24.03.2022
Die Europäische Union will für den Wiederaufbau der durch die russischen Angriffe schwer zerstörten ukrainischen Städte einen internationalen Wiederaufbaufonds auflegen. Die 27 EU-Staats- und Regierungschefs einigen sich in der Nacht zu Freitag darauf, dass ein solcher Fonds entwickelt wird, der dann auf einer internationalen Geberkonferenz gefüllt werden soll. Ziel sei "der Wiederaufbau einer demokratischen Ukraine", heiÃt es in einem Beschluss in Brüssel nach dem ersten Tag des EU-Gipfels. Die EU-Kommission soll der Ukraine zudem technische Hilfe bei der Umsetzung nötiger Reformen leisten. Die EU verspricht der Ukraine zudem nach deren Anbindung an das europäische Stromnetz eine ununterbrochene Lieferung von Gas und Strom. Hintergrund ist die Abkoppelung des Landes vom russischen Stromnetz vor wenigen Wochen. Nachbarstaaten der Ukraine soll bei der Aufnahme von Kriegsflüchtlingen geholfen werden.
+++ 08:41 Medwedew schlieÃt Wiedereinführung der Todesstrafe nicht aus +++Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schlieÃt eine Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land theoretisch nicht aus. Anlass könnte beispielsweise eine Verschlechterung der Kriminalitätslage sein, sagt er der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die internationale Verpflichtung zur Aussetzung der Todesstrafe sei mit dem Ausscheiden aus dem Europarat entfallen. Zugleich betont er, dass es sich um eine "schwierige Frage" handele und keine Notwendigkeit zur Wiedereinführung bestehe, wenn in Russland alles "ruhig" bleibe. "Es gibt keine Einschränkungen mehr", sagt der jetzige Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates. Es blieben moralische und religiöse Erwägungen sowie die bisherige Rechtsprechung des russischen Verfassungsgerichtes gegen die Todesstrafe.
+++ 08:37 Norweger fährt riskante Noteinsätze in der Ukraine +++Die Ukraine ächzt unter den Schrecken des Krieges. Um dem Leid etwas entgegenzusetzen, riskiert der Norweger Didrik Gunnestad Leib und Leben. Er fährt täglich mit dem Krankenwagen Einsätze in der Westukraine. Im Video berichtet der 27-Jährige von seiner Motivation und dem Horror seiner neuen Aufgabe.
+++ 08:29 US-Regierung: Ausfallquote russischer Präzisionswaffen bei bis zu 60 Prozent +++Russland hat nach US-Erkenntnissen massive Probleme mit seinen präzisionsgelenkten Raketen. Die beim Angriff auf die Ukraine benutzten Hightech-Waffen kämen auf Ausfallquoten von bis zu 60 Prozent, sagen drei US-Regierungsvertreter mit Kenntnis von Geheimdienstinformationen am Donnerstagabend in Washington. Das könne erklären, warum Russland auch gut einen Monat nach Beginn seiner Invasion im Nachbarland viele militärischen Ziele nicht erreicht hat - etwa die Ausschaltung der ukrainischen Luftwaffe. Ein Ausfall kann von Fehlstart bis hin zu Raketen reichen, die beim Aufprall nicht explodieren. Das Pentagon geht davon aus, dass Russland seit Beginn des Krieges mehr als 1100 Raketen aller Art abgeschossen hat. Die drei US-Regierungsvertreter schätzen, dass Russlands Misserfolgsquote von Tag zu Tag variiere.
+++ 08:08 Polizist in Mariupol bietet sich im Gegenzug für Kinder-Evakuierung als Kriegsgefangener an +++Vyacheslav Abroskin, führender ukrainischer Polizist, der aktuell Mariupol gegen die russischen Angriffe verteidigt, bietet sich der russischen Armee im Gegenzug für die Evakuierung ukrainischer Kinder an. Auf seiner Facebookseite schreibt er, die Armee solle ihm drei Tage Zeit gewähren. Er würde Kinder in der Stadt einsammeln und sie aus der Stadt in Sicherheit bringen. Am letzten russischen Checkpoint würde er sich dann in russische Gefangenschaft begeben.
+++ 08:00 Russland holt neue Truppen: Ukraine erringt Erfolge in Gegenoffensiven am Boden +++Die russische Armee verstärkt die Luftangriffe in der Ukraine weiter, am Boden hingegen kommt die Invasion offenbar nur schleppend voran. Im Gegenteil: Die ukrainischen Kräfte melden sogar teils erfolgreiche Gegenoffensiven. Putins Truppen aber erwarten schon bald auch am Boden weitere Verstärkung.
