der Gegend um die Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine deutlich zurückzufahren.

+++ 22:20 USA: Putins Berater sagen ihm nicht die Wahrheit +++Russlands Präsident Wladimir Putin bekommt von seinen Beratern nach Einschätzung der US-Regierung keine ehrliche Beschreibung der Lage im Ukraine-Krieg. Die Kommunikationsdirektorin des Weißen Hauses, Kate Bedingfield, sagte unter Berufung auf Geheimdienstinformationen: "Wir glauben, dass er von seinen Beratern nicht richtig darüber informiert wird, wie schlecht das russische Militär agiert und wie die russische Wirtschaft durch die Sanktionen gelähmt wird." Putins hochrangige Berater hätten "zu viel Angst, ihm die Wahrheit zu sagen". Auch das lässt sich nicht überprüfen.

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