Ukraine-Krieg im Liveticker: +++ 09:37 Russland meldet Geländegewinne im Osten


22.03.2022

Die russische Armee meldet nach eigenen Angaben einen weiteren Vormarsch in der Ostukraine. Kämpfer der selbst ernannten "Volksrepublik" Donezk seien weitere vier Kilometer in ukrainisches Gebiet vorgerückt, teilt der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, mit. Es werde um die Eroberung dreier Dörfer in der Nähe der Stadt Donezk gekämpft. Südwestlich davon sei das Dorf Uroschajne eingenommen worden. Nach Angaben aus Moskau haben die Kämpfer im Gebiet Luhansk die Kontrolle über mindestens drei weitere Siedlungen erlangt. Bei den Kämpfen seien mehr als 40 Soldaten der Ukraine und Militärfahrzeuge "zerstört" worden, sagte Konaschenkow.

+++ 09:30 Offenbar keine neue Vereinbarung zu Fluchtkorridoren +++Die ukrainische Regierung konzentriert sich bei der Rettung von Zivilisten auf die eingeschlossene Stadt Mariupol. Das erklärt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk. Dabei erwähnt sie jedoch keine neuen Vereinbarungen mit Russland für die Einrichtung von Fluchtkorridoren. Die stellvertretende Regierungschefin listet eine Reihe von Treffpunkten auf, von denen aus der Versuch unternommen werden soll, Zivilisten mit Bussen in Sicherheit zu bringen. Mariupol ist allerdings nicht auf der Liste. Die südostukrainische Hafenstadt mit einst 400.000 Einwohnern liegt mittlerweile weitgehend in Trümmern. Die Situation für die Menschen ist katastrophal.

+++ 09:12 Ria Nowosti sieht russische Zukunft in der UdSSR +++Die russische Agentur Ria Nowosti sieht eine Rückkehr der Sowjetunion. "Das Russland der Zukunft - vorne, in der UdSSR", heißt es in einem Artikel. Nach dem Ende der "Feindseligkeiten", wie die staatliche Agentur den Krieg in der Ukraine nennt, werde nicht nur die Ukraine, sondern auch Russland ein anderes Land sein. "Die postsowjetische Übergangszeit ist vorbei", so der Autor, genauso wie die Zeit der Zweideutigkeiten. "Wir werden wieder in der UdSSR leben, aber nicht in der, die die Antisowjets fürchten oder von der die Kommunisten träumen. Nein, wir fangen an, ein gerechtes, solidarisches und souveränes Russland aufzubauen."

+++ 09:01 Behörden versuchen Bürger von Boryspil zu beruhigen +++Nach einem Evakuierungsaufruf an Bürger der ukrainischen Stadt Boryspil versuchen die Behörden, die Bevölkerung wieder zu beruhigen. "In sozialen Medien ist Panik ausgebrochen, dass morgen ein Angriff beginnt und morgen Boryspil vernichtet wird", zitiert die ukrainische Agentur Unian den Berater des Innenministers, Wadym Denisenko. Bürgermeister Wolodymyr Borissenko hatte in der Nacht die Bürger zum Verlassen der Stadt aufgerufen. Boryspil mit seinen etwa 60.000 Einwohnern liegt rund 30 Kilometer südöstlich von Kiew.

+++ 08:38 Stachowski besorgt: Wenn Ukraine Krieg verliert, geht sie unter +++Der ehemalige Tennisprofi Sergej Stachowski macht sich große Sorgen um das Schicksal seines Heimatlandes Ukraine. "Wenn man Putin sagen hört, dass die Ukraine nie existiert hat, dass sie von der Sowjetunion, von Lenin, erschaffen wurde, dass sie nie eine Geschichte hatte, dann versteht man: Sollte die Ukraine diesen Krieg verlieren, wird sie aus allen Geschichtsbüchern getilgt werden", sagt Stachowski der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Sie wird als Land von der Erde verschwinden." Stachowski war bis Januar Tennisprofi, jetzt patrouilliert der 36-Jährige als Freiwilliger der Territorialverteidigung in der Hauptstadt Kiew.

