Tag 36 seit Kriegsbeginn: Die Ukraine meldet einen Angriff auf ein Tanklager. Für die belagerte Hafenstadt Mariupol hat Moskau eine Feuerpause in Aussicht gestellt. Alle Informationen im Newsblog.
Seite neu laden
Britischer Geheimdienst warnt China: "Nicht zu eng mit Russland verbinden"10.40 Uhr: Der Chef des britischen Geheim- und Sicherheitsdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ), Jeremy Fleming, hat China davor gewarnt, sich nach dem Einmarsch in der Ukraine zu eng mit Russland zu verbünden. Fleming sagte bei seinem Besuch in Australien, eine Allianz mit Moskau sei Chinas langfristigen Interessen nicht dienlich. Russland ignoriere vorsätzlich und unrechtmäßig internationale Regeln und habe die Lage in der Ukraine "massiv falsch eingeschätzt".
Der russische Präsident Wladimir Putin habe eine klare "strategische Entscheidung" getroffen, sich mit China zu verbünden, da dieses im Gegensatz zu den Vereinigten Staaten an Macht gewinne, so Fleming.
Am Donnerstag treffen sich Russlands und Chinas Außenminister, um über den Ukraine-Krieg zu sprechen.
Wladimir Putin (l) und der chinesische Staatschef Xi Jinping: Der britische Geheimdienst warnt vor einer engen Verbundenheit Chinas und Russlands. (Quelle: Zuma Wire/imago images)
10.16 Uhr: Bei der Eroberung der Atomruine von Tschernobyl sollen russische Soldaten keine Schutzkleidung getragen haben. Berichten zufolge müssen viele von ihnen in einer Strahlenklinik behandelt werden. Lesen Sie hier mehr dazu.
Wladimir Klitschko reist von Kiew nach Deutschland10 Uhr: Bisher harrten die Klitschko-Brüder in der umkämpften ukrainischen Hauptstadt aus. Nun reist Wladimir nach Deutschland, um Gespräche mit den Partnern der Ukraine zu führen. Hier lesen Sie mehr dazu.
Die Ex-Sowjetrepubliken und der Krieg: "Putin macht Angst, aber er verliert an Einfluss"9.30 Uhr: Einige eigentlich russlandtreue Ex-Sowjetrepubliken reagieren auffällig zurückhaltend auf den Krieg in der Ukraine. Die Staaten sind gefangen in einem Dilemma – der Verlierer heißt Putin. Lesen Sie hier mehr.
Wladimir Putin und die Sowjetunion: Beobachter glauben, er wolle den Einflussbereich Russlands auf Sowjetzeiten ausdehnen. (Quelle: t-online)
8.38 Uhr: Nach einer russischen Zusicherung für einen zwischenzeitlichen Waffenstillstand hat die ukrainische Regierung 45 Busse in die belagerte südostukrainische Hafenstadt Mariupol geschickt. "Wir tun alles Mögliche dafür, dass die Busse heute nach Mariupol gelangen und die Menschen abholen, die es noch nicht aus der Stadt heraus geschafft haben", sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag in einer Videobotschaft.
Ukrainischen Angaben zufolge sollen sich noch mehr als 100.000 Menschen in der schwer zerstörten Stadt befinden. Die Bus-Kolonne solle auf dem Rückweg über das von Russen besetzte Berdjansk in das etwa 200 Kilometer entfernte Saporischschja fahren.
Zusätzlich seien zwei humanitäre Korridore in die ebenfalls von russischen Truppen besetzten Städte Melitopol und Enerhodar im Gebiet Saporischschja vereinbart worden. Den Evakuierungskolonnen aus den drei Städten können sich Menschen in Privatautos anschließen. "Unsere Militärs garantieren eine komplette Waffenruhe", betonte Wereschtschuk.
In Mariupol sollen sich immer noch 100.000 Menschen aufhalten. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
8.32 Uhr: US-Geheimdienste warnten früh vor einer Invasion Putins in der Ukraine. In Europa schätzten Dienste die Lage anders ein. Für den Chef des französischen Militärgeheimdienstes hat das jetzt Konsequenzen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Großbritannien: Heftiger Beschuss von Mariupol und TschernihiwWeiterlesen
8.25 Uhr: Der Beschuss von Tschernihiw hält nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes an – trotz der Ankündigung Russlands, die militärische Aktivität dort und um Kiew zu reduzieren. Russische Truppen hielten weiterhin Stellungen östlich und westlich von Kiew, teilt das britische Verteidigungsministerium mit. "Vermutlich wird es in den kommenden Tagen heftige Kämpfe in den Vororten der Stadt geben." Auch Mariupol liege weiterhin unter Beschuss. Die ukrainischen Kräfte hätten das Zentrum der Hafenstadt am Asowschen Meer aber noch immer unter Kontrolle.
6.50 Uhr: Die russischen Truppen formieren sich nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für weitere Angriffe auf den Donbass im Osten des Landes. "Und wir bereiten uns darauf vor", sagt Selenskyj am Morgen in einer Video-Botschaft. In der Nähe der Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw hätten die russischen Truppen Rückschläge erlitten. Das sei kein russischer Abzug, sondern die Folge der ukrainischen Verteidigung.
Russland hat bei den Gesprächen mit der Ukraine angekündigt, als vertrauensbildende Maßnahme seine militärische Aktivität rings um Kiew und Tschernihiw drastisch zu reduzieren. Lesen Sie hier mehr dazu, warum hinter dieser Ankündigung eine perfide Taktik stecken könnte.
Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident traut Russlands Ankündigungen nicht, Truppen zurückzuziehen. (Quelle: Zuma Wire/imago images)
Baerbock fordert sofortigen Stopp der Angriffe auf Mariupol
5 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat an Russland appelliert, Fluchtkorridore und Hilfen für Zivilisten in der umkämpften und schwer zerstörten ukrainischen Stadt Mariupol zuzulassen. Sie rufe die russische Regierung auf, "sichere Korridore für Zivilpersonen zur freiwilligen Evakuierung und die Lieferung humanitärer Hilfe für diejenigen zu ermöglichen, die nicht gehen können oder bleiben wollen", sagte sie einer Mitteilung des Auswärtigen Amts zufolge. "Die Angriffe müssen sofort gestoppt werden. Humanitäres Völkerrecht ist einzuhalten."
4.30 Uhr: Russland soll nach Angaben des ukrainischen Generalstabs in der eroberten Großstadt Cherson ein "Referendum" über die Errichtung einer moskaufreundlichen "Volksrepublik" vorbereiten. Damit versuche die einmarschierte Armee, die Gebiete im Süden der Ukraine mit "zivil-militärischen Verwaltungen" zu kontrollieren, teilte der Generalstab in der Nacht zu Donnerstag mit.
Das "Referendum" solle zur Gründung einer quasi-staatlichen "Volksrepublik Cherson" führen, teilte der ukrainische Generalstab mit. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen. Das strategisch wichtige Cherson mit knapp 300.000 Einwohnern spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa im Südwesten des Landes.
Der Generalstab warnte zudem unter anderem vor einer andauernden Bedrohung durch Marschflugkörper auf russischen Schiffen im Schwarzen Meer. So sei die Fregatte "Admiral Makarow" auf dem Marinestützpunkt Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim mit Raketen vom Typ "Kaliber" nachgerüstet worden.
Russische Militärfahrzeuge werden in der Nähe von Cherson beladen (Archivbild): Am Flughafen der Stadt gibt es neue Kämpfe. (Quelle: SNA/imago images)
Britischer Spionagechef: Moral der russischen Soldaten niedrig
1.35 Uhr: Der Chef des britischen Geheim- und Sicherheitsdienstes Government Communications Headquarters (GCHQ), Jeremy Fleming, sagt, russische Soldaten hätten in der Ukraine Befehle verweigert, ihre eigene Ausrüstung sabotiert und versehentlich eines ihrer eigenen Flugzeuge abgeschossen.
"Putin hat die Situation massiv falsch eingeschätzt", erklärt Fleming in einer Rede im australischen Canberra an der Australian National University. Dies geht aus einer Mitschrift seiner Ausführungen hervor.
"Wir glauben, dass Putins Berater Angst haben, ihm die Wahrheit zu sagen". Es gebe Beweise dafür, dass die Moral der russischen Soldaten niedrig und ihre Ausrüstung schlecht sei, so Fleming. Reuters konnte die Analyse des GCHQ nicht unabhängig überprüfen.
Wladimir Putin. (Quelle: Kay Nietfeld/dpa)
Slowakei weist 35 russische Diplomaten aus
1 Uhr: Die Slowakei weist 35 russische Diplomaten wegen Spionagevorwürfen aus. Das Land werde "das Personal der russischen Botschaft in Bratislava um 35 Personen reduzieren", sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch. Der slowakische Regierungschef Eduard Heger erklärte auf Facebook unter russischen Überschrift "Daswidanja" (Auf Wiedersehen): "Meine Regierung wird nicht dulden, dass Russen in der Slowakei unter diplomatischer Tarnung massive Spionageaktivitäten durchführen."
Ukrainischer Unterhändler: Gespräche sollen online weitergehen
00.35 Uhr: Dem ukrainischen Unterhändler David Arakhamia zufolge, sollen die Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine am Freitag weitergeführt werden. Dieses Mal würden sie allerdings online stattfinden. Nachdem die letzte Verhandlungsrunde in der Türkei zu Ende gegangen war, postete Arakhamia, die Ukraine habe vorgeschlagen, dass sich die beiden Staatsoberhäupter nun treffen sollten. Russland aber habe geantwortet, dass noch mehr Arbeit an einem Vertragsentwurf geleistet werden müsse.
Ein pro-russischer Soldat vor einem zerstörten Gebäude in Mariupol: Die Lage in der Hafenstadt ist weiterhin prekär. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
Russische Kampfjets sollen in schwedischen Luftraum eingedrungen sein
0.05 Uhr: Nach einem Bericht des Fernsehsenders TV4 sollen bereits Anfang März russische Kampfjets in den schwedischen Luftraum eingedrungen. Es habe sich um zwei Sukhoi-17 und zwei Sukhoi-24 gehandelt, die in Kaliningrad gestartet waren. Das Verteidigungsministerium in Stockholm bestätigte gegenüber dem Sender den Vorfall. Gerüchte, dass sich Atombomben an Bord der Jets befunden hätten, wurden nicht kommentiert.
Offenbar Öldepot bei Raketenangriff in Dnipro zerstört
23.50 Uhr: Bei einem Raketenangriff ist nach ukrainischen Angaben ein mit Treibstoff gefülltes Öldepot in der Großstadt Dnipro zerstört worden. Trümmer einer Rakete hätten zudem zwei Tanklastwagen beschädigt, teilte der Leiter des Regionalrats, Mykola Lukaschuk, am Mittwoch per Telegram mit. Es habe keine Toten oder Verletzten gegeben. Lukaschuk machte Russland für den Angriff verantwortlich. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.
Dnipro liegt im Südosten der Ukraine und ist bislang von Angriffen weitgehend verschont geblieben. Vor kurzem feuerten russische Kräfte nach ukrainischen Angaben zweimal Raketen auf eine Militäreinheit nahe der Stadt und beschädigten demnach Kasernen erheblich.
In Nowomoskowsk nordöstlich von Dnipro schlug am Mittwoch ukrainischen Angaben zufolge eine Rakete in eine Fabrik ein. Es habe keine Toten gegeben, teilte Walentyn Resnitschenko von der Gebietsverwaltung Dnipropetrowsk mit.
USA erhalten neue Wunschliste aus der Ukraine
23.45 Uhr: Nach Angaben des US-Senders CNN hat die ukrainische Regierung dem US-Kongress eine neue Liste mit Waffen vorgelegt, die sie von den USA erwarten. Dazu gehören Aufklärungs- und Angriffsdrohnen, taktische Radare, Drohnenabwehrsysteme für elektronische Kriegsführung und Luftunterstützungsflugzeuge.
US-Militär: Russische Streitkräfte ziehen sich von Tschernobyl zurück
22.18 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach US-Angaben mit einem Rückzug von der Zone um die Atomruine Tschernobyl begonnen. Russische Soldaten würden die Gegend verlassen und in das benachbarte Belarus abziehen, sagte ein Vertreter des US-Verteidigungsministeriums am Mittwoch. "Wir denken, dass sie gehen. Ich kann nicht sagen, dass alle gegangen sind." Der Pentagon-Vertreter sprach von einer "Neupositionierung" der Streitkräfte.
Soldaten stehen um einen russischen Panzerhaubitze östlich von Kiew: Die USA berichten von Teilabzügen russische Truppen. (Quelle: Efrem Lukatsky/dpa)
Pentagon: Russland zieht kleinen Teil seiner Truppen um Kiew ab
22.04 Uhr: Russlands Militär hat der US-Regierung zufolge einen kleinen Teil seiner Truppen rund um die ukrainische Hauptstadt Kiew abgezogen. "Wir haben in den letzten 24 Stunden gesehen, dass ein kleiner Prozentsatz der Truppen, die (...) Russland gegen Kiew in Stellung gebracht hatte, verlegt wurde, wahrscheinlich etwa 20 Prozent der Truppen", sagte Pentagon-Sprecher John Kirby am Mittwoch in Washington. Einige dieser Soldaten seien nach Belarus verlagert worden.
Nach Gesprächen mit der Ukraine hatte Russland am Dienstag zugesagt, seine Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren. Die Soldaten würden allerdings nicht zurück nach Russland verlegt, sagte Kirby. "Wenn es den Russen mit der Deeskalation ernst ist (...), dann sollten sie sie nach Hause schicken. Aber das tun sie nicht, zumindest noch nicht."
Habeck skeptisch gegenüber Putins Zusagen
21.51 Uhr: Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck ist skeptisch, ob Russland tatsächlich weiter Zahlungen für Gaslieferungen in Euro akzeptiert. In "RTL Direkt" sagt Habeck, man müsse abwarten, wie die Putin-Regierung ihre Drohung morgen in einem Gesetz konkretisieren werde. "Dann werden wir erst genau wissen, was das bedeutet, ob die Aussagen von gestern und die von heute in einem Widerspruch stehen oder ob das alles nur ein kommunikativer Irrtum ist. Wir müssen wachsam sein. Sie wissen, dass wir heute eine Frühwarnstufe ausgerufen haben, um diese Wachsamkeit auch zu formalisieren."
Russland stellt Feuerpause in Mariupol für Donnerstag in Aussicht
21.00 Uhr: Russland hat eigenen Angaben zufolge für diesen Donnerstag eine Feuerpause in der umkämpften ukrainischen Stadt Mariupol zur Evakuierung von Zivilisten angeboten. "Russlands Streitkräfte erklären – ausschließlich zu humanitären Zwecken – am 31. März ab 10.00 Uhr (9.00 Uhr MESZ) eine Feuerpause", sagte Generalmajor Michail Misinzew am Mittwochabend der Agentur Interfax zufolge. Der vorübergehende Waffenstillstand solle dazu dienen, damit Zivilisten aus der umkämpften Hafenstadt am Asowschen Meer erst ins westlich gelegene Berdjansk und dann weiter nach Saporischschja fliehen könnten.
Die ukrainische Seite habe bis um 6.00 Uhr am Donnerstagmorgen (5.00 Uhr MESZ) Zeit, um ihrerseits eine Feuerpause zu erklären und darüber Russland sowie die Vereinten Nationen und das Internationale Rote Kreuz schriftlich zu informieren. Die Ukraine und Russland hatten sich zuletzt immer wieder gegenseitig beschuldigt, die Flucht von Einwohnern aus Mariupol zu sabotieren.
Zuletzt hatte auch Frankreichs Präsident Emmanuel Macron in einem Telefonat mit Kremlchef Wladimir Putin auf eine humanitäre Hilfsaktion für die seit Wochen von russischen Truppen eingeschlossene Stadt gepocht.
Scholz: Putin bietet weitere Gas-Zahlungen in Euro an
19.26 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat nach einem Gespräch mit Kreml-Chef Wladimir Putin bekräftigt, dass Deutschland die Gaslieferungen aus Russland wie in den Verträgen vorgesehen weiter in Euro oder Dollar bezahlen werde. "Es bleibt dabei, dass die G7-Vereinbarung gilt", sagte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, am Mittwochabend in Berlin. Putin hatte demnach in dem Telefonat erläutert, dass ab dem 1. April ein Gesetz gelte, wonach die Lieferung von Gas in Rubel zu begleichen sei. Hier lesen Sie mehr.
Baerbock: Deutschland wird Ukraine Sicherheitsgarantien geben
19.02 Uhr: Deutschland steht nach Angaben von Außenministerin Annalena Baerbock für Sicherheitsgarantien für die Ukraine nach Ende des russischen Angriffskrieges bereit. "Wenn es Garantien braucht, dann wird auch Deutschland da sein und Garantien geben", sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch in der ARD-Sendung "Maischberger". "Wir stehen in voller Solidarität zu 100 Prozent an der Seite der Ukraine." Das gelte auch für Friedensgespräche und eine spätere Friedensordnung.
Selenskyj: Habe mit Biden über neue Sanktionen gesprochen
18.47 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj twittert, er habe mit US-Präsident Joe Biden während eines einstündigen Telefonats Fragen zur Unterstützung der ukrainischen Verteidigung erörtert. Es sei auch über neue Sanktionen sowie über finanzielle und humanitäre Hilfe für die Ukraine gesprochen worden.
