Russlands Krieg in der Ukraine im News-Ticker:Anschlag auf Selenskyj vereitelt? Ukraine verkündet Festnahme von 25 Saboteuren


  • 08:36 Uhr: ➤ Ukrainische Spionageabwehr stoppt möglichen Anschlag auf Selenskyj
  • 07:48 Uhr: Russische Einheiten habenlaut Ukraine Vorräte für höchstens drei Tage
  • 06:01 Uhr: USA warnen vor russischen Cyberattacken und Einsatz chemischer Waffen
  • 05:37 Uhr: Ukrainische Spionageabwehr stoppt möglichen Anschlag auf Selenskyj
  • 03:27 Uhr: Bürgermeister fordert Zivilisten zum Verlassen von Boryspil auf
  • Ukraine-Russland-News-Ticker hier aktualisieren

    ➤ Ukrainische Spionageabwehr stoppt möglichen Anschlag auf Selenskyj

    Die ukrainische Spionageabwehr hat ein mögliches Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj nach eigenen Angaben gestoppt. Eine Gruppe von russischen Saboteuren, angeführt von einem Geheimdienstler, sei in der Stadt Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn festgenommen worden, berichtete die Agentur Unian in der Nacht zum Dienstag.

    Zum Auftrag der etwa 25 Männer gehörten neben dem Anschlag auf Selenskyj in Kiew auch die Ausführung einer Reihe von Sabotageakten im Regierungsviertel sowie in anderen Landesteilen der Ukraine. Sie wollten sich als Angehörige der Territorialeinheiten der Ukraine ausgeben und auf diese Weise nach Kiew gelangen. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

    Nach ukrainischer Darstellung haben russische Spionagetrupps seit Kriegsbeginn bereits mehrfach versucht, in Kiew einzudringen und den Präsidenten auszuschalten.

    Ukraine-Konflikt - Kiew

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    Aktualisiert am 21.03.2022, 06:59 Uhr

    Seit sich in der Ukraine vor acht Jahren prowestliche Kräfte durchgesetzt haben, hat sich der Konflikt mit Russland stetig zugespitzt. Jetzt führt Russland landesweit Krieg. Die Chronologie einer Eskalation.

    Die Lage im Überblick:

    Seit 24. Februar führt Russland aus der Luft und am Boden einen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Zuvor hatte Präsident Wladimir Putin das Existenzrecht der Ukraine als eigenständiger Staat in Zweifel gezogen und die Anerkennung der sogenannten Volksrepubliken Donezk und Luhansk in der Ostukraine verkündet.

    Russlands Einfluss nach dem Zerfall der Sowjetunion.

    © AFP

    Die ukrainische Armee wehrt sich nach Kräften gegen die Invasoren. Auf beiden Seiten gibt es wohl Tausende Tote, wie viele Menschen bereits starben, lässt sich nicht unabhängig überprüfen. Die humanitäre Lage in der Ukraine spitzt sich mit jedem Tag zu. Nach Angaben der UN sind inzwischen fast 3,5 Millionen Menschen aus der Ukraine geflohen (Stand 20. März), vor allem Frauen und Kinder, da Männer zwischen 18 und 60 Jahren das Land nicht verlassen dürfen. Die Vereinten Nationen stellen sich auf die Versorgung von bis zu vier Millionen Flüchtlingen ein.

    Die EU und die USA reagieren mit Sanktionen. Außerdem liefern sie der Ukraine Waffen, auch Deutschland unterstützt das Land mit schweren Waffen aus Bundeswehr- und NVA-Beständen. Dass die Nato in den Krieg eingreift, gilt bislang als ausgeschlossen.

    © dpa-infografik GmbH

    Die weiteren Meldungen des Tages: Russischer Vize-Außenminister: Beziehung zu USA am Rande des Abbruchs

    08:16 Uhr: Russlands Vize-Außenminister Sergej Rjabkow sieht die Beziehungen zu den USA wegen des Ukraine-Krieges vor dem Abbruch. "Gestern wurde dem amerikanischen Botschafter eine Protestnote übergeben, in der darauf hingewiesen wird, dass die Beziehungen an den Rand des Abbruchs geraten sind", sagte Rjabkow am Dienstag in Moskau der Agentur Interfax zufolge.

    Zugleich stellte er Bedingungen für eine Fortsetzung der Gespräche zwischen Moskau und Washington: Die USA müssten ihre Eskalation stoppen - verbal und bei der Lieferung von Waffen an die Ukraine. "Sie müssen aufhören, Drohungen gegen Russland auszusprechen", so der Vize-Minister.

    Als Reaktion auf Kritik von US-Präsident Joe Biden an Kremlchef Wladimir Putin hatte das russische Außenministerium dem US-Botschafter in Moskau, John Sullivan, am Montag eine Protestnote überreich. Biden hatte Putin wegen des Krieges gegen die Ukraine als "Kriegsverbrecher" und "mörderischen Diktator" bezeichnet. Solche Äußerungen des amerikanischen Präsidenten, eines Staatsmannes von solch hohem Rang, seien unwürdig, hieß es in Moskau.

    Ukraine: Russische Einheiten haben Vorräte für höchstens drei Tage

    07:48 Uhr: Russische Einheiten haben nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter Probleme mit der Sicherung ihres Nachschubs für den Krieg in der Ukraine. Vorliegenden Informationen zufolge hätten die in der Ukraine operierenden Einheiten Munitions- und Lebensmittelvorräte für höchstens drei Tage. Ähnlich sei die Lage bei der Versorgung mit Kraftstoff, teilte der ukrainische Generalstab in seinem am Dienstag auf Facebook veröffentlichten Morgenbericht mit. Diese Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

    Weiter hieß es, ukrainische Streitkräfte griffen weiterhin russische Truppen an. Dabei seien sie in bestimmten Gebieten auch erfolgreich. Konkrete Details zu Bodenkämpfen wurden nicht genannt.

    Binnen 24 Stunden seien neun Ziele in der Luft von Einheiten der ukrainischen Luftwaffe, Luftabwehr und Bodentruppen getroffen worden, hieß es weiter. Insgesamt habe man zuletzt eine "erhöhte Aktivität" russischer Flugzeuge festgestellt.

    In den Regionen Donezk und Luhansk in der Ostukraine versuchten russische Einheiten weiter, mehr Gebiete einzunehmen und sich in bisher erreichten Stellungen festzusetzen. Die ukrainischen Verteidigerinnen und Verteidiger hätten 13 Angriffe abgewehrt und dabei militärische Technik, darunter 14 Panzer, zerstört.

    Nothilfe

    Ukraine: Helfen Sie den Kindern mit Ihrer Spende Polizeigewerkschaft fordert Schutzzonen für Flüchtlinge in Bahnhöfen

    07:11 Uhr: Die Polizeigewerkschaft GdP hat die Einrichtung von Schutzzonen in Bahnhöfen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine gefordert. In Bahnhöfen gingen Kriminelle gezielt auf junge Frauen und Kinder zu, bevor die Polizei auch nur in Kontakt mit ihnen komme, sagte der GdP-Vorsitzende für die Belange der Bundespolizei, Andreas Roßkopf, der "Rheinischen Post" (Dienstag). "Wir brauchen deshalb dringend Schutzzonen."

    Roßkopf sagte weiter: "Wir und die anderen Behörden müssen die ersten sein, die eine Registrierung und eine Abklärung vornehmen." Danach könne man die Menschen gezielt zu Freunden oder Bekannten weiterleiten. Derzeit seien an den Bahnhöfen, an denen die Flüchtlinge ankämen, 650 Beamte mehr als üblich im Einsatz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte zum Schutz vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern bereits eine hohe Polizeipräsenz auf Bahnhöfen angekündet.

    Seit Beginn des Kriegs in der Ukraine werden immer wieder Vorwürfe bekannt, dass Männer ukrainischen Frauen bei der Ankunft in Berlin dubiose Wohn- oder Übernachtungsangebote machten. Die Bundespolizei verbot Verdächtigen den Aufenthalt im Bahnhof. Es geht um den Verdacht der sexuellen Ausbeutung, Zwangsprostitution oder des Menschenhandels.

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    Aktualisiert am 21.03.2022, 14:45 Uhr

    Am 24. Februar hat Russland auf Anordnung von Präsident Wladimir Putin mit einem breit angelegten Angriff auf die Ukraine begonnen. Nun geht der Krieg bereits in die vierte Woche. Millionen Menschen sind auf der Flucht und immer mehr Städte in der Ukraine werden von den Kämpfen eingeholt.

    USA warnen vor russischen Cyberattacken und Einsatz chemischer Waffen

    06:01 Uhr: US-Präsident Joe Biden warnt vor russischen Cyberangriffen in den USA und dem Einsatz von Chemie- und Biowaffen in der Ukraine. Russland behaupte, dass die Ukraine biologische und chemische Waffen habe, sagte Biden am Montagabend (Ortszeit). Das sei ein klares Zeichen dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Einsatz beider Waffen in Erwägung ziehe, sagte Biden in einer Rede vor Führungspersönlichkeiten verschiedener Unternehmen. Eines der Instrumente, die Putin aber am ehesten einsetzen werde, seien Cyberangriffe. Der US-Präsident forderte Firmen in den USA auf, ihre Schutzmaßnahmen zu stärken.

    Russland habe eine sehr "ausgeklügelte Cyber-Kapazität", sagte Biden. Es gebe immer mehr Hinweise darauf, dass Russland eventuell Optionen für mögliche Cyberangriffe als Reaktion auf die Wirtschaftssanktionen des Westens prüfe. Ein Großteil der kritischen Infrastruktur der USA sei im Besitz des Privatsektors. "Sie haben die Macht, die Kapazität und die Verantwortung, die Cybersicherheit und die Widerstandsfähigkeit der kritischen Dienste und Technologien zu stärken, auf die sich die Amerikaner verlassen", erklärte Biden an Unternehmen gerichtet.

    "Wir sind nicht auf einen Konflikt mit Russland aus, aber wenn Russland einen Cyberangriff gegen die Vereinigten Staaten startet, werden wir darauf reagieren", drohte die für Cybersicherheit zuständige Sicherheitsberaterin Anne Neuberger. Es gebe keine Gewissheit, dass es zu einem Cyberangriff auf kritische Infrastrukturen kommen werde. Aber man sehe mögliche Vorbereitungen.

    Krieg in der Ukraine

    Die Geschichte hinter Putins "Entnazifizierungs-Narrativ" von Jennifer Fraczek

    Mit Blick auf einen möglichen Einsatz von Chemie- oder Biowaffen sagte der US-Präsident: "Er (Putin) hat in der Vergangenheit bereits Chemiewaffen eingesetzt, und wir sollten vorsichtig sein, was uns bevorsteht." Russlands hatte den USA und der Ukraine vorgeworfen, auf ukrainischem Boden biologische Waffen zu entwickeln. Internationale Faktenchecker hatten Behauptungen über ein angebliches Netz derartiger Labore bereits entkräftet. Die US-Regierung wies die russischen Behauptungen als Lüge zurück und warnte vor einem möglichen russischen Angriff unter "falscher Flagge".

    In seiner Rede an die Geschäftsleute äußerte sich Biden auch zu der schnellen "Kinschal"-Rakete. Den Einsatz der Rakete sah er auch als Schwäche Putins. Die Ukrainer würden großen Schaden an Russlands Panzern, Hubschraubern oder Flugzeugen anrichten - auch mit den Waffen der westlichen Verbündeten, sagte Biden weiter. "Und jetzt steht Putin mit dem Rücken zur Wand." Die Rakete sei hingegen fast nicht zu stoppen und somit von den Ukrainern nicht aufzuhalten. Russland hatte die neue Waffe in den vergangenen Tagen nach eigenen Angaben zwei Mal in der Ukraine eingesetzt. Das US-Verteidigungsministeriums bestätigte den Einsatz der Rakete nicht direkt und betonte, die US-Regierung sei nicht in der Lage, Moskaus Behauptung unabhängig zu verifizieren.

    Bürgermeister fordert Zivilisten zum Verlassen von Boryspil auf

    03:27 Uhr: Offenbar in Erwartung russischer Angriffe hat der Bürgermeister von Boryspil die Zivilbevölkerung zum Verlassen der Stadt aufgerufen. Sein Aufruf gelte auch für alle Zivilisten, die aus anderen Teilen der Ukraine in die südöstlich von Kiew gelegene Stadt geflüchtet seien, sagte Wolodymyr Borissenko in der Nacht zum Dienstag.

    Der Appell zur Evakuierung erfolge aus rein militärtaktischen Gründen. "Die Erfahrung aus anderen Orten, um die gekämpft wird, hat gezeigt, dass die Arbeit der Streitkräfte einfacher ist, wenn weniger Zivilbevölkerung in der Stadt ist", sagte Borissenko. "Es gibt keinen Grund, in der Stadt zu bleiben, in der Umgebung wird bereits gekämpft."

    Boryspil mit knapp 60.000 Einwohnern liegt knapp 30 Kilometer südöstlich von Kiew.

    UN-Vollversammlung soll am Mittwoch zu Ukraine tagen

    02:25 Uhr: Uhr Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll am Mittwoch zu Beratungen über eine weitere Resolution im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zusammenkommen. Für die Beschlussvorlage mit dem Namen "humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine" wurde mit breiter Zustimmung in dem mit 193 Mitgliedern größten UN-Gremium gerechnet. Diplomaten zufolge war es wahrscheinlich, aber nicht absolut sicher, dass es am selben Tag auch zu einer Abstimmung kommt.

    Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie bei einer Resolution Anfang März erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Der damalige Beschluss hatte Russlands Krieg verurteilt. Allerdings gibt es auch einen konkurrierenden Resolutionsentwurf von Südafrika, der Russlands Aggression mit keinem Wort erwähnt. Es blieb zunächst unklar, ob dieser Text zur Abstimmung gestellt wird.

    Der erste Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und unter anderem auch von Deutschland ausgearbeitet wurde, richtet sich dagegen deutlich gegen Russland und verlangt unter anderem "eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten der Russischen Föderation gegen die Ukraine, insbesondere aller Angriffe auf Zivilpersonen und zivile Objekte". Moskau müsse seine Streitkräfte unverzüglich aus der Ukraine zurückziehen.

    Die Meldungen zum Krieg in der Ukraine vom 21. März finden Sie hier

    Mit Material von dpa, AFP, APA

    Aktualisiert am 21.03.2022, 08:47 Uhr

    Die russische Luftwaffe hat nach Erkenntnissen ukrainischer Militärs nach anfänglichen Verlusten ihre Strategie bei Angriffen geändert. (Photocredit: picture alliance/dpa/Russian Defence Ministry)

    Teaserbild: © IMAGO/ZUMA Wire/IMAGO/Ukraine Presidency/Ukraine Presi

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    Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol