Russische Truppen haben zwei neue Ziele: Ukraine rechnet mit Großoffensive


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  • Erstellt: 15.04.2022, 09:34 Uhr

    Von: Felix Durach

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    Russische Truppen versuchen offenbar, zwei Städte im Osten der Ukraine einzunehmen. In Kiew waren wohl Explosionen zu hören. News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Ukraine-Konflikt*: Offenbar waren in Kiew am Freitagmorgen laute Explosionen zu hören.
  • Großoffensive erwartet: Russische Einheiten versuchen wohl Popasna und Rubischne einzunehmen
  • Ukraine will Militär-Konvoi gestoppt haben: Durch die Sprengung einer Brücke seien die gepanzerten Fahrzeuge „in den Tod gefahren“, heißt es.
  • Dieser News-Ticker über die militärische Lage im Ukraine-Krieg* wird fortlaufend aktualisiert.
  • Update vom 15. April, 9.30 Uhr: Am frühen Freitagmorgen waren in Kiew lokalen Medienberichten zufolge laute Explosionen zu hören. In mehreren Regionen wurde Luftalarm ausgelöst. Berichte über mögliche Schäden oder Opfer gab es zunächst nicht.

    Ukraine-Krieg: Russische Einheiten versuchen wohl Popasna und Rubischne einzunehmen

    Update vom 15. April, 6.50 Uhr: Russische Einheiten versuchen ukrainischen Angaben zufolge derzeit vorrangig, die Städte Popasna und Rubischne im Gebiet Luhansk im Osten der Ukraine einzunehmen. Sie seien dabei aber nicht erfolgreich, hieß es im Morgenbericht zur militärischen Lage des ukrainischen Generalstabs am Freitag. Kiew erwartet in den nächsten Tagen eine Großoffensive russischer Einheiten im Osten des Landes.

    Binnen 24 Stunden habe man in den Gebieten Luhansk und Donezk an acht Stellen Angriffe abgewehrt und dabei mehrere russische Panzer und ein Artilleriesystem zerstört, heißt es in dem Generalstabsbericht weiter. Die Ukraine hat dort besonders starke Truppen, die seit 2014 die Front gegen die von Moskau gelenkten und ausgerüsteten Separatistenrepubliken Donezk und Luhansk halten.

    Gleichzeitig ist Moskau seit mehreren Tagen dabei, seine Truppen in dem Gebiet aufzustocken. Der ukrainische Generalstab hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass Elemente russischer Truppen, die zuvor bei der nordukrainischen Stadt Tschernihiw im Einsatz gewesen seien, nun rund um die Großstadt Sjewjerodonezk stationiert seien, an die Rubischne grenzt.

    Abzug und Neugruppierung: Kriegsforscher sehen russische Truppen in der Ukraine vor Herausforderung

    Sollte sich dies bestätigen, sei das die erste Einheit, die nach Kämpfen in der Nordostukraine abgezogen und wieder in die Ostukraine verlegt werde, schrieb das US-Kriegsforschungsinstitut Institute for the Study of War (ISW) in seinem Bericht zur Ukraine in der Nacht zu Freitag. Die russischen Streitkräfte stünden wohl vor der Herausforderung, Einheiten aus mehreren Militärbezirken zu einer einheitlich agierenden Kampftruppe zusammenzuführen.

    CIA-Chef Burns: Putins Drohung mit Atomwaffen „nicht auf die leichte Schulter nehmen“

    Derweil warnte CIA-Chef Bill Burns davor, eine Bedrohung durch den möglichen Einsatz taktischer Atombomben durch Russland nicht ernst zu nehmen. „Aufgrund der möglichen Verzweiflung von Präsident (Wladimir) Putin und der russischen Führung, angesichts der bislang erfahrenen militärischen Rückschläge, kann keiner von uns die Bedrohung durch einen möglichen Einsatz taktischer Atomwaffen oder Atomwaffen geringer Sprengkraft auf die leichte Schulter nehmen. Wir tun es nicht“, sagte Burns.