Gouverneur: Russen setzen Phosphormunition ein
18.36 Uhr: Russische Truppen setzen nach Worten eines Gouverneurs Phosphormunition ein und bombardieren Siedlungen an der Frontlinie, die das von der Ukraine kontrollierte Territorium von den Gebieten trennt, die von russischen Kräften in der östlichen Donezk-Region unterstützt werden. Gourverneur Pawlo Kyrylenko sagt zudem im nationalen Fernsehen, dass der jüngste Versuch zur Evakuierung von Zivilisten der der umzingelten Hafenstadt Mariupol wahrscheinlich gescheitert sei, da Konvois nicht passieren könnten.
Slowakei weist 35 russische Diplomaten aus
18.10 Uhr: Die Slowakei weist unter Verweis auf Geheimdienstinformationen 35 russische Diplomaten aus. Das Land werde "das Personal der russischen Botschaft in Bratislava um 35 Personen reduzieren", sagte ein Sprecher des Außenministeriums am Mittwoch. "Wir bedauern, dass die russische diplomatische Vertretung nach früheren Ausweisungen russischer Diplomaten in den vergangenen Jahren kein Interesse an einer korrekten Arbeit in der Slowakei gezeigt hat."
Am Dienstag hatten bereits Belgien, die Niederlande, Irland und Tschechien dutzende russische Diplomaten ausgewiesen. In Belgien waren 21 betroffen, in den Niederlanden 17, vier in Irland und einer in Tschechien. Die Länder verwiesen auf Spionageaktivitäten. Moskau kündigte darauf umgehend Vergeltung an.
Arbeitsminister Heil will Anerkennung ukrainischer Abschlüsse verbessern
18.13 Uhr: Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will die Anerkennung ukrainischer Berufsabschlüsse in Deutschland zügig vorantreiben. "Wir müssen schneller werden, was die Anerkennung von Berufen angeht", sagte Heil am Mittwoch nach Beratungen mit Vertretern von Arbeitgebern, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und der Bundesagentur für Arbeit über die Arbeitsmarktlage für Geflüchtete aus der Ukraine.
Heil betonte, dass es "nicht gerecht" wäre, wenn Menschen, die aus der Ukraine vor dem Krieg geflohen seien und eine gute berufliche Qualifikation mitbrächten, hierzulande "in prekärer Arbeit" landeten.
Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) bei einer Pressekonferenz nach dem Arbeitsmarktgipfel zur Integration von Geflüchteten aus der Ukraine. (Quelle: Bernd von Jutrczenka/dpa)
Als weitere Schwerpunkte nannte Heil die Ausweitung des Sprachkurs-Angebots. "Wir müssen Sprachkurse ausrollen und ausweiten", sagte Heil. Gleiches gelte für Angebote in Schulen und Kitas – da vor allem sehr viele Frauen mit ihren Kindern aus der Ukraine nach Deutschland kämen.
Kreml: Moskau und Berlin sprechen über Gaskäufe in Rubel
18.01 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin und Bundeskanzler Olaf Scholz haben sich nach russischen Angaben darauf verständigt, dass Experten der jeweiligen Länder Gespräche über Gaskäufe in Rubel führen sollen. Sie wollten darüber beraten, wie die Zahlung für die russischen Gasexporte in der russischen Währung geleistet werden könnten, berichtet die Agentur Tass unter Berufung auf den Kreml.
Nach Kremlangaben tauschten sich Putin und Scholz bei ihrem Telefonat auch über die Verhandlungen der russischen und ukrainischen Delegationen am Dienstag in Istanbul aus. Bei dem Gespräch sei es außerdem darum gegangen, wie Zivilisten aus den umkämpften Gebieten der Ukraine, darunter der Hafenstadt Mariupol, in Sicherheit gebracht werden können. Details nannte der Kreml nicht.
Lambrecht in den USA: "nicht gelungen, uns zu spalten"
17.58 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) hat bei ihrem Antrittsbesuch in Washington inmitten des Ukraine-Kriegs die enge Zusammenarbeit mit den USA und in der Nato bekräftigt. "Wir stehen näher zusammen als jemals zuvor", sagte Lambrecht am Mittwoch nach einem Treffen mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin in Washington. Dem russischen Präsidenten Wladimir Putin sei es "nicht gelungen, uns in der Nato und in der EU zu spalten".
Die deutsche Verteidigungsministerin und ihr amerikanischer Amtskollege bei Lambrechts Ankunft im Pentagon: "ohne Wenn und Aber". (Quelle: Andrew Harnik/dpa)
"Wir stehen zusammen und wir sind verlässliche Partner", sagte Lambrecht weiter. "Darauf können sich insbesondere unsere Nato-Verbündeten an der Nato-Ostflanke verlassen, ohne Wenn und Aber."
Skeptisch zeigte sich Lambrecht mit Blick auf die russische Ankündigung vom Vortag, die Angriffe auf die ukrainische Hauptstadt Kiew und bei Tschernihiw im Norden der Ukraine "radikal" zu verringern. "Alle Ankündigungen, die von Russland, die von Putin gemacht werden, sind mit großer Skepsis zu betrachten, und es müssen den Worten Taten folgen", sagte Lambrecht. Russland dürfe nicht "Truppen nur verlegen und womöglich einen anderen Weg zu suchen, diesen brutalen Krieg weiterzuführen".
Selenskyjs Ehefrau fühlt sich wie in "schlechtem Actionfilm"
17.47 Uhr: Olena Selenska, Ehefrau des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, gibt trotz der beklemmenden Lage in der Ukraine die Hoffnung auf ein Ende des Krieges nicht auf. "Dass meine Familie und ich gejagt werden, kommt mir vor wie ein schlechter Actionfilm", sagte Selenska, eine frühere Comedy-Drehbuchautorin und Mutter zweier Kinder, der Wochenzeitung "Die Zeit". "Aber dann erinnere ich mich, was die Eindringlinge bereits getan haben, wie viele wehrlose Kinder getötet wurden, ganze Familien ausgelöscht, unbewaffnete Ukrainer erschossen."
Olena Selenska (Archiv): Die Ehefrau des ukrainischen Präsidenten schickt eine Bitte an die Frau des deutschen Bundespräsidenten. (Quelle: Skata/imago images)
Dennoch bleibe sie hoffnungsvoll, sagt die 44-Jährige. "Wir werden gewinnen, und ich bin sicher, die Ukrainer werden zurückkehren, die von den russischen Invasoren zerstörten Städte wieder aufbauen und daran arbeiten, Wirtschaft und Infrastruktur wiederherzustellen."
Eine ganz besondere Bitte habe sie an die deutsche "First Lady" Elke Büdenbender, Ehefrau von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Mit den Ehefrauen der Präsidenten Frankreichs und Polens, Brigitte Macron und Agata Kornhauser-Duda, habe sie Flüge für Kinder organisiert, die eine Krebsbehandlung benötigen. "Noch habe ich kein Angebot von Elke Büdenbender [...] erhalten. Aber ich wäre froh und dankbar für solche Initiativen. Ich bin sicher, dass wir gemeinsam mehr erreichen können", sagte Selenska. Es wäre auch schon eine große Hilfe, wenn Medikamente und medizinische Geräte für kranke Kinder in der Ukraine geliefert werden könnten.
Kremlkritiker Chodorkowski warnt: Putin wird die Nato angreifen
17.45 Uhr: Wie weit wird Wladimir Putin im Krieg gegen die Ukraine gehen? Der Kremlkritiker Michail Chodorkowski zeichnet ein düsteres Bild: Putin könnte bald auch Nato-Staaten ins Visier nehmen – und das Militärbündnis so zerbrechen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Michail Chodorkowski: Der russische Kremlkritiker lebt im Exil in London. (Archivfoto) (Quelle: imago images)
Ukrainer töten offenbar weiteren russischen Militärführer
17.26 Uhr: Die Einheit von Oberst Denis Kurilo gilt in der russischen Armee als besonders gut ausgestattete Elite-Truppe und führte den Angriff bei Charkiw. Jetzt soll Kurilo getötet worden sein. Mehr dazu lesen Sie hier.
Oberst Denis Kurilo: Seine 200. motorisierte Schützenbrigade gilt in der russischen Armee als Elitze-Truppe. (Quelle: Screenshot/Twitter@EerikNKross)
Bürgermeister: Mindestens 200 Tote seit Kriegsbeginn in Irpin
16.26 Uhr: Die Kämpfe in dem Kiewer Vorort Irpin haben offenbar viele Menschenleben gekostet. Laut dem Bürgermeister der Stadt sollen mindestens 200 Menschen ums Leben gekommen sein. "Ich denke, dass ungefähr 200 oder 300 Menschen leider gestorben sind", sagte Oleksandr Markuschin am Mittwoch vor Journalisten. Während der heftigsten Kämpfe um die nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt gelegene Stadt seien die Toten "einfach in Gärten oder Parks begraben" worden.
Ein ukrainischer Kämpfer umarmt seine 82-jährige Mutter, nachdem diese aus Irpin evakuiert wurde. (Quelle: Zohra Bensemra/Reuters)
In dem Ort hatte es seit Kriegsbeginn immer wieder schwere Gefechte gegeben. Am Montagabend hieß es vom ukrainischen Innenministerium, Irpin sei von den russischen Truppen "befreit" worden. Die Kämpfe dauerten jedoch dort und auch in anderen Landesteilen an, teilte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montagabend mit.
Russische Armee bereitet laut ukrainischen Angaben die Wiederaufnahme von Offensiven vor
16.17 Uhr: Das russische Militär bereitet sich nach Angaben der Ukraine auf eine Wiederaufnahme von Offensiven vor. Die Invasoren versuchten insbesondere, ukrainische Einheiten im Osten des Landes einzukesseln, sagte ein Sprecher des ukrainischen Verteidigungsministeriums. Zudem versuchten die russischen Streitkräfte weiter Mariupol und andere Städte einzunehmen. Es sei kein größerer Abzug russischer Truppen aus der Umgebung von Kiew oder Tschernihiw zu erkennen.
Bericht: Bundesregierung bereitet neue Waffenlieferung an Ukraine vor
15.53 Uhr: Die Bundesregierung bereitet offenbar eine neue Waffenlieferung an die Ukraine vor. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung". Demnach liege der Regierung eine Liste mit Waffen im Wert von rund 300 Millionen Euro vor, die kurzfristig von Rüstungsunternehmen hergestellt werden könnten und nicht aus dem Bestand der Bundeswehr stammen.
Konkret soll es sich um rund 200 Produkte handeln: Dazu gehören etwa 2.650 Panzerfäuste vom Typ Matador und 18 Aufklärungsdrohnen. Darüber hinaus stehen auch Mörser, Maschinenkanonen, Nachtsichtgeräte sowie Schutzwesten und Helme auf der Liste.
Für die Auslieferung ist allerdings eine Zustimmung des geheim tagenden Bundessicherheitsrates notwendig. Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) soll bereits "keine Bedenken" zu der Lieferung geäußert haben. Unklar bleibt allerdings bisher, wer die Verträge abschließt und die Waffen bezahlt.
Deutschland könnte für Sicherheit der Ukraine garantieren
15.53 Uhr: Deutschland ist nach Angaben von Regierungssprecher Steffen Hebestreit grundsätzlich bereit, Sicherheitsgarant für die Ukraine in einer Nachkriegsordnung zu sein. "Präsident (Wolodymyr) Selenskyj hat in mehreren Telefonaten mit dem deutschen Bundeskanzler auch die Frage nach einer Bereitschaft, Sicherheitsgarant zu werden, gestellt", sagte Hebestreit am Mittwoch in Berlin. "Der Bundeskanzler hat eine generelle Bereitschaft signalisiert für Deutschland." Man müsse allerdings klären, was damit am Ende genau gemeint sei. Es sei klar, dass dies erst nach einem Friedensschluss infrage komme, weil Deutschland kein Akteur in diesem Krieg werden wolle.
Deshalb stelle sich bei einem Friedenschluss die Frage, welche Garantien man leisten müsse, damit sich die Ukraine sicher fühlen könne, nicht erneut von Russland überfallen zu werden. Es seien eine Reihe von Ländern angefragt worden, darunter Deutschland. Er wolle nicht darüber spekulieren, ob zu den Garantien am Ende auch militärische gehören könnten. Hintergrund ist, dass die Ukraine bei ihren Gesprächen mit Russland in Istanbul am Dienstag angeboten hatte, neutrales Land zu bleiben, wenn es Sicherheitsgarantien bekomme.
15 Tote bei Raketenangriff auf Verwaltungsgebäude in Mykolajiw
15.19 Uhr: Durch den russischen Raketentreffer auf die Gebietsverwaltung im südukrainischen Mykolajiw am Dienstag sind ukrainischen Angaben zufolge mindestens 15 Menschen getötet worden. Das teilte der Gouverneur des Gebiets, Witalij Kim, am Mittwoch auf seinem Telegram-Kanal mit. Das Geschoss hatte am Vortag ein klaffendes Loch in das Verwaltungshochhaus gerissen. Auch Kims Arbeitszimmer wurde nach seinen Angaben zerstört, er hatte sich aber nicht dort aufgehalten.
Das von der ukrainischen Militärverteidigung zur Verfügung gestellte Foto zeigt das zerstörte Hauptverwaltungsgebäude von Mykolajiw nach einem russischen Angriff. (Quelle: Ukrainian Military Defense/Zuma Press Wire Service/dpa)
Rettungskräfte bargen zunächst drei Tote, doch dann stieg die Zahl der Toten bis Mittwoch auf 15 Todesopfer. 34 Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur mit. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Mykolajiw blockiert für die von Süden angreifenden russischen Truppen den Weg in die wichtige Hafenstadt Odessa.
Laut ukrainischer Abgeordneten: Russland soll Gebäude von Rotem Kreuz angegriffen haben
14.18 Uhr: In der südukrainischen Hafenstadt Mariupol ist ein Gebäude des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) nach ukrainischen Angaben Ziel russischer Luftangriffe geworden. "Die Besatzer haben absichtlich ein IKRK-Gebäude in Mariupol bombardiert", schrieb Ljudmyla Denisowa, Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, am Mittwoch im Messengerdienst Telegram. Es gebe noch keine gesicherten Informationen, ob bei dem Angriff Menschen getötet oder verletzt wurden.
Zerstörtes Gebäude in Mariupol: In der Stadt sollen russische Truppen ein Gebäude des Roten Kreuzes angegriffen haben. (Quelle: Victor/XinHua/dpa)
"Feindliche Flugzeuge und Artillerie schossen auf ein Gebäude, das mit einem roten Kreuz auf weißem Grund gekennzeichnet ist, was auf die Anwesenheit von Verletzten oder ziviler oder humanitärer Fracht hinweist", hieß es in der Erklärung von Denisowa.
So hoch sind die tatsächlichen Verluste der russischen Armee
14.18 Uhr: In der Ukraine laufe alles nach Plan, betont der russische Präsident Wladimir Putin immer wieder. Eine Untersuchung zeigt nun die Verluste russischer und ukrainischer Truppen – und kommt zu einem bemerkenswerten Ergebnis. Mehr dazu lesen Sie hier.
Norwegen unterstützt Ukraine mit weiteren Waffen
13.57 Uhr: Norwegen hat die Ukraine mit weiteren Verteidigungswaffen ausgestattet. Den Ukrainern wurden rund 2.000 Panzerabwehrhandwaffen vom Typ M72 zur Verfügung gestellt, wie das norwegische Verteidigungsministerium am frühen Mittwochnachmittag mitteilte. Kurz darauf war eine Videoansprache des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vor dem norwegischen Parlament geplant.
Bereits Anfang März hatte Norwegen rund 2.000 Panzerabwehrwaffen sowie Schutzausrüstung in die Ukraine geschickt. Mit den Waffenlieferungen will das skandinavische Land der Ukraine beistehen, damit diese sich gegen russische Truppen verteidigen kann. Die Ukrainer seien abhängig von Waffenunterstützung aus anderen Ländern, um dem völkerrechtswidrigen Angriff Russlands weiter standhalten zu können, erklärte der norwegische Verteidigungsminister Odd Roger Enoksen.
Wegen russischer Verluste: China soll angebliche Angriffspläne für Taiwan auf Eis legen
13.26 Uhr: Die russischen Verluste in der Ukraine sollen angeblich zu einem Umdenken Chinas geführt haben. Das sagte der Chef des taiwanesischen Büros für Nationale Sicherheit, Chen Ming-tong, der "Times": "Die Lektion der Ukraine für Peking ist, dass es nicht einfach einen Krieg führen sollte."
Laut Chen plane China das Land in der laufenden Amtszeit des taiwanesischen Präsidenten Tsai Ing-wen nicht anzugreifen, die 2026 endet. "Peking wird die Schwächen Russlands studieren und die Volksbefreiungsarmee verbessern."
Der chinesische Präsident Xi Jinping hatte bereits mehrfach betont, dass die Vereinigung Chinas mit Taiwan seine historische Mission sei. US-Präsident Joe Biden hatte dem Land gedroht, dass die USA im Falle einer chinesischen Invasion Taiwan militärisch unterstützen könnten.
Russland: Kein Durchbruch bei Verhandlungen
12.46 Uhr: Russland begrüßt die Vorschläge der Ukraine zur Beilegung des Konflikts, sieht aber keine Anzeichen für einen Durchbruch. Russland habe nichts Vielversprechendes entdecken können, sagt der Sprecher des Präsidialamtes Dmitri Peskow. Es gebe noch viel zu tun. Die Ukraine hatte bei Gesprächen zwischen den beiden Seiten am Dienstag in Istanbul eine Reihe von Vorschlägen vorgelegt.
