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Die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass hatte unter Berufung auf das Verteidigungsministerium berichtet, die „Orsk" sei am 21. März das erste Schiff der Schwarzmeerflotte gewesen, dass in der eingenommenen ukrainischen Hafenstadt Berdjansk eingelaufen sei. „Die Ankunft dieses großen Landungsschiffes" sei ein „wichtiges Ereignis, das logistische Möglichkeiten im Schwarzen Meer eröffnet", wurde in dem Bericht ein russischer Flottenoffizier zitiert. Die „Orsk" kann demnach 1500 Tonne Ladung transportieren und brachte gepanzerte Fahrzeuge in die Ukraine.
Berdjansk liegt südwestlich der seit Wochen belagerten Stadt Mariupol am Asowschen Meer. Die kleinere Hafenstadt war wie das weiter westlich gelegene Cherson kurz nach Beginn des Angriffs auf die Ukraine am 24. Februar von russischen Truppen eingenommen worden.
Der britische Militärgeheimdienst erklärte, der Angriff auf „hochwertige" Ziele habe auch ein Munitionslager zerstört. Es sei Teil einer Strategie der Ukraine, die auf die verwundbaren russischen Versorgungslinien abziele. „Die Ukrainer werden weiterhin logistische Einrichtungen in den von Russland gehaltenen Gebieten angreifen", erklärte das britische Verteidigungsministerium. „Dies wird das russische Militär zwingen, der Verteidigung seiner Versorgungskette Vorrang einzuräumen, und es wird ihnen den dringend benötigten Nachschub für ihre Streitkräfte vorenthalten."
Ukrainischer Präsident: Millionen hätten einen Orden verdientSelenskyj dankte in einer nächtlichen Videobotschaft den Bürgerinnen und Bürgern der Ukraine für ihren Widerstand angesichts der vor einem Monat begonnenen russischen Invasion. Seit dem 24. Februar hätten die ukrainischen Verteidiger den Feind überall aufgehalten, sagte er. Millionen Ukrainerinnen und Ukrainer, die alles für den Sieg der Ukraine und den Frieden täten, hätten Orden verdient.
Die Nato will die Ukraine weiter mit Boden-Luft-Raketen und Panzerabwehrwaffen zu versorgen. Die 30 Nato-Staaten werden aber trotz eindringlicher Appelle Selenskyjs keine Panzer oder Flugzeuge liefern. „Es gibt eine Grenze, die darin besteht, nicht Kriegspartei zu werden", sagte der französische Präsident Emmanuel Macron nach dem Sondergipfel der Nato am Donnerstag in Brüssel.
Weiter Debatte über Boykott von russischer EnergieDer Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter (Grüne), fordert ein sofortiges Energie-Embargo gegen Russland. „Wir überweisen Tag für Tag Hunderte Millionen Euro nach Moskau. Damit werden der russische Staat und sein Militärapparat am Laufen gehalten", sagte er dem Nachrichtenportal „The Pioneer" (Freitag). Eine Absage an russische Energielieferungen würde zwar zu „einer mittleren Rezession führen". Er teile aber nicht die Einschätzung von Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne), dass der wirtschaftliche und gesellschaftliche Schaden für Deutschland zu groß wäre, sagte Hofreiter.
Auch der ukrainische Präsidentenberater Alexander Rodnyansky hält einen Stopp der europäischen Importe von russischem Öl und Gas für unumgänglich. Der Westen müsse verhindern, dass die Sanktionen gegen Russland von Moskau umgangen würden, sagte Rodnyansky am Donnerstag in der ZDF-Sendung „Maybrit Illner". FDP-Parteivize Wolfgang Kubicki sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), Deutschland solle wieder stärker auf Braunkohle und Kernenergie setzen, um unabhängig von russischem Gas zu werden.
Das wird heute wichtigZum Abschied aus Brüssel trifft US-Präsident Biden mit der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen zusammen. Dann fliegt er weiter in das östliche Nato-Land Polen, das direkt an die Ukraine grenzt. Etwa 2,2 Millionen Flüchtlinge aus der Ukraine sind bislang nach Polen eingereist, ein Großteil ist dort geblieben.
Biden will sich erst in der grenznahen Stadt Rzeszow über den humanitären Einsatz zur Versorgung der Flüchtlinge informieren. Außerdem wird er in Polen stationierte US-Soldaten treffen und kommt zu Gesprächen mit der polnischen Führung in die Hauptstadt Warschau.
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