Ukraine-Krieg: Russland ändert Strategie und startet Gegenoffensive


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  • Erstellt: 25.03.2022Aktualisiert: 25.03.2022, 07:01 Uhr

    Von: Tobias Utz, Katja Thorwarth, Nail Akkoyun, Stefan Krieger, Alina Schröder

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    Russland muss beim Angriff auf die Ukraine Gebietsverluste in Kauf nehmen. Die Armee von Wladimir Putin sammelt sich zum Gegenschlag. Der Newsticker.

  • Im Ukraine-Krieg* leistet die Ukraine* den Angreifern aus Russland* weiterhin heftigen Widerstand. Kreml-Chef Wladimir Putin* erwägt deshalb einen Strategiewechsel.
  • Die Großstädte der Ukraine wie die Hafenstadt Mariupol und die Hauptstadt Kiew* sollen belagert werden.
  • Alle Ereignisse rund um den Ukraine-Konflikt* lesen Sie im aktuellen News-Ticker.
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    07.00 Uhr: Der Angriff Russlands auf die Ukraine scheint ins Stocken zu geraten. Die Meldungen über Verluste der russischen Armee häufen sich. Die Streitkräfte des Kreml tun sich weiter schwer, die Kontrolle über die Großstädte des Landes wie Kiew, Charkiw und Mariupol zu erringen.

    Aus diesem Grund scheint die Militärführung Russlands nun einen Strategiewechsel zu erwägen. Das berichtet die Nachrichtenagentur Al Jazeera. Weil der Blitzkrieg-artige Überfall der Ukraine gescheitert sei, würde man sich jetzt auf einen klassischen Stellungskrieg konzentrieren. Die Städte sollen belagert werden, die gewonnene Zeit genutzt, um den Nachschub für die Truppen an der Front wieder zu gewährleisten.

    Ukraine-Krieg: Russland kämpft weiter um Mariupol

    Zentral für das weitere Geschehen im Ukraine-Krieg ist die das Schicksal der Stadt Mariupol. Sollte es Russland gelingen, Kontrolle über die Stadt zu erlangen, wäre das der erste große Sieg des Kreml. Große Teile der Streitkräfte könnten dann vom Südosten des Landes in den weiter hart umkämpften Norden verlagert werden.

    Russische Panzer auf dem Weg nach Mariupol. Auch nach einem Monat tobt der Ukraine-Krieg weiter. © Maximilian Clarke/dpa

    Ukrainischen Angaben zufolge wurden in der Nacht zu Freitag zudem ukrainische Streitkräfte in der Region Dnipropetrowsk angegriffen. Russland habe zwei Raketenangriffe auf eine Militäreinheit am Rande der Stadt Dnipro ausgeführt, teilte eine lokale Behörde der Region auf Facebook mit. Die Gebäude der Einheit seien dabei „erheblich“ beschädigt worden und zwei Brände ausgebrochen. Weitere Details, etwa zu Opfern, gab es zunächst nicht. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

    Ukraine-Krieg: Klitschko meldet Verletzte und Tote in Kiew

    +++ 20.28 Uhr: Laut Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko sind bei Angriffen in der Hauptstadt der Ukraine seit Beginn der russischen Invasion 75 Zivilistinnen und Zivilisten getötet worden, darunter vier Kinder. 307 Menschen seien bislang verwundet worden. Klitschko berufe sich auf Angaben der Kiewer Militärverwaltung - das berichtet das Nachrichtenportal Kyiv Independent.

    Auch im Süden der Ukraine kommt es weiterhin zu Angriffen der russischen Streitkräfte. Diese sollen Tornado-Raketen auf die Bevölkerung eines Dorfes in der Oblast Mykolajiw abgefeuert haben. Dort sollen sich vor allem Geflüchtete aufhalten. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.

    Ukraine-Krieg: Russische Front „praktisch eingefroren“

    +++ 19.00 Uhr: Vier Wochen nachdem der russische Angriff auf die Ukraine begonnen hat, ist die Front nach ukrainischen Angaben „praktisch eingefroren“. Präsidentenberater Olexij Arestowytsch sagte am Donnerstag in Kiew, dass die russischen Truppen dem Generalstab zufolge an den meisten Frontabschnitten keine Ressourcen für weitere Vorstöße mehr haben. Der Kriegsgegner stehe „praktisch auf der Stelle“, so Arestowytsch. Man könne nur erraten, wie Russland es schaffen wollte, innerhalb von drei Tagen Kiew einzunehmen.

