Teilen
Im Ukraine-Krieg wirft Moskau Baerbock eine âaggressive antirussische Linieâ vor. Derweil steht die Regierungsbefragung mit Scholz an. Der News-Ticker.
Update vom 6. April, 12 Uhr: AuÃenministerin Annalena Baerbock will angesichts des Ukraine-Kriegs die Anstrengungen gegen Desinformationskampagnen aus Russland verstärken. Deutschland wolle dabei eng mit den anderen groÃen Industrienationen der G7 zusammenarbeiten, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei einer Fachkonferenz im Auswärtigen Amt. Die Gruppe der Sieben (G7) umfasst auch Frankreich, Italien, Japan, Kanada, GroÃbritannien und die USA.
âEs ist das ukrainische Volk, das angegriffen wird. Ihr Leben, ihre Städte, ihre Dörfer. Aber auch die Wahrheit wird angegriffenâ, sagte Baerbock zur Eröffnung der Konferenz in englischer Sprache. âWährend russische Panzer ukrainische Städte zerstören, zensiert die Kreml-Propagandamaschine Nachrichten, beschränkt den Zugang zu sozialen Medien, verbreitet Desinformation und bestraft diejenigen, die sich noch trauen die Wahrheit in dem Mund zu nehmen.â
Keine Gesellschaft sei gegen Desinformation immun, sagte Baerbock. Es drohe ein Vertrauensverlust in öffentliche Institutionen, Schaden für den freien Diskurs und eine Polarisierung der Gesellschaft. âEs bedroht unsere Demokratien. Und Desinformation erschwert es auch, die globalen Herausforderungen anzugehen, denen wir uns stellen müssen.â
Ukraine-Krieg: NRW-Ministerpräsident Wüst fordert schärfere Sanktionen gegen RusslandUpdate vom 6. April, 10.50 Uhr: Nach den Kriegsgräueln in der ukrainischen Stadt Butscha hat Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) schärfere Sanktionen gegen Russland und schnellere Waffenlieferungen durch Deutschland gefordert. âDeutschland muss den Menschen in der Ukraine jetzt noch stärker beistehenâ, sagte Wüst im Landtag in Düsseldorf. Daher müssten die zugesagten Waffenlieferungen schneller erfolgen und die Sanktionen verschärft werden. Es sei gut, dass die EU die Kohle-Importe aus Russland stoppen wolle und richtig, dass die Bundesregierung das unterstütze. âDeutschland darf nicht wieder Bremsklotz der Bemühungen der westlichen Staatengemeinschaft um Frieden und Gerechtigkeit in der Ukraine seinâ, so Wüst.
Ukraine-Krieg: Massaker im Kiew-Vorort Butscha - etwa 300 Leichen nach russischem Rückzug entdecktErstmeldung: München - Im eskalierten Ukraine-Konflikt* schockieren grausame Bilder aus Butscha - ein Vorort der ukrainischen Hauptstadt Kiew* - die internationale Gemeinschaft. Es war ein fürchterlicher Anblick: Getötete Zivilisten mit teils zusammengebundenen Händen auf den StraÃen. Die Leichen wurden von ukrainischen Truppen entdeckt, nachdem russische Einheiten aus der Stadt vertrieben wurden. Nun verlagern sich die Kämpfe in erster Linie in die Ostukraine, wo die Nato eine massive russische GroÃoffensive erwartet. Diese Karte zeigt, wo der Ukraine-Krieg wütet.
Insgesamt seien in Butscha etwa 300 Leichen gefunden worden, gab der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj* in einer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat an und warf den Truppen des russischen Machthabers Wladimir Putin* einen âVölkermordâ vor. So hätten russische Soldaten ganze Familien, einschlieÃlich Kinder getötet und versucht, die Leichen zu verbrennen. âDas Massaker in Butscha ist nur ein Beispielâ, sagte Selenskyj.
Ukraine-Krieg: Ausweisung russischer Diplomaten wegen Butscha-Massaker - Moskau attackiert BaerbockAuf diese mutmaÃlichen russischen Kriegsverbrechen in Butscha reagierte Deutschland ähnlich wie Frankreich, Italien und Spanien mit der Ausweisung von 40 russischen Diplomaten. Die Entscheidung von Berlin wurde in Moskau nun scharf kritisiert. Im Visier: BundesauÃenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Die deutsche AuÃenministerin pflege eine mit besonderem Zynismus aufgeladene âaggressive antirussische Linieâ, sagte die Sprecherin des AuÃenministeriums, Maria Sacharowa.
Insgesamt sollen 40 in Deutschland tätige Russen ausreisen - âohne irgendwelche vernünftigen Gründeâ, wie Sacharowa meinte. Das sei ein beispielloses Vorgehen mit dem Ziel, einen âganzen Komplex der bilateralen Beziehungen zu zerstörenâ. Baerbock hatte den Diplomaten vorgeworfen, âhier in Deutschland jeden Tag gegen unsere Freiheit, gegen den Zusammenhalt unserer Gesellschaftâ gearbeitet zu haben. Das grenze an âHass-Propagandaâ, meinte Sacharowa.
Sie kündigte eine spürbare Reaktion auf den konfrontativen Schritt an. Es handele sich um einen Schlag gegen âunsere Verbindungen mit Deutschlandâ. Die zerstörerischen Folgen lägen allein in der Verantwortung der deutschen Seite, betonte Sacharowa. Berlin habe einmal mehr seinen unfreundlichen Kurs offen gezeigt. Sacharowa warf Baerbock ârussophobe Hysterieâ vor.
Ukraine-Krieg: Regierungsbefragung mit Scholz - Aktuelle Stunde im Bundestag zu Butscha-MassakerInmitten der heiklen Lage im Ukraine-Krieg* mit Blick auf die russische Invasion und besonders Gräueltaten in Butscha wird sich Bundeskanzler Olaf Scholz* (SPD) in einer Regierungsbefragung traditionell kurz vor Ostern den Fragen des Deutschen Bundestages stellen.
Zwar wird es dort womöglich auch um die Debatte zur Corona-Impfpflicht, steigende Energiepreise und die hohe Inflation gehen. Allerdings wird eine Fokussierung auf die Situation in der Ukraine* erwartet. AnschlieÃend folgt am Nachmittag eine Aktuelle Stunde zu den Entwicklungen in Butscha und mutmaÃlichen russischen Kriegsverbrechen (bb mit Material von dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
0 Comments