Vor rund einem Monat, am 24. Februar, hat Russland auf Befehl von Präsident Wladimir Putin das Nachbarland Ukraine angegriffen. Die Kämpfe dort gehen mit unveränderter Härte weiter. Die wichtigsten Entwicklungen im Ukraine-Krieg finden Sie unten in unserem Newsblog.
Hinweis: Vor allem Angaben der Regierungen, Armeen und Bilder und Videos aus der Region lassen sich kaum endgültig verifizieren. Wir geben sie dennoch mit einem entsprechenden Hinweis wieder, um einen möglichst detaillierten Blick auf die aktuellen Ereignisse in der Ukraine zu vermitteln.
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EU erhält zusätzliche Flüssiggas-Lieferungen aus den USA
Die USA wollen in diesem Jahr gemeinsam mit internationalen Partnern 15 Milliarden Kubikmeter Flüssiggas (LNG) zusätzlich in die EU liefern, um russische Gasimporte zu ersetzen. Langfristig soll die Menge auf 50 Milliarden Kubikmeter pro Jahr ansteigen, wie US-Präsident Joe Biden zusammen mit Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel ankündigte. Damit könnte nach Kommissionsangaben etwa ein Drittel der derzeitigen Gasimporte aus Russland ersetzt werden. (dpa)
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Mehr als eine Viertelmillion Flüchtlinge in Deutschland erfasst
Die Fluchtbewegung aus der Ukraine nach Deutschland hält unvermindert an. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte, hat die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut einem Monat die Ankunft von insgesamt 253.157 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Innerhalb eines Tages kamen rund 7000 Flüchtlinge neu hinzu - eine ähnliche Zahl wie an den Tagen zuvor. In der Vorwoche waren täglich jeweils mehr als zehntausend Ukraine-Flüchtlinge eingereist, die von der Bundespolizei erfasst wurden.
Da es im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer zudem ohne Visum einreisen dürfen, ist die Zahl der tatsächlich Angekommenen wahrscheinlich deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Geflüchteten von Deutschland aus weiterreisen in anderen Staaten.Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Kriegsbeginn mehr als 3,67 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Kein Land hat so viele Schutzsuchende aufgenommen wie das Nachbarland Polen. (dpa)
Gouverneur: Russische Truppen haben Tschernihiw eingekesselt
Russische Truppen haben die Stadt Tschwernihiw im Norden der Ukraine einkesselt und vom Umland abgeschnitten. Das teilt der Gouverneur Wiatscheslaw Tschaus im Fernsehen mit. Die Stadt sei vom Feind umzingelt und werde mit Artillerie und von Kampfflugzeugen beschossen. (Reuters)
Wir dürfen nicht Rente gegen Rüstung ausspielen in dieser Gesellschaft und übrigens auch nicht Geflüchtete gegen Einheimische.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil im Bundestag über die Sozial- und RentenpolitikIndex fällt wegen Ukraine-Krieg deutlich
Die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft hat sich nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine spürbar eingetrübt. Das Barometer für das Geschäftsklima fiel im März auf 90,8 Punkte nach 98,5 Zählern im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner monatlichen Umfrage unter rund 9000 Managern mitteilte. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Rückgang auf 94,2 gerechnet. Zuvor war der wichtigste Frühindikator für die Konjunktur in Deutschland zwei Monate in Folge gestiegen. (Reuters)
Zugverkehr zwischen Helsinki und St. Petersburg wird eingestellt
Die Zugverbindung zwischen der finnischen Hauptstadt Helsinki und der russischen Metropole St. Petersburg wird ab Anfang nächster Woche eingestellt. Der Allegro-Schnellzug fahre ab Montag vorerst nicht mehr, teilte das finnische Bahnunternehmen VR am Freitag mit. Bislang habe man den Zugverkehr gemäß den Anweisungen der Behörden aufrechterhalten, um den Zugang finnischer Staatsbürger zu ihrem Heimatland zu sichern. Diejenigen, die Russland in Richtung Finnland verlassen wollten, hätten dazu in den vergangenen Wochen Zeit gehabt. Der letzte Zug aus St. Petersburg Richtung Finnland fährt somit am Sonntag.
