Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 10:43 Kiew: Russland will Truppen im Osten einkesseln


30.03.2022

Russland verlegt der Ukraine zufolge Truppen vom Norden des Landes in den Osten. Dort sollen sie offenbar ukrainische Truppen einkesseln. Einige russische Soldaten blieben in der Nähe der Hauptstadt Kiew, sagt Olexij Arestowytsch, ein Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj, im Fernsehen. Dies solle verhindern, dass die Ukraine ihrerseits Truppen in den Osten verlagere.

+++ 10:32 Wirtschaftweise senken Prognose wegen Ukraine-Krieg deutlich +++Die deutsche Wirtschaft wird in diesem Jahr wegen des Ukraine-Krieges und der hohen Energiepreise deutlich weniger stark wachsen als noch im Herbst erwartet. Das erklären die sogenannten Wirtschaftsweisen in ihrem neuen Gutachten. Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung senkt seine Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsproduktes im Jahr 2022 auf 1,8 Prozent. Im November waren es noch 4,6 Prozent.

+++ 10:21 Verwaltung: Mehr als 70 Menschen aus Entbindungsstation in Mariupol verschleppt +++In der belagerten Stadt Mariupol sind nach ukrainischen Behördenangaben Dutzende Menschen aus einer Entbindungsstation nach Russland gebracht worden. "Mehr als 70 Personen, darunter Frauen und medizinisches Personal, wurden von den Besatzern der Entbindungsstation Nr. 2 gewaltsam abtransportiert", erklärt die Stadtverwaltung der südukrainischen Hafenstadt. Insgesamt seien bereits mehr als 20.000 Einwohner von Mariupol "gegen ihren Willen" nach Russland gebracht worden. Russen hätten ihnen die Papiere abgenommen und sie "in weit entfernte russische Städte" gebracht, erklärt die Stadtverwaltung.

+++ 10:14 Gouverneur: Städte bei Demarkationslinie unter Beschuss +++In der ostukrainischen Region Donezk gibt es dem dortigen Gouverneur zufolge weiträumige Angriffe. Fast alle Städte entlang der Demarkationslinie lägen unter Beschuss, sagt Pawlo Kyrylenko im ukrainischen Fernsehen. Die Lage könne sich noch verschärfen, da die russischen Truppen sich auf Angriffe in der Region konzentrierten. Die Demarkationslinie trennt die Gebiete unter ukrainischer Kontrolle von dem Territorium, das in der Hand von prorussischen Separatisten ist.

+++ 10:08 Größter Gasimporteur begrüßt Frühwarnstufe +++Deutschlands größter Importeur von russischem Erdgas Uniper befürwortet die Ausrufung der Frühwarnstufe im Notfallplan Gas. "Es ist sinnvoll, die Frühwarnstufe in der jetzigen Situation auszurufen, um auf eine Eskalation vorbereitet zu sein, die niemand derzeit ausschließen kann", erklärt das Energieunternehmen. Die Bundesregierung habe zusammen mit allen beteiligten Akteuren wichtige Vorbereitungen für diesen Fall getroffen. "Aktuell besteht kein Engpass bei der Gasversorgung", betont Uniper.

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+++ 10:02 Gouverneur: Industrieanlagen in Westukraine getroffen +++In der Region Chmelnitskji sind dem Gouverneur zufolge drei Industrieanlagen durch russischen Beschuss getroffen worden. Serhii Hamalii gibt allerdings nicht bekannt, um welche es sich dabei genau handelt. Es seien Feuer entdeckt worden. Ob es Opfer gab, wird seinen Angaben zufolge noch geprüft.

+++ 09:47 Zum Kämpfen: Zigtausende in Ukraine zurückgekehrt +++Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich fast 2,37 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilt der polnische Grenzschutz bei Twitter mit. Allein gestern waren es demnach rund 22.400 Menschen - ein Anstieg um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vortag. Aus Polen in Richtung Ukraine hätten seit Kriegsbeginn am 24. Februar rund 377.000 Menschen die Grenze überquert. Bei diesen Reisenden handelt es sich nach früheren Angaben des Grenzschutzes zum überwiegenden Teil um ukrainische Staatsbürger, die in ihr Heimatland zurückkehren. Viele Männer, aber auch Frauen, wollen sich dort den ukrainischen Truppen anschließen und gegen die russischen Truppen kämpfen.

