Ukraine-Krieg: Russlands wichtigstes Kriegsschiff außer Gefecht geschossen – „brennt stark“


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  • Erstellt: 14.04.2022, 09:58 Uhr

    Von: Felix Durach

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    Die Luftangriffe auf die stark umkämpfte Hafenstadt Mariupol dauern an. Das russische Kriegsschiff Moskwa wurde „schwer beschädigt“. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Ukraine-Konflikt*: Neun neue Fluchtkorridore für Zivilisten am Donnerstag. Die Ukraine will einen neuen Evakuierungsversuch aus dem Osten des Landes starten.
  • Russische Soldaten sollen laut Präsident Selenskyj Zehntausende nicht detonierte Granaten im Norden des Landes hinterlassen haben.
  • Russischer Raketenkreuzer zerstört: Das Schiff „Moskwa“ soll kampfunfähig geschossen worden sein.
  • Dieser News-Ticker über die militärische Lage im Ukraine-Krieg* wird laufend aktualisiert.
  • Update vom 1. April, 9.10 Uhr: Die ukrainische Regierung hat die Wiederöffnung von Fluchtkorridoren aus umkämpften Gebieten im Osten und Süden des Landes angekündigt. „Für heute sind neun humanitäre Korridore geplant“, erklärte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag auf Telegram. Eine der Routen soll laut Bild auch aus der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol führen. „Die humanitären Korridore werden unter der Bedingung geöffnet, dass der Beschuss durch die Besatzungstruppen eingestellt wird“, erklärte Wereschtschuk.

    Am Mittwoch waren die Evakuierungen nach ukrainischen Angaben aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden. Die Lage sei zu gefährlich, hatte Wereschtschuk erklärt und auf von russischen Streitkräften blockierte Busse und Verstöße gegen Feuerpausen verwiesen. In Erwartung eines russischen Großangriffs im Osten rufen die ukrainische Behörden die Bevölkerung der Donbass-Region seit Tagen auf, sich in Richtung Westen in Sicherheit zu bringen.

    Ukraine-Krieg: Russen hinterlassen Tausende Granaten â€" Selenskyj warnt Bevölkerung

    Update vom 14. April, 6.39 Uhr: Große Mengen an nicht explodierten Sprengvorrichtungen sollen russische Truppen â€" ukrainischen Angaben zufolge â€" im Norden des Landes hinterlassen haben. In seiner Videobotschaft in der Nacht zum Donnerstag berichtete Präsident Selenskyj von zehntausenden nicht detonierter Granaten oder Minen in dem Gebiet. Die Minenräumung dauere an. Bewohner, die dorthin zurückkehrten, müssten äußerst aufmerksam und vorsichtig sein, warnt Selenskyj.

    Die militärische Lage, so Selenskyj weiter, unterscheide sich aktuell nicht wesentlich von der der vergangenen Tage. Russische Truppen verstärkten ihre Aktivitäten im Osten und im Süden. Sie versuchen, ihre Verluste auszugleichen, Bomben- und Artillerieangriffe gingen weiter. Einwohner der Gebiete im Süden des Landes, die von russischen Truppen gehalten werden, versuchen die Soldaten wohl für ihre Kräfte zu rekrutieren. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Ukraine-News: Russisches Kriegsschiff Moskwa „schwer beschädigt“

    Russische Staatsmedien haben sich inzwischen auch zum Kriegsschiff „Moskwa“ geäußert, welches von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden sein soll. Das Schiff ist laut Staatsmedienberichten bei einer Explosion von Munition „schwer beschädigt“ worden. „Infolge eines Feuers ist Munition auf dem Raketenkreuzer ‚Moskwa‘ detoniert.“

    „Das Schiff wurde schwer beschädigt“, teilte das russische Verteidigungsministerium den Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti zufolge am Donnerstag mit. Eine Untersuchung zur Ursache des Feuers sei eingeleitet worden, hieß es laut den Agenturen in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Die Besatzung des Schiffs sei in Sicherheit gebracht.

    Dieses von Maxar Technologies zur Verfügung gestellte Satellitenfoto zeigt den Raketenkreuzer «Moskwa» («Moskau») im Hafen von Sewastopol. © dpa

    Update vom 13. April, 22.24 Uhr: Der russische Raketenkreuzer „Moskwa“ („Moskau“) ist nach Angaben aus Kiew im Ukraine-Krieg im Schwarzen Meer von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden. „Den Kreuzer „Moskwa“ traf irgendeine Überraschung - er brennt stark“, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Mittwoch in einem Interview. Das Kriegsschiff habe eine Besatzung von mehr als 500 Matrosen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

    Die „Moskwa“ soll unter anderem an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel zu Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen beteiligt gewesen sein. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, deutete in einem Beitrag in sozialen Netzwerken an, das Kriegsschiff sei mit einer Rakete des Typs Neptun getroffen worden. Die ukrainische Eigenentwicklung hat eine operative Reichweite von 280 Kilometern.

    Ukraine-Krieg: Russland meldet Kontrolle über Hafen von Mariupol

    Update, 13. April, 21.25 Uhr: Russlands Armee hat im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben den Hafen der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern „befreit“ worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien „blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen“. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

    Ukraine-Krieg: Russland droht jetzt mit Angriffen auf „Entscheidungszentren“ in Kiew

    Update vom 13. April, 19.58 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg mit neuen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht - für den Fall, dass die Ukraine weiter russisches Staatsgebiet attackiere. „Wir sehen Sabotageversuche und Angriffe ukrainischer Truppen auf Objekte auf dem Gebiet der Russischen Föderation“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwochabend. „Wenn solche Fälle andauern, werden die Streitkräfte der Russischen Föderation Entscheidungszentren angreifen, auch in Kiew, worauf die russische Armee bislang verzichtet hat.“

    In den vergangenen Wochen hatte Moskau mehrfach vermeintliche Angriffe ukrainischer Truppen auf grenznahe russische Gebiete beklagt. Anfang April etwa gab es einen Luftangriff auf ein Öllager in der Großstadt Belgorod. Aus der Ukraine gab es damals weder eine Bestätigung noch ein Dementi.

    Ukraine-Krieg: Laut Vize-Bürgermeister Leichen von 1500 russischen Soldaten in Dnipro

    Update vom 13. April, 18.59 Uhr: In der südostukrainischen Großstadt Dnipro sind im Ukraine-Krieg nach ukrainischen Angaben die Leichen von mehr als 1500 russischen Soldaten geborgen worden. Sie seien in insgesamt vier verschiedene Leichenhallen gebracht worden, sagte der Vize-Bürgermeister der Industriestadt, Mychajlo Lyssenko, dem US-finanzierten Fernsehsender Nastojaschtscheje Wremja am Mittwoch. Er forderte russische Mütter auf, ihre toten Söhne abzuholen. „Ich möchte sie nicht in Massengräbern beerdigen. Ich möchte sie nicht einäschern“, meinte Lyssenko. „Wir sind keine Unmenschen.“

    Die Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden. Nach Darstellung der ukrainischen Armee wurden seit Beginn des russischen Angriffskriegs vor knapp sieben Wochen bereits knapp 20.000 russische Soldaten getötet. Moskau hingegen nennt deutlich geringere Verluste und nannte zuletzt 1351 tote Soldaten in den eigenen Reihen.

    Ukraine-Krieg: Russland vor Donbass-Großoffensive? Militär-Insider erwartet massive Verluste

    Update vom 13. April, 15.26 Uhr: Im Osten der Ukraine steht eine russische Großoffensive unmittelbar bevor. Die von Moskau geplante Eroberung der Ostukraine und insbesondere der beiden Donbass-Provinzen Donezk und Luhansk könnte Häuserkämpfe und einen langen, blutigen Guerillakrieg mit sich bringen. Moskaus Truppen konzentrieren sich laut der Nachrichtenagentur AFP nun auf die Region östlich des Dnepr, der die Ukraine in zwei Teile teilt. Westliche Experten vermuten, dass der Fluss aktuell das Ziel der russischen Ambitionen ist.