Belarus und Ukraine: Putin bekommt eine doppelte Ohrfeige
11.18 Uhr: Russland will seine Kampfhandlungen um Kiew herunterfahren. Schuld am vorläufigen Scheitern von Putins Feldzug in der Region ist auch die belarussische Armee. Lesen Sie den Text zum Thema hier.
Wladimir Putin: Der russische Präsident hatte die Unterstützung von Belarus in seinem Kriegsplan eingerechnet. (Quelle: Kremlin/imago images)
Moskau: Munitionslager bei Donezk zerstört
11.15 Uhr: Das russische Militär hat nach eigenen Angaben mit Boden-Boden-Raketen zwei Munitionslager im ostukrainischen Gebiet Donezk zerstört. In dem Ort Kamjanka habe die ukrainische Armee Munition für ihre Raketenartillerie gelagert, sagte der Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwochvormittag in Moskau. Insgesamt seien binnen 24 Stunden 64 militärische Objekte der Ukraine zerstört worden. Dazu rechnete Sprecher Igor Konaschenkow auch einen Stab ukrainischer Spezialkräfte im Gebiet Mykolajiw. Die Angaben über das Kampfgeschehen waren zunächst nicht unabhängig überprüfbar.
Die Ukraine habe auch drei Flugabwehrsysteme der Typen S-300 und Buk verloren sagte Generalmajor Konaschenkow. Außerdem hätten russische Raketen, die von Flugzeugen abgefeuert wurden, Treibstofflager bei Starokostjantyniw und Chmelnizki im Westen der Ukraine getroffen. Dies deckt sich mit ukrainischen Angaben über Raketenangriffe in der Region.
Johnson will wohl "tödlichere Waffen" liefern
11 Uhr: Der britische Premier Boris Johnson soll einem Bericht zufolge die Lieferung "tödlicherer Waffen" in die Ukraine erwägen. Bei einer Kabinettssitzung soll der Premierminister am Dienstag über solche Lieferungen gesprochen und gewarnt haben, der russische Präsident Wladimir Putin könne "unberechenbarer und rachsüchtiger" werden, wie die "Times" am Mittwoch unter Berufung auf nicht genannte Insider-Quellen berichtete. "Die ukrainische Armee behält nicht nur die Kontrolle über größere Städte, sie zwingt sogar die Russen zum Rückzug. Damit muss sich unsere Unterstützung ändern", hieß es demnach von einer Quelle aus dem britischen Kabinett.
Boris Johnson: Der britische Premier hat sich zu Waffenlieferungen an die Ukraine geäußert. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)
Johnson soll sich dem Bericht zufolge dafür aussprechen, dass die USA der Ukraine Schiffsabwehrraketen und fortschrittlichere Luftabwehrsysteme zur Verfügung stellen. Aus Verteidigungskreisen hieß es laut der "Times", der Regierungschef habe in der Kabinettssitzung nicht konkretisiert, welche Art von Waffen Großbritannien liefern könne. Auch Sorgen über eine weitere Eskalation des Konfliktes sollen bei der Überlegung eine Rolle spielen. Bislang hat London der Ukraine vor allem Panzerabwehrraketen und andere Geschosse zur Unterstützung geschickt.
UNHCR: Mehr als vier Millionen Menschen geflohen
10.55 Uhr: Die Zahl der aus der Ukraine geflüchteten Menschen hat die Marke von vier Millionen überschritten. Seit dem Beginn der russischen Invasion am 24. Februar haben 4,02 Millionen Menschen das Land verlassen, wie das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR am Mittwoch meldete. Zusätzlich sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen rund 6,5 Millionen Menschen innerhalb der Ukraine auf der Flucht.
Die weitaus größte Zahl der ins Ausland Geflüchteten (2,34 Millionen) sind bislang in Polen gezählt worden, gefolgt von Rumänien (609 000). In Moldau, Ungarn und der Slowakei sind ebenfalls Hunderttausende angekommen. In Deutschland wurden mehr als 280 000 Ankommende gezählt. Da es keine festen Grenzkontrollen gibt und Menschen mit ukrainischem Pass für 90 Tage visumsfrei einreisen können, dürfte die Zahl der Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland insgesamt tatsächlich deutlich höher liegen.
Behörden sprechen von 70 entführten Frauen und Kindern aus Mariupol
10.18 Uhr: In der belagerten Stadt Mariupol sind nach ukrainischen Behördenangaben dutzende Menschen aus einer Entbindungsstation nach Russland verschleppt worden. "Mehr als 70 Personen, darunter Frauen und medizinisches Personal, wurden von den Besatzern der Entbindungsstation Nr. 2 gewaltsam abtransportiert", erklärte die Stadtverwaltung der südukrainischen Hafenstadt am Mittwoch im Messengerdienst Telegram.
Insgesamt seien bereits mehr als 20.000 Einwohner von Mariupol "gegen ihren Willen" nach Russland gebracht worden. Russen hätten ihnen die Papiere abgenommen und sie "in weit entfernte russische Städte" gebracht, erklärte die Stadtverwaltung. Die Informationen sind von unabhängiger Seite nicht überprüfbar, da Mariupol seit Ende Februar belagert wird und die Kommunikation zusammengebrochen ist.
Am 9. März waren eine andere Entbindungsstation und ein Kinderkrankenhaus in Mariupol von russischen Streitkräften bombardiert worden. Mindestens drei Menschen, darunter ein Kind, wurden getötet. Der Angriff sorgte international für Entsetzen.
Erneute Angriffe in Donezk
10.05 Uhr: In der ostukrainischen Region Donezk gibt es dem dortigen Gouverneur zufolge weiträumige Angriffe. Fast alle Städte entlang der Demarkationslinie lägen unter Beschuss, sagt Pawlo Kyrylenko im ukrainischen Fernsehen. Die Lage könne sich noch verschärfen, da die russischen Truppen sich auf Angriffe in der Region konzentrierten. Die Demarkationslinie trennt die Gebiete unter ukrainischer Kontrolle von dem Territorium, das in der Hand von prorussischen Separatisten ist.
Kiew plant drei Fluchtkorridore
10 Uhr: Der ukrainischen Regierung zufolge sind für den heutigen Mittwoch drei humanitäre Korridore im Südosten des Landes geplant.
Dabei handele es sich um Fluchtrouten aus den Städten Berdjansk am Asowschen Meer und Melitopol, teilte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk mit. Dafür würden Busse in die umkämpften Städte fahren. Private Autos könnten sich der Buskolonne auf dem Rückweg anschließen. Zudem würden Hilfsgüter in die Städte gebracht. Zusätzlich sei ein Korridor für die Flucht von Zivilisten aus dem direkt am Atomkraftwerk gelegenen Enerhodar nach Saporischschja vereinbart worden.
Ukraine befürchtet Explosion von Munition bei Tschernobyl
9.24 Uhr: Die Ukraine befürchtet, dass am stillgelegten Atomkraftwerk in Tschernobyl Munition explodieren könnte. Deshalb müssten sich die russischen Truppen von dort zurückziehen, sagt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk.
Das Gelände des ehemaligen Atomkraftwerks in Tschernobyl: Russland soll sich langsam aus dem Areal zurückziehen. (Quelle: imago images)
Kreml: Russland und China wollen Zusammenarbeit intensivieren
9.18 Uhr: Russland und China wollen nach Darstellung des Außenministeriums in Moskau ihre Zusammenarbeit intensivieren. Dies sei von den Außenministern beider Länder mit Blick auf "schwierige internationale Bedingungen" vereinbart worden, meldet die Nachrichtenagentur Interfax. Unter Berufung auf das russische Außenministerium berichtet die Agentur weiter, dies betreffe eine Koordination in der Außenpolitik und die Absicht, in globalen Angelegenheiten mit einer Stimme zu sprechen. Die Außenminister beider Länder, Wang Yi und Sergej Lawrow, beraten dazu in der ostchinesischen Provinz Anhui.
Satellitenbilder zeigen Zerstörung von Mariupol
8.01 Uhr: Mariupol ist weiterhin schwer umkämpft. Die ukrainische Hafenstadt ist von russischen Truppen eingekesselt und für Militärexperten ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis Russland sie erobert hat. Aktuelle US-Satellitenbilder zeigen nun das Ausmaß der Zerstörungen in Mariupol, das weiterhin unter russischem Artilleriebeschuss steht.
Hunderte Menschen stehen in Schlangen vor dem Metro-Supermarkt im Westen von Mariupol. (Quelle: Reuters/Maxar Technologies/Handout)
Mariupol: Dieses Satellitenfoto zeigt, wie ganze Straßenblöcke in Trümmern liegen. (Quelle: Maxar Technologies/dpa)
London sieht russische Offensive bei Kiew als gescheitert an
7.18 Uhr: Die britische Militäraufklärung betrachtet die russische Offensive zur Einkesselung der ukrainischen Hauptstadt Kiew als gescheitert. Das verlautete aus einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Zudem ließen die russische Ankündigung, den militärischen Druck auf Kiew zu senken, sowie Berichte über den Abzug russischer Truppen darauf schließen, dass Russland seine Initiative in der Region verloren habe.
Britische Militärexperten hielten es nunmehr für "höchst wahrscheinlich", dass Russland seine Kampfkraft aus dem Norden der Ukraine in den Südosten des Landes verlege. Dort solle jetzt die Offensive in der Region Luhansk und Donezk verstärkt werden.
Kiew: Ein ukrainischer Soldat steht neben einem zerstörten russischen Schützenpanzer in der Nähe der Frontlinie in Browary. (Quelle: dpa)
Lawrow zu Gesprächen über Ukraine und Afghanistan in China gelandet
7.10 Uhr: Zu seinem ersten Besuch in China seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui eingetroffen. Anlass sind zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. Wie die russische Staatsagentur Tass berichtete, plant Lawrow schon Beratungen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi.
China gibt Russland im Ukraine-Konflikt politisch Rückendeckung und weigert sich, die Invasion zu verurteilen. Vielmehr stellt Peking die USA und die Nato als Hauptverursacher der Krise dar. Die Spannungen überschatten das erweiterte Troika-Treffen zu Afghanistan, zu dem Gastgeber China neben Russland auch die USA und zusätzlich Pakistan eingeladen hat. Von US-Seite soll der amerikanische Sondergesandte für Afghanistan, Tom West, teilnehmen, hieß es aus Washington.
Selenskyj spricht per Video-Schaltung vor Parlament in Australien
6.50 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht am Donnerstag zu den australischen Abgeordneten. Selenskyj werde sich am frühen Abend per Video-Schaltung äußern, heißt es in Unterlagen des Parlaments am Mittwoch. Australien hat Verteidigungsausrüstung und humanitäre Hilfsgüter an die Ukraine geliefert und den Export von Tonerde und Aluminiumerze, einschließlich Bauxit, nach Russland untersagt. Außerdem wurden Sanktionen unter anderem gegen Geschäftsleute mit Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und den Bankensektor verhängt.
Russischer Außenminister in China
5.30 Uhr: Zu seinem ersten Besuch in China seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine ist Außenminister Sergej Lawrow in Tunxi in der südostchinesischen Provinz Anhui eingetroffen. Anlass sind zweitägige Gespräche über die Entwicklung in Afghanistan, an denen auch Vertreter der USA, der Nachbarstaaten und der seit August herrschenden Taliban-Regierung teilnehmen. Wie die russische Staatsagentur Tass berichtete, plant Lawrow am Mittwoch schon Beratungen mit seinem chinesischen Kollegen Wang Yi.
Kritik an Russland wegen Gefährdung der Ernährungssicherheit
4.10 Uhr: Der Westen hat Russland wegen der Auswirkungen seines Angriffskriegs in der Ukraine auf die globale Ernährungssicherheit schwer kritisiert. Der russische Präsident "Wladimir Putin hat diesen Krieg begonnen. Er hat diese weltweite Nahrungsmittelkrise verursacht", sagte US-Vize-Außenministerin Wendy Sherman am Dienstag im UN-Sicherheitsrat. Der französische UN-Botschafter Nicolas de Rivière erklärte, Putins Krieg "erhöht das Risiko von Hungersnöten". Sein russischer Kollege Wassili Nebensia entgegnete: "Die wahren Gründe für die schweren Turbulenzen auf den weltweiten Lebensmittelmärkten sind keinesfalls auf die Handlungen Russlands zurückzuführen, sondern vielmehr auf die unkontrollierte Hysterie der vom Westen gegen Moskau verhängten Sanktionen".
Ein pro-russischer Soldat geht vor zerstörten Häuser in Mariupol entlang (Archivbild): Bei Angriffen soll auch eine EU-Vertretung getroffen worden sein. (Quelle: Mikhail Tereshchenko/imago images)
DGB lehnt Energieembargo ab
2.05 Uhr: Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) hat vor einer Destabilisierung in Deutschland gewarnt, sollten russische Energieimporte gestoppt werden. "Es ist zweifelhaft, dass ein Embargo unmittelbare Auswirkungen auf den Kriegsverlauf hat und dem Ziel dient, diesen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu beenden", sagte DGB-Vorstand Stefan Körzell der "Rheinischen Post" (Mittwoch).
Demgegenüber hätte ein Importstopp gravierende wirtschaftliche und soziale Auswirkungen, sagte der Gewerkschaftsvertreter: "Es drohen irreparable Schäden an den industriellen Wertschöpfungsketten und ein sprunghafter Anstieg der Arbeitslosigkeit".
Ukrainischer Botschafter wirft Putin Täuschung vor
2 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Berlin, Andrij Melnyk, hat die Ankündigung Russlands, seine Militäroperationen rund um die Städte Kiew und Tschernihiw stark zu reduzieren, als "Täuschungsmanöver" zurückgewiesen. "Wir glauben, diese 'versöhnliche' Rhetorik aus Moskau ist nichts anderes als Bluff und Nebelkerzen, um einerseits von der militärischen Blamage des Kreml in der Ukraine abzulenken", sagte Melnyk den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. "Andererseits geht es heute Putin auch darum, den Westen – auch Deutschland – in die Irre zu führen", sagte er weiter. Es gehe darum, Friedenswillen vorzutäuschen und dem Westen vorzugaukeln, dass die Ukraine sich auch ohne Unterstützung verteidigen könne.
US-General: Könnten Russland überschätzt haben
1.50 Uhr: Der ranghohe US-General Tod Wolters hat nach Angaben des US-Senders CNN bei einer Anhörung eingeräumt, dass die USA Russland überschätzt haben könnten. Es könnte eine "Lücke in den Geheimdienstinformationen" gegeben haben, antwortete er auf die Frage, warum die USA zunächst mit einem schnellen Sieg der russischen Truppen gerechnet hatten. Die USA-Geheimdienste hatten zwar eine Invasion der Ukraine vorhergesehen, waren aber offenbar vom eher zähen Verlauf und dem Widerstand der ukrainischen Armee überrascht gewesen.
Britisches Militär sieht Angriff auf Kiew als gescheitert an
1.45 Uhr: Die britische Militäraufklärung betrachtet die russische Offensive zur Einkesselung der ukrainischen Hauptstadt Kiew als gescheitert. Das verlautete am Dienstagabend aus einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen. Zudem ließen die russische Ankündigung, den militärischen Druck auf Kiew zu senken, sowie Berichte über den Abzug russischer Truppen darauf schließen, dass Russland seine Initiative in der Region verloren habe.
Britische Militärexperten hielten es nunmehr für "höchst wahrscheinlich", dass Russland seine Kampfkraft aus dem Norden der Ukraine in den Südosten des Landes verlege. Dort solle jetzt die Offensive in der Region Luhansk und Donezk verstärkt werden.
Vitali Klitschko (Archiv): Der Bürgermeister von Kiew besuchte einen Kontrollpunkt der Territorialen Verteidigungskräfte. (Quelle: Valentyn Ogirenko/Reuters)
Berichte über massive Raketenangriffe aus Belarus
23.45 Uhr: Die polnische Medienseite Nexta.tv berichtet am späten Abend über mehrere Explosionen in Kiew, Charkiw und Chmelnyzkyj. Außerdem seien nahe Gomel in Belarus viele Raketen in Richtung Ukraine abgefeuert worden. Russischen Truppen operieren aus Belarus heraus, das Land selbst hat bislang nicht offiziell in den Krieg eingegriffen.
Offenbar EU-Vertretung in Mariupol beschossen
23.30 Uhr: Eine Vertretung der EU-Beratermission in der Ukraine ist nach Angaben des EU-Chefdiplomaten Josep Borrell von Russland beschossen worden. Man habe glaubwürdige Informationen darüber erhalten, dass die Räumlichkeiten der Außenstelle Mariupol der EU-Beratungsmission in der Ukraine vor kurzem unter russischen Beschuss geraten sei, heißt es in einer Mitteilung von Dienstagabend. Das Büro und die Ausrüstung seien stark beschädigt worden. Missionsmitglieder wurden den Angaben zufolge nicht verletzt.
Josep Borell spricht zur Presse: Der EU-Vertreter für Außenpolitik berichtet über einen Beschuss einer EU-Vertretung in Mariupol. (Quelle: Thibault Camus/dpa)
UN: Humanitäre Krise in der Ukraine verschlimmert sich
23.10 Uhr: Die humanitäre Krise in der Ukraine als Folge des russischen Angriffskriegs ist nach Ansicht des Chefs des UN-Welternährungsprogramms, David Beasley, "eine Katastrophe auf einer Katastrophe". Bereits vor dem Krieg habe es beispielsweise im Jemen oder an einigen Orten Afrikas schlimme Hunger-Krisen gegeben, wo man nur mit großen Mühen ausreichend helfen habe können, sagte Beasley am Dienstag dem UN-Sicherheitsrat in New York. Nun sei die Krise in der Ukraine noch dazugekommen. Das Land sei innerhalb weniger Wochen "vom Brotkorb zu Brot-Schlangen" verändert worden.