+++ 08:23 Weber: Ukraine sollte EU-Kandidatenstatus erhalten +++Der Fraktionschef der konservativen Parteiengruppe EVP im Europäischen Parlament, Manfred Weber, fordert für die Ukraine den Status eines EU-Beitrittskandidaten. "Wenn jemand heute für europäische Werte kämpft, dann sind es die Ukrainer. Deswegen bin ich dezidiert dafür, der Ukraine den Kandidatenstatus zu geben", sagt der CSU-Politiker im ZDF. Das wäre ein wichtiges politisches Signal und wichtiger, als "Standing Ovations" oder eine Preisverleihung. Von dem bevorstehenden EU-Gipfel erwarte er zudem klarere Signale für eine weitere Unterstützung der Ukraine. Deswegen sollte man bei den Sanktionen gegen Russland im Energiebereich nachlegen.

+++ 08:15 Moskau: Lange Staus an Grenze zu Russland +++Immer mehr Menschen versuchen nach Angaben aus Moskau, aus der Ukraine nach Russland auszureisen. "In letzter Zeit haben sich an den Grenzübergängen zur Russischen Föderation kilometerlange Staus mit Autos aus dem Donbass und der Ukraine gebildet", zitiert die russische Staatsagentur Tass das russische Zivilschutzministerium. Bis Montagmorgen hätten demnach fast 348.000 Menschen die Grenze nach Russland überquert. Ukrainischen Angaben zufolge werden Tausende Menschen gegen ihren Willen nach Russland gebracht. Dem UN-Flüchtlingshilfswerk zufolge haben rund 3,5 Millionen Menschen die Ukraine in Richtung Westen verlassen.

+++ 08:07 Weber fordert Quotenregel für Flüchtlinge +++Der deutsche Europa-Politiker Manfred Weber spricht sich zur Verteilung der ankommenden Flüchtlinge aus der Ukraine für eine Quotenregel in Europa aus. Er sei frustriert, weil Europa bisher in der Flüchtlingsfrage keine Solidarität hinbekommen habe, sagt der Vorsitzende der christdemokratischen EVP-Fraktion im Europaparlament im ZDF. "Wir müssen nicht immer auf den Langsamsten warten", sagt Weber in Bezug auf Ungarn, das eine Quotenregel bisher ablehnte.

+++ 07:51 Kiew: Russische Einheiten haben Vorräte für höchstens drei Tage +++Russische Einheiten haben nach Angaben des ukrainischen Generalstabes weiter Probleme mit der Sicherung ihres Nachschubs für den Krieg in der Ukraine. Vorliegenden Informationen zufolge hätten die in der Ukraine operierenden Einheiten Munitions- und Lebensmittelvorräte für höchstens drei Tage. Ähnlich sei die Lage bei der Versorgung mit Kraftstoff, teilt der ukrainische Generalstab mit.

+++ 07:40 Zweite Abramowitsch-Superjacht in der Türkei +++Eine zweite Superjacht, die dem russischen Milliardär Roman Abramowitsch gehören soll, liegt offenbar in der Türkei. Die "Eclipse", die mit einer Länge von 162,5 Metern zu den größten Jachten der Welt zählt und unter der Flagge der Bermudas fährt, sei vor dem südwestlichen Badeort Marmaris vor Anker gegangen, hieß es aus Kreisen der Hafenverwaltung. Die "Eclipse" verfügt laut Medienberichten über zwei Hubschrauberlandeplätze, neun Decks, einen Swimmingpool und eingebaute Raketenabwehrsysteme. Erst am Montag soll mit der "Solaris" eine Abramowitsch-Jacht im nahe gelegenen Bodrum angekommen sein.

+++ 07:17 Große Teile der Ukraine vermint +++Weite Teile der Ukraine sind offenbar vermint. Wie "Kyiv Independent" schreibt, sind nach vorläufigen Schätzungen 82.525 Quadratkilometer mit Minen versehen. Dies ist eine Fläche, die größer ist als Schottland. Vor wenigen Tagen hatte der ukrainische Innenminister Denys Monastyrskyj festgestellt, dass das Land noch über Jahre mit der Räumung von Minen zu kämpfen haben. Dafür reichten aber die Kapazitäten der ukrainischen Spezialisten kaum aus.

+++ 07:03 Polizeigewerkschaft fordert Schutzzonen für Flüchtlinge am Bahnhof +++Um ukrainische Flüchtlinge vor Menschenhändlern und Sexualstraftätern zu schützen, fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) die Einrichtung von Schutzzonen in den Bahnhöfen. Der für die Bundespolizei zuständige GdP-Vorsitzende Andreas Roßkopf sagt der "Rheinischen Post": "Wir und die anderen Behörden müssen die ersten sein, die eine Registrierung und eine Abklärung vornehmen." Die Bundespolizei habe inzwischen festgestellt, dass Kriminelle sehr gezielt auf junge Frauen und Kinder zugingen, bevor die Beamten überhaupt in Kontakt mit den Flüchtlingen kämen, sagt Roßkopf. "Wir brauchen deshalb dringend Schutzzonen in den Bahnhöfen", fordert er. "Danach kann man die Menschen auch gezielt Freunden oder Bekannten zuführen."

+++ 06:53 Rotkreuz-Chef reist nach Moskau +++Der Präsident des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK), Peter Maurer, will diese Woche nach Moskau reisen, um Besuche bei Kriegsgefangenen zu ermöglichen. In den nächsten Tagen werde er mit hochrangigen Vertretern des Verteidigungs- und des Außenministeriums zusammentreffen, so Maurer. In der vergangenen Woche war Maurer in der Ukraine. Dabei habe er von beiden Seiten "sehr positive Hinweise" erhalten, "was unser Mandat und unsere Rolle im Rahmen der Genfer Konventionen betrifft". Eine der Hauptaufgaben des IKRK in Konfliktsituationen besteht darin, dazu beizutragen, dass Kriegsgefangene menschenwürdig behandelt werden und mit ihren Familien kommunizieren können. Die Organisation hat bisher von keiner der beiden Kriegsparteien Zugang zu Gefangenen erhalten.

+++ 06:42 Japan empört über Moskau +++Japans Ministerpräsident Fumio Kishida verurteilt den Rückzug Russlands aus den Verhandlungen über einen Friedensvertrag zur offiziellen Beendigung des Zweiten Weltkriegs. Dies sei unfair und vollkommen unverständlich, erklärt der Regierungschef. Russland hat die Verhandlungen mit Verweis auf die Sanktionen Japans wegen der Invasion der Ukraine ausgesetzt.

+++ 06:27 US-Botschafterin fordert deutsche Führungsrolle +++Unmittelbar vor dem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Europa lobt die neue US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann, die enge Zusammenarbeit mit Deutschland in der Ukraine-Krise. "Es gibt ein sehr hohes Niveau an Vertrauen", sagt Gutmann zum transatlantischen Verhältnis. Deutschland habe seine Verantwortung in der Ukraine-Krise übernommen, fügt sie mit Hinweis auf die Sanktionspolitik und die Hilfe für die Ukraine hinzu. Zugleich fordert Gutmann aber eine dauerhafte Führungsverantwortung Deutschlands als stärkster Wirtschaftsmacht in Europa. "Wenn Deutschland nicht die Führungsrolle in der EU einnimmt, werden wir alle zusammen schwächer sein", sagt sie. In der NATO müsse Deutschland ebenfalls mit führend sein.

+++ 06:16 Arzneimittelhersteller Stada erwartet Einbußen im Russlandgeschäft +++Der Arzneimittelhersteller Stada erwartet wegen des Ukraine-Kriegs Einbußen in seinem wichtigen Russland-Geschäft. Es sei eine Herausforderung, die Lieferkette und die Produktion sicherzustellen, sagt Vorstandschef Peter Goldschmidt. "Entscheidend ist aus wirtschaftlicher Sicht vor allem die Entwicklung des Rubels", so Goldschmidt. Da Stada in Euro bilanziert, würde ein weiter schwacher Kurs der russischen Währung den Grippostad-Hersteller treffen. Russland ist einer der wichtigsten Märkte für Stada und trägt rund 14 Prozent zum Umsatz bei.

+++ 06:01 EU-Kommission plant verpflichtende Gasreserven +++Die Planungen in der EU für verpflichtende Gasreserven werden konkreter. Die Mitgliedstaaten sollen sicherstellen, dass ihre Gasspeicher jedes Jahr bis zum 1. November mindestens zu 90 Prozent gefüllt sind, wie aus einem Entwurf der EU-Kommission hervorgeht. Es sollen demnach Zwischenstände festgelegt werden, die auch von der Kommission überwacht werden sollen. Der Gesetzesvorschlag wird voraussichtlich am Mittwoch offiziell vorgestellt. Bis dahin kann sich der Entwurf noch ändern. In Deutschland gibt es bereits Pläne für ähnliche Maßnahmen, die nach Angaben des Wirtschaftsministeriums im Mai in Kraft treten sollen.