    Russland setzt unterdessen seine Angriffe auf die Städte Rubischne, Popasna und Sewerodonezk im Osten fort. Doch die Militäraktionen beschränken sich nicht auf die Donbass-Region. Die Hafenstadt Mariupol im Süden der Ukraine wird weiter bombardiert. Zudem interessieren sich die Russen offenbar für das gesamte Gebiet östlich der Stadt Dnipro*.

    Aus westlichen Militärkreisen heißt es, Russland werde es „teuer bezahlen“, wenn es in die Städte im Donbass einmarschiere. Der Quelle nach sind etwa 60.000 russische Soldaten vom Norden der Ukraine in den Osten verlegt worden. Dort seien rund 40.000 kampferprobte, ausgebildete und ausgerüstete ukrainische Soldaten stationiert. Die Beteiligten bereiteten sich auf „etwas sehr Langes“ vor. Die Frage sei allerdings, wie lange die ukrainischen Truppen Widerstand leisten könnten. „Wenn sie Männer im Kessel verlieren, werden die Ukrainer sich nicht mehr langfristig widersetzen können.“

    Laut James Dobbins vom US-Institut Rand Corporation hat die ukrainische Militärführung bereits damit begonnen, eine „Widerstandsbewegung aufzubauen, um hinter den feindlichen Linien zu kämpfen“. Es gebe sogar eine Internetseite, die „Ratschläge für normale Bürger“ bereitstelle, „die sich im Widerstand engagieren wollen“. Eine solche Kriegsführung könne sich erfahrungsgemäß über Jahrzehnte hinziehen, betont Dobbins. In diesem Falle sei Hilfe von außen zusammen mit Sanktionen wesentlich für den Erfolg des Widerstands. Deutschland ringt allerdings nach wie vor um die Lieferung schwerer Waffen. Experten sehen darin auch erhebliche Gefahren*.

    Ukrainisches Militär meldet Flugzeugabschuss - Wetter bremst russische Luftwaffe aus

    Update vom 13. April, 13.05 Uhr: Dem ukrainischen Militär ist es am Mittwoch offenbar gelungen, ein russisches Erdkampfflugzeug vom Typ Su-25 abzuschießen. Das teilte der ukrainische Generalstab über Facebook mit. Wie erwartet sind die Aktivitäten der russischen Luftwaffen jedoch zurückgegangen. Die Entwicklungen sind auf die schlechten Wetterbedingungen in der Ostukraine zurückzuführen, wo für die kommende Tage durchgehender Starkregen angesagt wurde. Das Wetter könnte dabei nicht nur die russischen Kampfflugzeuge an ihren Einsätzen hindern, sondern auch die für die kommenden Tage erwartete Großoffensive Russlands* verzögern. Oleksiy Arestovych, ein Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, erklärte am Dienstag mit Blick auf die Schlechtwetterfront: „Sogar das Wetter ist für uns.“*

    Ukrainische Soldaten in Mariupol sollen sich ergeben haben: Russland meldete über 1000 Kriegsgefangene

    Update vom 13. April, 11.25 Uhr: Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums haben in der umkämpften Hafenstadt Mariupol über 1000 ukrainische Soldaten und Soldatinnen ihre Waffen niedergelegt und sich den russischen Truppen ergeben. Es handele sich um 1026 Angehörige der 36. Brigade der Marineinfanterie, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch in Moskau. Die betroffenen Soldaten befinden sich demnach nun in russischer Kriegsgefangenschaft. Unter ihnen befinden sich nach russischen Angaben auch 162 Offiziere und auch 47 Frauen.

    Die Kämpferinnen und Kämpfer sollen sich demnach bei Gefechten um einen großen metallverarbeitenden Betrieb den Truppen Russlands und den pro-russischen Separatisten ergeben haben. Vonseiten der ukrainischen Führung wurden die Berichte bisher weder bestätigt, noch dementiert. Die Lage in der strategisch wichtigen Hafenstadt Mariupol hatte sich bereits in den vergangene Wochen immer weiter zugespitzt. Zuletzt wurde berichtet, dass die Munitions- und Lebensmittelvorräte der ukrainischen Verteidiger zur Neige gehen würden. Die aktuellen Berichte über die Kampfhandlungen in Mariupol lassen sich jedoch nicht unabhängig überprüfen.

    Luftangriffe auf Mariupol dauern an: Russisches Militär bombardiert verschanzte ukrainische Soldaten

    Erstmeldung vom 13. April, 10.00 Uhr: Die Gefechte um die bereits stark zerstörte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer dauern auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch weiter an. Wie das ukrainische Militär vermeldet, kam es in der Nacht erneut zu massiven Luftangriffen durch die russische Luftwaffe. Ziel der Angriffe soll dabei auch der strategisch wichtige Hafen, sowie das Stahlwerk Asowstal gewesen sein, wo sich ukrainischen Truppen verschanzt hatten. Die strategisch wichtige Hafenstadt steht nach aktuellen Berichten kurz vor dem Fall*. Auch aus der Großstadt Charkiw, nahe der nördlichen Grenze zu Russland, wurde in der Nacht Artilleriebeschuss gemeldet. Die Informationen zu den Kampfhandlungen lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

    Keine Fluchtkorridore aus Mariupol: Feuerpause nicht eingehalten - Ukrainische Regierung beschuldigt russisches Militär

    Für die immer noch in den umkämpften Städten eingeschlossenen Zivilisten wird es darüber hinaus erst einmal keine Möglichkeit geben, die Städte zu verlassen. Nach Angaben der Regierung wird es Mittwoch nicht zur Errichtung von Fluchtkorridoren in den Westen des Landes kommen. Das begründetet die Regierung in Kiew mit der andauernden Gegenwehr der russischen Truppen. In der Region Saporischschja blockierten russische Truppen die Evakuierungsbusse, schrieb die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. In der Region Luhansk werde die Feuerpause nicht eingehalten. Es sei zu gefährlich, die Fluchtkorridore einzurichten, schrieb Wereschtschuk weiter.

    In den vergangenen Tagen war es einer großen Zahl von Zivilisten gelungen, aus den umkämpften Städten in der Ostukraine zu fliehen. Allein am Dienstag flohen laut Wereschtschuk 2671 aus der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol, der Region Saporischschja sowie der Region Luhansk. Nach Angaben der Regionalverwaltung des Oblast Donezk, wird die Opferzahl allein in Mariupol auf bereits auf über 20.000 geschätzt. Bei diesen Angaben handelt es sich jedoch um eine Schätzung, die nicht unabhängig überprüft werden kann.

    Großoffensive von russischen Truppen steht bevor: Putin bekräftigt Besitzansprüche auf die Ostukraine

    Die ukrainische Führung, sowie diverse westliche Militärexperten erwarten für die kommenden Wochen eine Großoffensive des russischen Militärs, die vor allem den Osten der Ukraine betreffen wird. Russlands Präsident Wladimir Putin* bekräftigte in einer Ansprache am Dienstag erneut seine Besitzansprüche über weite Teile der Ukraine. Russland, Belarus und die Ukraine würden eine „dreieinige Nation“ bilden und der Krieg in der Ukraine richte sich auch gegen die weitere Bekämpfung des Nationalsozialismus. Die westlichen Sanktionen gegen Russland bezeichnet Putin darüber hinaus als „wirtschaftlichen Blitzkrieg“. (fd/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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