Selenskyj sieht "positive Signale"
22.17 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj spricht nach Ankündigungen eines russischen Truppenrückzugs von "positiven" Signalen, versicherte aber, dass die Ukraine vorerst weiter kämpfen werde. "Diese Signale übertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse", sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Dienstagabend zu Ankündigungen russischer Militärs, etwa den Druck auf die Hauptstadt Kiew zu vermindern. "Die Verteidigung der Ukraine ist unsere Aufgabe Nummer eins, alles andere wird davon abgeleitet", betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.Wolodymyr Selenskyj spricht am Dienstagabend per Video über den Kriegsverlauf. (Quelle: Bildschirmfoto)
USA warnen vor neuer russischer Militäroffensive
22.09 Uhr: Nach neuen Verhandlungen mit der Ukraine sagte Russland zu, seine Kampfhandlungen bei Kiew und Tschernihiw deutlich zurückzufahren – die USA zeigen sich skeptisch. Mehr dazu lesen Sie hier.
Menschen in Browary, zwölf Kilometer nordöstlich von Kiew: "Die Bedrohung für Kiew ist nicht vorbei", warnen die USA. (Quelle: dpa)
USA verlegen weitere Truppen nach Osteuropa
21.45 Uhr: Die USA kündigen die Verlegung von weiteren Kampfflugzeugen und Truppen nach Osteuropa an. Dazu gehörten zehn F-18 Jets und mehr als 200 Soldaten, sagt ein Sprecher des Verteidigungsministeriums. Unter anderem würden sie in Litauen stationiert.
Klitschko: Haben "Mythos um die stärkste Armee der Welt vollkommen ruiniert"
21.35 Uhr: Der Bürgermeister der ukrainischen Hauptstadt Kiew, Vitali Klitschko, fordert den Abzug aller russischen Truppen als Basis für die weiteren Gespräche mit Russland. Bei "Bild" sagt Klitschko: "Wir können über Normalisierung sprechen, wenn jeder russische Soldat aus unserem Land raus ist."
Vitali Klitschko (Archiv): Der Bürgermeister von Kiew besuchte einen Kontrollpunkt der Territorialen Verteidigungskräfte. (Quelle: Valentyn Ogirenko/Reuters)
Der Ex-Boxweltmeister erklärte außerdem, dass die ukrainischen Soldaten "eine gute Antwort" auf die russischen Angriffe gegeben hätten und "den Mythos um die stärkste Armee der Welt vollkommen ruiniert" hätten. "Die Russen waren nicht überrascht, die waren geschockt, weil keiner erwartet hat, dass die ukrainische Armee eine gute Antwort geben kann an den Aggressor."
Klingbeil hofft auf baldiges Ende von Putins Präsidentschaft in Russland
21.20 Uhr: Der SPD-Ko-Vorsitzende Lars Klingbeil hofft angesichts des Ukraine-Krieges auf ein baldiges Ende der Präsidentschaft Wladimir Putins in Russland. "Natürlich sind wir alle froh, wenn Herr Putin weg ist", sagte Klingbeil am Dienstag dem Fernsehsender der "Welt". "Und ich glaube, dass dieser Krieg das Ende von Wladimir Putin eingeläutet hat."
Allerdings könne ein Führungswechsel in Moskau nur aus Russland heraus eingeleitet werden, sagte Klingbeil weiter. Daher müsse man die Menschen in Russland aufklären und die Opposition dort stärken.
Scholz kritisiert russischen Imperialismus: "bedrohlich"
20.53 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Russland vorgeworfen, die Ukraine anzugreifen "für eine sehr imperialistische Vision". Es müsse klar gesagt werden, dass der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erfolge, um Territorium zu erobern. "Das können und das werden wir nicht akzeptieren", unterstrich der Kanzler am Dienstagabend bei einer Veranstaltung der nordrhein-westfälischen SPD-Landtagsfraktion im Düsseldorfer Landtag.
Er habe viele Gespräche mit Putin geführt. "Ich weiß ganz genau: Geopolitik – wie er das nennt – spielt schon eine große Rolle." Das sei aber völlig verfehlt. "Wenn wir alle anfangen, in den Geschichtsbüchern zu blättern, wo denn mal die Grenzen früher verlaufen sind, (...), wo irgendwie mal Ansprüche bestanden (...), wenn wir anfangen, uns umzuschauen, wer die gleiche Sprache oder ein ähnliche Sprache spricht wie man selbst und aus diesen Erkenntnissen irgendeine Entscheidung für die Gegenwart abzuleiten, dann schaffen wir eine Zeit der Unruhe und des Krieges in Europa", warnte Scholz.
Russische Armee nimmt angebliche ukrainische Kriegsverbrecher fest
20.36 Uhr: Ein Video soll zeigen, wie ukrainische Soldaten russische Kriegsgefangene verletzen – unklar ist, ob es echt ist. Nun gibt Russland bekannt, Verdächtige seien festgenommen worden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Screenshot aus einem unverifiziertem Video, das in Sozialen Medien verbreitet wird: Es soll zeigen, dass ukrainische Soldaten Kriegsgefangene verletzten. (Quelle: Screenshot Telegram/t-online)
Biden: Muss sich zeigen, ob Russland deeskaliert
19.51 Uhr: Die USA werden Präsident Joe Biden zufolge genau beobachten, ob Russland wie angekündigt seine militärischen Aktivitäten in der Ukraine zurückfährt. "Es wird sich zeigen, ob sie das durchziehen, was sie andeuten", sagt Biden nach einem Treffen mit dem Ministerpräsidenten von Singapur, Lee Hsien Loong, im Weißen Haus. Die USA und ihre Verbündeten würden den Sanktionsdruck aufrecht erhalten und der Ukraine Hilfe bereitstellen.
Macron: Rettungsaktion aus Mariupol vorerst gescheitert
19.40 Uhr: Frankreich ist mit seiner Initiative für eine Evakuierungsaktion aus der seit Wochen heftig umkämpften ukrainischen Hafenstadt Mariupol vorerst gescheitert. Die Bedingungen, um tausende in der Stadt festsitzende Zivilisten in Sicherheit zu bringen, seien "in diesem Stadium nicht gegeben", erklärte das Präsidialamt in Paris nach einem Gespräch von Präsident Emmanuel Macron mit Russlands Staatschef Wladimir Putin.
Frankreichs Präsident Macron in einer Videokonferenz mit dem russischen Präsidenten Putin: Er plant eine Rettungsmission für Mariupol. (Quelle: Michel Euler/Reuters)
Macron hatte am Wochenende eine gemeinsame Initiative mit der Türkei und Griechenland angekündigt, um eine Evakuierungsaktion aus Mariupol zu organisieren. Er wolle mit Putin telefonieren, "um die Einzelheiten auszuarbeiten". Dieser habe nun jedoch lediglich zugesagt, "darüber nachzudenken".
Lambrecht: Deutschland ist zweitgrößter Waffenlieferant für Ukraine
19.34 Uhr: Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) ist in Washington gelandet und wird dort am Mittwochfrüh auf ihren US-Kollegen Lloyd Austin III. im Pentagon treffen. Bei einer virtuellen Veranstaltung der US-Denkfabrik "Atlantic Council" hielt Lambrecht eine kurze Rede und stellte sich einigen Fragen zur deutschen Verteidigungspolitik. Lambrecht wurde dabei mehrfach zu den zögerlichen deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine befragt.
Angesprochen auf die viel kritisierten 5.000 Helme sagte sie: "In Bezug auf die Ukraine ist Deutschland glaube ich inzwischen der zweitgrößte Waffenlieferant, ohne das jetzt genauer zu beziffern."
Die Verteidigungsministerin versuchte die erst allmähliche Änderung der deutschen Rüstungspolitik zu erklären. Der Ukraine-Krieg sei ein Krieg, "den wir uns nicht vorstellen konnten und vielleicht auch nicht wollten", sagte sie. Deutschland habe "zu seiner neuen Rolle gefunden". Man meine es ernst und man wisse, was man auch militärisch schuldig sei. "Deutschland wird die Planungsziele der Nato erreichen – und zwar schneller als versprochen", kündigte Lambrecht an. "Wir werden die bereits geplante Heeresdivision zwei Jahre vor der Zeit, also schon 2025, einsatzbereit melden."
Macron: Zahlung für Gas in Rubel nicht möglich
19.19 Uhr: Frankreichs Präsident Emmanuel Macron lehnt eine Zahlung von Gaslieferungen in Rubel ab. Das sei nicht möglich, sagt Macron dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in einem Telefonat nach Angaben des französischen Präsidialamtes. Macron habe Putin zudem nochmal die Bereitschaft erklärt für eine Rettungsaktion in der umlagerten ukrainischen Stadt Mariupol. Das russische Präsidialamt erklärt lediglich, dass bei dem Gespräch über Gaslieferungen in Rubel gesprochen worden sei.
Militärflughafen in Westukraine von russischer Armee beschossen
18.52 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben in der Westukraine den Militärflughafen von Starokostjantyniw beschossen und die dortigen Treibstoffvorräte vollständig zerstört. "Wir werden seit dem ersten Tag des Krieges mit Raketen beschossen, aber heute (...) war der Angriff sehr ernst und hat erheblichen Schaden verursacht", erklärte der Bürgermeister der Stadt, Mykola Melnytschuk, am Dienstag auf Facebook. Demnach wurden die gesamten Treibstoffvorräte der Stadt zerstört.
Dänemark bietet Entsendung von 800 Nato-Soldaten ins Baltikum an
18.08 Uhr: Dänemark hat die Entsendung eines Bataillons von 800 Soldaten als Verstärkung für die Nato in die baltischen Staaten angeboten. "Wir sind dort bereits signifikant präsent, aber wir sind bereit, mehr zu tun", sagte Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Dienstag. Das Bataillon war demnach bereits in Bereitschaft versetzt worden. Die Nato müsse diese Truppenverlegen formell beantragen, fügte Frederiksen hinzu.
Bislang sind 200 dänische Soldaten sowie mehrere Kampfflugzeuge in Estland und Litauen stationiert. Außerdem entsandte Kopenhagen eine Fregatte in die östliche Ostsee. Frederiksen reist am Mittwoch und Donnerstag mit einer Delegation dänischer Parteivorsitzender nach Estland, Litauen und Lettland.
EU kündigt 200 Mio Euro Getreidehilfe für Nordafrika an
17.58 Uhr: Die EU will Erweiterungs-Kommissar Oliver Varhelyi zufolge den Maghreb-Staaten mit 200 Millionen Euro dabei helfen, die Versorgungslücken bei Getreide wegen des Ukraine-Kriegs zu schließen. Die Ukraine und Russland sind wichtige Getreide-Lieferanten für Marokko, Algerien und Tunesien.
Blutiger Häuserkampf: Wann fällt Mariupol?
17.36 Uhr: Die russische Armee hat weite Teile von Mariupol erobert. Es tobt ein Kampf um jede Straße und jedes Haus. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stadt fällt. Aber auch Russland zahlt dafür einen hohen Preis. Lesen Sie hier mehr dazu.
Schutt und Asche in Mariupol: Der Großteil der Stadt soll zerstört worden sein. (Quelle: Itar-Tass/imago images)
Unterhändler: Russland will EU-Beitritt der Ukraine nicht im Weg stehen
16.27 Uhr: Der russische Unterhändler und Berater von Wladimir Putin, Wladimir Medinsky, hat nach dem Treffen mit ukrainischen Vertretern mehr Details zu den Inhalten der Gespräche bekannt gegeben. So werde die russische Regierung "keine Einwände gegen den Wunsch der Ukraine erheben, der Europäischen Union beizutreten", sagte Medinski laut der russischen Staatsagentur Ria.
Gleichzeitig werde die Ukraine auf den Beitritt in ein Verteidigungsbündnis verzichten. Mehr zu den russischen und ukrainischen Forderungen lesen Sie hier. US-Außenminister Antony Blinken gab sich bei einem Besuch in Marokko nicht überzeugt angesichts russischer Zugeständnisse. Es gebe das, was Russland sage, und das, was Russland tue, sagt er. Die USA konzentrierten sich auf letzteres.
Szene aus den Verhandlungsgesprächen in Istanbul: Russland will nach eigenen Angaben einem EU-Beitritt der Ukraine nicht im Weg stehen. (Quelle: Turkish Presidency/Reuters)
Polen will Import von russischer Kohle stoppen
16.14 Uhr: Polen bereitet einen Importstopp für russische Kohle vor. Regierungssprecher Piotr Müller kündigte am Dienstag ein entsprechendes Gesetz an, das die Einfuhr des Energieträgers aus Russland untersagt. "Wir können in dieser Hinsicht nicht auf eine Reaktion der EU warten", fügte er hinzu. Es wäre die erste europäische Sanktion dieser Art gegen Russland im Energiebereich.
Belgien und Niederlande weisen russische Diplomaten aus
16.05 Uhr: Belgien weist 21 russische Diplomaten aus. Die Regierung wirft den Betroffenen laut Nachrichtenagentur Belga Spionage und Gefährdung der Sicherheit vor. Die Niederlande weisen 17 russische Geheimdienstmitarbeiter aus, die als Diplomaten akkreditiert waren, wie das Außenministerium mitteilt. Minister Wopke Hoekstra sagt, er rechne mit entsprechenden Gegenmaßnahmen der Regierung in Moskau.
Kein zweiter Verhandlungstag in Istanbul
15.10 Uhr: Die aktuelle Gesprächsrunde für einen Frieden in der Ukraine ist nach Angaben der Türkei beendet. Es werde keinen zweiten Verhandlungstag geben, teilt das türkische Außenministerium mit. Am Dienstag waren Vertreter Russlands und der Ukraine in Istanbul zusammengekommen.
Der türkische Präsident Erdogan begrüßte die russische und die ukrainische Delegation in Istanbul. (Quelle: Uncredited/Turkish Presidency/AP/dpa)
US-Präsident Biden telefoniert mit europäischen Staats- und Regierungschefs
14.57 Uhr: US-Präsident Joe Biden will nach Angaben des Präsidialamtes noch am Dienstagnachmittag mit den Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, Italien und Großbritannien über die jüngsten Entwicklungen in der Ukraine sprechen. Die Telefon-Schalte sei für 15.15 Uhr (MESZ) angesetzt.
Türkei sieht Annhäherung in Verhandlungen
14.44 Uhr: Der türkische Außenminister Mevlüt Cavusoglu macht eine Annäherung bei den Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus. Die Gespräche am Dienstag seien die bislang wichtigsten gewesen, sagt Cavusoglu. Die schwierigeren Themen würden zu einem späteren Zeitpunkt von den Außenministern beider Seiten besprochen. Er betont: "Dieser Krieg muss beendet werden."
Russischer Unterhändler spricht von konstruktiven Verhandlungen
14.34 Uhr: Der russische Unterhändler Wladimir Medinsky hat die Verhandlungen in der Türkei als konstruktiv bezeichnet. Die Vorschläge der Ukraine würden nun geprüft und dann Präsident Wladimir Putin übermittelt, sagt Medinsky. Ein Treffen Putins mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj sei nur möglich, wenn zuvor eine Vereinbarung zwischen den Außenministern beider Länder erzielt worden sei.
Russland will Militäraktivitäten bei Kiew nach eigenen Angaben "radikal" reduzieren
14.24 Uhr: Der stellvertretende russische Verteidigungsminister Alexander Fomin sagt, Russland werde seine militärischen Aktivitäten außerhalb von Kiew und Tschernihiw "radikal reduzieren". Das berichtet die Nachrichtenagentur Tass. Dies solle "das gegenseitige Vertrauen stärken und Bedingungen für weitere Verhandlungen schaffen mit dem Endziel einer Vereinbarung und Unterzeichnung eines Vertrages". Mehr dazu lesen Sie hier.
Tschechien schickt Kampfjets zur Luftraumüberwachung ins Baltikum
13.56 Uhr: Fünf Gripen-Kampfjets der tschechischen Armee sind nach Litauen geflogen, um sich an der Nato-Luftraumüberwachung über dem Baltikum zu beteiligen. Die Maschinen vom Typ Saab JAS-39 starteten vom Luftwaffenstützpunkt in Caslav bei Prag. Sie werden künftig auf dem Flughafen Siauliai stationiert sein.
"Die Verteidigung der Nato-Ostflanke war schon immer in unserem Interesse – selbst vor der russischen Invasion in die Ukraine", sagte die tschechiche Verteidigungsministerin Jana Cernochova. Die Gripen-Jets lösen in Siauliai ein dänisches Kontingent ab und werden bis Ende Juli bleiben. Die Staffelübergabe findet am Freitag statt.
Ukrainischer Minister warnt Verhandler: Nichts essen und trinken
13.52 Uhr: Nach Berichten über angebliche Vergiftungen bei den Friedensgesprächen zwischen Russland und der Ukraine warnt Außenminister Kuleba nun seine Delegation. Diese sollen am besten nichts anfassen. Mehr dazu lesen Sie hier.