    Update vom 14. April, 21.30 Uhr: Eine Beruhigung der Lage zeichnet sich im Ukraine-Krieg besonders im Osten des Landes nicht ab. Ganz im Gegenteil: Russland scheint die Offensive in dem Gebiet sogar voranzutreiben. Das geht jedenfalls aus einem internen Bundeswehr-Lagebericht hervor, der dem Business Insider vorliegt. Demnach soll Putin reichlich Truppenverbände im russischen Belgorod zusammenziehen. Gleichzeitig würden Angriffe in Luhansk und im Donbass fortgeführt und auch die Belagerung von Mariupol vorangetrieben.

    Außerdem stehe demnach im auf den 12. April datierten Bericht, Russland halte den „Operationsdruck“ im Osten hoch und mobilisiere neue Kräfte. Man würde „aus Verlegung direkt in den Angriff“ gehen. Falls man den Donbass und besonders die Region um Donezk einnehme, könnte Odessa als nächstes Angriffsziel auf der Liste stehen. Laut der Bundeswehr erwarte man auch durch den neuen General der Russen, Alexander Dwornikow, eine besser koordinierte Offensive der russischen Streitkräfte.

    Durch die neue Sammlung der Truppen „wird Russland nahezu sicher um jeden Preis den Erfolg suchen“, stehe laut Business Insider im Lagebericht. Auch eine „Zunahme der Gewalt gegen die vor Ort befindliche Zivilbevölkerung“ sei hierbei mit eingeschlossen.

    Ukraine-Krieg: Russland wirft der Ukraine Beschuss von Zivilisten vor

    Update vom 14. April, 17.53 Uhr: Russland wirft der Ukraine den Beschuss von Zivilisten im westrussischen Grenzgebiet Brjansk vor. Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat deshalb ein Strafverfahren eingeleitet, wie sie am Donnerstag mitteilte. „Soldaten der ukrainischen Streitkräfte sind in zwei Kampfhubschraubern, ausgestattet mit schweren Angriffswaffen, illegal in den russischen Luftraum eingedrungen“, schrieb die Behörde auf ihrer Internetseite. In der Ortschaft Klimowo hätten sie dabei mehrere Wohnhäuser beschossen und sieben Menschen verletzt, darunter ein Kleinkind.

    Überprüfbar von unabhängiger Seite waren diese Angaben nicht. Erst am Mittwoch hatte das Verteidigungsministerium in Moskau im Ukraine-Krieg mit neuen Schlägen gegen die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht, sollte die Ukraine weiter russisches Staatsgebiet beschießen.

    Update vom 14. April, 17.45 Uhr: Am Donnerstag überschlagen sich im Ukraine-Krieg auch die Meldungen über einen schweren Schlag gegen die russische Armee. Demnach soll ein russisches Flaggschiff schwer beschädigt worden sein. Kurzzeitig hieß es sogar, das Schiff sei gesunken, Moskau dementierte derweil einige Berichte zum Vofall. Was zum Fall um die „Moskwa“ bekannt ist und was nicht, lesen Sie hier*.

    Ukraine-Krieg: Mehrfachraketenwerfer TOS-1 - Russland soll offenbar gefürchtete Waffe in Mariupol einsetzen

    Update vom 14. April, 16.30 Uhr: Die schwer umkämpfte Hafenstadt Mariupol bleibt im Ukraine-Krieg weiterhin im Fokus des russischen Angriffskrieges. Bei den Kämpfen um die strategisch wichtige Stadt soll Russland offenbar eine der gefürchtetsten Waffen einsetzen: TOS-1, ein Mehrfachraketenwerfer. Die Waffe soll bereits Ende Februar mehrfach nahe der ukrainischen Grenze gesichtet worden sein. Militärexperte Gustav Gressel konnte sich den Einsatz der Waffe in Mariupol gegenüber t-online vorstellen. „Um Mariupol gibt es eine Reihe von Hügeln, von denen aus man in die Stadt hineinsieht. Und diese Hügel eignen sich gut für Feuerpositionen für TOS-1“, so der Experte.

    Die Raketenwerfer hätten eine „enorme Feuerkraft“, seien gleichzeitig allerdings „extrem verwundbar“ durch Verteidiger. Werde TOS-1 von Verteidigern getroffen, gebe es große Explosionen, „die dann viele Angreifer auch mitnimmt“, erklärte er. Deshalb versuche man die Raketenwerfer so aufzustellen, dass die Reichweite der Verteidiger unterlaufen werde. Genau das biete sich im Gelände um Mariupol gut an, so der Experte. Bereits im März gab Russland den Einsatz dieser Waffe in der Ukraine offenbar zu.

    Update vom 14. April, 15.37 Uhr: Bei einem erneuten Gefangenenaustausch mit Russland sind nach Angaben Kiews 30 ukrainische Kriegsgefangene freigelassen worden. „Fünf Offiziere und 17 Militärangehörige wurden ausgetauscht. Auch acht Zivilisten, darunter eine Frau, wurden freigelassen“, erklärte die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag.

    Ukraine-Krieg: Vier tote Zivilisten in Charkiw - Elf Verletzte bei Beschuss von Siedlungen der Oblast Donezk

    Update vom 14. April, 14.25 Uhr: In Charkiw, einer Stadt in der Ostukraine, sollen vier Zivilisten getötet und zehn weitere Menschen verletzt worden sein. Dies berichteten Medien wie ntv und Tagesschau übereinstimmend unter Berufung auf Angaben des Gouverneurs der Region, Oleh Synjegubow. Er rief demnach die Menschen in mehreren Städten der gleichnamigen Region auf, sich in Sicherheit zu bringen. Seit Tagen wird vor einer Großoffensive russischer Truppen im Osten der Ukraine gewarnt.

    Kyiv Independet berichtet zudem, dass Russland offenbar 15 Siedlungen der Oblast Donezk beschießt. Das Online-Medium beruft sich dabei auf das ukrainische Innenministerium. Elf Menschen sollen dabei verletzt, Wohngebäude, landwirtschaftliche sowie Eisenbahninfrastruktur und eine Gaspipeline beschädigt worden sein.

    Der Gouverneur der russischen Region Briansk hat der Ukraine indes vorgeworfen, eine Ortschaft in Grenznähe beschossen zu haben. „Heute haben die ukrainischen Streitkräfte das Dorf Klimowo beschossen“, erklärte Alexander Bogomas am Donnerstag im Online-Dienst Telegram. „Infolge des Beschusses wurden zwei Wohnhäuser beschädigt und einige Bewohner verletzt.“ Die Informationen können nicht unabhängig verifiziert werden.

    Russland dementiert: Flaggschiff „Moskwa“ nicht gesunken

    Update vom 14. April, 13.30 Uhr: Das russische Flaggschiff „Moskwa“ ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau trotz massiver Schäden weiter seetüchtig. Das Ministerium bestätigte am Donnerstag einen Brand sowie Schäden auf dem bekannten Kreuzer der russischen Schwarzmeerflotte. Die Besatzung sei in Sicherheit gebracht worden. Die Explosionen von Munition an Bord seien beendet, die Raketen selbst seien nicht beschädigt, hieß es.

    Das Kriegsschiff werde jetzt zur Reparatur in einen Hafen gebracht. Das Ministerium widersprach damit Behauptungen aus der Ukraine, die „Moskwa“ sei versenkt worden (siehe Update von 11.25 Uhr). Das russische Verteidigungsministerium bestätigte lediglich einen Brand, dessen Ursache noch ermittelt werden müsse. Zuvor hatten die russischen Streitkräfte mitgeteilt, dass die ukrainische Marine komplett vernichtet sei.

    Russische Armee beschießt Flugplatz in Dnipro - Waffenlager in Odessa und Donezk attackiert

    Update vom 14. April, 11.52 Uhr: Russlands Armee hat im Ukraine-Krieg eigenen Angaben zufolge einen Flugplatz der ostukrainischen Millionenstadt Dnipro beschossen. Dabei seien in der Nacht ein Kampfflieger vom Typ MiG-29, ein Hubschrauber Mil Mi-8 sowie eine Kampfdrohne vom Typ Bayraktar zerstört worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Donnerstagvormittag. Außerdem seien zwei Waffenlager in den Gebieten Odessa und Donezk attackiert worden.

    Über dem Flughafen der ukrainischen Stadt Dnipro steigt Rauch auf. © Ronaldo Schemidt/afp

    Update vom 14. April, 11.40 Uhr: Der Bürgermeister der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol hat sich trotz weit vorgerückter russischer Truppen siegessicher gezeigt. „Mariupol war, ist und bleibt eine ukrainische Stadt“, sagte Wadym Bojtschenko am Donnerstag im ARD-„Morgenmagazin“. Russland hatte am Mittwochabend den Hafen von Mariupol für erobert erklärt, mehr als 1000 ukrainische Kämpfer hätten angeblich kapituliert.

    Der Mariupoler Bürgermeister nannte dies „Falschnachrichten“. Die Stadt am Asowschen Meer werde weiter verteidigt, betonte Bojtschenko. Mariupol wird seit Wochen von russischen Truppen und Kämpfern prorussischer Separatisten eingekesselt. Die Stadt ist weitgehend zerstört, die humanitäre Lage der verbliebenen Einwohner ist katastrophal.

    Ukraine-Krieg: Russisches Kriegsschiff nach Beschuss angeblich gesunken

    Update vom 14. April, 11.25 Uhr: Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hat das im Schwarzen Meer stark beschädigte russische Kriegsschiff „Moskwa“ für gesunken erklärt. „Wo ist die „Moskwa“? Sie ist gesunken“, schrieb Arestowytsch am Donnerstag auf Twitter und bei Telegram. Bestätigungen für diese Behauptung lagen jedoch zunächst nicht vor.

    Das Flagschiff der russischen Schwarzmeerflotte soll Kiewer Angaben zufolge am Mittwochabend im Ukraine-Krieg von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen worden sein. Das russische Verteidigungsministerium hatte Schäden am Schiff bestätigt, sprach allerdings nur von einem Brand. Die gesamte Mannschaft sei evakuiert worden, hieß es in Moskau. Von dem Flagschiff aus wurden Raketenangriffe auf ukrainisches Territorium ausgeführt.

    Es wäre das zweite größere russische Schiff, das nach dem vor sieben Wochen begonnenen Angriffskrieg durch ukrainische Raketen zumindest stark beschädigt wurde. Vor knapp drei Wochen war ein Landungsschiff der russischen Kriegsmarine im Hafen der besetzten südukrainischen Stadt Berdjansk infolge eines Raketenangriffs versenkt worden.

    Ukraine-Krieg: Ukrainisches Militär will Russland-Konvoi gestoppt haben

    Update vom 14. April, 11.02 Uhr: Ukrainische Soldaten haben nach Angaben des ukrainischen Militärs offenbar einen russischen Militärkonvoi gestoppt, der in Richtung der ostukrainischen Stadt Isjum gefahren war. Zu dem Konvoi haben demnach mehrere gepanzerte Fahrzeuge gehört. Das Stoppen des Konvois sei durch die gezielte Sprengung einer Brücke gelungen, auf der der Konvoi unterwegs war, heißt es von ukrainischer Seite. Der Feind sei „ohne etwas zu ahnen“ in den Tod gefahren, teilt das ukrainische Militär auf Facebook mit und veröffentlicht mehrere Fotos, die die gesprengte Brücke zeigen sollen. Unabhängig bestätigt sind die Angaben nicht.

    Ukraine-Krieg: Geheimdienst erwartet Putin-Rückkehr zur „traditionellen russischen Militärdoktrin“

    Update vom 14. April, 10.05 Uhr: Großbritannien erwartet angesichts einer wahrscheinlichen russischen Offensive in der Ostukraine weitere schwere Attacken auf ukrainische Städte ohne Rücksicht auf die Zivilbevölkerung der Region. „Städtische Zentren waren während des gesamten Konflikts wiederholt rücksichtslosen russischen Angriffen ausgesetzt“, erklärte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag.

    „Die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka werden wahrscheinlich russische Ziele für ähnliche Gewalttaten sein“, heißt es aus London. Kramatorsk ist ein regionales Zentrum für die Evakuierung von Kriegsflüchtlingen. Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der Stadt wurden am Freitag mehr als 50 Menschen getötet. Kostjantyniwka liegt südlich von Kramatorsk.

    Zwei Männer auf einer verlassenen Straße in der ostukrainischen Stadt Kramatorsk am 11. April 2022. Der britische Geheimdienst glaubt, die Stadt wird bald massiv beschossen. © Ronaldo Schemidt/afp

    Weiter hieß es, der russische Präsident Wladimir Putin habe deutlich gemacht, dass er den Donbass in der Ostukraine erobern wolle. In Vorbereitung einer neuen Offensive greife Russland dort die ukrainischen Streitkräfte an. „Die Kombination aus großflächigen Raketen- und Artillerieangriffen sowie Bemühungen, die Kräfte für eine Offensive zu konzentrieren, stellt eine Rückkehr zur traditionellen russischen Militärdoktrin dar“, so der britische Geheimdienst.

    Allerdings seien dafür enorme Verstärkungen nötig. „Die fortgesetzte Verteidigung von Mariupol durch die Ukraine bindet derzeit eine beträchtliche Anzahl russischer Truppen und Ausrüstung.“

    Ukraine-Krieg: Russen hinterlassen Tausende Granaten â€" Selenskyj warnt Bevölkerung

    Update vom 14. April, 6.39 Uhr: Große Mengen an nicht explodierten Sprengvorrichtungen sollen russische Truppen â€" ukrainischen Angaben zufolge â€" im Norden des Landes hinterlassen haben. In seiner Videobotschaft in der Nacht zum Donnerstag berichtete Präsident Selenskyj von zehntausenden nicht detonierter Granaten oder Minen in dem Gebiet. Die Minenräumung dauere an. Bewohner, die dorthin zurückkehrten, müssten äußerst aufmerksam und vorsichtig sein, warnt Selenskyj.

    Die militärische Lage, so Selenskyj weiter, unterscheide sich aktuell nicht wesentlich von der der vergangenen Tage. Russische Truppen verstärkten ihre Aktivitäten im Osten und im Süden. Sie versuchen, ihre Verluste auszugleichen, Bomben- und Artillerieangriffe gingen weiter. Einwohner der Gebiete im Süden des Landes, die von russischen Truppen gehalten werden, versuchen die Soldaten wohl für ihre Kräfte zu rekrutieren. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

    Ukraine-News: Russisches Kriegsschiff Moskwa „schwer beschädigt“

    Russische Staatsmedien haben sich inzwischen auch zum Kriegsschiff „Moskwa“ geäußert, welches von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden sein soll. Das Schiff ist laut Staatsmedienberichten bei einer Explosion von Munition „schwer beschädigt“ worden. „Infolge eines Feuers ist Munition auf dem Raketenkreuzer ‚Moskwa‘ detoniert.“

    „Das Schiff wurde schwer beschädigt“, teilte das russische Verteidigungsministerium den Nachrichtenagenturen Tass und Ria Nowosti zufolge am Donnerstag mit. Eine Untersuchung zur Ursache des Feuers sei eingeleitet worden, hieß es laut den Agenturen in der Mitteilung des Verteidigungsministeriums. Die Besatzung des Schiffs sei in Sicherheit gebracht.

    Update vom 13. April, 22.24 Uhr: Der russische Raketenkreuzer „Moskwa“ („Moskau“) ist nach Angaben aus Kiew im Ukraine-Krieg im Schwarzen Meer von einer ukrainischen Anti-Schiffsrakete getroffen worden. „Den Kreuzer „Moskwa“ traf irgendeine Überraschung - er brennt stark“, sagte Präsidentenberater Olexij Arestowytsch am Mittwoch in einem Interview. Das Kriegsschiff habe eine Besatzung von mehr als 500 Matrosen. Von russischer Seite gab es zunächst keine Bestätigung.

    Die „Moskwa“ soll unter anderem an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel zu Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen beteiligt gewesen sein. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, deutete in einem Beitrag in sozialen Netzwerken an, das Kriegsschiff sei mit einer Rakete des Typs Neptun getroffen worden. Die ukrainische Eigenentwicklung hat eine operative Reichweite von 280 Kilometern.

    Ukraine-Krieg: Russland meldet Kontrolle über Hafen von Mariupol

    Update vom 13. April, 21.25 Uhr: Russlands Armee hat im Ukraine-Krieg nach eigenen Angaben den Hafen der schwer umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol komplett unter ihre Kontrolle gebracht. Der Handelshafen sei von ukrainischen Asow-Kämpfern „befreit“ worden, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwoch. Die verbliebenen ukrainischen Truppen seien „blockiert und der Möglichkeit beraubt, aus der Einkesselung zu entkommen“. Von ukrainischer Seite gab es dafür zunächst keine Bestätigung.

    Ukraine-Krieg: Russland droht jetzt mit Angriffen auf „Entscheidungszentren“ in Kiew

    Update vom 13. April, 19.58 Uhr: Russland hat im Ukraine-Krieg mit neuen Angriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kiew gedroht - für den Fall, dass die Ukraine weiter russisches Staatsgebiet attackiere. „Wir sehen Sabotageversuche und Angriffe ukrainischer Truppen auf Objekte auf dem Gebiet der Russischen Föderation“, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Mittwochabend. „Wenn solche Fälle andauern, werden die Streitkräfte der Russischen Föderation Entscheidungszentren angreifen, auch in Kiew, worauf die russische Armee bislang verzichtet hat.“

    In den vergangenen Wochen hatte Moskau mehrfach vermeintliche Angriffe ukrainischer Truppen auf grenznahe russische Gebiete beklagt. Anfang April etwa gab es einen Luftangriff auf ein Öllager in der Großstadt Belgorod. Aus der Ukraine gab es damals weder eine Bestätigung noch ein Dementi.

    Ukraine-Krieg: Russland vor Donbass-Großoffensive? Militär-Insider erwartet massive Verluste

    Update vom 13. April, 15.26 Uhr: Im Osten der Ukraine steht eine russische Großoffensive unmittelbar bevor. Die von Moskau geplante Eroberung der Ostukraine und insbesondere der beiden Donbass-Provinzen Donezk und Luhansk könnte Häuserkämpfe und einen langen, blutigen Guerillakrieg mit sich bringen. Moskaus Truppen konzentrieren sich laut der Nachrichtenagentur AFP nun auf die Region östlich des Dnepr, der die Ukraine in zwei Teile teilt. Westliche Experten vermuten, dass der Fluss aktuell das Ziel der russischen Ambitionen ist.

    Russland setzt unterdessen seine Angriffe auf die Städte Rubischne, Popasna und Sewerodonezk im Osten fort. Doch die Militäraktionen beschränken sich nicht auf die Donbass-Region. Die Hafenstadt Mariupol im Süden der Ukraine wird weiter bombardiert. Zudem interessieren sich die Russen offenbar für das gesamte Gebiet östlich der Stadt Dnipro*.

    Aus westlichen Militärkreisen heißt es, Russland werde es „teuer bezahlen“, wenn es in die Städte im Donbass einmarschiere. Der Quelle nach sind etwa 60.000 russische Soldaten vom Norden der Ukraine in den Osten verlegt worden. Dort seien rund 40.000 kampferprobte, ausgebildete und ausgerüstete ukrainische Soldaten stationiert. Die Beteiligten bereiteten sich auf „etwas sehr Langes“ vor. Die Frage sei allerdings, wie lange die ukrainischen Truppen Widerstand leisten könnten. „Wenn sie Männer im Kessel verlieren, werden die Ukrainer sich nicht mehr langfristig widersetzen können.“

    Laut James Dobbins vom US-Institut Rand Corporation hat die ukrainische Militärführung bereits damit begonnen, eine „Widerstandsbewegung aufzubauen, um hinter den feindlichen Linien zu kämpfen“. Es gebe sogar eine Internetseite, die „Ratschläge für normale Bürger“ bereitstelle, „die sich im Widerstand engagieren wollen“. Eine solche Kriegsführung könne sich erfahrungsgemäß über Jahrzehnte hinziehen, betont Dobbins. In diesem Falle sei Hilfe von außen zusammen mit Sanktionen wesentlich für den Erfolg des Widerstands. Deutschland ringt allerdings nach wie vor um die Lieferung schwerer Waffen. Experten sehen darin auch erhebliche Gefahren*.

    Luftangriffe auf Mariupol dauern an: Russisches Militär bombardiert verschanzte ukrainische Soldaten

    Erstmeldung vom 13. April, 10.00 Uhr: Die Gefechte um die bereits stark zerstörte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer dauern auch in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch weiter an. Wie das ukrainische Militär vermeldet, kam es in der Nacht erneut zu massiven Luftangriffen durch die russische Luftwaffe. Ziel der Angriffe soll dabei auch der strategisch wichtige Hafen, sowie das Stahlwerk Asowstal gewesen sein, wo sich ukrainischen Truppen verschanzt hatten. Die strategisch wichtige Hafenstadt steht nach aktuellen Berichten kurz vor dem Fall*. Auch aus der Großstadt Charkiw, nahe der nördlichen Grenze zu Russland, wurde in der Nacht Artilleriebeschuss gemeldet. Die Informationen zu den Kampfhandlungen lassen sich aktuell nicht unabhängig überprüfen.

    Keine Fluchtkorridore aus Mariupol: Feuerpause nicht eingehalten - Ukrainische Regierung beschuldigt russisches Militär

    Für die immer noch in den umkämpften Städten eingeschlossenen Zivilisten wird es darüber hinaus erst einmal keine Möglichkeit geben, die Städte zu verlassen. Nach Angaben der Regierung wird es Mittwoch nicht zur Errichtung von Fluchtkorridoren in den Westen des Landes kommen. Das begründetet die Regierung in Kiew mit der andauernden Gegenwehr der russischen Truppen. In der Region Saporischschja blockierten russische Truppen die Evakuierungsbusse, schrieb die ukrainische Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk auf Telegram. In der Region Luhansk werde die Feuerpause nicht eingehalten. Es sei zu gefährlich, die Fluchtkorridore einzurichten, schrieb Wereschtschuk weiter.

    In den vergangenen Tagen war es einer großen Zahl von Zivilisten gelungen, aus den umkämpften Städten in der Ostukraine zu fliehen. Allein am Dienstag flohen laut Wereschtschuk 2671 aus der besonders umkämpften Hafenstadt Mariupol, der Region Saporischschja sowie der Region Luhansk. Nach Angaben der Regionalverwaltung des Oblast Donezk, wird die Opferzahl allein in Mariupol auf bereits auf über 20.000 geschätzt. Bei diesen Angaben handelt es sich jedoch um eine Schätzung, die nicht unabhängig überprüft werden kann.

    Großoffensive von russischen Truppen steht bevor: Putin bekräftigt Besitzansprüche auf die Ostukraine

    Die ukrainische Führung, sowie diverse westliche Militärexperten erwarten für die kommenden Wochen eine Großoffensive des russischen Militärs, die vor allem den Osten der Ukraine betreffen wird. Russlands Präsident Wladimir Putin* bekräftigte in einer Ansprache am Dienstag erneut seine Besitzansprüche über weite Teile der Ukraine. Russland, Belarus und die Ukraine würden eine „dreieinige Nation“ bilden und der Krieg in der Ukraine richte sich auch gegen die weitere Bekämpfung des Nationalsozialismus. Die westlichen Sanktionen gegen Russland bezeichnet Putin darüber hinaus als „wirtschaftlichen Blitzkrieg“. (fd/dpa) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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    Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol