Der Bücherverkauf beim Verein SâHöfle zugunsten von Menschen in und aus der Ukraine war ein voller Erfolg.
Von Christoph Kutzer
20.03.2022 - 08:34 Uhr
Ein jazziges E-Piano klingt über den Vorplatz der ehemaligen Schreinerei im Adolf-Fremd-Weg, die der Verein SâHöfle für seine Aktivitäten nutzt. An Stehtischen wird bei Kaffee und Kuchen geplauscht. Ein Mädchen verkauft Gummibärchen an junge Kunden. Rund 25 Menschen stehen Schlange, um ins Gebäude zu gelangen.
Dort wartet eine Auswahl an Sach- und Kochbüchern, Fotobänden, Belletristik und Kinderbüchern auf Käufer. Für einen guten Zweck: Der Erlös des kiloweise veräußerten Lesestoffs geht, ebenso wie die Einnahmen im kulinarischen Bereich, an die Hilfsorganisation STELP und Ärzte ohne Grenzen, um deren Arbeit in der Ukraine zu unterstützen. Coronabedingt dürfen l ediglich 15 Personen gleichzeitig in den Beständen stöbern. Knapp 2.000 Bücher waren es zu Beginn der Aktion: Rezensionsexemplare, bereitgestellt von Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten.
Gegen 16 Uhr ist der Bestand bereits deutlich ausgedünnt. Die Resonanz ist groß. Die Spendenbereitschaft auch. âDie Sachen, die ich ausgesucht habe, würden 30 Euro kosten, wäre das OK?â fragt eine 16-Jährige ihren Vater. âJa, aber gib 50â, stimmt dieser zu. âIch sehe nicht, dass die Gesellschaft per se egoistisch geworden istâ, betont Anna Butters, die dem Höfle-Vorstand angehört. âHeute sind so viele Ehrenamtliche aktiv. Auch sonst haben wir viel Unterstützung erfahren.â Die Vorbereitungszeit war knapp bemessen. Trotzdem hat alles geklappt. Ein Gastronom stellte eine Kaffeemaschine bereit, ein Start-up Kaltgetränke, Schriftstellerin Elisabeth Kabatek engagiert sich, Luisa Händl, Stuttgarterin des Jahres, packt ebenso mit an wie Michael Gaedt und Landtagspräsidentin Muhterem Aras, die persönlich den Einlass ins Backsteingebäude regeln.
âDas ist eine Veranstaltung, wie wir sie zum Glück oft habenâ, stellt Anna Butters fest. âEs sind alte und junge Menschen da, Wohlhabende und weniger Betuchte. Es sind auch ein paar Geflüchtete aus der Ukraine hier, die kürzlich in der Nachbarschaft untergekommen sind.â So entspannt kann es aussehen, gemeinsam solidarisch zu sein.
Und der Einsatz hat sich gelohnt. Nach einem ersten Kassensturz melden die Veranstalter stolz: Es sind mehr als 6000 Euro zusammengekommen.
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