Ukraines Außenminister Dmytro Kuleba: "Ich empfehle jedem, der mit der Russischen Föderation verhandelt, nicht irgendwas zu essen oder zu trinken und am besten auch keine Oberfläch e anzufassen." (Quelle: Alona Nikolayevych/imago images)
Russland weist zehn baltische Diplomaten aus
13.40 Uhr: Russland weist insgesamt zehn Diplomaten der drei EU- und Nato-Mitgliedsländer Estland, Lettland und Litauen aus. Dies sei die Reaktion darauf, dass die drei baltischen Staaten ihrerseits zehn russische Diplomaten zu unerwünschten Personen erklärt und des Landes verwiesen hätten, teilte das Außenministerium in Moskau am Dienstag mit.
Die baltischen Länder hatten die Ausweisungen der russischen Diplomaten mit Aktivitäten begründet, die "nicht mit ihrem diplomatischen Status vereinbar" seien. Die Entscheidung sei zudem Ausdruck der Solidarität mit der von Russland angegriffenen Ukraine.
Das russische Außenministerium bestellte nun die Botschafter Estlands, Lettlands und Litauens ein und erklärte seinen "entschiedenen Protest angesichts der provokativen und durch nichts begründeten Handlungen".
Treffen in Istanbul soll zu Ende sein
13.33 Uhr: Das Treffen zwischen ukrainischen und russischen Unterhändlern in Istanbul am Dienstag ist nach ukrainischen Angaben beendet. Dies teilt die ukrainische Botschaft in der Türkei mit. Die Gespräche dauerten den Angaben zufolge rund vier Stunden mit gelegentlichen Unterbrechungen. Es war zunächst unklar, ob sie am Mittwoch für einen zweiten Tag fortgesetzt werden.
Putin macht Selenskyj ein tückisches Angebot
13.29 Uhr: In der Ukraine wird laut darüber nachgedacht, ob das Land künftig neutral werden sollte. Für Russland ist das eine Hauptforderung, um den Krieg zu beenden. Kann darin die Lösung liegen? Den Überblick lesen Sie hier.
Wolodymyr Selenskyj: Der ukrainische Präsident prüft, ob die Ukraine künftig ein neutraler Staat werden könnte. (Quelle: imago images)
Selenskyj fordert erneut strengere Sanktionen
13.21 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verlangt in einer Rede vor dem Parlament in Kopenhagen eine Verschärfung der europäischen Sanktionen gegen Russland. Dazu sollten ein Handelsembargo, ein Ende von Ölimporten aus Russland sowie die Schließung von Häfen für russische Schiffe gehören, sagt Selenskyj per Videoübertragung vor den dänischen Abgeordneten. Er bekräftigt, dass noch immer rund 100.000 Menschen in der vom russischen Militär belagerten und bombardierten Hafenstadt Mariupol eingeschlossen seien. Selenskyj hat in den vergangenen Wochen per Live-Videoübertragung vor mehreren Parlamenten gesprochen, so auch vor knapp zwei Wochen vor dem Bundestag.
Macron wird heute mit Putin telefonieren
12.42 Uhr: Der französische Präsident Emmanuel Macron will noch heute mit Russlands Staatschef Wladimir Putin telefonieren. Das teilt das Präsidialamt in Paris mit. Mehr dazu lesen Sie hier.
Russland will bis Ende März Zahlungsmodalitäten für Gas und Öl festlegen
12.39 Uhr: Russland kündigt an, bis Donnerstag würden die Bedingungen für die Zahlung von Gas- und Öllieferungen festgelegt. "Unternehmen sollten die veränderten Rahmenbedingungen und die total neue Lage in Rechnung haben, die durch den Wirtschaftskrieg gegen Russland entstanden ist", sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow mit Blick auf westliche Sanktionen. Er bekräftigt, die ausländischen Käufer der fossilen Brennstoffe müssten in Rubel zahlen. Er betont, Russland werde sein Gas nicht umsonst exportieren.
Selenskyj: Sieben Tote und 22 Verletzte durch Angriff in Mykolaiw
12.36 Uhr: In der südukrainischen Hafenstadt Mykolaiw sind nach Behördenangaben bei einem russischen Raketenangriff auf ein Verwaltungsgebäude mehrere Menschen getötet worden. Der ukranische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach von sieben Todesopfern.
Die Trümmer würden derzeit noch durchkämmt auf der Suche nach weiteren Opfern, sagte Selenskyj am Dienstag in einer Videobotschaft vor dem dänischen Parlament.
Zuvor war von den Behörden von mindestens drei Getöteten die Rede. 22 Menschen seien verletzt worden, teilt der Rettungsdienst mit. 18 von ihnen seien aus dem Trümmern gerettet worden. Eine russische Rakete sei in das Gebäude der Regionalverwaltung eingeschlagen, erklärt Gouverneur Vitali Kim.
Die Hälfte des Gebäudes sei zerstört, auch sein Büro sei betroffen. "Die meisten Menschen sind wie durch ein Wunder davongekommen", sagt Kim. Der Angriff zeige aber auch, dass Russland den Versuch aufgegeben habe, die Stadt einzunehmen. Die russischen Streitkräfte haben die Hafenstädte wie Cherson, Mykolaiw und Mariupol angegriffen, um die Ukraine vom Schwarzen Meer abzuschneiden und einen Landkorridor von Russland zur 2014 annektierten Halbinsel Krim zu schaffen.
Zerstörung in Mykolaiw nach einem Raketenangriff vergangene Woche: Die Hafenstadt wurde wieder Ziel russischer Raketen. (Quelle: Vincenzo Circosta/ZUMA Press Wire/dpa)
Ergebnisse der Verhandlungen spätestens am Mittwoch
12.14 Uhr: Die russische Regierung rechnet damit, dass sich noch im Laufe des Dienstags oder am Mittwoch herausstellen wird, ob die russisch-ukrainischen Friedensgespräche in der Türkei erfolgreich sein werden. Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow erklärt weiter, der Milliardär Roman Abramowitsch sei an den Verhandlungen beteiligt, er gehöre aber nicht zur russischen Delegation. Medienberichte, wonach Abramowitsch vergiftet worden sei, weist er als Lüge im Informationskrieg zurück.
Russische Regierung zitiert Umfrage: Absolute Unterstützung für Putin
12.09 Uhr: Der Rückhalt für Präsident Wladimir Putin in Russland sei nach einer Umfrage in einer "ziemlich beispiellosen" Weise angestiegen, teilt die Regierung in Moskau mit. Putin genieße die absolute Unterstützung in russischen Bevölkerung. Ob die Daten tatsächlich stimmen, lässt sich derzeit nicht überprüfen.
Rotes Kreuz fordert Abkommen zur Evakuierung aus Mariupol
11.30 Uhr: Das Internationales Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) fordert von Russland und der Ukraine ein klares Abkommen zur Evakuierung der schwer umkämpften Hafenstadt Mariupol. Das Rote Kreuz habe detaillierte Vorschläge für eine Evakuierung und eine sichere Fluchtpassage für die Zivilisten in der Stadt im Südosten der Ukraine gemacht, sagt IKRK-Generaldirektor Robert Mardini in Genf der Nachrichtenagentur Reuters. Dies sei aber bislang ohne Erfolg geblieben. Man habe allerdings keine Hinweise aus erster Hand zu dem ukrainischen Vorwurf, dass es zu Zwangsevakuierungen nach Russland komme. Mardini fordert Russland und die Ukraine zudem auf, dem Roten Kreuz gemäß internationalem Recht Zugang zu Kriegsgefangenen zu gewähren. Zudem müssten beide Seiten die Kriegstoten mit Würde behandeln und den Familien eine Bestattung ermöglichen.
Offenbar 72 Menschen aus Gesundheitseinrichtungen getötet
11.17 Uhr: Bei Angriffen auf Einrichtungen des Gesundheitswesens in der Ukraine sind der Weltgesundheitsorganisation zufolge bislang 72 Menschen getötet worden. 40 weitere Menschen seien dabei verletzt worden, sagt ein WHO-Vertreter in der Ukraine.
Wieder russische Flüssiggas-Exporte am Asowschen Meer
11.15 Uhr: Russland nimmt den Export von Flüssiggas über das Asowsche Meer wieder auf. In der Hafenstadt Temrjuk soll am Dienstag der unter der Flagge der Komoren fahrende Gas-Tanker "Premier" beladen werden, wie aus Daten des Hafenbetreibers hervorgeht. Das Schiff hat demnach den bulgarischen Hafen Burgas zum Ziel. Es wäre das erste Mal seit dem russischen Einmarsch in der Ukraine vor gut einem Monat, dass aus einem Hafen am Asowschen Meer wieder Flüssiggas exportiert wird. Die russischen Behörden hatten Schiffsbewegungen in der Region untersagt. Temrjuk liegt östlich der Halbinsel Krim am dem der ukrainischen Stadt Mariupol gegenüberliegenden Ufer des Asowschen Meers. Über Temrjuk wurde in der Vergangenheit vor allem Flüssiggas verschifft, das in Kasachstan unter der Federführung des US-Konzerns Chevron gefördert wird.
Abramowitsch wohl bei Verhandlung dabei
10.19 Uhr: Der russische Milliardär Roman Abramowitsch nimmt Insidern zufolge an den Verhandlungen zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul teil. Er sei dabei, teilten drei mit der Sache vertraute Personen mit. Das russische Präsidialamt hatte zuvor erklärt, Abramowitsch habe anfangs eine Rolle bei den Gesprächen gespielt, aber der Prozess liege nun in den Händen der Verhandlungsdelegationen. Der Geschäftsmann gehört zu den russischen Oligarchen, die vom Westen wegen ihrer Nähe zum russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Sanktionen belegt wurden. Am Montag hatte das "Wall Street Journal" berichtet, Abramowitsch und ukrainische Unterhändler hätten nach Vermittlungsgesprächen in Kiew Anfang des Monats an mutmaßlichen Vergiftungssymptomen gelitten. Vertreter der US-Regierung und der Ukraine äußern aber Zweifel daran. Die Ukraine hatte Abramowitsch zu Beginn der russischen Invasion um Vermittlungshilfe gebeten.
Ukrainische Armee: Russische Truppen in einer Stadt zurück gedrängt
10.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge russische Truppen bei der südukrainischen Großstadt Krywyj Rih zurückgedrängt. "Die Besatzer befinden sich nicht näher als 40 Kilometer von der Stadt entfernt", sagte der Chef der Militärverwaltung der Stadt, Olexander Wilkul, in einer am Dienstag bei Facebook veröffentlichten Videobotschaft. Teils hätten sich russische Einheiten über die Grenze des Gebiets Dnipropetrowsk ins benachbarte Cherson zurückgezogen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
Krywyj Rih ist die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Vor dem Krieg lebten dort etwa 600.000 Menschen. Zwischenzeitlich seien die Russen bis etwa zehn Kilometer an die Industriestadt heran gekommen, hieß es von ukrainischer Seite. Zuvor hatte die ukrainische Armee über mehrere Teilerfolge bei der Hauptstadt Kiew und im Gebiet Charkiw informiert.
Ukrainer wollen Hunderte russischer Agenten enttarnt haben
10.06 Uhr: Der russische Geheimdienst FSB ist berüchtigt für Anschläge, Umsturzversuche und Desinformation. Jetzt hat die Ukraine einen großen Datensatz mutmaßlicher Mitarbeiter veröffentlicht. Mehr dazu lesen Sie hier.
Im Video: Mann aus Mariupol winkt Tochter und bricht in Tränen aus
10.04 Uhr: Die ukrainische Stadt Mariupol steht offenbar kurz vor dem Fall. Inmitten der Trümmer von Wohngebäuden meldet sich ein Mann zu Wort – und wendet sich in einer bewegenden Szene an seine Tochter. Sehen Sie das Video hier.
(Quelle: Reuters)
Kiew kündigt drei Fluchtkorridore an
9.50 Uhr: Die ukrainische Regierung hat eigenen Angaben zufolge für Dienstag mit den russischen Truppen drei Fluchtkorridore für die Evakuierung von Zivilisten ausgehandelt. Aus der belagerten Hafenstadt Mariupol im Gebiet Donezk soll es möglich sein, mit privaten Autos über Berdjansk nach Saporischschja zu fahren, sagte Vizeregierungschefin Iryna Wereschtschuk am Dienstag. Zudem seien 34 Busse von Saporischschja nach Berdjansk am Asowschen Meer unterwegs. Diese sollen Menschen aus Mariupol mitnehmen, die eigenständig in das knapp 70 Kilometer entfernte Berdjansk gelangt sind. Angaben örtlicher Behörden zufolge harren in Mariupol von den einst 440.000 Einwohnern immer noch mehr als 100.000 aus.
Zwei weitere Korridore seien im Gebiet Saporischschja für die Atomkraftwerksstadt Enerhodar und die Großstadt Melitopol vereinbart worden. Busse des Zivilschutzes seien unterwegs.
Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine gestartet
9.41 Uhr: Die neue Verhandlungsrunde zwischen der Ukraine und Russland in Istanbul hat laut dem ukrainischen Fernsehen begonnen. Die Gespräche, die zuletzt per Videokonferenz fortgesetzt wurden, finden diesmal auf Vermittlung von Erdoğan im Rahmen direkter Gespräche in der türkischen Bosporus-Metropole statt. Die Türkei hatte auch schon Gespräche der Außenminister der Ukraine und Russlands ausgerichtet.
Ukraine: Russische Truppen greifen Treibstofflager an
7.40 Uhr: Der ukrainische Generalstab der Streitkräfte erklärt in seinem jüngsten Bericht, dass die russischen Streitkräfte weiterhin Raketenangriffe auf Wohngebiete im ganzen Land durchführen. Dabei konzentrieren sie sich auf Treibstofflager, um die Logistik zu erschweren und die Voraussetzungen für eine humanitäre Krise zu schaffen. Das berichtet BBC. In den letzten Tagen wurden Berichten zufolge Treibstoffdepots in mehreren Städten wie der Hauptstadt Kiew sowie in Lwiw, Riwne, Schytomyr und Lutsk getroffen.
Das ukrainische Militär behauptet außerdem, dass russische Einheiten die lokale Bevölkerung in der Hauptstadt Kiew, in Saphorischschja im Südosten, in Cherson im Süden und in Charkiw im Osten terrorisieren würden, indem sie plünderten, entführten und Zivilisten als Geiseln nähmen. Die Angaben lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen.
Zerstörung in Charkiw: Die Ziele der russischen Truppen sind nicht nur Wohnhäuser, sondern offenbar auch Treibstofflager. (Quelle: Thomas Peter/Reuters)
IAEA: Ukraine meldet keine Schäden an Nuklearmaterial in Charkiw
4.30 Uhr: Bei kürzlichem Beschuss hat eine nukleare Forschungseinrichtung in der ostukrainischen Stadt Charkiw Schaden erlitten, ihre geringe Menge an Nuklearmaterial aber ist intakt geblieben. Das teilte der Direktor der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, am Montagabend unter Berufung auf Informationen der ukrainischen Atomaufsichtsbehörde mit.
Laut Kiew seien das Gebäude, die Wärmedämmung und die Versuchshalle beschädigt worden, hieß es von der IAEA weiter. Die Neutronenquelle, die Kernmaterial enthalte, das zur Erzeugung von Neutronen für die Forschung und Isotopenproduktion verwendet werde, hingegen nicht. Der Beschuss war demnach bereits am Samstag erfolgt. Davor war das Gebäude bereits vor rund drei Wochen bei einer Bombardierung beschädigt und von der Energieversorgung abgeschnitten worden. Hier lesen Sie den Überblick über alle Ereignisse der Nacht.
Indonesien will günstig russisches Öl kaufen
3.15 Uhr: Indonesiens staatlicher Energiekonzern Pertamina erwägt den Kauf von russischem Rohöl. Inmitten der momentanen geopolitischen Spannungen sehe ihr Unternehmen eine Gelegenheit, "zu einem guten Preis bei Russland zu kaufen", erklärte Firmenchefin Nicke Widyawati bei einer Parlamentsanhörung. "Politisch gibt es dabei kein Problem, solange die Firma, mit der wir handeln, nicht sanktioniert ist", sagte sie. Die Zahlung könne über Indien abgewickelt werden. Indonesien hat derzeit den Vorsitz der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) inne.
USA entsenden Kampfjets zur Radarabwehr nach Deutschland
2 Uhr: Die USA haben die Entsendung von sechs für die Störung von Radarsignalen ausgerüsteten Kampfflugzeugen nach Deutschland angekündigt. Dabei betonte Pentagon-Sprecher John Kirby am Montag, dass die Flugzeuge vom Typ EA-18G Growler "nicht gegen die russischen Streitkräfte in der Ukraine eingesetzt" werden sollen, sondern nur die "Abschreckungs- und Verteidigungsfähigkeiten der Nato" stärken. Mehr dazu lesen Sie hier.
1.30 Uhr: Amnesty dokumentiert Kriegsverbrechen in der Ukraine
Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat Kriegsverbrechen in der Ukraine angeprangert. "Was in der Ukraine geschieht, ist eine Wiederholung dessen, was wir in Syrien gesehen haben", sagte Generalsekretärin Agnès Callamard der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag bei der Vorstellung des Jahresberichts der Organisation. Russland greife "gezielt" zivile Einrichtungen an und verwandle Fluchtrouten in "Todesfallen".
Die Direktorin für Osteuropa, Marie Struthers, erklärte, die Amnesty-Forscher hätten bei einem Ortsbesuch in der Ukraine "den Einsatz derselben Taktiken wie in Syrien und Tschetschenien" dokumentiert. Demnach setzt Russland auch Waffen ein, die nach internationalem Recht verboten sind.
