In der Westpfalz sind bisher rund 4.000 Flüchtlinge aus der Ukraine registriert. In einigen Kommunen wird die Unterbringung zum Problem.
Auch am Potzberg im Kreis Kusel sind ukrainische Flüchtlinge untergekommen. SWRIn Pirmasens haben zum Beispiel bisher mehr als 250 Geflüchtete aus der Ukraine Zuflucht gesucht, fast ausschließlich Frauen, Kinder und Senioren. Die meisten dieser Flüchtlinge sind nach Auskunft der Stadtverwaltung bei Freunden und Verwandten untergekommen - lediglich 75 Menschen leben in städtischen Wohnungen.
Diese Unterbringungsmöglichkeiten würden zurzeit noch ausreichen - aber das Jugend- und Sozialamt sucht bereits jetzt nach weiteren Unterkünften, denn das Land hat angekündigt, dass noch in dieser Woche 25 weitere Flüchtlinge aus den Erstaufnahme-Einrichtungen nach Pirmasens kommen werden. Privatleute haben der Verwaltung rund 70 Wohnungen gemeldet - diese werden jetzt daraufhin geprüft, ob sie den Anforderungen entsprechen.
Stadt Kaiserslautern bittet, Wohnraum für Ukraine-Flüchtlinge zu meldenSchwieriger ist die Lage in der Stadt Kaiserslautern, wo zurzeit 1.069 Flüchtlinge aus der Ukraine gemeldet sind. Nach Auskunft der Stadtverwaltung reichen die Unterkünfte nicht mehr aus. Sie bittet Wohnungsbesitzer, freien Wohnraum über ein Formular an die Verwaltung zu melden. Unter den Geflüchteten sind auch über 100 Schülerinnen und Schüler, die jetzt auf Kaiserslauterer Schulen gehen. Der Stadtrat hatte in seiner letzten Sitzung 1,2 Millionen Euro für die Versorgung der Flüchtlinge genehmigt.
In Zweibrücken reichen die Unterbringungen derzeit noch aus. Dort hatte die gemeinnützige GeWoBau in der Ontariostraße Wohnungen zur Verfügung gestellt. Nach Angaben der Stadtverwaltung sind zurzeit 335 Flüchtlinge aus der Ukraine in Zweibrücken registriert.
Größte Zahl an Ukraine-Flüchtlingen im Kreis KaiserslauternEntspannt ist die Situation zurzeit auch noch im Kreis Kaiserslautern. Auch dort konnten nach Auskunft der Kreisverwaltung bisher alle Geflüchteten in den Wohnungen untergebracht werden, die zu Beginn der Flüchtlingswelle als Unterkünfte bereit gestellt wurden. Im Kreis Kaiserslautern sind bisher 1.330 Menschen aus der Ukraine registriert.
Im Kreis Südwestpfalz sind bisher 383 Flüchtlinge aus der Ukraine gemeldet. Obwohl nur 200 Unterbringungsplätze zur Verfügung stehen, konnten bisher alle Geflüchteten untergebracht werden. Die Verwaltung bereitet jetzt die leer stehende ehemalige Förderschule in Rodalben als Übergangseinrichtung vor. Dort sollen die Geflüchteten künftig eine zentrale Anlaufstelle haben, bis sie im Kreis verteilt werden können - hier ist nicht geplant, dass die Flüchtlinge dauerhaft untergebracht werden.
Donnersbergkreis sucht weitere Unterbringungen für Ukraine-FlüchtlingeIm Donnersbergkreis leben zurzeit 541 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine geflüchtet sind. Sie werden zuerst in den zentralen Anlaufstellen in der Jugendherberge in Steinbach und im Kolpinghaus in Falkenstein untergebracht, bevor sie im Kreisgebiet auf die Kommunen verteilt werden.
In der Jugendherberge in Steinbach kommen die Flüchtlinge aus der Ukraine unter. SWRNach Auskunft der Kreisverwaltung haben sehr viele Vermieter Wohnungen zur Verfügung gestellt, so dass die Unterbringung zurzeit noch kein Problem darstellt. Trotzdem bittet die Verwaltung, weiterhin freien Wohnraum zu melden. Außerdem werden zurzeit weitere zum Teil leer stehende Gebäude daraufhin geprüft, ob auch dort Flüchtlinge untergebracht werden können.
Dazu gehören das Haus Michel der evangelischen Heimstiftung Pfalz auf dem Schillerhain in Kirchheimbolanden, das zuletzt als Hotel genutzt wurde, das Schullandheim der Stadt Ludwigshafen in Ramsen oder das Gebäude des evangelischen Diakoniewerkes Zoar in Rockenhausen.
Noch mehr Ukraine-Flüchtlinge in der Westpfalz?Die Stadt- und Kreisverwaltungen haben nur die Zahlen von Kriegs-Flüchtlingen aus der Ukraine, die sich bei den Verwaltungen auch gemeldet haben. Alle gehen davon aus, dass darüber hinaus noch mehr Menschen bei Freunden und Verwandten untergekommen sind, die bisher nicht registriert sind.
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