    +++ 18.07 Uhr: Die Ukraine und Russland haben erneut Gefangene getauscht. „Heute vor einigen Minuten haben wir unsere Seeleute ausgetauscht“, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag im ukrainischen Einheitsfernsehen. Es handele sich um 19 zivile Seeleute, die vor der Schlangeninsel im Schwarzen Meer von Russland gefangen genommen wurden, sowie um 10 ukrainische Soldaten.

    Ukraine-Krieg: Heftige Gefechte vor Kiew - „Langstreckenwaffen“ treffen Postamt

    +++ 16.45 Uhr: In der schwer umkämpften nordostukrainischen Stadt Charkiw sind ukrainischen Behördenangaben zufolge sechs Zivilisten bei russischen Angriffen getötet und 15 weitere verletzt worden. Die russischen Streitkräfte hätten mit „Langstreckenwaffen“ ein Postamt bombardiert, in dem die Bewohner humanitäre Hilfe erhalten hätten, berichtete der Gouverneur der Region, Oleg Synjegubow, am Donnerstag (24.03.2022) im Messengerdienst Telegram. Er sprach von einem weiteren „Verbrechen der russischen Besatzer“.

    +++ 15.45 Uhr: Russland verlegt zusätzliches militärisches Gerät nach Weißrussland und auf die Krim und konzentriert sich auf die Einkreisung Kiews. Nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte planen die russischen Truppen, ihre Offensive in einigen Gebieten einzustellen und sich auf militärische Aktionen im Gebiet Kiews zu fokussieren. Man werde versuchen, die Regionen Donezk und Luhansk vollständig zu besetzen. Dies meldet das Portal kyivindependent.

    Ukraine-Krieg: Nato liefert Schutz vor Chemiewaffen

    +++ 15.00 Uhr: Die Nato will der Ukraine Ausrüstung gegen Chemie- und Biowaffenangriffe liefern. Das haben die 30 Bündnisstaaten am Donnerstag auf dem Gipfeltreffen in Brüssel entschieden. Die Lieferungen beinhalten laut Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg Hilfen bei der Cybersicherheit sowie Ausrüstung zum Schutz vor biologischen, chemischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen. Darunter könne das Erkennen, der Schutz, medizinische Hilfsmittel sowie Training zur Dekontaminierung sein.

    +++ 13.45 Uhr: Das ukrainische Präsidialamt vermutet, dass Russland versuchen wird, seinen Krieg in die Zermürbungsphase zu verlagern. Laut Mykhailo Podoliak, Berater des Regierungschefs von Präsident Wolodymyr Selenskyj, ist Russland aufgrund des mangelnden Erfolgs und einer hohen Zahl von Todesopfern dazu gezwungen.

    +++ 13.00 Uhr: Wie der Stadtrat von Mariupol dem Nachrichtenportal Kyiv Independent meldet, bringen russische Besatzer aktuell 6000 Einwohnerinnen und Einwohner von Mariupol zwangsweise nach Russland. Die örtlichen Behörden in der belagerten Hafenstadt erklärten, dass die russische Armee nun Teile der Bevölkerung gewaltsam nach Russland umsiedele und ihre ukrainischen Pässe beschlagnahme.

    Ukraine-Krieg: Russisches Kriegsschiff wohl zerstört â€" Explosion und Rauchsäule zu sehen

    +++ 12.35 Uhr: Wie The Kyiv Independent mitteilt, sind während des Ukraine-Kriegs bereits fünf Journalisten getötet und sieben verletzt worden. Auch würde ein Journalist vermisst. Insgesamt habe Russland dem Bericht zufolge 148 Verbrechen gegen Journalisten und Medien in der Ukraine begangen.

    +++ 11.45 Uhr: Im Hafen der Stadt Berdjansk im Süden der Ukraine hat sich am Donnerstagmorgen wohl eine Explosion ereignet. Das berichtet unter anderem die Zeitung Ukrajinska Prawda. Auf Fotoaufnahmen der Deutschen Presse-Agentur war unter anderem eine hohe Rauchsäule zu sehen. Die ukrainische Marine berichtet, dass dort ein russisches Kriegsschiff zerstört worden sei. Das lässt sich jedoch nicht unabhängig überprüfen. Den Berichten zufolge soll das Landungsschiff zur Schwarzmeerflotte Russlands gezählt haben.