+++ 09:36 Trotz russischer Ankündigung: Tschernihiw beklagt weitere Angriffe +++Die Region Tschernihiw steht trotz der Ankündigung Russlands, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren, ihrem Gouverneur zufolge weiter unter Beschuss der russischen Truppen. "Glauben wir der Ankündigung? Natürlich nicht", schreibt Wiatscheslaw Tschaus bei Telegram. "Die 'verminderten Aktivitäten' zeigt der Feind in der Region Tschernihiw mit Angriffen auch aus der Luft auf Nischyn und die ganze Nacht über auf die (Stadt) Tschernihiw."

+++ 09:31 Kiew befürchtet Explosionen in Tschernobyl +++Die Ukraine befürchtet, dass am stillgelegten Atomkraftwerk in Tschernobyl Munition explodieren könnte. Deshalb müssten sich die russischen Truppen von dort zurückziehen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.

+++ 09:24 Kiew: Mehr als 600 russische Panzer zerstört +++Der ukrainische Generalstab veröffentlicht neue Zahlen zu Verlusten der russischen Truppen in der Ukraine. Demnach sind 17.300 Soldaten gestorben. Außerdem sollen mehr als 600 Panzer, mehr als 300 Artillerie-Systeme sowie 7 Schiffe zerstört worden sein.

+++ 09:16 Russland und China wollen enger zusammenarbeiten +++Russland und China wollen nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies sei von den Außenministern beider Länder mit Blick auf "schwierige internationale Bedingungen" vereinbart worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Unter Berufung auf das russische Außenministerium berichtet die Agentur weiter, dies betreffe eine Koordination in der Außenpolitik und die Absicht, in globalen Angelegenheiten mit einer Stimme zu sprechen. Die Außenminister beider Länder, Wang Yi und Sergej Lawrow, beraten dazu in der ostchinesischen Provinz Anhui.

+++ 09:08 Drei Fluchtkorridore heute in der Ukraine +++Heute soll es drei Fluchtkorridore in der Ukraine geben. Das sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin des Landes, Iryna Wereschtschuk. Insgesamt habe die Ukraine Russland um 97 solcher Korridore für die am stärksten betroffenen Städte und Orte gebeten.

+++ 08:59 Beschuss in der Nacht außerhalb von Kiew +++Die Nacht in der ukrainischen Hauptstadt Kiew war nach Angaben ihres stellvertretenden Bürgermeisters relativ ruhig. Außerhalb der Stadt sei Beschuss zu hören gewesen. Die Stadt selber sei jedoch nicht bombardiert worden.

+++ 08:50 Sprecher der Grünen Jugend warnt vor Aktionismus +++Timon Dzienus, Bundessprecher der Grünen Jugend, warnt vor einer von Angst und Verunsicherung getriebenen Aufrüstungsdebatte. "Es ist sicherlich notwendig, dass wir über die Bundeswehr sprechen, auch über einen Raketenabwehrschirm", sagt Dzienus im "Frühstart" von ntv. Das sollte aber mit den internationalen Partnern geschehen. "Jetzt etwas in Aktionismus übers Knie zu brechen, halte ich für den falschen Weg." Mit Blick auf einen Raketenabwehrschirm warnt der Co-Chef der Grünen-Nachwuchsorganisation vor "einer Art sicherheitspolitischen Technikoptimismus", als ob man "absolute Sicherheit" schaffen könne. Vergleiche zu Israel, wo solche Systeme bereits im Einsatz waren, seien nicht hilfreich.

+++ 08:32 Bundesregierung ruft Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus +++Die Bundesregierung bereitet sich vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ruft deswegen die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus. "Es gibt aktuell keine Versorgungsengpässe", teilt der Grünen-Politiker weiter mit. "Dennoch müssen wir die Vorsorgemaßnahmen erhöhen, um für den Fall einer Eskalation seitens Russlands gewappnet zu sein." Diese erste von drei Krisenstufen sieht noch keine staatlichen Versorgungseinschränkungen vor.