+++ 05:48 Söder: Kanzleramt soll Flüchtlingspolitik koordinieren +++Angesichts der Massenflucht aus der Ukraine fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder eine zentrale Koordinierungsstelle im Kanzleramt. "Wir brauchen eine Koordinierung, die im Bundeskanzleramt stattfindet", sagt der CSU-Vorsitzende bei "RTL Direkt". "Jetzt sollen bis Anfang April wieder Arbeitsgruppen eingesetzt werden. Es muss eigentlich viel schneller passieren." Die Länder und Kommunen seien bei der Unterbringung der Ankommenden bereits am Anschlag. "Wir haben jetzt in Bayern alleine eine Milliarde vorgeschossen für die Kommunen", sagt Söder.

+++ 05:01 Selenskyj appelliert an Ukrainer: "Kämpft und helft!" +++Angesichts der zunehmenden Gewalt gegen Zivilisten in der Ukraine ruft Präsident Wolodymr Selenskyj seine Landsleute zum Widerstand gegen Russlands Truppen und zum Durchhalten auf. "Um unser Volk zu retten. Kämpft. Kämpft und helft!", so Selenskyj in seiner aktuellen Videobotschaft. In seiner Ansprache an das "große Volk der großen Ukraine" bezeichnet Selenskyj die russischen Militärs als "Touristen mit Panzern" und "Sklaven ihrer Propaganda, die ihr Bewusstsein verändert hat". Diese von Russland geschickten "Sklaven" hätten noch nie eine derartige Menge freier Menschen auf den Straßen und Plätzen erlebt. "Sie haben noch nie Tausende Menschen gesehen, die vor ihnen keine Angst haben", sagt er mit Blick auf eine Protestkundgebung von Zivilisten im besetzten Cherson, die russische Truppen offenbar mit Waffengewalt aufgelöst hatten.

+++ 04:45 Russland wendet Staatspleite zunächst ab +++Russland kann offenbar ein zweites Mal eine Staatspleite infolge westlicher Sanktionen zunächst abwenden. Die US-Bank JPMorgan Chase & Co. habe Russlands anstehende Zinszahlungen auf eine 2029 fällige Staatsanleihe in die Wege geleitet, sagt ein Finanzmarktteilnehmer der Nachrichtenagentur Reuters. Russland sollte am Montag eine Zahlung in Höhe von 66 Millionen Dollar für die Anleihe an die Gläubiger leisten. Vergangene Woche hatte Russland schon einmal die Eigner von Teilen einer Anleihe bedient. Die Zahlungen werden als Test gewertet, ob die Regierung in Moskau ihren internationalen Schuldenverpflichtungen nachkommen kann, nachdem der Westen auch den russischen Finanzmarkt mit Sanktionen treffen will.

+++ 03:57 EU-Kommissar will umfassende Einschränkungen für russische Importe +++EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius fordert umfassende Einschränkungen für Importe aus Russland. "Diktatoren wie Putin setzen alles als Waffe ein, worauf wir in der EU angewiesen sind oder sein könnten", sagt er dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Das könnten fossile Brennstoffe sein, andere Rohstoffe oder bestimmte Waren wie Düngemittel. 15 Prozent des Kunstdüngers weltweit stammten aus russischer Produktion. "Jedes Jahr fließen Milliarden von Euro in den russischen Haushalt", erklärt der Litauer. Putin fülle damit seine Kriegskasse.

+++ 03:37 Bürgermeister fordert Zivilisten zum Verlassen von Boryspil auf +++Offenbar in Erwartung russischer Angriffe ruft der Bürgermeister von Boryspil die Zivilbevölkerung zum Verlassen der Stadt auf. "Die Erfahrung aus anderen Orten, um die gekämpft wird, hat gezeigt, dass die Arbeit der Streitkräfte einfacher ist, wenn weniger Zivilbevölkerung in der Stadt ist", sagte Borissenko. "Es gibt keinen Grund, in der Stadt zu bleiben, in der Umgebung wird bereits gekämpft", warnt Wolodymyr Borissenko. Boryspil mit knapp 60.000 Einwohnern liegt knapp 30 Kilometer südöstlich von Kiew.

+++ 03:05 UN-Vollversammlung berät über neue Resolution gegen Russlands Krieg +++Die Vollversammlung der Vereinten Nationen soll über eine weitere Resolution im Zusammenhang mit dem russischen Angriffskrieg beraten. Für die Beschlussvorlage mit dem Namen "humanitäre Folgen der Aggression gegen die Ukraine" wird mit breiter Zustimmung in dem mit 193 Mitgliedern größten UN-Gremium gerechnet. Ziel ist Diplomaten zufolge, dass wie bei einer Resolution Anfang März erneut mindestens 141 Ja-Stimmen erreicht werden. Der damalige Beschluss hatte Russlands Krieg verurteilt. Allerdings gibt es nun auch einen konkurrierenden Resolutionsentwurf von Südafrika, der Russlands Aggression mit keinem Wort erwähnt.

+++ 02:17 USA prüfen Aufnahme von Ukraine-Flüchtlingen +++Die USA erwägen Einreise-Erleichterungen für Geflüchtete aus der Ukraine. Die Regierung prüfe, ob es ukrainische Staatsangehörige gebe, die zum Beispiel nicht sicher in Europa bleiben könnten und für die eine Ansiedlung in den Vereinigten Staaten eine bessere Option sei, sagt die Sprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. Dabei arbeite man mit UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) und Europäischer Union zusammen. Die Anerkennung als Flüchtling in den USA kann Jahre dauern. US-Präsident Joe Biden hatte jüngst angekündigt, ukrainische Flüchtlinge willkommen zu heißen.

+++ 01:40 Russland bemängelt fehlende Mitarbeit der Ukraine bei Fluchtkorridoren +++Russland wirft der Ukraine mangelnde Mitwirkung bei der Evakuierung von Zivilisten durch sogenannte Fluchtkorridore vor. Die ukrainische Seite habe im Laufe des Tages keinem einzigen Korridor zugestimmt, um Menschen nach Russland zu bringen, sagt Generalmajor Michail Misinzew. Millionen Zivilisten würden von der ukrainischen Armee als "menschliche Schutzschilder" festgehalten. Kiew hingegen wirft Moskau immer wieder vor, Ukrainer gegen ihren Willen nach Russland zu bringen.

+++ 01:05 Ukrainische Spionageabwehr stoppt möglichen Anschlag auf Selenskyj +++Die ukrainische Spionageabwehr hat nach eigenen Angaben ein mögliches Attentat auf Präsident Wolodymyr Selenskyj verhindert. Eine Gruppe von russischen Saboteuren, angeführt von einem Geheimdienstler, sei in der Stadt Uschgorod im Dreiländereck zwischen der Ukraine, der Slowakei und Ungarn festgenommen worden, berichtet die Agentur Unian. Zum Auftrag der etwa 25 Männer hätte neben dem Anschlag auf Selenskyj in Kiew auch die Ausführung einer Reihe von Sabotageakten im Regierungsviertel sowie in anderen Landesteilen der Ukraine gehört. Sie wollten sich als Angehörige der Territorialeinheiten der Ukraine ausgeben und auf diese Weise nach Kiew gelangen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

+++ 00:33 Biden: Russland zieht Einsatz chemischer Kampfstoffe in Betracht +++US-Präsident Joe Biden erneuert Vorwürfe, Russland erwäge den Einsatz von Chemiewaffen in der Ukraine. Russland beharre auf dem erfundenen Vorwurf, die Ukraine verfüge über biologische und chemische Waffen. Das sei ein klares Zeichen dafür, dass Russlands Präsident Wladimir Putin selbst den Einsatz solcher Waffen in Betracht ziehe. Putin stehe mit dem Rücken zur Wand und beschuldige die Ukraine mit unwahren Unterstellungen. "Sie haben gerade die Hyperschall-Rakete gestartet, weil es das Einzige ist, was sie mit absoluter Sicherheit durchbringen können", so Biden. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, bestätigt den Einsatz der "Kischal"-Rakete nicht direkt: "Wir haben die Behauptung der Russen gesehen, dass sie eine Hyperschallrakete benutzen. Wir sind nicht in der Lage, diese Behauptung zu widerlegen, aber wir sind auch nicht in der Lage, sie unabhäng ig zu verifizieren".

+++ 23:58 Ukraine wirft russischer Armee Verschleppung von drei Israelis vor +++In der von der russischen Armee besetzten Stadt Melitopol in der Südukraine sind nach Angaben der Regierung in Kiew drei israelische Staatsbürger entführt worden. Auf Facebook schreibt die ukrainische Vize-Regierungschefin Iryna Wereschtschuk, es handle sich um einen israelischen "Verleger" sowie um dessen Frau und Tochter. Russische Soldaten hatten am 11. März Melitopols Bürgermeister Iwan Fedorow entführt. Fünf Tage später kam der Politiker wieder frei - nach Angaben Kiews im Austausch für neun von der ukrainischen Armee gefangen genommene russische Soldaten.

+++ 23:31 Russland sperrt Euronews-Website +++Die russische Medienaufsichtsbehörde sperrt den Zugang zur Website des europäischen Senders Euronews. Auf Ersuchen der Staatsanwaltschaft habe die Behörde Roskomnadsor auch das russischsprachige Angebot des Senders blockiert, berichten russische Nachrichtenagenturen. Seit dem Beginn des Militäreinsatzes in der Ukraine haben die russischen Behörden den Zugang zu Online-Medien massiv eingeschränkt. Gesperrt wurde unter anderem die Website der BBC. Am Montag verbot ein Gericht auch noch Facebook und Instagram.

+++ 23:14 Selenskyj: Ukraine wird keine russischen Ultimaten erfüllen +++Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erteilt Ultimaten aus Russland eine grundsätzliche Absage. "Die Ukraine kann keine Ultimaten der Russischen Föderation erfüllen", sagt er im Fernsehen. "Man muss uns alle vernichten. Dann wird ihr Ultimatum automatisch erfüllt." Russland hatte am Sonntag die ukrainischen Truppen in der belagerten Hafenstadt Mariupol aufgefordert, die Waffen niederzulegen und die Stadt am Montagvormittag zu verlassen. Eine solche Kapitulation lehnte die ukrainische Führung kategorisch ab.

+++ 22:48 Polens Zentralbank bietet Ukraine bis zu einer Milliarde Dollar +++Die polnische Nationalbank (NBP) bietet der Zentralbank der Ukraine Unterstützung im Volumen von bis zu einer Milliarde Dollar an. Diese Summe werde den Ukrainern im Rahmen eines Devisentauschgeschäfts (Swaplinie) zur Verfügung gestellt, teilt die NBP mit. Als Gegenleistung akzeptiere die NBP ukrainische Hrywnja. Mit dem Angebot berücksichtige die polnische Notenbank die außergewöhnliche Situation aufgrund der russischen Aggression gegen die Ukraine, die sich auch negativ auf die Stabilität des Finanzsystems in Polen auswirken könne.

+++ 22:35 Russische Zeitung nennt hohe Opferzahl in Ukraine - und löscht sie +++Die kremlnahe russische Zeitung "Komsomolskaja Prawda" hat hohe Zahlen angeblich in der Ukraine getöteter Russen veröffentlicht - und später wieder gelöscht. In einem Online-Artikel vom Sonntag war unter Berufung auf das Verteidigungsministerium die Rede von 9861 russischen Soldaten, die seit Beginn des Kriegs gestorben sein sollen, wie aus einer archivierten Version des Textes hervorgeht. Das wären deutlich mehr als die 498 Toten, die Moskau bislang offiziell bestätigt hat.

+++ 22:25 Lindner: Einigung auf Energiepreis-Entlastung diese Woche +++Bundesfinanzminister Christian Lindner geht davon aus, dass sich die Koalition diese Woche auf Entlastungen für die Bürger angesichts der hohen Energiepreise einigt. "Ja, das ist sehr realistisch", sagt der FDP-Vorsitzende in der ARD. Wichtig sei eine schnelle Umsetzung. Dem komme auch sein Vorschlag eines Tankrabatts entgegen, der direkt vom unverändert gültigen Spritpreis abgezogen würde. "Ich bin für diesen Rabatt, weil er im Zweifel ohne Gesetzgebung direkt (vom Kabinett) entschieden werden kann, weil der Preis an der Zapfsäule gleichbleibt", sagt Lindner. "Mit mir wäre auch zu sprechen über eine steuerliche Maßnahme - die braucht allerdings mehr Zeit, die braucht Gesetzgebung."

+++ 22:04 Botschafter Melnyk wütet: "Ihr russischen Mistkerle werdet dafür bitter bezahlen" +++Nach dem russischen Angriff auf ein Einkaufszentrum und mehrere Gebäude in Kiew, bei dem mindestens acht Menschen ums Leben gekommen sind, äußert sich der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, mit drastischen Worten. Auf Twitter schreibt er, dass sein Bezirk in Kiew von dem Raketenbeschuss betroffen gewesen sei: "Ihr russischen Mistkerle werdet dafür bitter bezahlen." Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung sagt der Diplomat: "Hier wohnen wir. Daher traf dieser mörderische Raketenangriff auch meine Familie mitten ins Herz." Und weiter: "Wir sind echt wütend!"

Die vorangegangenen Entwicklungen lesen Sie hier.

Post a Comment

0 Comments

Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol