18.04.2022
Serbien beschuldigt die Ukraine und einen ungenannten EU-Staat, den Flugverkehr von Air Serbia zwischen Belgrad und Moskau mit falschen Bombenalarmen zu hintertreiben. "Ausländische Dienste von zwei Ländern tun das. Eines ist ein EU-Land, und die Ukraine ist das andere Land", sagt der serbische Präsident Aleksandar Vucic. Belege dafür nennt er nicht. In den vergangenen Wochen waren Passagiermaschinen der Air Serbia nach Bombendrohungen wiederholt umgekehrt. Der Flughafen von Belgrad wurde mehrmals evakuiert. Serbien bemüht sich um gute Beziehungen sowohl mit Russland als auch mit der EU. Das Balkanland beteiligt sich nicht an den Sanktionen, die westliche Staaten wegen des Ukraine-Kriegs gegen Russland verhängt haben.
+++ 09:14 Mariupol meldet Angriffe von Ãberschall-Bombern+++Die russischen Angriffe konzentrieren sich weiter vor allem auf Charkiw und Mariupol, um so die Regionen im Osten der Ukraine unter Kontrolle zu bringen. In Mariupol verstreicht ein von Russland gestelltes Ultimatum, die Stadt meldet nun auch Angriffe mit Ãberschallbombern.
+++ 09:07 Russische Offensive im Donbass steht bevor - erste Gefechte aus Kreminna gemeldet +++Das russische Militär hat nach ukrainischen Angaben seine Vorbereitungen für eine neue Offensive im Donbass fast beendet. "Im östlichen Einsatzgebiet schlieÃen die Streitkräfte der russischen Föderation die Bildung einer Angriffstruppe ab", teilt der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht mit. Derzeit versuche das russische Militär, mit einzelnen Angriffen die Schwachstellen der ukrainischen Verteidigungslinien zu ertasten. So hätten die russischen Streitkräfte in der Nacht weitere Angriffe auf Städte im Donbass gestartet. "Die Hauptanstrengungen unternimmt der Feind im Bereich der Ortschaften Lyman, Kreminna, Popasna und Rubischne, zudem hat er versucht, die volle Kontrolle über Mariupol herzustellen", berichtet der ukrainische Generalstab. AuÃerdem habe das russische Militär versucht, einen Brückenkopf nördlich der von Ukrainern gehal tenen GroÃstadt Sjewjerodonezk zu bilden. Kiewer Angaben zufolge konnten die Angriffe zurückgeschlagen werden.
+++ 08:35 Verletzte bei Raketenangriffen auf Kiew, Lwiw und Dnipropetrowsk +++Ein Reuters-Reporter berichtet von mehreren Detonationen in Kiew. Auch in den Regionen Lwiw im Westen der Ukraine und Dnipropetrowsk im östlichen Landesteil sind nach Angaben örtlicher Behörden mehrere Explosionen zu hören. Der Bürgermeister von Lwiw, Andrij Sadowyj, teilt mit, in der Stadt seien fünf Raketen eingeschlagen. Der Sender Suspilne berichtet, bei Luftangriffen in der Region Dnipropetrowsk seien zwei Menschen verletzt worden.
+++ 08:24 Ãlpreis erreicht höchsten Stand seit Ende März +++Das Kriegsgeschehen in der Ukraine und die Diskussionen über Sanktionen gegen das Förderland Russland treiben den Ãlpreis nahe an den höchsten Stand seit Ende März. Die Nordsee-Sorte Brent verteuert sich zeitweise um 1,0 Prozent auf 112,79 Dollar je Fass. Das US-Ãl WTI kostet mit 107,95 Dollar je Fass 0,9 Prozent mehr. Die EU arbeitet laut Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen an Mechanismen für ein Ãl-Embargo gegen Russland.
+++ 07:11 DGB und Arbeitgeber warnen vor Importstopp von russischem Gas +++Arbeitgeber und Gewerkschaften warnen gemeinschaftlich vor einem Importstopp von russischem Gas nach Deutschland. Sanktionen müssten gezielt sein, die Gegenseite unter Druck setzen und möglichst Schaden von der eigenen Wirtschaft abhalten, sagen der Vorsitzende des Arbeitgeberverbands BDA, Rainer Dulger, und der Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), Reiner Hoffmann, in einer gemeinsamen Stellungnahme. "Beim aktuell diskutierten Gas-Embargo sehen wir das nicht." Die negativen Auswirkungen auf Wirtschaft und Beschäftigung wären nach Ansicht Dulgers und Hoffmanns momentan in Deutschland höher als die in Russland. "Ein schnelles Gas-Embargo hätte in Deutschland Produktionsausfälle, Produktionsstillstand, eine weitere Deindustrialisierung und nachhaltige Arbeitsplatzverluste zur Folge."