+++ 08:20 UN untersuchen Misshandlungsvideos +++Das UN-Hochkommissariat für Menschenrechte untersucht Videos, die die Misshandlung russischer und ukrainischer Gefangener zeigen. Dies berichtet der britische "Guardian". Matilda Bogner, Leiterin des UN-Menschenrechtsbüros in der Ukraine, sagt demnach, dass es auf den ersten Blick "Anlass zu ernster Sorge" gebe. "Es ist wichtig, dass diese Art von Videos und jede Art von Misshandlung sofort gestoppt wird", sagt sie nach der Ausstrahlung von Filmmaterial, das ukrainische Soldaten zu zeigen scheint, die drei gefangenen Russen in die Beine schossen. Die ukrainische Regierung untersuche den Vorfall und nehme ihn "sehr ernst", heißt es weiter.

+++ 08:06 Heil: Viele Flüchtlinge werden länger bleiben +++Bundesarbeitsminister Hubertus Heil rechnet damit, dass viele der Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine länger in Deutschland bleiben werden. "Wir müssen realistisch sein: Die Zerstörung und die Länge des Krieges sind nicht vollständig absehbar", sagt Heil in der ARD. "Viele werden länger hier bleiben." Das zeigten auch die Erfahrungen aus vorherigen Fluchtbewegungen - und deshalb müsse diesen Menschen eine längerfristige Perspektive in Deutschland eröffnet werden, konkret auf dem Arbeitsmarkt.

+++ 07:51 London: Russland reagiert mit schwerem Artilleriebeschuss auf Verluste +++Russland wird nach Einschätzung des britischen Militärgeheimdienstes mit heftigem Artilleriebeschuss und Raketen auf Bodenverluste in der Ukraine reagieren. Russische Einheiten, die schwere Verluste erlitten hätten, seien nach Belarus und Russland zurückgekehrt, um sich neu zu organisieren und ausstatten zu lassen, teilt das Verteidigungsministerium mit. "Das erhöht den Druck auf Russlands ohnehin angeschlagene Logistik und zeigt die Schwierigkeiten, die Russland bei der Neuorganisation seiner Einheiten in Kampfgebieten in der Ukraine hat."

+++ 07:32 Russisches TV ruft zu Regimewechsel in USA auf +++Nach dem Ausspruch von US-Präsident Joe Biden über Russlands Präsidenten Wladimir Putin ("Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben") wird nun im russischen Staatsfernsehen Rossia 1 ein Regimewechsel gefordert. "Für uns, unser Volk, ist es an der Zeit, die Amerikaner dazu aufzurufen, das Regime zu verändern", sagt der russische TV-Moderator Jewgenij Popow. Es solle "unserem Partner Trump" helfen, wieder Präsident zu werden.

+++ 07:07 Bericht über Beschuss von Wohngebieten in Luhansk +++Russische Truppen haben offenbar Wohngebiete in Lysychansk in der Region Luhansk beschossen. Dies berichtet der in Polen ansässige Nachrichtenkanal Nexta. Es gebe Opfer, die Zahl sei aber noch unklar, heißt es weiter. "Einige Hochhäuser wurden beschädigt", schreibt der Gouverneur der Region Luhansk auf Telegram. "Viele Gebäude sind eingestürzt. Rettungskräfte versuchen, die noch Lebenden zu retten."

+++ 6:50 Wirtschaftsweise: Deutschland könnte sich Gasembargo leisten +++Die Ökonomin Veronika Grimm, Mitglied im Sachverständigenrat der Bundesregierung, plädiert für entschlossenes Handeln in der Energiepolitik. Deutschland könne sich ein Gasembargo leisten, sagt Grimm dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Ich teile die Einschätzung, dass wir damit zurechtkämen, wenn Putin sprichwörtlich den Hahn zudreht." Deutschland sei mit 60 Prozent Staatschuldenquote in die Pandemie gegangen, jetzt seien es etwa 70 Prozent. "Da ist noch Spielraum." Sie irritiere, dass ein Embargo allein mit Verweis auf den sich daraus ergebenden Wirtschaftseinbruch abgelehnt werde, sagt Grimm. "Entscheidend ist, ob ein Embargo ein geeignetes sicherheitspolitisches Mittel ist, um den Frieden in Europa wieder herzustellen und zu stabilisieren."