    +++ 10.45 Uhr: Laut UNICEF wurde mittlerweile die Hälfte aller ukrainischen Kinder vertrieben. Das berichtet CNN. „Seit Beginn des Krieges vor einem Monat musste jeder Zweite von jedem Jungen und Mädchen im Land aus seiner Heimat fliehen“, sagte UNICEF-Sprecher James Elder gegenüber dem Nachrichtensender.

    Ukraine-Krieg: Vier Menschen bei russischem Angriff getötet

    +++ Update, 10.30 Uhr: Bei russischen Angriffen nahe der ostukrainischen Stadt Luhansk sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen getötet worden. Unter den Opfern seien zwei Kinder, sagte der ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gayday, am Donnerstag. Sechs Menschen seien bei den Bombardements in der nordwestlich von Luhansk gelegenen Stadt Rubischne verletzt worden. Es sei zu befürchten, dass die tatsächliche Opferzahl „deutlich höher“ liege. Gayday warf der russischen Armee vor, Phosphorbomben auf Rubischne abgeworfen zu haben. In den vergangenen Tagen hatten bereits andere Behördenvertreter in der Region solche Anschuldigungen gegen Russland erhoben. Die Angaben konnten von unabhängiger Seite zunächst nicht überprüft werden.

    Ukraine-Krieg: Munitionsdepot explodiert â€" Russland nimmt Stadt bei Charkiw ein

    Erstmeldung vom Donnerstag, 24.03.2022, 09.00 Uhr: Kiew/Moskau â€" Genau vier Wochen ist es nun her, dass Wladimir Putin seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine startete. Von einem schnellen Sieg war Russland ausgegangen, doch die ukrainische Bevölkerung sowie die ukrainische Armee erweisen sich als kampfstark und widerstandsfähig. Angetrieben von dem Präsidenten der Ukraine, Wolodymyr Selenskyj*, wehrt sich das Volk gegen die russische Invasion - dennoch sind Hunderttausende auf der Flucht und ukrainische Großstädte wie Kiew oder Mariupol Luftangriffen ausgesetzt.

    Auch am Donnerstagmorgen gehen die Kampfhandlungen unvermindert weiter. So hat Russland nach Angaben des ukrainischen Militärs seine Luftangriffe deutlich verstärkt. Binnen 24 Stunden habe man mehr als 250 Einsätze registriert, heißt es im Morgenbericht des ukrainischen Generalstabs. Am Vortag seien es 60 Luftangriffe weniger gewesen. Die Hauptziele seien weiterhin Einrichtungen der militärischen und zivilen Infrastruktur in den Gebieten Kiew, Tschernihiw und Charkiw. Moskau gibt dagegen an, nur militärische Ziele anzugreifen.

    Ukraine-Krieg: Die russiche Armee soll die Bevölkerung in Teilen „terrorisieren“

    Weiter heißt es, dass die lokalen Bewohnerinnen und Bewohner in den von russischen Truppen besetzten Gebieten „terrorisiert“ würden, wenn sie gegen die Besetzung demonstrierten. Man setze Einheiten der russischen Nationalgarde ein, um derartige Proteste zu unterbinden. Die Angaben können nicht unabhängig geprüft werden.  

    Ukraine-Krieg: Russland meldet Einnahme von Isjum

    In sozialen Medien war zudem die Rede davon, dass ein Munitionsdepot und ein Treibstofftank in dem von russischen Kräften besetzten Hafen am Asowschen Meer zerstört worden seien. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt. Auch diese Meldung ist nicht gesichert.

    Derweil vermeldet der Kreml die „vollständige Kontrolle“ über die ukrainische Stadt Isjum. Das sei am Donnerstagmorgen erfolgt, sagt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, in Moskau. Von ukrainischer Seite liegt noch keine Bestätigung vor. Die Stadt im Osten der Ukraine war seit Tagen belagert. Sie zählte vor dem Krieg rund 48.000 Einwohner. 

    Ukraine-Krieg: Nato, EU und G7 tagen - Selenskyj zugeschaltet

    Derweil findet in Brüssel ein Gipfel-Marathon statt. Nato*, EU* und G7 tagen, um eine Lösung im Ukraine-Konflikt herbeizuführen. US-Präsident Joe Biden* ist aus Washington angereist. Ukraines Präsident Selenskyj wird bei allen Gesprächen zugeschaltet sein. Die Länder werden über neue Sanktionen beraten, um Putin zum Einlenken zu bewegen. (ktho/tu/skr/as/nak mit AFP/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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    Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol