Selenskyj sagt, Mariupol widersetze sich weiter Russland. Ein Pro-Kreml-Kanal veröffentlichte kurzeitig neue Todeszahlen der russischen Seite. News-Ticker.
Update vom 22. April, 10.58 Uhr: Neue Erkenntnisse zu den Gräueltaten von Butscha: Wie die Vereinten Nationen (UNO) an diesem Freitagvormittag (MEZ) bekanntgaben, wurden in der Kleinstadt nordwestlich von Kiew 50 Zivilisten hingerichtet. Nach dem Abzug der russischen Truppen nach dem gescheiterten Sturm auf die ukrainische Hauptstadt waren zahlreiche Leichen auf den Straßen entdeckt worden.
Von westlicher und ukrainischer Seite wird die 64. motorisierte Infanteriebrigade für die mutmaßlichen Kriegsverbrechen verantwortlich gemacht. Moskau-Machthaber Wladimir Putin hatte die beschuldigten Soldaten, die mutmaßlich in Butscha waren, unter der Woche mit dem Ehrentitel „Garde" ausgezeichnet.
Bilder des Grauens: In Butscha nahe Kiew werden Leichen aus einem Massengrab geborgen.
© IMAGO / Le Pictorium
Update vom 22. April, 10.55 Uhr: Russland strebt nach Angaben eines ranghohen Generals die vollständige Kontrolle über den gesamten Donbass sowie die Südukraine an.
Seit Beginn der „zweiten Phase der Spezialoperation" der russischen Armee in der Ukraine sei es „eine ihrer Aufgaben, die vollständige Kontrolle über den Donbass und die Südukraine zu erlangen", sagte der Generalmajor Rustam Minnekajew an diesem Freitag laut russischen Nachrichtenagenturen. Auf diese Weise könne eine „Landverbindung" zur annektierten Krim-Halbinsel geschaffen werden.
Ukraine-Krieg: Angeblich mehr als 21.000 Verluste unter russischen SoldatenUpdate vom 22. April, 10.45 Uhr: Die Zahlen zu russischen Verlusten decken sich in etwa. Nachdem das ukrainische Medienprojekt NEXTA mit Verweis auf das Portal Readovka von 13.414 getöteten sowie etwa 7000 vermissten russischen Soldaten schrieb, hat nun auch The Kyiv Independent mutmaßliche russische Verluste im Ukraine-Krieg veröffentlicht.
Nach Informationen der ukrainische Streitkräfte sind 21.200 russische Soldaten getötet, verwundet oder vermisst. Zudem hätten die Truppen des Kreml in den Kampfhandlungen 838 Panzer, 176 Flugzeuge und 153 Helikopter verloren. Hinzu käme der Verlust von 397 Artilleriegeschützen und 138 Raketenwerfern. 172 Drohnen und 2162 gepanzerte Fahrzeuge sollen zerstört oder erbeutet worden sein. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Ukraine-Krieg: Tweet zu angeblichen russischen Verlusten gelöschtUpdate vom 22. April, 10.00 Uhr: Belastbare Todeszahlen gibt es im Ukraine-Krieg nicht. Zwar veröffentlichen beide Seiten immer wieder Angaben, doch unabhängig prüfen lassen sich diese nicht. Nun sorgte ein Mitteilung eines kremlnahen Mediums in einem Sozialen Netzwerk für Aufsehen. Wie das ukrainische Medienprojekt Nexta am Morgen auf Twitter meldete, hatte das Portal Readovka eine Nachricht zu neuen Todeszahlen veröffentlicht, mittlerweile aber wieder gelöscht.
Darin war vom Tod von 13.414 russischen Soldaten die Rede, während etwa 7000 vermisst werden würden. Die Zahlen seien bei einem geschlossenen Briefing des russischen Verteidigungsministeriums bekannt gegeben worden. Die Todeszahl wäre ungefähr eine Verzehnfachung dessen, was Moskau Ende März offiziell angab.