+++ 6:34 DGB fordert unbürokratische Anerkennung der Qualifikationen von Flüchtlingen +++Der Deutsche Gewerkschaftsbund fordert mehr Sprachkurse für Flüchtlinge und sichere Aufenthaltsperspektiven. Sprachkenntnisse seien für die Integration in den Arbeitsmarkt Grundvoraussetzung, sagt DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel den Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland. Gleichzeitig müsse die Anerkennung von Qualifikationen und Berufserfahrung schneller und unbürokratischer stattfinden. "Aus 2015/2016 wissen wir, wie wichtig ein unbefristeter Aufenthaltsstatus ist, damit Betriebe Geflüchtete einstellen und ausbilden. Hier besteht dringender Änderungsbedarf", so Piel.

+++ 6:13 In Deutschland 599 öffentliche Schutzräume +++In Deutschland gibt es derzeit 599 öffentliche Schutzräume mit Platz für insgesamt 487.598 Menschen. Das geht aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Fraktion im Bundestag hervor. Die meisten Schutzräume gibt es demnach in Baden-Württemberg (220) und Bayern (156). Im Osten gibt es, bis auf Berlin, keine Räume. Das Ministerium schreibt, neben den aufgeführten öffentlichen Schutzräumen böten auch viele U-Bahn-Stationen, Tiefgaragen sowie Kellerräume "aufgrund der in Deutschland im Allgemeinen flächendeckend vorhandenen soliden Bausubstanz einen guten Grundschutz". Mit Blick auf den Angriff Russlands auf die Ukraine wird aber eine gemeinsame Bestandsaufnahme des Zustands der vorhandenen Räume mit den Ländern und eine Prüfung des aktuellen Rückbaukonzepts angekündigt.

+++ 6:01 Lawrow zu Besuch in China +++Zu seinem ersten Besuch in China seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine trifft Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui ein. Anlass sind zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. China gibt Russland im Ukraine-Konflikt politisch Rückendeckung und weigert sich, die Invasion zu verurteilen.

+++ 05:14 Reisewarnung: Alle US-Bürger sollen Russland verlassen +++In einer ungewöhnlich harten Reisewarnung weist das US-Außenministerium alle Amerikaner darauf hin, dass sie bei Reisen in Russland von den dortigen Sicherheitsbehörden festgesetzt werden könnten. Angesichts der russischen Invasion in die Ukraine sei "das Potenzial für Belästigung von US-Bürgern" durch russische Sicherheitsdienste gestiegen, ebenso wie das gezielte Heraussondern und Festsetzen von US-Bürgern, teilt das Ministerium mit. "Alle US-Bürger, die in Russland wohnen oder reisen, sollten das Land umgehend verlassen", heißt es.

+++ 04:24 Debatte im UN-Sicherheitsrat: "Putin verursacht Hunger weltweit" +++Der Westen kritisiert Russland im UN-Sicherheitsrat wegen der Auswirkungen seines Angriffskriegs in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit. Der russische Präsident "Wladimir Putin hat diesen Krieg begonnen. Er hat diese weltweite Nahrungsmittelkrise verursacht", sagt US-Vize-Außenministerin Wendy Sherman. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière erklärt, Putins Krieg "erhöht das Risiko von Hungersnöten". Sein russischer Kollege Wassili Nebensia entgegnet: "Die wahren Gründe für die schweren Turbulenzen auf den weltweiten Lebensmittelmärkten sind keinesfalls auf die Handlungen Russlands zurückzuführen, sondern vielmehr auf die unkontrollierte Hysterie der vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen". Der Direktor des Welternährungsprogramms, David Beasley, erinnert daran, dass auf die Ukraine und Russland "30 Prozent der weltweiten Weizenexporte, 20 Prozent des weltwei ten Maises und 75 Prozent des Sonnenblumenöls" entfielen.

