General Alexander Dwornikow hat den Spitznamen âDer Schlächter von Syrienâ und befehligt nun die russischen Truppen in der Ukraine picture alliance/dpa/TASS | Erik Romanenko
In einem vertraulichen Nato-Papier warnen westliche Geheimdienste davor, dass der neue Oberbefehlshaber über die russischen Truppen in der Ukraine verstärkt unverhältnismäÃige Gewalt anwenden werde.
Das Ziel sei es, bis zum 9. Mai â" einem wichtigen Feiertag in Russland â" wenigstens einen symbolischen Sieg über die Ukraine erringen zu können.
Den Tag habe Putin als Ziel für einen Erfolg im Ukraine-Krieg gesetzt. Das Militär stehe unter hohem politischen Druck, heiÃt es weiter.
Er war der Befehlshaber der russischen Streitkräfte in Syrien, wurde wegen seiner skrupellosen Kriegsführung âSchlächter von Syrienâ genannt. Jetzt befehligt General Alexander Dwornikow seit kurzem alle russischen Soldaten in der Ukraine â" und will offenbar mit aller Macht bis zum 9. Mai den Sieg, wie es in einem vertraulichen Papier aus dem Nato-Hauptquartier vom 14. April heiÃt, das Business Insider vorliegt.
Demnach wolle Dwornikow, âhöchstwahrscheinlich unverhältnismäÃige Gewalt anwendenâ, um operative Ziele im Kriegsgebiet zu erreichen. Weiter heiÃt es in dem Dokument: âDiese (Ziele) wird er voraussichtlich schnell und entschlossen mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln umsetzen, um den von Präsident Putin geforderten Sieg rechtzeitig für dessen Rede zum Tag des Sieges am 9. Mai zu liefernâ.
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Bis 9. Mai muss ein Erfolg in der Ukraine herDer 9. Mai wird in Russland jedes Jahr als âTag des Siegesâ über Nazi-Deutschland gefeiert. Er ist unter Putin einer der wichtigsten Feiertage in Russland geworden. An dem Tag finden groÃe Militärparaden in Russland statt, und die Veteranen des Krieges werden von Putin persönlich geehrt. Schon seit Wochen glauben Militärstrategen, dass der 9. Mai auch in Bezug auf den Ukraine-Krieg von hoher symbolischer Bedeutung für Putin ist. So heiÃt es auch in dem Nato-Dokument: âDie russische Militärführung steht unter einem gewaltigen politischen Druck, endlich einen militärischen Durchbruch in der Ukraine zu erzielen, der auf der Parade am 9. Mai als Sieg präsentiert werden kann.â
Putin und der russische Generalstabschef Gerasimow hätten ein âhohes Maà an Vertrauenâ in die Führung von Dwornikow, dass dieser die Ziele erreichen könne. Dwornikow sei ein strenger Militär, ein âWorkaholicâ, der genauso hohe Ansprüche an sich selbst wie seine Untergebenen habe, heiÃt es im Papier weiter.
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âRussland will die Ukraine zur Kapitulation zwingenâZuletzt hatte der General Truppen aus der Region um Kiew abgezogen, Soldaten in den Süden und Osten verlegt und an Ostern mit einer Offensive begonnen. Diese Veränderungen zeigen laut des Papiers, dass Russland jetzt unbedingt einen âsymbolischen Siegâ erringen wolle. In der umkämpften Donbass-Region und im Süden insbesondere um die Hafenstadt Mariupol rechnet die Nato innerhalb der nächsten ein bis zwei Wochen mit einer weiteren Zunahme der Kampfhandlungen am Boden â" wobei das Militärbündnis laut des vertraulichen Papiers keine signifikante Zunahme der Kampf-Effektivität beobachtet. Auch die Luftangriffe würden zunehmen, vor allem mit Blick auf den Donbass.
Laut des Nato-Papiers sei das strategische Ziel Putins die Zerstörung der wirtschaftlichen Infrastruktur der Ukraine. Russland werde âunverhältnismäÃige Gewalt anwendenâ, âum die Westernisation der Ukraine zu verhindernâ und eine âKapitulation zu erzwingenâ, heiÃt es im Papier warnend weiter. Tatsächlich gab es auch in den letzten Tagen immer wieder Berichte über schwere Angriffe auf Zivilisten.
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Die russischen Luftstreitkräfte haben nach Angaben des Moskauer Verteidigungsministeriums seit Montag 60 militärische Objekte der Ukraine bombardiert. Darunter seien zwei ukrainische Lager für âTotschka-Uâ-Raketen südöstlich der umkämpften Stadt Charkiw gewesen, sagte Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Dienstag in Moskau. Südwestlich von Charkiw sei ein ukrainisches Kampfflugzeug vom Typ MIG-29 abgeschossen worden. Mit Artillerie seien im Laufe der Nacht insgesamt 1260 Militärobjekte in der Ukraine beschossen worden. Von unabhängiger Seite lieÃen sich die Angaben zunächst nicht überprüfen.
Die russische Armee hatte zuvor im Osten der Ukraine nach Angaben aus Kiew den erwarteten GroÃangriff gestartet. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Montagabend gesagt, die russischen Truppen hätten die lange vorbereitete Schlacht um den Donbass begonnen. Russland führt seit mehr als sieben Wochen einen Angriffskrieg in der Ukraine.
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