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Im Krieg kommt die GroÃoffensive Russlands erst noch, glaubt ein Ukraine-Vertreter. Derweil meldet Putins Verteidigungsminister die Kontrolle über Mariupol. News-Ticker.
Update vom 21. April. 10.35 Uhr: Russlands Verteidigungsminister Schoigu teilte am Donnerstag mit, dass die Stadt Mariupol stark vermint sei. âAlle wichtigen Objekte der städtischen Infrastruktur, darunter auch der Seehafen und das Fahrwasser wurden nicht nur vermint, sondern auch noch blockiert durch Schwimmkräneâ, sagte er. Vielen ausländischen Schiffen sei dadurch die Ausfahrt verwehrt worden.
Update vom 21. April, 10.19 Uhr: Das Stahlwerk Asowstal in Mariupol, wo sich immer noch ukrainische Kämpfer und Zivilisten aufhalten, soll laut Wladimir Putin komplett blockiert werden. Noch nicht mal mehr eine Fliege solle durchkomme, ohne entdeckt zu werden, zitieren russische Medien den russischen Präsidenten nach einem Bericht des Spiegel. Einen Befehl der Stürmung des Stahlwerks soll Putin zurückgenommen haben (siehe Erstmeldung).
Ukraine-Krieg: Kiew-Vertreter spricht plötzlich von âProbeangriffenâ RusslandsKiew - Hat Russlands neue GroÃoffensive im Ukraine-Krieg schon begonnen oder kommen die schlimmsten Angriffe von Wladimir Putins* Truppen erst noch? Dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates zufolge ist letzteres der Fall. Olexij Danilow sagte in einem Radiointerview, dass die GroÃoffensive Russlands in der Ukraine noch nicht begonnen habe. Das berichtete die ukrainische Internet-Zeitung Ukrajinska Prawda am Mittwochabend (20. April). Am Dienstagmorgen hätte es zwar Angriffe entlang der gesamten Frontlinie auf dem Territorium der Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw gegeben, sagte Danilow. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich dabei erst um âProbeangriffeâ gehandelt habe.
Ukraine-Krieg: Pessimistische Prognose für ganzes Land - Schlacht um Donbass werde nicht letzte seinWann die sogenannte groÃe Offensive beginne, sei nur eine Frage der Zeit, sagte Danilow weiter. Moskau könne in den nächsten zwei bis vier Wochen immer noch neue Ressourcen und Reserven in groÃen Mengen aufbauen. Er warnte zudem davor, zu denken, dass die Kämpfe um den Donbass die letzte und entscheidende Schlacht in dem Krieg sein würden. âIch wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge verschiedene Dinge noch vor uns liegen.â
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* erwartet seit mehreren Tagen den Beginn einer GroÃoffensive russischer Truppen, die sich nach dem Rückzug aus Gebieten rund um die Hauptstadt Kiew und im Nordosten des Landes Anfang April nun in den russischen Grenzregionen zur Ukraine oder im Osten der Ukraine neu aufstellen.
Ukraine-Krieg: Russlands Verteidigungsminister behauptet, Mariupol eingenommen zu habenDas russische Militär hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu derweil die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt Mariupol unter seine Kontrolle gebracht. Das teilte Schoigu am Donnerstag bei einem mit Wladimir Putin im Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit. Die Einnahme Mariupols gilt allerdings nicht für das Stahlwerk Asowstal, in dem sich noch immer Zivilisten aufhalten.
Eine Anwohnerin geht mit Gepäck an einem beschädigten Wohnhaus in Mariupol vorbei (Archivbild) © Victor/Xinhua/dpa Ukraine-Krieg: Putin will Stahlwerk in Mariupol doch nicht stürmen lassenâDie verbliebenen ukrainischen Kampfeinheiten haben sich auf dem Industriegelände der Fabrik Azovstal verschanztâ, sagte Schoigu. Präsident Putin ordnete an, das Stahlwerk nicht zu stürmen. Ein entsprechender Befehl solle zurückgenommen werden. Allen Gefangenen werde das Leben garantiert, sagte Putin. Er sprach von einem Erfolg und der âBefreiung Mariupolâ und ordnete an, die beteiligten Militärs auszuzeichnen. âSie sind alle Heldenâ, sagte Putin.
Nach Darstellung Schoigus sind die ukrainischen Einheiten vollständig blockiert. Der Minister versicherte, dass die Fabrik in drei bis vier Tagen ebenfalls eingenommen werden solle. Ãber die angebotenen humanitären Korridore habe niemand das Werk verlassen, sagte der Minister. Zuvor hatte die ukrainische Seite Verhandlungen vorgeschlagen über das Schicksal der Kämpfer und die Rettung von Zivilisten, die in dem Werk Zuflucht gesucht hätten.
Experten befürchten, dass den verbliebenen Zivilisten in Mariupol noch Schlimmeres droht* als in Butscha*, wo nach dem Abzug der russischen Truppen Leichen von Zivilisten und Massengräber gefunden worden waren. (dpa/afp) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
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