+++ 03:49 Dänemark: Wir können 800 NATO-Soldaten ins Baltikum entsenden +++Dänemark bietet die Entsendung eines Bataillons von 800 Soldaten als Verstärkung für die NATO in die baltischen Staaten an. "Wir sind dort bereits signifikant präsent, aber wir sind bereit, mehr zu tun", sagt Ministerpräsidentin Mette Frederiksen. Das Bataillon ist demnach bereits in Bereitschaft versetzt worden. Die NATO müsse diese Truppenverlegung formell beantragen, fügt Frederiksen hinzu. Bislang sind 200 dänische Soldaten sowie mehrere Kampfflugzeuge in Estland und Litauen stationiert. Außerdem entsandte Kopenhagen eine Fregatte in die östliche Ostsee.

+++ 03:06 Truppenabzug vor Kiew: Ukraine geht nur von Umgruppierung aus +++Die ukrainische Militärführung betrachtet den Abzug russischer Truppen aus den Fronten nördlich von Kiew nur als Umgruppierung. Der "sogenannte Truppenabzug" sei eher eine Rotation von Einheiten, mit der die ukrainische Militärführung getäuscht werden solle, teilt der ukrainische Generalstab mit. Auch solle damit ein falsches Bild von dem angeblich eingestellten Plan zur Einkesselung Kiews geschaffen werden. Das russische Militär habe einige Einheiten aus der Umgebung von Kiew und Tschernihiw abgezogen, hieß es in dem Lagebericht weiter. Doch gebe es Anzeichen, dass diese Einheiten an anderer Stelle im Osten der Ukraine eingesetzt werden sollen.

+++ 02:35 Tschechisches Parlament stimmt für Notstand-Verlängerung +++Das tschechische Parlament stimmt dafür, den Notstand, der wegen des Flüchtlingszustroms aus der Ukraine verhängt worden war, bis Ende Mai zu verlängern. Dafür votieren am Abend 82 Abgeordnete; 62 sind dagegen. Das liberalkonservative Kabinett unter Ministerpräsident Petr Fiala hatte den Notstand Anfang März ausgerufen. Er gibt der Regierung mehr Entscheidungsbefugnisse und soll eine bessere Koordinierung der Hilfe ermöglichen. Tschechien gehöre zu den am stärksten betroffenen Aufnahmeländern, sagt Innenminister Vit Rakusan: "Wir wissen alle, dass wir bald an die Grenzen unserer Kapazitäten kommen - und ich sage offen, dass wir dann Hilfe von anderen Staaten brauchen werden."

+++ 02:01 Bartholomäus I.: Krieg zwischen orthodoxen Christen ist "absolut inakzeptabel" +++Das Oberhaupt der orthodoxen Kirche, der Patriarch von Konstantinopel Bartholomäus I., verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine. "Es übersteigt die Vorstellungskraft, welches Ausmaß an Verwüstung diese schreckliche Invasion in der Ukraine und in der ganzen Welt verursacht hat", sagt der Geistliche bei einem Treffen mit ukrainischen Flüchtlingen in Warschau. "Ein Krieg zwischen orthodoxen Christen ist absolut inakzeptabel." Die meisten Ukrainer sind orthodoxe Christen und die ukrainisch-orthodoxe Kirche hatte 300 Jahre lang größtenteils dem Moskauer Patriarchat unterstanden. Die Annexion der Krim und der Konflikt in der Ostukraine ab 2014 hatten jedoch auch zu einem Bruch auf religiöser Ebene geführt: Auf Druck Kiews hatte Bartholomäus I. 2018 die Unabhängigkeit der ukrainischen Kirche anerkannt. Die russisch-orthodoxe Kirche kappte daraufhin aus Protest ihre Beziehungen zum Patriarchat von Konstantinopel. Das Oberhaupt der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kirill, ist eine wichtige Stütze von Kreml-Chef Wladimir Putin.