Der Allegro legt die etwa 400 Kilometer lange Strecke zwischen Helsinki und St. Petersburg in gut dreieinhalb Stunden zurück. Er galt zuletzt als einzige größere öffentliche Verkehrsverbindung zwischen Russland und der EU, nachdem beide Seiten den Luftraum für die jeweils andere gesperrt hatten. (dpa)Bürgermeister von Boryspil ruft Zivilisten zur Flucht auf
Der Bürgermeister von Boryspil, Wolodymyr Borysenko, ruft die Zivilisten zur Flucht aus der nahe dem internationalen Flughafen von Kiew gelegenen Stadt auf. Bislang hätten 20.000 Menschen Boryspil verlassen, sagt er im Fernsehen. Dass sich in den umliegenden Dörfern viele Zivilisten aufhielten, mache es den ukrainischen Truppen schwer, die russischen Einheiten aus dem Gebiet zu vertreiben. Der Flughafen Boryspil liegt rund 30 Kilometer östlich der Hauptstadt Kiew. (Reuters)
Offenbar zwei erfolgreiche russische Angriffe
Russische Truppen haben nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau mit einem Raketenangriff ein großes Tanklager außerhalb der ukrainischen Hauptstadt Kiew zerstört. Das Lager sei am späten Donnerstagabend mit Marschflugkörpern vom Typ "Kalibr" beschossen worden, sagt der Sprecher des Ministeriums, Igor Konaschenkow. Sie seien von See aus abgefeuert worden. Das Tanklager sei genutzt worden, um die ukrainischen Streitkräfte im Zentrum des Landes zu versorgen.
Zwei Raketen haben zudem eine Einrichtung des ukrainischen Militärs am Stadtrand von Dnipro getroffen. Es seien schwere Schäden entstanden, teilt der Gouverneur der Region, Valentyn Resnytschenko in den sozialen Medien mit. Rettungskräfte suchten in den Trümmern nach Überlebenden. Dnipro ist die viertgrößte Stadt des Landes und liegt rund 400 Kilometer südöstlich der Hauptstadt Kiew.
Zum Teil lassen sich Angaben nicht unabhängig überprüfen. (Reuters)
Ukrainischer Botschafter: Deutsche Waffenlieferungen dauern viel zu lange
Der Botschafter der Ukraine in Deutschland, Andrij Melnyk, hat erneut das Tempo der Lieferung von Waffen der Bundeswehr an sein Land kritisiert. "Das dauert viel, viel zu lange", sagte Melnyk am Freitag im ZDF-"Morgenmagazin". Innerhalb der vergangenen drei Wochen seien kaum Waffen geliefert worden.
Es sei aber "überlebenswichtig" für die von Russland angegriffene Ukraine, dass in einem größeren Umfang Waffen geliefert werden. Nötig seien auch schwerere Waffen wie Panzer oder Kampfjets. Ansonsten könne sich sein Land nicht gegen die russische Übermacht wehren und verteidigen.Unterstützung bekam Melnyk vom Vorsitzenden des Auswärtigen Ausschusses des Bundestags, dem SPD-Politiker Michael Roth. "Wir müssen bei den Waffenlieferungen jetzt den Turbo einschalten", sagte Roth den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland vom Freitag. "Es gilt nun alles zu tun, um die Wehrhaftigkeit und Verteidigungsfähigkeit der Ukraine nachhaltig zu stärken, um Putin in den Gesprächen zu einer diplomatischen Lösung zu bewegen." Die Ukraine brauche "unverzüglich" leicht bedienbare Waffensystem zur Verteidigung, nicht erst in zwei Monaten, sagte Roth. (AFP)
Medwedew schließt Rückkehr zur Todesstrafe in Russland nicht aus
Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schließt eine Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land theoretisch nicht aus. Anlass könnte beispielsweise eine Verschlechterung der Kriminalitätslage sein, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die internationale Verpflichtung zur Aussetzung der Todesstrafe sei mit dem Ausscheiden aus dem Europarat entfallen. Zugleich betonte er, dass es sich um eine „schwierige Frage" handele und keine Notwendigkeit zur Wiedereinführung bestehe, wenn in Russland alles „ruhig" bleibe.
„Es gibt keine Einschränkungen mehr", sagte der jetzige Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates. Es blieben moralische und religiöse Erwägungen sowie die bisherige Rechtsprechung des russischen Verfassungsgerichtes gegen die Todesstrafe. „Aber die Entscheidungen des Verfassungsgerichtes sind nicht die Heilige Schrift, sie können sich ändern", sagte Medwedew nach Angaben vom Freitag in Moskau.Er verwies darauf, dass auch die Sowjetunion die nach dem Zweiten Weltkrieg ausgesetzte Todesstrafe wiedereingeführt habe, als die Kriminalität überhand nahm. Russland schaffte die Strafe mit dem Beitritt zum Europarat 1996 nicht ab, sie wurde aber durch ein mehrfach verlängertes Moratorium ausgesetzt.