Das von der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Sputnik über AP veröffentlichte Handout-Foto zeigt Wladimir Putin, Präsident von Russland
© Mikhail Tereshchenko/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa
Ukraine-Krieg: Freitag können wohl keine Zivilisten über Fluchtkorridore in Sicherheit gebracht werdenUpdate vom 22. April, 9.40 Uhr: In der Ukraine können am Freitag nach Angaben der Regierung keine Zivilisten über Fluchtkorridore in Sicherheit gebracht werden. Die Lage auf den Straßen sei zu gefährlich, teilte die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk im Messengerdienst Telegram mit. „Wegen der Unsicherheit entlang der Strecken wird es heute keine humanitären Korridore geben", erklärte sie. „An alle, die darauf warten, in Sicherheit gebracht zu werden: Bitte wartet geduldig und haltet durch!"
Ukraine-Krieg: Selenskyj beschuldigt MoskauUpdate vom 22. April, 9.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Moskau beschuldigt, in den von russischen Truppen besetzten Gebieten um Kherson und Saporischschja im Süden des Landes ein gefälschtes Unabhängigkeitsreferendum abhalten zu wollen. In einer Videobotschaft am Donnerstagabend forderte Selenskyj die Bewohner der besetzten Gebiete auf, keine persönlichen Daten wie Passnummern anzugeben, die die russischen Streitkräfte von ihnen verlangen würden.
„Es geht nicht nur darum, eine Volkszählung durchzuführen", warnte er. „Es geht nicht darum, euch humanitäre Hilfe jeglicher Art zukommen zu lassen. Es geht in Wirklichkeit darum, ein sogenanntes Referendum über euer Land zu fälschen, wenn der Befehl zur Durchführung dieser Komödie aus Moskau kommt", sagte der ukrainische Präsident. „Es wird keine Volksrepublik Kherson geben. Wenn jemand eine weitere Annexion will, werden Russland noch stärkere Sanktionen treffen", drohte Selenskyj.
Ukraine-Krieg: Zahlreiche Menschen haben den Osten des Landes verlassenUpdate vom 22. April, 6.33 Uhr: Nach ukrainischen Angaben haben mittlerweile fast drei Viertel aller Menschen den von der Ukraine kontrollierten Teil der umkämpften Region Donezk im Osten des Landes verlassen. Das sagte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, im ukrainischen Einheitsfernsehen, wie die Internet-Zeitung Ukrajinska Prawda am Freitagmorgen berichtete.
Demnach befänden sich noch rund 430.000 Einwohner in dem Gebiet. Vor Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar seien es noch mehr als 1,6 Millionen Menschen gewesen. In der nach Mariupol zweitgrößten Stadt unter ukrainischer Kontrolle in Donezk, Kramatorsk, lebten aktuell nur noch etwas mehr als 40.000 von den ursprünglich 200.000 Menschen.
Ukraine-News: Selenskyj dementiert Putin-Aussage zu Mariupol - und warnt vor weiterer InvasionDer Widerstand in Mariupol hält offenbar weiter an. Die Hafenstadt widersetze sich weiter Russland, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft in der Nacht zum Freitag. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte die Stadt am Donnerstagmorgen für erobert erklärt. Russischen Angaben zufolge haben sich in dem Stahlwerk Azovstal in Mariupol allerdings mehr als 2000 ukrainische Kämpfer und ausländische Söldner verschanzt. Putins Forderungen nach Niederlegung der Waffen kamen sie bislang nicht nach.
Selenskyj sagte weiter, Russland verlege weiter Truppen für den Krieg in die Ukraine. „Sie sammeln Kräfte und treiben neue taktische Bataillone in unser Land."
Update vom 21. April, 22.33 Uhr: Russland hat die Einnahme der umkämpften Hafenstadt Mariupol vermeldet. Dem widersprachen nun die USA. Die ukrainischen Kämpfer kontrollieren demnach weiter Teile der Stadt. Die Meldung aus Russland bezeichnete der Sprecher des US-Außenministeriums laut ntv als „Show für die Medien" und einen weiteren Fall von russischer Desinformation. Wladimir Putin hatte zuvor im TV seinem Verteidigungsminister zur „Befreiung von Mariupol" gratuliert.