Er hält Putin die Treue: Tschetscheniens Präsident Ramzan Kadyrow (r.). (Quelle: Rob Welham/imago images)
Berichte: Kadyrow nach Mariupol gereist
1 Uhr: Tschetscheniens Machthaber Ramsan Kadyrow ist russischen Medienberichten zufolge in die belagerte südukrainische Hafenstadt Mariupol gereist, um die Moral der Kämpfer zu erhöhen.
"Tschetschenenführer Ramsan Kadyrow ist in Mariupol, um den Kampfgeist unserer Kämpfer zu steigern", sagte der tschetschenische Minister Achmed Dudajew am Montag der staatlichen russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Diese veröffentlichte ein Foto von Kadyrow mit rund 20 tschetschenischen Kämpfern. Hier lesen Sie mehr.
Kremlsprecher: Atomwaffen nur bei Existenzbedrohung
00.45 Uhr: Russland würde nach den Worten von Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow nur im Fall einer Existenzbedrohung Atomwaffen einsetzen, nicht wegen des Kriegs in der Ukraine.
"Jeglicher Ausgang der Operation (in der Ukraine) ist selbstverständlich kein Grund, eine Nuklearwaffe einzusetzen", sagte Peskow dem Sender PBS.
Selenskyj: Situation weiter angespannt
00.40 Uhr: Ungeachtet mancher militärischer Erfolge schätzt der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die Situation in seinem Land weiter als angespannt ein. Das sagte er in seiner allabendlichen Videoansprache, die in der Nacht zu Dienstag auf Telegram veröffentlicht wurde. Die ukrainischen Verteidiger hätten russische Einheiten aus der Stadt Irpin bei Kiew zurückschlagen können. Die Kämpfe dauerten jedoch sowohl dort als auch in anderen Landesteilen weiter an.
Großbritannien: Söldnergruppe Wagner in der Ukraine im Einsatz
23 Uhr: Im Osten der Ukraine werden nach britischen Regierungsangaben russische Söldner der Gruppe Wagner eingesetzt. Das britische Verteidigungsministerium teilte am Montagabend im Onlinedienst Twitter mit, Schätzungen zufolge könnten mehr als 1.000 Söldner für Kampfeinsätze in die Ukraine entsandt werden, darunter auch Anführer der Organisation. Mehr dazu lesen Sie hier.
Logo der russischen paramilitärischen Organisation Wagner Gruppe: Laut britischen Informationen sollen Söldner in die Ukraine geschickt worden sein. (Quelle: imago images)
Kiew: Streitkräfte arbeiten an Abwehr russischer Angriffe
22.30 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte versuchen eigenen Angaben zufolge an mehreren Orten, Angriffe russischer Einheiten abzuwehren. Man sei dabei, den russischen Vormarsch auf die Großstadt Slowjansk im Gebiet Donezk im Südosten des Landes sowie auf die rund eine Autostunde entfernte Kleinstadt Barwinkowe im Gebiet Charkiw zu stoppen, heißt es im Lagebericht des ukrainischen Generalstabs, der in der Nacht zu Dienstag auf Facebook veröffentlicht wurde.
Im Gebiet Luhansk im Osten des Landes versuche man die Eindämmung russischer Angriffe rund um die Städte Rubischne mit 60.000, Lyssytschansk mit 100.000 und Popasna mit 20.000 Einwohnern. Aus der Umgebung aller drei Städte meldete die Ukraine regelmäßige Gefechte. Damit wolle man verhindern, dass russische Truppen an ukrainischen Streitkräften vorbeiziehen.
Gleichzeitig halte die ukrainische Seite die Rundum-Verteidigung der umkämpften und belagerten Hafenstadt Mariupol aufrecht. Auch in der Region Tschernihiw im Norden des Landes sei man dabei, den russischen Vormarsch einzudämmen. Rund um Kiew kämpften die für die Verteidigung der Hauptstadt zuständigen Kräfte weiter und kontrollierten die Situation in den Orten Motyschyn, Lisne, Kapitaniwka und Dmytrivka im Westen Kiews.
Die russischen Einheiten seien geschwächt und orientierungslos. Ein großer Teil der Truppen sei von der Logistik und den Hauptstreitkräften abgeschnitten, hieß es weiter. Deswegen versuche Moskau, die sinkende Kampfkraft durch Artilleriefeuer und Raketenangriffe zu kompensieren. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.
Bericht: Halbe Million Ukrainer seit Kriegsbeginn zurückgekehrt
22.29 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffskrieges sind nach Angaben der ukrainischen Grenzpolizei rund 510.000 Menschen aus dem Ausland zurückgekehrt. Allein in der vergangenen Woche seien es 110.000 Menschen gewesen, sagte der Sprecher der ukrainischen Grenzpolizei, Andrij Demtschenko, der Tageszeitung "Welt" am Montag. Acht von zehn Einreisenden seien Männer. Die meisten kämen aus Polen.
Rund 352.000 Ukrainer sind laut polnischem Grenzschutz seit Kriegsbeginn in ihr Heimatland ausgereist, wie die Behörde am Montag mitteilte.
Vor Beginn des Krieges am 24. Februar lebten rund 44 Millionen Menschen in der Ukraine. Etwa 3,9 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes UNHCR ins Ausland geflüchtet, davon 2,3 Millionen in das Nachbarland Polen.
Warnung vor weiteren Seeminen
21.32 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat erneut vor der Gefahr von frei im Schwarzen Meer schwimmenden ukrainischen Seeminen gewarnt. Die Minen hätten sich von ihren Verankerungen gelöst und würden vor den Küsten der Anrainerstaaten treiben, sagte Generalmajor Michail Misinzew. Im Bosporus und im Schwarzen Meer nahe der Grenze zu Bulgarien habe die türkische Seite zwei solcher Minen entschärft. Die Gefahr bestehe aber weiterhin.
Russische Raketen treffen nächstes Treibstofflager
21.11 Uhr: Russland hat in der Nordwestukraine nach Anhaben dortiger Behörden ein weiteres Treibstofflager mit Raketen angegriffen. Der Angriff sei im Gebiet Riwne erfolgt, teilte der Gouverneur der Region, Witalij Kowal, mit. Der Zivilschutz sei bereits vor Ort. Aufgrund des weiter geltenden Luftalarms sollen die Bürger jedoch in den Schutzkellern bleiben.
Damit sind nach Dubno, Luzk, Lwiw, Mykolajiw und mehreren Lagern bei der Hauptstadt Kiew rund ein Dutzend Kraftstofflager zumindest schwer beschädigt worden. Beobachter befürchten, dass es dem wichtigen Agrarexporteur Ukraine zu Beginn der Aussaat an Sprit mangeln könnte.
Ukraine: Russland setzt Streubomben ein
20.47 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben der ukrainischen Behörden Streubomben in der Ukraine verwendet. "Wir haben Beweise für den Einsatz in der Region Odessa und im Gebiet Cherson", sagte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Montag. Streubomben verteilen Dutzende von winzigen Sprengladungen über ein Gebiet und stellen häufig für Zivilisten eine langfristige Gefahr dar.
Einige der Sprengladungen explodieren nicht sofort und werden so de facto zu Landminen, die oft selbst lange nach Beendigung eines Konflikts noch scharf sind und schwere Schäden verursachen können. Ein UN-Vertrag von 1997 verbietet den Einsatz von Landminen. Wie auch die USA hat Russland diesen Vertrag allerdings nicht unterzeichnet.
Neue Verhandlungen in Istanbul
20 Uhr: Rund viereinhalb Wochen nach der russischen Invasion in die Ukraine starten Moskau und Kiew am Dienstag in Istanbul eine neue Verhandlungsrunde. Die Delegationen aus Russland und der Ukraine kommen am Dienstagmorgen um etwa 9:30 MESZ im Dolmabahce-Büro des Präsidenten in Istanbul zusammen, wie das türkische Präsidialbüro am Montagabend mitteilte. Vor Beginn der Gespräche wolle sich die türkische Seite jeweils mit den Delegationen treffen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan nach einer Kabinettssitzung in Ankara. Er betonte abermals, er hoffe auf einen baldigen Waffenstillstand.
Erdoğan sagte, er halte telefonischen Kontakt zum ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und zu Kremlchef Wladimir Putin, es gehe in eine "positive Richtung". Die Unterhändler aus der Ukraine und aus Russland waren bereits dreimal im Grenzgebiet von Belarus zusammengetroffen. Danach wurden die Gespräche in Videoschalten abgehalten.
Die Verhandlungen zwischen der ukrainischen und der russischen Delegationen gestalten sich mehr als vier Wochen nach Beginn des russischen Angriffskriegs als äußerst schwierig. Kiew will etwa einen Abzug der russischen Truppen und Sicherheitsgarantien. Moskau fordert einen Nato-Verzicht der Ukraine sowie eine Anerkennung der abtrünnigen ostukrainischen Separatistengebiete als eigene Staaten und der 2014 annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim als Teil Russlands.
Selenskyj informiert Scholz
19.05 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat nach eigenen Angaben Bundeskanzler Olaf Scholz über den Verlauf der Verhandlungen mit Russland informiert. An diesem Dienstag sollen die Gespräche über ein mögliches Ende des russischen Angriffskriegs auf Ebene der Delegationsleiter in der türkischen Stadt Istanbul fortgesetzt werden.
Er habe Scholz zudem über den Fortschritt bei der Abwehr der Aggression und Verbrechen Russlands unterrichtet, teilte Selenskyj mit. Zugleich habe er Scholz für die von Deutschland geleistete Hilfe gedankt. Selenskyj verlangte, den Druck auf Russland fortzusetzen und die Sanktionen gegen das Land zu verschärfen.
Russland gibt Angriffe auf 41 Militärziele bekannt
18.40 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium gibt einem Medienbericht zufolge Angriffe auf 41 Militärziele in der Ukraine in den vergangenen 24 Stunden bekannt. Unter anderem seien große Munitionsdepots in der Region Schytomyr zerstört worden, zitiert die Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Die Angaben können nicht von unabhängiger Seite überprüft werden.
USA verlegen Flugzeuge für elektronischen Kampf nach Deutschland
18.12 Uhr: Die US-Streitkräfte verlegen angesichts des russischen Angriffskriegs in der Ukraine sechs Flugzeuge zur elektronischen Kampfführung nach Deutschland. Die sechs Boeing-Kampfflugzeuge der US-Marine vom Typ "EA-18 Growler" würden mit rund 240 Soldaten aus den Vereinigten Staaten kommend auf den Stützpunkt Spangdahlem in Rheinland-Pfalz verlegt, erklärte der Sprecher des Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Montag.
Die Kampflugzeuge sind Kirby zufolge zum Beispiel von Nutzen, um die Luftabwehr eines feindlichen Staats auszuschalten. Er betonte, die Maschinen sollten nicht gegen russische Truppen in der Ukraine eingesetzt werden, sondern der Stärkung der Nato-Ostflanke und der Abschreckung Russlands dienen. Die Verlegung sei mit der deutschen Bundesregierung abgestimmt.
Berichte: Ukraine erobert Ortschaft nahe Charkiw zurück
18.10 Uhr: Ukrainische Streitkräfte haben eine Ortschaft nahe der ostukrainischen Großstadt Charkiw zurückerobert. Ein AFP-Journalist berichtete am Montag von toten russischen Soldaten und zerstörten Militärfahrzeugen in Mala Rohan, das bis vor einigen Tagen noch unter russischer Kontrolle gestanden hatte. Nach Angaben des Bürgermeisters von Charkiw hatten die russischen Truppen von dem Dorf aus die Stadt mit Artillerie beschossen. "Unsere Truppen befreien Mala Rohan, und das ist von großer Bedeutung, weil sie von dort aus ständig Wohngebiete der Stadt beschießen", sagte Ihor Terechow. Die Ortschaft liegt etwa vier Kilometer östlich von Charkiw.
Nach Angaben des ukrainischen Militärs hatte der Angriff auf die russischen Stellungen in Mala Rohan Mitte vergangener Woche begonnen. Es habe einige Tage gedauert, die Ortschaft zu sichern, da sich russische Soldaten in Kellern und umliegenden Wäldern versteckten, berichtete ein ukrainischer Soldat. Er schätzte, dass mindestens 25 russische Soldaten getötet wurden.
Russland: Regierung in Kiew soll nicht ausgetauscht werden
17.13 Uhr: Russlands Sicherheitsratschef Nikolai Patruschew hat Berichte über eine angeblich geplante Auswechslung der ukrainischen Führung als Falschnachricht zurückgewiesen. "Das Ziel unserer Spezialoperation in der Ukraine ist nicht, wie sie es im Westen darzustellen versuchen, ein Wechsel des Kiewer Regimes, sondern ein Schutz der Menschen vor einem Genozid, die Entmilitarisierung und die Entnazifizierung der Ukraine", sagte Patruschew am Montag der Agentur Interfax zufolge.
Russlands Präsident Wladimir Putin hatte am 24. Februar den Einmarsch ins Nachbarland befohlen und ihn auch mit einer angeblichen Befreiung der Ukraine von "Nazis" begründet. Vermutet wird immer wieder, dass Moskau auch die ukrainische Regierung um den jüdischstämmigen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stürzen wollte. Der Kreml bekräftigte allerdings mehrfach, dass Moskau Selenskyj als legitimen Staatschef anerkenne. Sicherheitsratschef Patruschew erklärte weiterhin, dass Russland auf die weitreichenden westlichen Sanktionen noch nicht in vollem Umfang reagiert habe.
Klitschko: Mehr als 100 Menschen durch russische Truppen in Kiew getötet
17.10 Uhr: In Kiew sind Bürgermeister Vitali Klitschko zufolge seit dem Beginn der russischen Invasion mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Darunter seien vier Kinder, sagt er in einer Ansprache an den Rat der italienischen Partnerstadt Florenz. In der Hauptstadt seien inzwischen 82 mehrstöckige Gebäude zerstört worden.
Ukrainischer Botschafter kritisiert fehlende Freigabe für Abwehrsysteme
17.05 Uhr: Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat die fehlende Freigabe für sofort lieferbare Panzer- und Luftabwehrsysteme durch die Bundesregierung kritisiert. Eine entsprechende Liste der deutschen Rüstungsindustrie liege dem Verteidigungsministerium seit einem Monat vor, sagte Melnyk dem TV-Kanal "Welt" am Montag. "Und wir versuchen zu verstehen, wieso das so lange dauert."
Dem Sender zufolge umfasst die Liste 60 Seiten mit Produkten, die von deutschen Rüstungsfirmen geliefert werden könnten. Der Konzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hatte demnach schon am 26. Februar mitgeteilt, 50 Gepard-Panzer für die Ukraine auf Lager zu haben. Der größte deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall erklärte demnach, verschiedene Waffen liefern zu können, darunter Luftabwehrsysteme.
Melnyk rief die Bundesregierung angesichts der Lage in seinem Land auf, "so schnell wie möglich vorzugehen. Jeder Tag zählt." Warum die Waffen nicht geliefert würden, sei unklar: "Es gibt keine Antwort. Und zwar weder uns gegenüber noch der Rüstungsindustrie. Es heißt: Es wird geprüft."
Ukraine: 5.000 Menschen in Mariupol getötet
16.40 Uhr: Seit dem Beginn der Belagerung der südukrainischen Stadt Mariupol sind einem Sprecher des Bürgermeisters zufolge 5.000 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Zahl berechnet wurde, wird nicht mitgeteilt.
Bürgermeister erklärt: Ukraine hat Irpin zurückerobert
16.17 Uhr: Die seit Wochen umkämpfte Stadt Irpin in der Nähe von Kiew wird offenbar wieder von der Ukraine kontrolliert. Das verkündete Bürgermeister Alexander Markushin in einem Video auf Telegram, wie verschiedene internationale Medien berichten. Er sagte demnach: "Irpin wurde letzte Nacht befreit." Es seien allerdings noch verwundete russische Soldaten in der Stadt. Sie könnten sich ergeben – oder würden zerstört. Einwohner sollten noch nicht zurückkehren. Als Nächstes würden die Städte Bucha, Vorzel und Hostomel nach dem Vorbild Irpins befreit.
Bürgermeister zieht verheerende Bilanz für Charkiw
15.33 Uhr: In der ostukrainischen Millionenstadt Charkiw sind seit Beginn der russischen Angriffe nach ukrainischen Angaben fast 1.180 mehrgeschossige Wohnhäuser zerstört worden. Außerdem seien mehr als 50 Kindergärten, fast 70 Schulen und 15 Krankenhäuser vernichtet worden, sagte der Charkiwer Bürgermeister Ihor Terechow am Montag nach Angaben der Agentur Unian. Binnen 24 Stunden hätten die russischen Truppen Charkiw fast 60 Mal mit Artillerie und Mörsern beschossen. Die Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Rund 30 Prozent der Bevölkerung hätten die Stadt verlassen, sagte Terechow. Einige Menschen seien aber auch wieder zurückgekehrt. Charkiw hatte vor Kriegsbeginn rund 1,5 Millionen Einwohner und ist nach Kiew die zweitgrößte Stadt der Ukraine. Seit der russischen Invasion vor viereinhalb Wochen wird die Stadt aus der Luft und mit Artillerie angegriffen.
Charkiw: Bewohner der belagerten Stadt retten Habseligkeiten aus einem Haus. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)
Moskau plant Einreisebeschränkungen für Bürger "unfreundlicher" Staaten
15.30 Uhr: Russland will Einreisebeschränkungen für Staatsangehörige "unfreundlicher" Staaten verhängen. Dabei handele es sich um "Vergeltungsmaßnahmen in Antwort auf unfreundliche Aktionen einer Reihe anderer Staaten", erklärte am Montag Außenminister Sergej Lawrow. Ein entsprechendes Präsidentendekret sei in Arbeit.