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+++ 01:35 Melnyk wirft Russland "Täuschungsmanöver" vor +++Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hält die Ankündigung Russlands, seine Militäroperationen rund um die Städte Kiew und Tschernihiw stark zu reduzieren, für ein Täuschungsmanöver. "Wir glauben, diese 'versöhnliche' Rhetorik aus Moskau ist nichts anderes als Bluff und Nebelkerzen, um einerseits von der militärischen Blamage des Kreml in der Ukraine abzulenken", sagt Melnyk den Funke-Zeitungen. "Andererseits geht es heute Putin auch darum, den Westen - auch Deutschland - in die Irre zu führen", so Melnyk weiter. Es gehe darum, Friedenswillen vorzutäuschen und dem Westen vorzugaukeln, dass die Ukraine sich auch ohne Unterstützung verteidigen könne. "Diese Zeit wird Russland nutzen, um seine Kräfte umzugruppieren, neue wehrpflichtige Soldaten zu schicken und logistischen Nachschub zu sichern."

+++ 00:55 Klitschko: Abzug aller russischen Truppen als Voraussetzung für Gespräche +++Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, fordert den Abzug aller russischen Truppen als Basis für die weiteren Gespräche mit Russland. Der "Bild"-Zeitung sagt Klitschko: "Wir können über Normalisierung sprechen, wenn jeder russische Soldat aus unserem Land raus ist." Der Ex-Boxweltmeister erklärt außerdem, dass die ukrainischen Soldaten "eine gute Antwort" auf die russischen Angriffe gegeben hätten und "den Mythos um die stärkste Armee der Welt vollkommen ruiniert" hätten. "Die Russen waren nicht überrascht, die waren geschockt, weil keiner erwartet hat, dass die ukrainische Armee eine gute Antwort geben kann an den Aggressor."

+++ 00:27 London hält russischen Kampf um Kiew für gescheitert +++Die russische Offensive zur Einkesselung von Kiew ist nach Einschätzung der britischen Militäraufklärung gescheitert. Darauf ließe auch die russische Ankündigung, den militärischen Druck auf Kiew zu senken, sowie Berichte über den Abzug russischer Truppen, schließen, so das britische Verteidigungsministerium. Britische Militärexperten hielten es nunmehr für "höchst wahrscheinlich", dass Russland seine Kampfkraft aus dem Norden der Ukraine in den Südosten des Landes verlege. Dort solle jetzt die Offensive in der Region Luhansk und Donezk verstärkt werden.

+++ 23:45 EU-Einrichtung in Ukraine unter russischen Beschuss +++Russland hat in der Ukraine eine Vertretung der EU-Beratermission beschossen. Das teilt der EU-Chefdiplomat Josep Borrell mit. Man habe glaubwürdige Informationen darüber erhalten, dass die Räumlichkeiten der Außenstelle Mariupol der EU-Beratungsmission in der Ukraine vor Kurzem unter russischen Beschuss geraten sei. Das Büro und die Ausrüstung seien stark beschädigt worden. Missionsmitglieder wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.

+++ 23:15 USA stocken Truppen in Osteuropa auf +++Die US-Streitkräfte verlegen weitere Kampfflugzeuge, Transportmaschinen und Soldaten nach Osteuropa. Eine Einheit von rund 200 Marineinfanteristen aus den USA sei nach einem Manöver in Norwegen nach Litauen verlegt worden, sagt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby. Zudem würden aus den USA zehn Kampfflugzeuge vom Typ "F/A-18 Hornet" und "ein paar" Transportmaschinen vom Typ "C-130 Hercules" mit rund 200 dazugehörigen Soldaten nach Osteuropa gebracht. Ihr genaues Ziel sei noch unklar, aber sie würden in Kürze verlegt, sagt Kirby.

+++ 22:28 Selenskyj sieht nach Gesprächen mit Russland durchaus positive Signale, aber ... +++Die Signale von den Friedensgesprächen mit Russland könnten nach Darstellung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als positiv bezeichnet werden. Allerdings übertönten sie nicht den Lärm der Explosionen russischer Geschosse, erklärt er in einer Ansprache. Die Ukraine könne sich nur auf ein konkretes Ergebnis der Verhandlungen verlassen. "Die russische Armee hat immer noch ein großes Potenzial, um die Angriffe auf unseren Staat fortzusetzen." Deshalb werde die Ukraine ihre Verteidigungsanstrengungen nicht verringern.

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