Ukraine-News: Russlands Armee offenbar nun besser organisiertUpdate vom 21. April, 20.48 Uhr: Nach Experteneinschätzung hat das russische Militär seine Kriegsführung im Ukraine-Konflikt mittlerweile verbessert. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters sagten mit der aktuellen Lage vertraute Experten demnach, dass Russland einige Probleme behoben habe, die zum Start des Angriffskrieges bestanden hätten. So arbeite die Kommandostruktur nun effektiver, auch Artillerie und Drohnen würden sinnvoller und effektiver eingesetzt werden und die Einheiten würden geschlossener vorgehen.
Dies könnte auch daran liegen, dass Wladimir Putin mit Alexander Dwornikow - der als „Schlächter von Syrien" bekannt geworden war - kürzlich einen Oberbefehlshaber für den Ukraine-Feldzug eingesetzt hatte. Zuvor hatte es keinen russischen Militär gegeben, der den gesamten Krieg koordiniert hatte.
Ukraine-Gräuel: Offenbar Massengrab nahe Mariupol entdecktUpdate vom 21. April, 19.49 Uhr: Nach Angaben des Kyiv Independent wurde in einem Dorf nahe Mariupol ein knapp 300 Meter langes Massengrab entdeckt. Die Zeitung bezieht sich dabei auf Satelliten-Aufnahmen. Die Grube sei demnach bereits zwischen dem 23. und 29. März ausgehoben worden. Zuvor hatte demnach bereits ein Berater des Bürgermeisters von Mariupol davon gesprochen, dass das russische Militär ein Massengrab für getötete Ukrainer in einem Dorf nahe Mariupol ausgegraben habe. Dem Bericht nach war der Berater vom Ausmaß des Massengrabes allerdings selbst schockiert.
Eine unabhängige Prüfung dieses Berichts ist aktuell nicht möglich. Weder sind die Fotos vom Massengrab zu bestätigen, noch wer dieses zu welchem Zweck ausgehoben haben könnte.
Der Bürgermeister von Mariupol, Vadym Boichenko, sagte am Donnerstag dazu gegenüber dem britischen Guardian, dass Russland Leichen von Zivilisten, die in Mariupol durch den Beschuss umgekommen seien, mit LKWs zu dem Massengrab befördert hätte. So habe man versucht „Beweise für Verbrechen" zu verbergen. Der Bürgermeister schätzt, dass insgesamt seit Kriegsbeginn mehr als 20.000 Einwohner von Mariupol ums Leben gekommen seien. Die meisten Leichen seien mittlerweile entfernt worden. Dabei seien auch mobile Krematorien zum Einsatz gekommen.
Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenfoto soll ein Massengrab in Manhusch in der Nähe eines Friedhofs parallel zum Straßenverlauf zeigen. Manhusch liegt ca. 20 km westlich von Mariupol.
© Maxar/dpa
Update vom 21. April, 18.42 Uhr: Nach russischen Angaben hat die Armee Mariupol - mit Ausnahme des Stahlwerks - eingenommen. Doch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hält die Hafenstadt Mariupol noch nicht für komplett verloren. „Die Situation ist schwierig, die Situation ist schlecht", sagte der Staatschef am Donnerstag Journalisten örtlichen Medien zufolge in Kiew. Es gebe mehrere Wege, die Stadt zu befreien.
„Es gibt einen militärischen Weg, auf den man sich vorbereiten muss, und wir bereiten uns vor", sagte Selenskyj. Dazu brauche es die Hilfe westlicher Partner. „Für uns selbst ist es schwierig, wir brauchen entsprechende Waffen, doch denken wir darüber nach", meinte er. Ein anderer Weg sei ein diplomatischer, humanitärer.
Kiew habe Moskau bereits mehrere Varianten vorgeschlagen, darunter einen Austausch von „Verwundeten gegen Verwundete". „Dort gibt es über 400 Verwundete in dieser Zitadelle. Das sind nur die Soldaten." Es gebe ebenfalls verletzte Zivilisten. „Vor uns liegen entscheidende Tage, die entscheidende Schlacht um unseren Staat, um unser Land, um den ukrainischen Donbass", betonte Selenskyj.