Wegen des am 24. Februar begonnenen Krieges gegen die Ukraine verließ Russland den Europarat, um einem Ausschluss zuvorzukommen. Danach stimmte die größte Menschenrechtsorganisation der europäischen Staaten ihrerseits für einen Ausschluss Moskaus. (dpa)
Ukraine: Seit Kriegsbeginn 135 Kinder getötetSeit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor rund einem Monat sind Angaben aus Kiew zufolge bereits 135 Kinder getötet worden. Mehr als 180 Kinder seien verletzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. Die meisten Kinder und Jugendlichen seien in der Region Kiew sowie in den ostukrainischen Regionen Charkiw und Donezk ums Leben gekommen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Am Donnerstag seien im Donezker Gebiet zwei Kinder im Alter von sechs und dreizehn Jahren durch Beschuss verletzt worden, hieß es. Im Gebiet Saporischschja seien am selben Tag drei Teenager durch eine Minenexplosion schwer verwundet worden.
Die Staatsanwaltschaft sprach zudem von mehr als 560 zerstörten Bildungseinrichtungen, mehr als 70 davon seien vollständig zerstört. Moskau betont immer wieder, keine zivilen Objekte anzugreifen, auch wenn die Zerstörungen augenfällig sind. (dpa)
Bauern warnen vor Verdopplung der Brotpreise
Angesichts des Ukraine-Kriegs haben die deutschen Bauern vor drastischen Erhöhungen der Brotpreise gewarnt. "Der Preis von Brot könnte sich verdoppeln. Auf bis zu zehn Euro", sagte der Vizepräsident des Bauernverbands Schleswig-Holstein, Klaus-Peter Lucht, der "Bild" vom Freitag. Grund dafür ist der zuletzt deutlich gestiegene Weizenpreis. Die Ukraine ist ein wichtiges Anbauland.
Lucht sagte weiter, er rechne insgesamt mit einem Anstieg der Lebensmittelpreise um durchschnittlich 20 bis 40 Prozent. Einige Produkte könnten sogar dauerhaft nicht mehr verfügbar sein, sagte der Verbandsvertreter und nannte als Beispiele Sonnenblumen- und Rapsöl sowie Aprikosenmarmelade. "Durch den Ukraine-Krieg wird es diese bald nicht mehr im Supermarkt geben", warnte Lucht. Diese Lebensmittel stammen vorwiegend aus der Ukraine. (AFP)Nur drei Tage nach dem Beginn von Putins Krieg in der Ukraine gab es für Bundeskanzler Olaf Scholz von den Bundestagsabgeordneten stehende Ovationen für sein Versprechen, die jährlichen Militärausgaben zu erhöhen, um die deutschen Nato-Verpflichtungen zu erfüllen. (...) Seitdem hat seine Koalition - kaum 100 Tage im Amt - damit begonnen, den Status quo der deutschen Nachkriegsordnung in Windeseile umzugestalten. Eine neue russische Gaspipeline nach Deutschland liegt ungenutzt und leer unter der Ostsee, während Berlin nach neuen, nicht-russischen Energiequellen Ausschau hält. Tabubrechende deutsche Waffenexporte in die Ukraine, vor sechs Wochen noch undenkbar, sind der neue Normalzustand.Aber das war der einfache Teil. Den Schwung aufrechtzuerhalten und die Erwartungen der Partner zu erfüllen, wird unendlich schwieriger sein. (...) Die Versuchung Deutschlands, sich in sein Schneckenhaus zurückzuziehen, ist immer da. Ob die Regierung Scholz die politische und öffentliche Unterstützung für das, was kommen wird, aufrechterhalten kann, hängt davon ab, ob sie ein überzeugendes Narrativ für die Unumgänglichkeit findet. Sonst könnte Olaf Scholz sein Land - und Europa seinen unverzichtbaren Partner - als Folge einer ängstlichen Nabelschau doch noch verlieren.
Kommentar in der in Dublin erscheinenden „Irish Times" Freiwillige nähen in Lviv im Westen der UkraineTarnnetze für die Armee. Bild: Aleksey Filippov/AFP Ein Bewohner der Stadt Charkiw deckt das Denkmal für Taras Schewtschenko, einen berühmten ukraiinischen Dichter, mit Sandsäcken ab. Bild: Efrem Lukatsky/AP/dpa Eine Mitarbeiterin in der Notunterkunft für Gflüchtete in Magdeburg befüllt Pakete mit Hygieneartikeln. Bild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa Weitere Beiträge
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