+++ 07:47 Brasilien ist gegen Ausschluss Russlands aus G20 +++Brasilien ist gegen einen Ausschluss Russlands aus dem G20-Format. Seine Regierung sei "klar" gegen "Initiativen in verschiedenen internationalen Gremien", Russland auszuschlieÃen, sagt der brasilianische AuÃenminister Carlos França im Senat. "Das Wichtigste wäre im Moment, dass all diese Foren (G20, Welthandelsorganisation und Welternährungsorganisation) voll funktionsfähig sind". Und dafür müssten "alle Länder, einschlieÃlich Russland, anwesend sein". US-Präsident Joe Biden fordert wegen des russischen Angriffs auf das Nachbarland Ukraine am Donnerstag den Ausschluss Russlands aus der Gruppe der 20 groÃen Industrie- und Schwellenländer. Das Land ist seit der Annexion der Krim-Halbinsel 2014 bereits von den damaligen G8 ausgeschlossen. Indonesien, das derzeit den Vorsitz der G20 innehat, erklärt, es werde "unparteiisch" bleiben. China spricht sich für eine Teilnahme von Russ lands Präsident Wladimir Putin am nächsten, für Ende des Jahres geplanten Gipfel aus.
+++ 07:20 Papst Franziskus will mit umstrittenem Kirchenritual Zeichen gegen Krieg setzen +++Papst Franziskus will mit einem ebenso seltenen wie umstrittenen Kirchenritual ein Zeichen im Ukraine-Krieg setzen. Im Petersdom in Rom will er "Russland und die Ukraine dem Unbefleckten Herzen Mariens weihen", wie der Vatikan mitteilt. Gleichzeitig hat der Papst alle Bischöfe der Welt eingeladen, sich ebenfalls daran zu beteiligen. In Deutschland kündigt Kardinal Rainer Maria Woelki an, das Weihegebet im Kölner Dom zu sprechen. Das Ritual ist auch innerhalb der katholischen Kirche umstritten. "Die Vorstellung, dass man Russland dem Unbefleckten Herz Mariens weihen müsse, hat eine längere Tradition", sagt der Dogmenhistoriker Michael Seewald. Sie gehe im Ursprung auf Berichte über Marienerscheinungen in Fatima in Portugal im Juli 1917 zurück. Eine Anweisung der sogenannten "Seherkinder" von Fatima lautete, Russland dem Unbefleckten Herzen Mariens zu weihen. "Unbefleckt " bezieht sich auf die katholische Lehre, dass Maria, die Mutter von Jesus, frei von Sünde gewesen sei. "Dahinter steckte, dass der russische Zar kurz zuvor in der Februarrevolution von 1917 abgesetzt worden war", sagt Seewald. "Damals gab es in Westeuropa die Befürchtung, dass Russland vom christlichen Glauben abfallen könnte." Das Gebet sei später im Kalten Krieg noch mehrfach wiederholt worden. "Dabei spielten auch antirussische Klischees eine Rolle."
+++ 07:07 Ukraine: Haben weiteres Schiff zerstört und zwei beschädigt +++Nach ukrainischen Angaben sind weitere russische Schiffe bei der gestrigen Attacke auf die von Russland besetzte Hafenstadt Berdjansk zerstört beziehungsweise beschädigt worden. Bestätigen lassen sich die Angaben nicht. Klar scheint, dass zumindest das Landungsschiff "Orsk" am gestrigen Tag zerstört wurde. Zwei Schiffe verlieÃen fluchtartig den Hafen, als es zu Explosionen und einem schweren Brand kam. Auch auf ihren Decks brannte es.