Ukraine-Krieg: Mariupol-Stahlwerk weiter im Zentrum der GefechteUpdate vom 21. April, 15.55 Uhr: Das Stahlwerk Asowstal in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol befindet sich weiter im Zentrum der Gefechte. Vadym Boichenko, der Bürgermeister Mariupols, sagte am Donnerstag, es gebe derzeit keine Möglichkeit, Zivilisten aus der Anlage zu evakuieren. Gleichzeitig appellierte er, schnellstmöglich einen Waffenstillstand und einen Korridor für die Evakuierung zu ermöglichen.
Seit dem 13. März gelang es, mehr als 100.000 Zivilisten aus der Hafenstadt Mariupol zu schaffen. Rund 100.000 Personen seien aber noch immer in der Stadt, so Boichenko. „Leider haben sich viele Einwohner dafür entschieden, in der Stadt zu bleiben, weil sie davon ausgingen, die Routen seien nicht sicher." Lediglich vier Busse verließen am Mittwoch die Stadt, 80 Zivilisten konnten so nach Saporischschja gebracht werden.
Mariupol gilt als strategisch wichtig gelegen. Die Stadt befindet sich am Asowschen Meer und stellt die Landverbindung zwischen der von Russland annektierten Krim und dem Donbas dar. Militärexperten und Analysten gehen auch deshalb davon aus, dass die Ukraine wie auch Russland den Kampf um Mariupol nicht aufgeben wollen.
Ukraine-Krieg: Kommandeur sendet Verzweiflungs-Ruf aus belagertem Stahlwerk direkt an DeutschlandUpdate vom 21. April, 12.17 Uhr: Ein ukrainischer Kommandeur, der sich wie offenbar hunderte anderer Soldaten und Zivilisten im Stahlwerk des völlig zerstörten Mariupols verschanzt hat, richtet wohl einen Appell direkt an Deutschland. Er habe in der Nacht eine Nachricht über einen Messengerdienst an die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) gesendet, wie das Blatt berichtet.
Der Appell richte sich „an das deutsche Volk", den Bundeskanzler Olaf Scholz, den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier* und die Außenministerin Annalena Baerbock*. Der Kommandeur der 36. Brigade der Marineinfanterie, Serhij Wolyna, schrieb laut FAZ: „Mariupol ist noch zu retten! Die Welt muss endlich ‚nie wieder' sagen und uns helfen."
Er richte an Deutschland die Bitte, „als Garanten für den sicheren Auszug der Zivilbevölkerung und des Militärs aus der belagerten Stadt aufzutreten". Das Böse sei jetzt wieder da, das die Welt 1945 habe stoppen können. Die Deutschen hätten dies „im Gedächtnis wie niemand sonst".
Wolyna wird weiter zitiert: „Die russischen Besatzer zerstören unsere Städte, töten unsere Kinder, vergewaltigen unsere Frauen und verüben einen Genozid an unserem Volk." Deutschland könne sich jetzt „auf die richtige Seite der Geschichte stellen und den Faschismus im Keim stoppen, ehe er alles um sich herum verbrennt". In den Kellern des Stahlwerks in Mariupol lägen „meine verwundeten Soldaten im Eiter ihrer Wunden", während die Stadt von Russland ohne Unterlass beschossen werde.
Von unabhängiger Seite konnten diese Berichte nicht überprüft werden. Allerdings hatte es in den Tagen zuvor auch schon von ukrainischer Seite Berichte gegeben, dass die Stadt Kreminna im Ukraine-Krieg gefallen sei.
Ukraine-Krieg: Offenbar noch 1000 Zivilisten und 500 verwundete Soldaten in StahlwerkUpdate vom 21. April, 11.00 Uhr: Die ukrainische Regierung hat von Russland für das eingekesselte Stahlwerk Asowstal in Mariupol einen humanitären Korridor gefordert. „Dort befinden sich gerade etwa 1000 Zivilisten und 500 verwundete Soldaten. Sie müssen alle heute aus Azovstal herausgeholt werden!", schrieb Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im Nachrichtenkanal Telegram. Sie rief „die Welt" dazu auf, alle Anstrengungen im Ukraine-Krieg jetzt auf das Stahlwerk zu konzentrieren.
Ukraine-Krieg: Kiew-Vertreter spricht plötzlich von „Probeangriffen" RusslandsKiew - Hat Russlands neue Großoffensive im Ukraine-Krieg schon begonnen oder kommen die schlimmsten Angriffe von Wladimir Putins Truppen erst noch? Dem Sekretär des ukrainischen Sicherheitsrates zufolge ist letzteres der Fall. Olexij Danilow sagte in einem Radiointerview, dass die Großoffensive Russlands in der Ukraine noch nicht begonnen habe. Das berichtete die ukrainische Internet-Zeitung Ukrajinska Prawda am Mittwochabend (20. April). Am Dienstagmorgen hätte es zwar Angriffe entlang der gesamten Frontlinie auf dem Territorium der Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw gegeben, sagte Danilow. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich dabei erst um „Probeangriffe" gehandelt habe.
Ukraine-Krieg: Pessimistische Prognose für ganzes Land - Schlacht um Donbass werde nicht Letzte seinWann die sogenannte große Offensive beginne, sei nur eine Frage der Zeit, sagte Danilow weiter. Moskau könne in den nächsten zwei bis vier Wochen immer noch neue Ressourcen und Reserven in großen Mengen aufbauen. Er warnte zudem davor, zu denken, dass die Kämpfe um den Donbass die letzte und entscheidende Schlacht in dem Krieg sein würden. „Ich wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge verschiedene Dinge noch vor uns liegen."
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* erwartet seit mehreren Tagen den Beginn einer Großoffensive russischer Truppen, die sich nach dem Rückzug aus Gebieten rund um die Hauptstadt Kiew und im Nordosten des Landes Anfang April nun in den russischen Grenzregionen zur Ukraine oder im Osten der Ukraine neu aufstellen.
Ukraine-Krieg: Russlands Verteidigungsminister behauptet, Mariupol eingenommen zu habenDas russische Militär hat nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu derweil die umkämpfte südostukrainische Hafenstadt Mariupol unter seine Kontrolle gebracht. Das teilte Schoigu am Donnerstag bei einem mit Wladimir Putin im Staatsfernsehen übertragenen Treffen mit. Die Einnahme Mariupols gilt allerdings nicht für das Stahlwerk Asowstal, in dem sich noch immer Zivilisten aufhalten.
Ukraine-Krieg: Putin will Stahlwerk in Mariupol doch nicht stürmen lassen„Die verbliebenen ukrainischen Kampfeinheiten haben sich auf dem Industriegelände der Fabrik Azovstal verschanzt", sagte Schoigu. Präsident Putin ordnete an, das Stahlwerk nicht zu stürmen. Ein entsprechender Befehl solle zurückgenommen werden. Allen Gefangenen werde das Leben garantiert, sagte Putin. Er sprach von einem Erfolg und der „Befreiung Mariupols" und ordnete an, die beteiligten Militärs auszuzeichnen. „Sie sind alle Helden", sagte Putin.
Nach Darstellung Schoigus sind die ukrainischen Einheiten vollständig blockiert. Der Minister versicherte, dass die Fabrik in drei bis vier Tagen ebenfalls eingenommen werden solle. Über die angebotenen humanitären Korridore habe niemand das Werk verlassen, sagte der Minister. Zuvor hatte die ukrainische Seite Verhandlungen vorgeschlagen über das Schicksal der Kämpfer und die Rettung von Zivilisten, die in dem Werk Zuflucht gesucht hätten.
Experten befürchten, dass den verbliebenen Zivilisten in Mariupol noch Schlimmeres droht* als in Butscha*, wo nach dem Abzug der russischen Truppen Leichen von Zivilisten und Massengräber gefunden worden waren. (dpa/afp) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Rubriklistenbild: © Mikhail Tereshchenko
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