+++ 06:31 Krieg prägt Sprache: Russen werden zu "Raschisten" und "Orks" +++Russlands Krieg gegen die Ukraine hat in dem Nachbarland auch Auswirkungen auf die Sprache. Die russischen Besatzer werden in der Ukraine inzwischen vielfach als Okkupanten bezeichnet, wie einst die Deutschen im Zweiten Weltkrieg. Vor allem aber nennt man sie "Raschisten" - eine Mischung aus "Raschja", wie Russland auf Englisch ausgesprochen wird, und Faschist. "Raschist" wird inzwischen sogar in den Nachrichten verwendet. Damit kontern die Ukrainer auch eine von Moskaus Begründungen für den Angriffskrieg - dass ihr Land von angeblichen Faschisten gesäubert werden müsse. Um den Kampf gegen Russland als Kampf von Gut gegen Böse zu kennzeichnen, wird von den eigenen Truppen als "Kämpfer des Guten" gesprochen. Die russischen Truppen kommen vermeintlich aus "Mordor", einer Brutstätte des Bösen in Anlehnung an die Fantasiewelt von J.R.R. Tolkien und seinem "Herrn der Ringe". Bereits vo r Bekanntwerden der Gräueltaten in den Vororten der Hauptstadt wurden die russischen Soldaten als "Orks" bezeichnet - also als plündernde Banden unmenschlicher Wesen und willige Vollstrecker des Bösen.
+++ 05:06 Selenskyj: Russen wollen "den Donbass buchstäblich erledigen und zerstören" +++Die ukrainische Regierung hat Russland vorgeworfen, die östlichen Teile des Landes "auslöschen" zu wollen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte in einer Videobotschaft, dass die russischen Soldaten "den Donbass buchstäblich erledigen und zerstören" wollten. Sein AuÃenminister Dmytro Kuleba sagte dem US-Sender CBS unterdessen, dass die verbliebenen ukrainischen Soldaten in der belagerten Hafenstadt Mariupol nicht aufgeben. Diese hatten zuvor ein russisches Ultimatum verstreichen lassen. Kuleba sagte: "Die Reste der ukrainischen Armee und eine groÃe Gruppe von Zivilisten sind von den russischen Streitkräften umzingelt. Sie setzen ihren Kampf fort." Er warnte jedoch, "dass die russische Armee, so wie sie sich in Mariupol verhält, beschlossen hat, die Stadt um jeden Preis auszulöschen." Zuvor hatte Regierungschef Denys Schmyhal bereits versichert, die strategisch wichtige Hafenstadt sei noch immer "nicht gefallen".
+++ 04:27 Deutsche Kommunen fordern verstärkten Katastrophenschutz +++Der Städte- und Gemeindebund fordert einen "völligen Neustart" beim zivilen Katastrophen- und Bevölkerungsschutz. Zu den Gefahren des Klimawandels wie Hitze und Ãberschwemmungen kämen jetzt Kriegsszenarien und Cyberbedrohungen, sagt Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Notwendig seien ein funktionsfähiges Alarmsystem, eine bessere Ausrüstung der Feuerwehr und die Bevorratung von Lebensmitteln, Medikamenten und Geräten wie Notstromaggregate für Kliniken.
+++ 03:55 Mariupols Polizeichef: Auch viele Zivilisten in umkämpftem Stahlwerk +++Auf dem umkämpften Gelände des Stahlwerks Asowstal in Mariupol befinden sich nach Angaben örtlicher Behörden neben ukrainischen Truppen auch zahlreiche Zivilisten. Die Menschen hätten sich dort vor Beschuss während der wochenlangem Belagerung der Stadt durch das russische Militär versteckt, sagte der Chef der Streifenpolizei von Mariupol, Michajlo Werschinin, dem Lokalfernsehen.
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+++ 03:05 Mehr als 140 Ermittlungsverfahren wegen Befürwortung des russischen Angriffskriegs +++Polizei und Staatsanwaltschaften in mehreren Bundesländern haben einem Bericht zufolge mehr als 140 Ermittlungsverfahren wegen der Befürwortung des russischen Angriffskriegs eingeleitet. In der Mehrheit der Fälle geht es um die Verwendung des "Z"-Symbols, mit dem die russische Armee in der Ukraine unter anderem ihre Panzer und Fahrzeuge kennzeichnet, berichten die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND). Allein in Sachsen-Anhalt wurden seit dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar mindestens 19 VerstöÃe gegen Paragraf 140 des Strafgesetzbuchs erfasst, der das Belohnen und Billigen von Straftaten unter Strafe stellt. In 17 dieser Fälle ging es laut Angaben des Landesinnenministeriums um die Verwendung des "Z"-Symbols.
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+++ 01:55 Luftfahrtbranche: Preise für Flugtickets werden wegen hoher Kerosinkosten steigen +++Die deutsche Luftverkehrswirtschaft würde ein Energieembargo gegen Russland nach eigener Einschätzung verkraften können. "Wir würden Einschränkungen erleben und höhere Preise. Schon heute kommt aber das meiste Ãl, das die Branche nutzt, in den Nordseehäfen an. Zu groÃen Ausfällen sollte ein Embargo daher nicht führen", sagt der Präsident des Branchenverbands BDL, Peter Gerber, den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Er sagt zudem, er rechne mit steigenden Preisen für Flugtickets. "Die Kerosinkosten steigen, aber auch die Infrastrukturkosten werden höher, weil etwa die Flugsicherungen höhere Kosten weitergeben."
+++ 01:07 Mehr als 1100 deutsche Ãrzte melden sich für Einsatz in Ukraine +++Mehr als 1100 Ãrztinnen und Ãrzte aus Deutschland haben sich nach Angaben der Bundesärztekammer in einem Online-Portal registriert, um in der Ukraine oder ihren Nachbarstaaten bei der Behandlung von Kranken und Kriegsverletzten zu helfen. Ãrztepräsident Klaus Reinhardt sagt den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland, die beeindruckende Resonanz auf den Aufruf zeige, "wie groà die Solidarität in der Ãrzteschaft mit den Menschen in der Ukraine ist".
+++ 00:03 Selenskyj spricht mit IWF-Chefin über Wiederaufbau +++Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, er habe mit der Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Kristalina Georgiewa, über die Finanzstabilität seines Landes und den Wiederaufbau nach dem Krieg gesprochen. Es gebe klare Pläne. Er sei sich sicher, dass die Kooperation zwischen der Ukraine und dem IWF auch weiterhin fruchtbar sein werde.
+++ 23:06 Zahl der Todesopfer nach Beschuss in Charkiw auf fünf gestiegen +++Bei einer Reihe von Raketenangriffen in der nahe der russischen Grenze gelegenen Millionenstadt Charkiw wurden laut Rettungskräften mindestens fünf Menschen getötet und 13 weitere verletzt. Ursprünglich hatte der Gouverneur des Gebiets, Oleh Synjehubow, von drei Toten und 31 Verletzten gesprochen. Infolge der Angriffe breiteten sich in Wohnvierteln im Zentrum Charkiws mehrere Brände aus, die Dächer einstürzen lieÃen.
+++ 22:03 Schmierereien an Schule: Z-Symbol und Hakenkreuze auf Holztafel gesprüht +++Auf Holztafeln an einer Ganztagsgrundschule in Hildesheim haben noch unbekannte Täter zwei Hakenkreuze und das Z-Symbol gesprüht. Schulkinder hatten die Holztafeln zuvor bemalt, diese seien an einer Umzäunung befestigt gewesen, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Täter hatten die schwarze Farbe am Samstagabend aufgesprüht. Der Staatsschutz der Polizei Hildesheim hat die Ermittlungen aufgenommen. Seit Beginn des russischen Einmarschs in die Ukraine Ende Februar ist auf Panzern und Uniformen der Russen häufig ein weiÃes "Z" zu sehen. Es steht für "Za Pobedu" - "Für den Sieg". Es wird auch auÃerhalb des Kriegsgebietes auf Gebäuden, an Autos und auf Kleidung sowie in sozialen Medien zur Unterstützung des Angriffskrieges gezeigt.
+++ 21:01 Park-Knöllchen-Zwist in Bonn um geparkte Autos geflüchteter Ukrainer +++Park-Knöllchen für geflüchtete Ukrainer haben in Bonn für Diskussionen gesorgt. Die örtliche FDP hatte moniert, dass der Stadtordnungsdienst BuÃgelder gegen Geflüchtete wegen VerstöÃen gegen das Bewohnerparken und fehlender Umweltplakette erlassen habe. "Für eine Ãbergangszeit wären mehr Feingefühl und eine kulante Regelung der deutlich bessere Weg", sagte der FDP-Ortsvorsitzende Bernd Bollmus. Die Stadt dagegen erklärte, "dass ein genereller Verzicht auf Verwarnungen, auch temporär, nicht in Betracht kommt". Die Verwaltung berücksichtige aber die besondere Situation der Geflüchteten. "Daher soll die Verwarnung bitte als Hinweis verstanden werden, sich bei der Stadtverwaltung zu melden, um das Thema klären zu können", teilte ein Sprecher mit. Zuerst hatte der Bonner "General-Anzeiger" berichtet. Eine landesweit einheitliche Regelung, wie mit ukrainischen Falschparkern verfahren werden soll, gibt es nach Angaben des Innenministeriums nicht. Dies liege im Ermessen der einzelnen Kommunen, sagte eine Sprecherin.
+++ 20:32 Geheimdienstchef fordert Artilleriesysteme: "Darin ist die deutsche Armee besonders stark" +++Der Chef des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Kyrylo Budanow, wiederholt in einem Interview mit dem "Spiegel" die Forderung der ukrainischen Regierung nach Waffen aus Deutschland: "Wir brauchen Artilleriesysteme â" darin ist die deutsche Armee besonders stark. Und leider brauchen wir Panzer, weil wir sehr groÃe Verluste an gepanzerten Fahrzeugen hatten." Mit den Waffen wolle die ukrainische Armee die besetzten Gebiete befreien â" dazu zähle er auch die 2014 von Russland annektierte Krim. Ein Problem mit der Ausbildung ukrainischer Soldaten etwa am Leopard-Panzer sieht Budanow nicht: "Das lernen wir schnell. Mit Verlaub, das ist keine höhere Mathematik."
+++ 19:58 Ukrainische Medien: Fragebogen für einen EU-Beitritt ist ausgefüllt +++Die Ukraine hat den Fragebogen für einen EU-Beitritt nun komplett ausgefüllt. Dies berichten mehrere landeseigene Medien unter Berufung auf den sicherheits- und auÃenpolitischen Berater von Präsident Selenskyj, Ihor Zhovkva. Selenskyj hatte den Fragebogen erst kürzlich bei einem Besuch der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Kiew erhalten und angekündigt, dass er rasch ausgefüllt werde. Die Ukraine hatte kurz nach Beginn der russischen Invasion die Mitgliedschaft in der EU beantragt. Derzeit prüft die EU-Kommission auf Bitten des Rats der EU-Staaten den Antrag. Der EU-Beitritt ist ein langer und komplizierter Prozess. Selbst wenn die EU-Kommission den Antrag positiv bewerten sollte, könnte allein der Start der Aufnahmeverhandlungen noch lange auf sich warten lassen, da alle EU-Staaten einverstanden sein müssen.
+++ 19:34 Ukraine meldet weitere Raketenangriffe auf Mariupol +++Der Kampf um die belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol dauert auch nach dem Verstreichen eines russischen Ultimatums an. Der ukrainische Generalstab berichtete am Sonntagabend von russischen Raketen- und Bombenangriffen auf die Stadt mit früher mehr als 400 000 Einwohnern. Dabei kämen auch Ãberschallbomber vom Typ Tu-22M3 zum Einsatz. Besonders in der Nähe des Hafens sowie des Stahlwerks Asowstal gebe es Angriffsversuche russischer Truppen. Regierungschef Denys Schmyhal sagte dem US-Sender ABC, die Stadt sei nicht gefallen. Die ukrainischen Soldaten würden in Mariupol "bis zum Ende kämpfen". Russland hatte den dortigen ukrainischen Truppen zuvor mit Vernichtung gedroht. Die Einheiten sollen sich nach russischen Angaben in dem Stahlwerk verschanzt haben. Ein Ultimatum, die Waffen bis zum Sonntagmittag niederzulegen und sich zu ergeben, lieÃen die Ukrainer verstreichen.
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