+++ 06:58 Zustimmung zu EU-Beitritt der Ukraine steigt in Europa +++Einen Beitritt der Ukraine zur Europäischen Union befürworten einer Umfrage zufolge 46 Prozent der Bürger in Deutschland. Im Jahr 2018 sind mit 30 Prozent deutlich weniger dafür, wie aus Daten des Meinungsforschungsinstituts Yougov hervorgeht. Der Umfrage nach seien aktuell mit 30 Prozent auch weniger Befragte gegen einen Eintritt des Landes in die EU als noch 2018 (47 Prozent). Auch in Frankreich haben sich die Ansichten geändert: Dort sprechen sich aktuell 42 Prozent der Bürger für einen EU-Beitritt der Ukraine aus (2018: 22 Prozent). In Spanien ist derzeit mit 60 Prozent die Mehrheit der Befragten dafür, in Italien sind es 45 Prozent. In allen befragten Ländern ist der "Weià nicht"-Anteil sowohl 2018 als auch 2022 mit 24 bis 29 Prozent hoch. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj drängt angesichts des russischen Angriffskriegs auf eine EU-Mitgliedschaft seines Landes u nd hat ein Beitrittsgesuch unterzeichnet.
+++ 06:44 Zehn Strafverfahren wegen angeblicher Falschinformation über russische Streitkräfte +++Russlands oberste Ermittlungsbehörde führt bereits mehr als zehn Strafverfahren wegen angeblicher Falschinformationen über die russischen Streitkräfte. Das sagt Behördenchef Alexander Bastrykin der Agentur Tass. Er nennt es sehr angemessen, dass die strafrechtliche Verantwortung verschärft worden sei. Die strengen Strafen sollen "unrichtige Informationen und deren negativen Einfluss auf ein breites Publikum minimieren". Im Zusammenhang mit dem Angriff auf die Ukraine führt Russland Strafen von bis zu 15 Jahren Haft ein für Aussagen, die nicht der offiziellen Sprachregelung zum Einsatz der Armee folgen oder angeblich die Streitkräfte diffamieren. Der Krieg muss in Russland als "militärische Spezialoperation" bezeichnet werden. Auf den StraÃen nimmt die Polizei Demonstranten mit Plakaten "Nein zum Krieg" fest. Nach Einschätzung von Bürgerrecht lern soll jeder Protest gegen den Krieg erstickt werden.
+++ 06:29 Experte: Ukraine erobert wohl weitere Gebiete nahe Kiew zurück +++Franz-Stefan Gady, Experte vom Internationalen Institut für strategische Studien, berichtet von weiteren möglichen Rückeroberungen ukrainischer Streitkräfte rund um Kiew. Demnach könnten die Orte Lukashi und Lukyanivka östlich von Kiew wieder an die Ukraine gefallen sein. Ãberprüfen lassen sich diese Berichte nicht. Fakt ist aber, dass der Versuch der russischen Armee, die Hauptstadt Kiew auch von Osten her zu attackieren und möglicherweise gar einzukesseln, seit Wochen nicht vorankommt. Die russische Armee soll nach Angaben von Experten mittlerweile dazu übergegangen sein, nicht weiter vorzurücken, sondern die eroberten Stellungen zu halten und zunächst zu sichern. Die ukrainischen Streitkräfte versuchen Letztes zu verhindern und greifen ihrerseits immer öfter an.
Mehr dazu gibt es in unserem Ãberblick zur Kriegsnacht.
+++ 06:18 Medwedew nennt Sanktionen "töricht" +++Sanktionen haben keinerlei Auswirkungen auf die russische Regierung. Dies sagt der ehemalige russische Präsident und Putin-Vertraute Dmitri Medwedew in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA. Es sei "töricht" zu glauben, die Sanktionen könnten etwas bewirken. Sie würden die russische Gesellschaft nur festigen und nicht zu Unmut in der Bevölkerung über die Behörden führen.
+++ 06:07 Strahlenschutzamt: Unterschied zwischen GAU und Einsatz atomarer Waffen +++"Wir untersuchen alle möglichen Szenarien, und Kernwaffen sind natürlich auch ein mögliches radiologisches Szenario, auch wenn wir natürlich hoffen, dass es dazu niemals kommt", sagt Inge Paulini, Präsidentin des deutschen Bundesamts für Strahlenschutz (BfS). Ihre Behörde sei seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine am 24. Februar "in Dauerbeobachtung" der Lage vor Ort, das Amt beobachte die Gefahr eines Austritts von radioaktiver Strahlung sehr genau. Einen solchen Austritt habe es aber in der Ukraine - trotz heftiger Kämpfe auch in der Nähe von Atomkraftwerken - bislang noch nicht gegeben. Paulini erklärt, dass bei einem Kernwaffen-Einsatz auch radioaktive Stoffe freigesetzt würden, die sich aber anders verhielten als die Stoffe, die bei einem AKW-Unfall austreten würden. Es gebe "einen grundsätzlichen Unterschied zwischen einem groÃen Reaktorunfall in der Ukraine oder einem Austritt von Radioaktivität über eine Kernwaffe", so Paulini. Denn bei einem Atomwaffeneinsatz hätten die Stoffe eine andere Zusammensetzung und würden mehr "kurzlebige Radionuklide" enthalten. Das bedeutet, dass sie sehr wahrscheinlich schneller zerfallen. Folglich wäre in Deutschland bei einem Atomwaffeneinsatz in der Ukraine die Strahlenbelastung laut Paulini voraussichtlich geringer als nach einem groÃen Unfall in einem ukrainischen AKW. "Vor Ort wären die Folgen je nach Szenario aber verheerend", mahnt er.
+++ 05:53 Eine Viertelmillion geflüchtete ukrainische Kinder? Lehrerverband fordert NotmaÃnahmen +++Angesichts steigender Flüchtlingszahlen aus der Ukraine sehen Lehrer- und Bildungsverbände Deutschlands Schulen vor groÃen Herausforderungen. Dem Präsidenten des Deutschen Lehrerverbandes zufolge könnten bis zu 250.000 schulpflichtige Kinder nach Deutschland kommen. Man rede dann von "mindestens 15.000 zusätzlichen Lehrkräften, Tausenden von mehr benötigten Kita-Erzieherinnen und damit letztendlich von einem zweistelligen Milliardenbetrag", sagt Heinz-Peter Meidinger der "Passauer Neuen Presse". Die Schulen und Lehrkräfte seien seit Jahren im Dauerkrisenmodus: "Es wird also auch dieses Mal wieder ohne NotmaÃnahmen nicht gehen, etwa durch Verschiebung von Lehrkräften, die dann woanders fehlen, durch Gewinnung von pensionierten Lehrkräften und Lehramtsstudierenden und durch Rückgriff auf geflüchtete ukrainische Lehrkräfte." Meidinger fordert, deutsche Schulen müssten mit der Ukraine zusammenarbeiten. Dabei sei ein gemischter Stundenplan aus ukrainischen und deutschen Unterrichtsinhalten sowie digitale Unterrichtsformen denkbar, sagt er der "Augsburger Allgemeinen".
+++ 05:30 Auch Moody's zieht sich aus Russland-Ratings zurück +++Nach Fitch und S&P gibt auch die Ratingagentur Moody's bekannt, bis Mitte April alle ausstehenden russischen Bewertungen zurückzuziehen. Damit werde der von der EU im März ausgerufene Bann umgesetzt. Moody's, Fitch und S&P hatten bereits die Einstellung ihrer Geschäfte in Russland angekündigt.
+++ 05:10 Selenskyj dankt EU für Russland-Sanktionen +++In einer Videobotschaft dankt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den 27 EU-Staats-und Regierungschefs für die Sanktionen gegen Russland. Er sagt aber auch, die Unterstützung sei zu spät gekommen, um Putin von dem Einmarsch in die Ukraine abzuhalten. "Jetzt diskutieren wir über die Mitgliedschaft der Ukraine in der Europäischen Union. Wenigstens hier bitte ich Sie, nicht zu spät zu kommen", sagte Selenskyj. Er hoffe, dass die gröÃten Skeptiker der EU-Erweiterung - Deutschland, Frankreich und die Niederlande - ihren Kurs ändern würden. Selenskyj kritisiert den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der enge Beziehungen zu Putin unterhalte, während Russland ukrainische Städte bombardiere.
+++ 04:35 Ukraine meldet Abzug einzelner russischer Truppen +++Im Nordosten der Ukraine sollen sich nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte russische Truppen nach hohen Verlusten teils zurückgezogen haben. Das teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht in der Nacht zu Freitag mit. Demnach beobachte man den Rückzug bestimmter russischer Einheiten hinter die russische Grenze nach dem Verlust von mehr als der Hälfte des Personals. In den Gebieten würden russische Einheiten weiter die zweitgröÃte Stadt Charkiw und die GroÃstadt Sumy blockieren. Bei Isjum im Gebiet Charkiw bereiteten sich russische Truppen auf eine neue Offensive vor. Moskau gelinge es teilweise, die Landverbindung zwischen dem russischen Gebiet Rostow an der ukrainischen Grenze und der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu halten. Ukrainischen Angaben zufolge wurden in der Nacht zu Freitag zudem ukrainische Streitkräfte in der Region Dnipropetrowsk angegriffen. Russland habe zwei Raketenangriffe auf eine Militäreinheit am Rande der Stadt Dnipro ausgeführt, teilt eine lokale Behörde der Region auf Facebook mit. Die Gebäude der Einheit seien dabei "erheblich" beschädigt worden und zwei Brände ausgebrochen. Weitere Details etwa zu Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
+++ 04:06 Bauernverband warnt vor Verdopplung des Brotpreises +++Wegen des deutlichen Preisanstiegs bei Weizen, rechnet der Bauernverband Schleswig-Holstein mit einer drastischen Erhöhung der Brotpreise. Der "Bild" sagt Verbandsvizepräsident Klaus-Peter Lucht: "Der Preis von Brot könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro." Lucht betont, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein. Als Beispiele nannte Lucht Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Aprikosenmarmelade: "Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben", sagt der Vizepräsident. Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine.
+++ 03:38 GroÃbritannien: Ukraine greift von Russen besetzte Gebiete an +++Nach Ansicht britischer Geheimdienste haben die ukrainischen Streitkräfte damit begonnen, hochwertige Ziele in von Russland gehaltenen Gebieten anzugreifen. Darunter seien etwa ein Landungsschiff oder ein Munitionslager in der Stadt Berdjansk, heiÃt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Der ukrainische Generalstab teilt mit, bei einem Angriff auf den von russischen Einheiten eingenommenen Hafen der Stadt Berdjansk das Landungsschiff "Saratow" zerstört zu haben. Zwei weitere derartige Schiffe, "Caesar Kunikow" und "Novotscherkassk", seien beschädigt worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
+++ 03:08 EU bringt Solidaritäts-Fonds für Ukraine auf den Weg +++Die Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union einigen sich bei ihrem Gipfeltreffen auf einen Solidaritäts-Fonds zur Unterstützung der Ukraine. Geplant sei ein "Treuhandfonds zur Solidarität mit der Ukraine", heiÃt es in einer Erklärung. Dafür soll eine internationale Geberkonferenz einberufen werden. Ein mögliches Datum oder ein Ort werden nicht genannt. Dem Text zufolge soll der Fonds kurzfristige finanzielle Hilfe ermöglichen, aber auch Unterstützung "für den Wiederaufbau einer demokratischen Ukraine" nach einem möglichen Waffenstillstand mit Russland.
+++ 02:47 EU wirft Russland Kriegsverbrechen vor +++Die Europäische Union wirft Russland vor, in der Ukraine Kriegsverbrechen zu begehen. Russland greife die Zivilbevölkerung an und ziele unter anderem auf Krankenhäuser, Schulen und Schutzräume, heiÃt es in einer Erklärung des EU-Gipfels in Brüssel."Diese Kriegsverbrechen müssen sofort aufhören." Am Mittwoch hatte die US-Regierung russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen. "Unsere Einschätzung stützt sich auf eine sorgfältige Prüfung der verfügbaren Informationen aus öffentlichen und geheimdienstlichen Quellen", teilte US-AuÃenminister Antony Blinken mit.
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+++ 02:28 Heil will ukrainische Berufsabschlüsse schneller anerkennen lassen +++Bundesarbeitsminister Hubertus Heil dringt auf eine schnellere Anerkennung von Berufsabschlüssen, um Geflüchtete aus der Ukraine rasch in den Arbeitsmarkt integrieren zu können. "Es kommen vermutlich auch sehr viele sehr gut ausgebildete Menschen", sagt er dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. Darunter seien auch Pflegekräfte, Ingenieure, Ãrztinnen und Erzieherinnen. "Es ist wichtig, dass wir ukrainische Berufsabschlüsse schnell und unkompliziert anerkennen", sagt Heil. "Da müssen wir erheblich besser und schneller werden."
+++ 01:59 Ukraine meldet Beschuss auf Atomruine Tschernobyl +++Nach mehreren Flächenbränden rund um die Atomruine Tschernobyl führt nun möglicher Beschuss in der Nähe zu erneuten Sorgen um die Sicherheit der Anlage. Russische Streitkräfte hätten ukrainische Kontrollpunkte in der Stadt Slawutytsch unter Beschuss genommen, teilt der Generaldirektor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, unter Berufung auf Informationen der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde mit. Dies gefährde laut Kiew "die Häuser und Familien des Betriebspersonals, das die nukleare und radioaktive Sicherheit" des ehemaligen AKW gewährleiste sowie weitere Rotationen der Angestellten. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig bestätigen.
+++ 01:28 US-Experten: 60 Prozent mancher russischer Raketen versagen +++Nach Aussagen von US-Verteidigungsexperten versagen bis zu 60 Prozent einiger russischer präzisionsgelenkten Raketentypen, die im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt werden. Drei mit US-Geheimdienstinformationen vertraute Mitarbeiter des Verteidigungsministeriums sagen Reuters, die Ausfallraten seien je nach Raketentyp unterschiedlich. Nach Erkenntnissen eines Beamten weisen Russlands luftgestützte Marschflugkörper je nach Tag eine Ausfallrate zwischen 20 und 60 Prozent auf. Eine solch hohe Ausfallrate kann alles umfassen, von Fehlstarts bis hin zu Raketen, die beim Aufprall nicht explodieren. Die US-Beamten sagten nichts zur Ursache der hohen Ausfallrate und legten keine Beweise für ihre Informationen vor. Reuters konnte die Informationen nicht unabhängig verifizieren.
+++ 00:58 "Anhaltende Bedrohung": USA klagen russische Hacker an +++Die US-Justiz klagt vier Angestellte russischer Behörden als Hacker an. Sie sollen sich von 2012 bis 2018 weltweit illegal Zugang zu Computern des Energiesektors verschafft haben, wie das US-Justizministerium erklärt. Insgesamt seien in etwa 135 Ländern "Tausende Computer in Hunderten Firmen und Organisationen" Ziel der Hacker gewesen. "Staatliche russische Hacker stellen in den Vereinigten Staaten und weltweit eine ernsthafte und anhaltende Bedrohung für die kritische Infrastruktur dar", erklärt die stellvertretende Justizministerin Lisa Monaco.
+++ 00:20 Biden will wegen Nahrungsmittelknappheit mehr Getreide exportieren +++Wegen der Lieferausfälle von Getreide nach der russischen Invasion der Ukraine wollen Kanada und die USA ihre Exporte erhöhen. Die befürchtete Nahrungsmittelknappheit weltweit werde "Wirklichkeit", sagt US-Präsident Joe Biden nach den Gipfeln der NATO und G7-Staaten in Brüssel. Beide Länder hätten deshalb darüber gesprochen, wie sie die Ressourcen "schneller erhöhen und verteilen" könnten. Der US-Präsident ruft die anderen Länder auf, alle Beschränkungen für ihre Nahrungsmittelexporte auszusetzen. Die USA prüften zudem "umfangreiche Investitionen, um den Bedarf an humanitärer Hilfe, insbesondere an Nahrungsmittelhilfe, zu decken".
+++ 23:51 Aus umkämpften Gebieten können 3343 Menschen evakuiert werden +++Am heutigen Donnerstag sind nach Angaben der ukrainischen stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk 3343 Menschen aus umkämpften Gebieten evakuiert worden. Darunter seien 2717 Bewohner aus Mariupol.
+++ 23:24 Von der Leyen: USA werden EU mehr Flüssiggas liefern +++Die EU wird eine Energiepartnerschaft mit den USA schlieÃen, um russische Gaslieferungen zu ersetzen. "Morgen werden wir mit Präsident (Joe) Biden ein neues Kapitel in unserer Energiepartnerschaft präsentieren", kündigt Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Rande eine EU-Gipfels in Brüssel an. Es gehe um zusätzliche Lieferungen von Flüssiggas (LNG) aus den USA für die Europäische Union, um russisches Flüssiggas zu ersetzen. "Ein wichtiger Schritt nach vorne", sagt von der Leyen. Die EU versucht, so schnell wie möglich unabhängig von russischen Gaslieferungen zu werden - sowohl von Pipeline-Gas als auch von LNG. Rund 40 Prozent des Gases in der Union wird aus Russland importiert. Um ihre Lieferungen zu diversifizieren, ist die EU auch mit anderen Ländern wie Katar, Aserbaidschan, Japan und Südkorea in Kontakt.
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+++ 22:59 Tichanowskaja appelliert an belarussische Soldaten, nicht für Kreml zu kämpfen +++Die im Exil lebende belarussische Oppositionsführerin Swetlana Tichanowskaja appelliert an die Soldaten ihres Landes, sich nicht an der russischen Invasion in der Ukraine zu beteiligen. "Unsere belarussischen Soldaten verstehen, dass die Ukrainer und Ukrainerinnen unsere Brüder und Schwestern sind und dass wir nicht gegen sie kämpfen wollen", sagt Tichanowskaja bei einem Treffen mit Exil-Belarussen in Warschau. "Wir wollen keine Feinde werden." Die belarussische Armee ist bislang nicht in den von Kreml-Chef Wladimir Putin gestarteten Ukraine-Krieg involviert. Allerdings lieà es der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko zu, dass russische Truppen von belarussischem Staatsgebiet aus von Norden her in die Ukraine einmarschieren und sich damit rasch deren Hauptstadt Kiew nähern konnten.
+++ 22:33 Schröder führt Ukraine-Krieg auf "politisches Versagen" zurück +++Aus Sicht des Altkanzlers Gerhard Schröder hat "politisches Versagen" zum Ukraine-Krieg geführt. Seit dem Fall der Berliner Mauer und dem Ende der Bipolarität zwischen der Sowjetunion und den USA "haben wir keine Sicherheitsarchitektur geschaffen, die diese veränderte Situation widerspiegelt", sagte der SPD-Politiker bei einer Konferenz im türkischen Kocaeli. "Und der Krieg in der Ukraine ist eine der Konsequenzen dieses politischen Versagens." Schröder gilt als langjähriger Vertrauter des russischen Präsidenten Wladimir Putin und ist unter anderem Aufsichtsratschef beim staatlichen russischen Energiekonzern Rosneft. Der Altkanzler ist wegen Putins Angriffskrieges gegen die Ukraine massiv unter Druck. Ohne den Kreml-Chef zu nennen, sagte Schröder weiter, in den vergangenen Jahren seien sowohl von Seiten Russlands als auch von Seiten der westlichen Länder viele Fehler gemacht worden. Russlands Sicherheitsinteressen aber rechtfertigten nicht den Gebrauch militärischer Mittel, so Schröder. Schröder sagte auch, jeder solle alles in seiner Kraft Stehende tun, um diesen furchtbaren Krieg zu beenden.
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+++ 22:15 Rakete auf Charkiw tötet sechs Zivilisten +++Bei einem russischen Angriff sind in Charkiw nach Angaben der ukrainischen Behörden sechs Zivilisten getötet worden. Fünfzehn weitere wurden demnach verletzt. Die russischen Streitkräfte hätten mit "Langstreckenwaffen" eine Post-Filiale bombardiert, vor der die Menschen anstanden, um humanitäre Hilfe zu bekommen, teile der Gouverneur der Region, Oleg Synjegubow, bei Telegram mit. Auf einem Video mutmaÃlich einer Ãberwachungskamera ist zu sehen, wie ein Geschoss in die Menschenschlange einschlägt.
+++ 22:03 Russen horten Schlaftabletten und Anti-Depressiva +++In Russland ist der Medikamentenkonsum seit Beginn der Invasion der Ukraine deutlich angestiegen. Das geht aus Daten des Unternehmens DSM Group hervor, das sich auf Analysen im Medikamentenhandel spezialisiert hat. Demnach haben sich Russen seit dem 24. Februar vor allem vermehrt mit Antidepressiva, Schlaftabletten und Verhütungsmitteln eingedeckt.
+++ 21:30 Moskau kündigt Seekorridor für blockierte Schiffe an +++Für ausländische Schiffe in ukrainischen Häfen soll nach russischen Angaben für den morgigen Freitag ein See-Korridor im Schwarzen Meer eingerichtet werden. Die Schiffe sollten auf diesem Weg sicher ins offene Meer gelangen, teilt das russische Verteidigungsministerium in Moskau mit. Der Sammelpunkt sei 20 Seemeilen südöstlich des Hafens Tschornomorsk im Gebiet Odessa, sagt der russische Generalmajor Michail Misinzew. Er warf der ukrainischen Marine vor, gegen die Regularien für die Ausbringung von Seeminen verstoÃen und auch Schiffe beschossen zu haben. "Wir unterstreichen noch einmal, dass von der Russischen Föderation keinerlei Gefahr für den freien zivilen Schiffsverkehr ausgeht", sagt Misinzew. Insgesamt seien 67 Schiffe aus 15 Ländern blockiert in verschiedenen ukrainischen Häfen.
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