Güterbahnverkehr zwischen Russland und Finnland gestoppt
15.22 Uhr: Der Güterbahnverkehr zwischen Russland und Finnland ist eingestellt. Das teilt die russische Bahn mit. Man reagiere damit auf die Ankündigung der finnischen Bahngesellschaft VR Group, wegen der Sanktionen keine Güterzüge aus Russland mehr einfahren zu lassen. Russland ist nun nach Angaben der Bahn im Gespräch mit China, um zusätzliche Güterzüge dorthin fahren zu lassen.
Ukraine: Kriegsschäden von mehr als einer halben Billion Dollar
15.06 Uhr: Die Ukraine beklagt wegen der russischen Invasion bislang Schäden von mehr als einer halben Billion Dollar. Der Krieg habe das Land bereits 564,9 Milliarden Dollar (515 Mrd Euro) an Schäden an der Infrastruktur, verlorenem Wirtschaftswachstum und anderen Faktoren gekostet, sagte Wirtschaftsministerin Julia Swyrydenko am Montag. Durch die Kämpfe seien 8000 Kilometer an Straßen beschädigt oder zerstört worden, hinzu kämen noch zehn Millionen Quadratmeter Wohnfläche.
Die ukrainische Wirtschaft könnte dem Internationalen Währungsfonds (IWF) zufolge in diesem Jahr um zehn Prozent schrumpfen. Im schlimmsten Fall könnte das Bruttoinlandsprodukt sogar um 25 bis 35 Prozent einbrechen.
"Nowaja Gaseta" setzt Berichterstattung aus
14.05 Uhr: Die kremlkritische Zeitung "Nowaja Gaseta" stellt ihr Erscheinen wegen des Drucks von russischen Behörden bis zur Beendigung des Krieges in der Ukraine vorübergehend ein. Die Ausgaben im Internet und auf Papier werden bis "zum Ende der 'Spezialoperation auf dem Gebiet der Ukraine'" nicht mehr erscheinen, teilte die Redaktion am Montag im Kurznachrichtendienst Twitter mit, der in Russland blockiert ist. Die von Friedensnobelpreisträger Dmitri Muratow geführte Zeitung ist eines der letzten verbliebenen unabhängigen Medien in Russland.
Zu Begründung nannte die "Nowaja Gaseta", dass die Redaktion inzwischen die zweite Verwarnung von der Medienaufsicht Roskomnadsor erhalten habe. Bei zwei solchen Verwarnschreiben der Behörden drohe in Russland der Entzug der Lizenz, hieß es. Demnach soll es das Blatt versäumt haben, bei einem Artikel den Zusatz "ausländischer Agent" zu erwähnen. Wer etwa als Nichtregierungsorganisation oder als Medium Geld aus dem Ausland erhält, muss sich auf Anweisung der Behörden als "ausländischer Agent" bezeichnen. Viele Betroffene kritisieren die Bezeichnung als stigmatisierend.
Website der "Nowaja Gaseta": Die Zeitung stellt ihre Berichterstattung ein. (Quelle: Screenshot der Website der "Nowaja Gaseta")
Diese Panzerfäuste liefert Deutschland jetzt in die Ukraine
14 Uhr: Die Ukraine hat in Deutschland 5.100 Panzerfäuste vom Typ Matador gekauft, ein Teil der Ware ist schon angekommen. Was kann die Waffe, die im nordrhein-westfälischen Burbach hergestellt wird? Lesen Sie den Text dazu hier.
Bundeswehrsoldat mit einer RGW90 HH "Matador": Entwickelt wurde die Waffe 1999 von der Firma Dynamit Nobel Defence im nordrhein-westfälischen Burbach. (Quelle: Michael Gottschalk/imago images)
Russland stuft Deutsche Welle als "ausländischen Agenten" ein
13.12 Uhr: Das russische Justizministerium stuft die Deutsche Welle als "ausländischen Agenten" ein. Es setzt den deutschen Auslandssender auf eine entsprechende Liste von Medienorganisationen, die in Russland so bezeichnet werden und all ihre Veröffentlichungen mit einer gesetzlich vorgeschriebenen Kennzeichnung versehen müssen. Die Website der Deutschen Welle war bereits Anfang März von der staatlichen Medienaufsicht Roskomnadsor wegen des Vorwurfs der Verbreitung von Falschnachrichten über die russische Invasion der Ukraine blockiert worden.
Kreml: Russland ersetzt Ölexport nach Europa durch Asien
13.03 Uhr: Russland will sinkende Erdöllieferungen in europäische Länder durch Exporte nach Asien ersetzen. Es gebe auch einen Markt "in Südostasien, im Osten", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag in Moskau nach Angaben der Agentur Interfax. Der Weltmarkt sei vielseitiger als nur der europäische Markt. "Obwohl natürlich der europäische Markt Premium ist", räumte der Sprecher des russischen Präsidenten Wladimir Putin ein. Peskow reagierte damit auf die Ankündigung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), nach der es "ziemlich schnell gehen" werde, die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energieimporten zu beseitigen.
Lawrow betont gute Beziehung zwischen China und Russland
12.36 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht die Beziehungen zu China trotz der westlichen Bemühungen um eine Isolation seines Landes als deutlich gestärkt an. Die Beziehungen Russlands zu China seien so gut wie nie zuvor, sagt Lawrow. Die Führung in Peking hat sich wiederholt gegen die Sanktionen ausgesprochen und darauf beharrt, den normalen Wirtschafts- und Handelsaustausch mit Russland aufrechtzuerhalten. Sie hat sich zudem geweigert, das russische Vorgehen in der Ukraine zu verurteilen. Die Regierung befürchtet allerdings, dass chinesische Unternehmen mit den Sanktionen in Konflikt geraten könnten und hat wiederholt betont, dass der Russland-Ukraine-Konflikt diplomatisch gelöst werden müsse.
Russland: Bidens Äußerungen über Putin sind Grund zur Sorge
11.48 Uhr: Russland hat die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden, dass Präsident Wladimir Putin nicht im Amt bleiben könne, als Grund zur Sorge bezeichnet. Die Regierung in Moskau werde die Aussagen Bidens weiter genau verfolgen, sagt Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow. Biden hatte bei einer Rede in Warschau am Samstag mit der Bemerkung, dass Putin nicht an der Macht bleiben könne, für Verwunderung gesorgt. Biden betonte inzwischen, dass er keinen Machtwechsel in Russland gefordert habe und auch nicht anstrebe. Bundeskanzler Olaf Scholz betonte am Sonntag ebenfalls, weder Biden noch die Nato strebten einen "Regime Change" an.
Joe Biden: Inzwischen hat der US-Präsident dementiert, dass er Putins Sturz gefordert habe. (Quelle: Slawomir Kaminski/AGENCJA WYBORC/Reuters)
Eurojust: Internationales Ermittlerteam zu Verbrechen in Ukraine
11.40 Uhr: Polen, Litauen und die Ukraine haben gemeinsam mit der europäischen Justizbehörde Eurojust ein internationales Ermittlerteam zu mutmaßlichen internationalen Verbrechen in der Ukraine errichtet. Die Staaten vereinbarten, beim Austausch von Informationen und Beweisen zusammenzuarbeiten, wie Eurojust am Montag in Den Haag mitteilte. Ermittelt werde unter anderem zu möglichen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Andere EU-Mitgliedsstaaten können sich Eurojust zufolge dem Team anschließen. Eine Teilnahme von Drittstaaten solle ebenfalls ermöglicht werden.
Kasachstan deutet Abrücken von Russland an
11.31 Uhr: Der langjährige Verbündete Kasachstan deutet ein Abrücken von Russland an. "Wenn es einen neuen Eisernen Vorhang gibt, wollen wir nicht dahinter sein", sagt Vizeaußenminister Roman Vassilenko auch mit Blick auf westliche Sanktionen zu "Welt". Er ruft westliche Investoren auf, das Geschäft in das an fossilen Energiestoffen reiche Land in Zentralasien zu verlagern. Zwar wolle man nicht, dass Unternehmen kämen, "nur um die Sanktionen gegen Russland zu umgehen", wird der Minister weiter zitiert. "Aber alle Unternehmen mit gutem Ruf, die ihre Produktion hierher verlagern wollen, sind willkommen." Bei der Verurteilung des russischen Einmarschs in die Ukraine durch die UN-Generalversammlung Anfang März hatte sich Kasachstan enthalten.
Wladimir Putin: Der russische Präsident könnte mit Kasachstan einen langjährigen Verbündeten verlieren. (Quelle: Mikhail Klimentyev/Pool Sputnik Kreml/AP/dpa)
Gespräche zwischen Kiew und Moskau wohl doch noch heute
10.35 Uhr: Die neue Gesprächsrunde der Unterhändler der Ukraine und Russlands in Istanbul soll im späteren Tagesverlauf beginnen. Dies teilt ein türkischer Regierungsvertreter mit, ohne Einzelheiten zu nennen. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und der russische Staatschef Wladimir Putin hatten sich in einem Telefonat am Sonntag darauf verständigt, dass die neue Runde der Verhandlungen, die zuletzt per Videokonferenz geführt wurden, in Istanbul stattfinden soll. Die Regierung in Ankara hatte bereits ein Treffen der Außenminister Russlands und der Ukraine in Antalya ausgerichtet und sich wiederholt als Vermittler für eine Waffenruhe angeboten.
Fluchtkorridore heute nicht möglich
10.18 Uhr: Aufgrund der Bedrohung durch russische Truppen können an diesem Montag Angaben aus Kiew zufolge keine Fluchtkorridore eingerichtet werden, um Zivilisten aus besonders umkämpften Gebieten zu evakuieren. Es gebe Geheimdienstinformationen über mögliche "Provokationen" auf den Routen, sagte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Montag. Die Ukraine und Russland werfen sich seit Wochen gegenseitig vor, die Evakuierung von Zivilisten zu sabotieren.
Bürgermeister von Mariupol fordert komplette Evakuierung der Stadt
9.58 Uhr: Der Bürgermeister von Mariupol ruft zur vollständigen Evakuierung der ukrainischen Hafenstadt auf. Es drohe eine humanitäre Katastrophe, sagt Wadym Boitschenko. Unter anderem seien 160.000 Einwohner ohne Strom. Es seien zwar Busse für eine Evakuierung bereitgestellt. Russland habe aber keine freie Passage zugesagt.
Zerstörung in Mariupol: In der Hafenstadt ist die Situation besonders dramatisch. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
Die Angst vor Russlands Weltkriegsromantik
9.40 Uhr: Alljährlich gedenkt Russland in Berlin seiner Gefallenen des Zweiten Weltkriegs. Der Termin rückt näher, und es regt sich Unruhe in Berlin. Befürchtet wird eine Propaganda-Show auf internationaler Bühne. Den Text lesen Sie hier.
9. Mai 2021, Tag des Sieges, Berlin: Angesichts des russischen Kriegs gegen die Ukraine stellen sich Fragen zum diesjährigen Gedenken. (Quelle: snapshot-photography/F.Boillot/imago images)
London unterstützt Kiew mit Experten
9.38 Uhr: Angesichts möglicher russischer Kriegsverbrechen in der Ukraine soll ein britischer Experte die Justiz in Kiew beraten. Die britische Regierung hat dafür den ehemaligen Richter des Internationalen Strafgerichtshofs, Howard Morrison, ernannt. "Großbritannien setzt sich dafür ein, dass die Gräueltaten, die wir täglich in der Ukraine erleben, nicht vergessen werden und dass diejenigen, die illegale Befehle geben oder diesen folgen, aufgespürt und zur Verantwortung gezogen werden", sagte Generalstaatsanwältin Suella Braverman einer Mitteilung vom Montag zufolge.
Morrison arbeitete auch am Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien, unter anderem im Prozess gegen den bosnischen Serbenführer Radovan Karadžić.
Die ukrainische Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa zeigte sich erfreut über die Unterstützung. "Die Erfahrung sowie Kenntnis internationalen Kriegsrechts von Sir Howard sagen mehr aus als Worte und seine Hilfe wird bei einer Reihe von Themen sofort in Anspruch genommen", sagte Wenediktowa. Zuvor hatte Generalstaatsanwältin Braverman ihrer Kollegin Hilfe bei der Erfassung von Beweisen für Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Kriegsverbrechen russischer Truppen in der Ukraine zugesichert.
Ukraine: Russische Truppen wollen Verteieidgung vor Kiew durchbrechen
9.15 Uhr: Russische Truppen wollen ukrainischen Angaben zufolge Verteidigungsanlagen im Umkreis von Kiew durchbrechen und weiter in Richtung der Hauptstadt vorstoßen. Im Nordwesten und im Osten wehre die ukrainische Armee Versuche russischer Soldaten ab, die Kontrolle über wichtige Straßen und Siedlungen zu übernehmen, teilte der ukrainische Generalstab am Montagvormittag mit. Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte unterdessen Aufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen, die rund 40 Kilometer von Kiew entfernt den Ort Salissja verlassen haben und auf der Fernstraße E95 unterwegs sein sollen.
Die Angaben beider Seiten lassen sich nicht unabhängig überprüfen. Der ukrainische Generalstab berichtete am Morgen zudem von andauernden Kämpfen auch in anderen Landesteilen – darunter in den Regionen Mykolajiw und Saporischschja im Süden.
Rotes Kreuz kommt nicht nach Mariupol
8.24 Uhr: Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) hat erklärt, dass es immer noch nicht in der Lage ist, Hilfsgüter in das belagerte Mariupol zu bringen. Von Russland und der Ukraine hatte es eine Sicherheitsgarantie gefordert. "Die beiden Seiten müssen als Garanten auftreten und eine Vereinbarung treffen, die das sichere Durchkommen ermöglicht. Sie müssen die Route bekannt geben und den Menschen genügend Zeit lassen, um die Stadt zu verlassen", sagte IKRK-Sprecher Matt Morris der BBC. "Wir haben derzeit kein Team, das Zugang hat", sagte er.
Das humanitäre Völkerrecht verlange, dass die Menschen gehen dürfen, aber nicht dazu gezwungen werden dürfen. Viele Bewohner von Mariupol sind seit Wochen in Kellern untergebracht und haben weder Lebensmittel noch Wasser oder Medikamente.
Russland setzt Luftangriffe fort – die Nacht im Überblick
8.21 Uhr: Die Angriffe auf ukrainische Städte lassen nicht nach. Kiew meldet unterdessen militärische Erfolge. Ein Überblick zum Geschehen in der Nacht und ein Ausblick auf den Tag lesen Sie hier.
Ukraine, Charkiw: Ein ukrainischer Spezialpolizist geht neben einem zerstörten Gebäude spazieren, während er während der nächtlichen Ausgangssperre patrouilliert. (Quelle: Felipe Dana/AP/dpa)
Nächste Gesprächsrunde am Dienstag?
8.16 Uhr: Dier nächste Gesprächsrunde zwischen Kiew und Moskau soll nach Angaben einer Sprecherin der türkischen Regierung am Dienstag in Istanbul stattfinden. Am Sonntag hieß es, der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und sein russischer Amtskollege Wladimir Putin hätten "vereinbart, dass das nächste Treffen der russischen und ukrainischen Delegationen in Istanbul stattfinden wird". Zuvor hatte ein ukrainischer Unterhändler allerdings erklärt, dass das nächste Gespräch am Montag abgehalten werden soll.
Briten: Kaum Bewegung bei russischen Truppen
7.57 Uhr: Die Positionen der russischen Streitkräfte in der Ukraine haben sich nach Angaben des britischen Militärgeheimdienstes in den vergangenen 24 Stunden nicht wesentlich verändert. Allerdings hätten sie im Südosten in der Nähe der eingekesselten Hafenstadt Mariupol mehr Geländegewinne verzeichnet, erklärte das Verteidigungsministerium in London. Dort würden die russischen Truppen vor allem versuchen, den Hafen einzunehmen.
Ukrainischer Kickboxer in Mariupol getötet
7.15 Uhr: Im südostukrainischen Mariupol ist offenbar ein bekannter Kickboxer getötet worden. Wie das Nachrichtenmedium "The Kyiv Independent" berichtet, handle es sich um Maksym Kagal. Nach Angaben seines Trainers sei der Sportler bei Kämpfen um die belagerte Hafenstadt ums Leben gekommen.
Online-Unterricht in Kiew startet ab Montag
6.20 Uhr: In Kiew wird Schülern ab heute online wieder Unterricht ermöglicht. Der Kiewer Bürgermeister kündigte die Wiedereröffnung am Sonntag an und erklärte, die Kurse würden "besser an die aktuellen Bedingungen angepasst... unter Verwendung verschiedener Bildungsplattformen". Das berichtet BBC.
"Eine wichtige Aufgabe besteht heute darin, dass die Stadt auch unter solch schwierigen Bedingungen des Kriegsrechts leben und arbeiten kann", sagte Vitali Klitschko in einem Telegrampost. "Sie versuchen, uns einzuschüchtern. Das wird nicht funktionieren!", sagte er.
Nach Schätzungen der UNO ist mehr als die Hälfte der Kinder des Landes während des Krieges geflohen.
Russische Truppen sollen Stadt nahe Tschernobyl verlassen haben
5.30 Uhr: Russische Streitkräfte haben Berichten zufolge eine Stadt, die sie in der Nähe des Kernkraftwerks Tschernobyl eingenommen haben, nach Protesten der Einwohner verlassen.
Einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters zufolge erklärte Bürgermeister Juri Fomitschew am Montag in einem Onlinevideo, die Truppen hätten ihre Arbeit abgeschlossen und die Stadt Slawutytsch verlassen.
Die russischen Streitkräfte hatten am Samstag die Kontrolle über Slawutytsch übernommen und den Bürgermeister kurzzeitig festgenommen. Gegen die Besetzung protestierten jedoch Hunderte von Ukrainern, die mit Fahnen auf die Straße gingen, woraufhin der Bürgermeister wieder freigelassen wurde.
Kiew: Russland bringt neue Raketen nach Belarus
4 Uhr: Zur Vorbereitung neuer Raketenangriffe auf die Ukraine versorgen die russischen Militärs ihre Abschussrampen in Belarus mit neuen Projektilen. Das berichtete der ukrainische Generalstab in der Nacht zum Montag, basierend auf Erkenntnissen der militärischen Aufklärung. Die Raketen seien für die bei Kalinkawitschy aufgestellten Einheiten mit dem "Iskander"-Waffensystem gedacht, hieß es. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden. Ukrainische Städte sind am Wochenende wiederholt von russischen Raketen getroffen worden.
Das "Iskander"-System (Nato-Code SS-26 Stone) ist eine mobile Abschussbasis, die sowohl ballistische Kurzstreckenraketen als auch Marschflugkörper abfeuern kann. Zuletzt stellten Experten fest, dass die Projektile auf ihrem Flug auch sogenannte Täuschkörper freisetzen, um Radar oder Abfangraketen zu verwirren.
Putin und Lukaschenko verfolgen Militärübungen per Videokonferenz: Der Kreml testete noch vor dem Angriffskrieg auf die Ukraine Raketen, die Atomsprengköpfe transportieren können. (Quelle: Arc hivbild/Alexei Nikolsky/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa)
Selenskyj: Zerstörung in Mariupol schlimmer als in Tschetschenien
2.31 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bezeichnet die Situation in Mariupol als eindeutige humanitäre Katastrophe. Die östliche Hafenstadt wird seit Wochen von Russland bombardiert. "Alle Ein- und Ausgänge der Stadt Mariupol sind blockiert", sagte Selenskyj in einer Videoansprache. "Der Hafen ist vermint."
Es sei unmöglich, Lebensmittel, Medikamente und Wasser dorthin zu bringen. Selbst die Zerstörungen durch die russische Armee in Tschetschenien seien mit der Situation in Mariupol nicht vergleichbar. Russland bestreitet Angriffe auf Zivilisten in der Ukraine. Beide Seiten geben sich gegenseitig die Schuld dafür, dass die humanitären Korridore aus Mariupol nicht geöffnet wurden.
Die Stadt Mariupol ist von russischen Angriffen in weiten Teilen zerstört worden. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
Erneut Brände auf dem Gelände von Atomruine in Tschernobyl ausgebrochen
2 Uhr: In der von russischen Streitkräften besetzten Zone um die Atomruine Tschernobyl sind nach Angaben der ukrainischen Behörden neue Brände ausgebrochen. "In der Sperrzone haben große Brände begonnen, die sehr ernste Folgen haben können", schrieb die stellvertretende ukrainische Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Sonntagabend auf Telegram. Allerdings sei es wegen der russischen Truppen im Moment "unmöglich, die Brände vollständig zu kontrollieren und zu löschen".
Biden: Habe keinen Machtwechsel in Moskau gefordert
1 Uhr: US-Präsident Joe Biden hat dementiert, dass er bei seiner Rede zum Ukraine-Krieg in Warschau den Sturz des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert habe. Eine Reporterin fragte Biden am Sonntagabend (Ortszeit) im Anschluss an dessen Kirchenbesuch: "Herr Präsident, wollen Sie, dass Putin (von seinem Amt) entfernt wird? Herr Präsident, haben Sie einen Regimewechsel gefordert?" Biden antwortete darauf: "Nein."
Biden hatte Putin am Samstagabend bei seiner Ansprache in Warschau einen "Diktator" genannt und mit den Worten geschlossen: "Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben." Das Weiße Haus betonte danach umgehend, das sei kein Aufruf zum Sturz Putins.
Joe Biden in Warschau. (Quelle: Evan Vucci/AP/dpa)
London: Russland blockiert weiterhin Schwarzmeerküste
0.30 Uhr: Russland hält aus Sicht der britischen Regierung weiterhin seine Blockade der ukrainischen Schwarzmeerküste aufrecht und isoliert die Ukraine damit effektiv vom internationalen Seehandel. Zudem gebe es weiter sporadische Raketenangriffe der russischen Seestreitkräfte auf Ziele in der Ukraine, heißt es in einem Update des britischen Verteidigungsministeriums unter Berufung auf Geheimdienstinformationen, das in der Nacht zum Montag veröffentlicht wurde.
Die Zerstörung des russischen Landungsschiffs "Saratow" im Hafen von Berdjansk dürfte die russische Marine indes wohl zögern lassen, künftig Einsätze in nächster Nähe der ukrainischen Küste durchzuführen, heißt es in dem Update weiter.
Neue Luftangriffe – Kiew wirft Russland "unmenschliche Taktik" vor
00.00 Uhr: Mehrere ukrainische Städte sind am Sonntagabend erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Nach ukrainischen Medienberichten wurden unter anderem die Hauptstadt Kiew sowie Luzk, Riwne und Charkiw von mehreren schweren Explosionen erschüttert. In Luzk im Nordwesten der Ukraine wurde am Abend ein Treibstoffdepot getroffen. Zuvor war in allen Regionen des Landes Luftalarm ausgelöst worden.
Die ukrainische Führung warf dem russischen Militär unterdessen eine "unmenschliche Taktik" vor. Dazu gehörten etwa die "partielle oder totale Blockade von humanitären Korridoren, Blockade der belagerten Städte", schrieb Präsident Wolodymyr Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak am Sonntagabend auf Twitter.
Zudem setze Russland "totale Raketenangriffe" gegen ukrainische Städte fort. Dazu werde die Hafenstadt Mariupol mit Bombenteppichen eingedeckt. "Die Russen haben keine Sprache, keinen Humanismus und keine Zivilisation mehr", schrieb Podoljak. "Nur noch Raketen und Bomben, um die Ukraine möglichst von der Landkarte auszuradieren."
Beten in einer Kirche in Brovari nahe Kiew: Russland führt seine Invasion weiter durch. (Quelle: Marko Djurica/Reuters)
Ukrainische Militärs berichten von Erfolgen bei Charkiw
23.30 Uhr: Ukrainische Truppen sind nach eigener Darstellung zu erfolgreichen Gegenangriffen in der Umgebung der Stadt Charkiw im Osten des Landes angetreten. Dabei seien russische Truppen am Sonntag aus mehreren Ortschaften verdrängt worden, sagte der regionale Militärchef Oleg Synegubow auf Telegram. "Wir treiben die Besatzer in Richtung (russischer) Grenze zurück", sagte er.
Bei russischen Luftangriffen auf die Ortschaft Oskil im Bezirk Isjum sei ein Wohnhaus getroffen worden. Dabei sei eine vierköpfige Familie getötet worden, schrieb Synegubow. Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Scholz droht bei Chemiewaffeneinsatz mit "dramatischen Maßnahmen"
23.01 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz hat Russland mit "dramatischen Maßnahmen" beim Einsatz von Chemiewaffen gedroht. "Ein Einsatz von biologischen und chemischen Waffen darf nicht stattfinden, und deswegen sind wir auch alle so explizit, so ausdrücklich in dieser Frage", sagte der SPD-Politiker am Sonntag in der ARD-Sendung "Anne Will". "Das würde härteste Konsequenzen haben, und wir sind uns darüber einig, dass wir natürlich mit dramatischen Maßnahmen reagieren werden." Hier lesen Sie mehr.Olaf Scholz zu Gast bei Anne Will: Der Bundeskanzler warnte Wladimir Putin vor einem Einsatz von Chemiewaffen. (Quelle: Wolfgang Borrs/NDR/dpa)
Kiew fordert von UN eine Schutzzone für Tschernobyl
23 Uhr: Die Ukraine hat vom Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die Einrichtung einer spezielle Schutzzone für das Atomkraftwerk Tschernobyl gefordert. Nach den Worten der stellvertretenden Regierungschefin Iryna Wereschtschuk sollte dort eine Sondermission der UN die Kontrolle übernehmen. "Im Sinne der nuklearen Sicherheit stellen die verantwortungslosen und unprofessionellen Aktionen der russischen Militärs eine ernsthafte Bedrohung nicht nur für die Ukraine, sondern auch für Hunderte Millionen Europäer dar", sagte sie nach Angaben der "Ukrajinska Prawda" am Sonntag.
"Daher fordern wir vom UN-Sicherheitsrat unverzüglich Maßnahmen zur Demilitarisierung der Sperrzone des Kernkraftwerks Tschernobyl und die Einsetzung einer speziellen UN-Mission", sagte Wereschtschuk. Damit solle das Risiko einer Wiederholung des Unfalls von Tschernobyl durch russische Besatzungstruppen gesenkt werden.
Nach Darstellung Wereschtschuks lagern russische Truppen in der Umgebung des Unglücksreaktors große Mengen an Munition. Daneben seien im Bereich um den Reaktor größere Wald- und Buschbrände ausgebrochen, die zu ernsthaften Folgen führen könnten. Löscharbeiten würden durch russische Truppen behindert. Durch die Brände könnten radioaktive Partikel in die Luft gelangen und durch Winde verstreut werden. Am Vortag hatte das ukrainische Umweltministerium insgesamt 31 Brandherde auf dem Gelände um Tschernobyl registriert.
Bundesländer: Benutzen von "Z"-Symbol strafbar
22.30 Uhr: Mehrere Bundesländer haben strafrechtliche Konsequenzen beim öffentlichen Verwenden des russischen "Z"-Symbols angekündigt. Der lateinische Buchstabe wird von Befürwortern des Kriegs in der Ukraine genutzt. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) sagte dem Tagesspiegel (Montag): "Wird der Kontext zum Krieg hergestellt mit der Verwendung des weißen Z's, wie es auf den russischen Militärfahrzeugen zu sehen ist, dann bedeutet das natürlich die Befürwortung des Angriffskrieges. Das wäre strafbar, da schreiten wir auch sofort ein."
Das "Z"-Symbol auf einem Auto bei einer Parade im russischen Wolgograd Anfang März. (Quelle: ITAR-TASS/imago images)
Am Freitag hatten Niedersachsen und Bayern strafrechtliche Konsequenzen für das Verwenden des Symbols angekündigt. Bayerns Justizminister Georg Eisenreich (CSU) sagte: "Wir akzeptieren nicht, wenn völkerrechtswidrige Verbrechen gebilligt werden." Auch die SPD-Fraktion im Stuttgarter Landtag sowie CDU, FDP und SPD in Nordrhein-Westfalen sprachen sich für ein Verbot des Symbols aus. NRW-Flüchtlingsminister Joachim Stamp (FDP) teilte auf Twitter mit: "Das "Z" als Symbol des Putinschen Faschismus sollte deutschlandweit verboten werden." Berlins Innensenatorin verwies auf Paragraf 140 im Strafgesetzbuch, der das Billigen bestimmter Delikte unter Strafe stellt. Möglich seien bis zu drei Jahre Haft oder eine Geldstrafe.
Scholz: Putin sorgt für Zusammenwachsen ukrainischer Nation
22.14 Uhr: Russlands Präsident Wladimir Putin hat nach Einschätzung von Kanzler Olaf Scholz das Gegenteil dessen bewirkt, was er erreichen wollte. Er habe wirklich gedacht, dass die russischen Truppen in der Ukraine begrüßt würden, sagte Scholz bei "Anne Will" in der ARD. "Tatsächlich ist die gesamte Ukraine als Nation zusammengewachsen", fügte er mit Blick auf den Widerstand gegen die Invasion hinzu. Putins Vorgehen habe zudem dafür gesorgt, dass die Nato den Schutz der Ostflanke des Bündnisses verstärke.
Kiew befürchtet Zuspitzung der Lage um Mariupol
20.53 Uhr: Nach der Ankündigung Russlands, sich im Ukraine-Krieg künftig auf die "Befreiung des Donbass" konzentrieren zu wollen, befürchtet die Regierung in Kiew eine Zuspitzung der Lage in Mariupol und im Osten des Landes. "Dies bedeutet eine potenzielle oder starke Verschlechterung rund um Mariupol", sagte der ukrainische Präsidentenberater Oleksij Arestowytsch in einer auf dem Telegram-Konto des Präsidenten veröffentlichten Videobotschaft.
Die Ukrainer könnten nun allerdings hoffen, dass der "Feind" aus den Regionen Kiew, Tschernihiw, Sumy und Charkiw "vertrieben" werden könne, sagte Arestowytsch mit Verweis auf die nördlichen und östlichen Regionen. Die ukrainischen Truppen hätten dort kleine, taktische Gegenangriffe gegen die russischen Truppen gestartet.
Russland will Veröffentlichung von Selenskyj-Interview verhindern
20.06 Uhr: Unabhängige russische Medien haben ein Interview mit dem ukrainischen Präsidenten geführt – doch der Kreml untersagt die Ausstrahlung. Dennoch dringen Aussagen von Wolodymyr Selenskyj an die Öffentlichkeit. Lesen Sie hier mehr dazu.
Wolodymyr Selenskyj: Russlands Medienaufsicht Roskomnadsor will die Veröffentlichung eines Interviews mit dem ukrainischen Präsidenten verhindern. (Quelle: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/AP/dpa)
Mitten im Krieg: Diese Szenen geben den Ukrainern Hoffnung
20 Uhr: Seit Wochen erschüttern Aufnahmen aus dem Krieg in der Ukraine die ganze Welt. Doch inmitten des Krieges zeigen Bilder, wie sich die Menschen in der Katastrophe helfen – und was ihnen Kraft gibt. Sehen Sie hier das Video.
Lauterbach: Kriegsopfer aus der Ukraine in deutschen Kliniken
19.30 Uhr: Deutschland hat nach Angaben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit der Behandlung schwer verletzter Kriegsopfer aus der Ukraine begonnen. "Das sind Leute, die eine sehr intensive Versorgung benötigen und die in intensivmedizinische Einrichtungen verteilt werden müssen", sagte der SPD-Politiker am Sonntag bei Bild TV. Lauterbach wollte nicht sagen, ob es sich um Zivilisten oder auch Soldaten handelt.
Die Menschen seien über Polen nach Deutschland gebracht worden. Hier würden sie über das sogenannte Kleeblatt-System auf die Länder verteilt. Das System sei am Wochenende mit den ersten Flügen getestet worden, auch die Finanzierung stehe, sagte Lauterbach. "Das wird jetzt mehr werden." Man helfe wo man könne, fügte der Minister hinzu. "Deutschland liefert nicht nur Waffen."
Wohnungen in Kiew werden ab Montag nicht mehr geheizt
17.33 Uhr: Wegen des Krieges in der Ukraine wird die Heizsaison in der Hauptstadt Kiew am Montag vorzeitig beendet. Das habe die örtliche Militärverwaltung angeordnet, teilte die Stadtverwaltung am Sonntag mit. Wohnungen und Geschäftsgebäude sollten nicht mehr beheizt werden. Für Schulen, Kindergärten, Krankenhäuser und Kultureinrichtungen werde das Abschalten in Absprache mit deren Leitern geregelt.
In Kiew werden in den kommenden Nächten Temperaturen von ein bis drei Grad erwartet. Üblicherweise endet die Heizsaison im Fernwärmenetz Mitte April. Die Stadtverwaltung wies darauf hin, dass die Infrastruktur der Millionenstadt trotz des Krieges funktioniere. Notfallteams arbeiteten rund um die Uhr, um Schäden an Strom-, Heiz- oder Wassernetzen zu reparieren. 90 Müllwagen holen demnach Abfälle ab, mehr als 2.300 Hausmeister säuberten weiterhin Straßen und Höfe.
Ukrainischer Soldat in Kiew: Die Ukraine hat Waffen aus dem nordrhein-westfälischen Burbach gekauft. (Quelle: Ukrinform/imago images)
Kiew: Neue russisch-ukrainische Verhandlungen ab Montag in der Türkei
17.27 Uhr: Russland und die Ukraine werden nach Angaben der ukrainischen Regierung am Montag in der Türkei eine neue Verhandlungsrunde starten. "Bei den heutigen Gespräch per Videokonferenz wurde beschlossen, die nächste Runde in Präsenz in der Türkei vom 28. bis 30. März abzuhalten", teilte der ukrainische Unterhändler David Arachamia am Sonntag im Online-Netzwerk Facebook mit. Am 10. März hatten bereit Verhandlungen auf Ministerebene im türkischen Antalya stattgefunden, die keine konkreten Fortschritte im Bemühen um eine Waffenruhe in der Ukraine gebracht hatten.
UN zählen 1.790 tote Zivilisten seit Kriegsbeginn
16.45 Uhr: Die Vereinten Nationen (UN) beziffern die Zahl der im Ukraine-Krieg umgekommenen Zivilisten auf mindestens 1119. Vom Beginn des russischen Angriffs am 24. Februar an bis zum 26. März seien außerdem 1790 Zivilisten verletzt worden. Unter den Toten seien 32 Jungen, 15 Mädchen und 52 weitere Kinder, deren Geschlecht nicht festgestellt worden sei. Aufgrund der schwierigen Erfassung seien die tatsächlichen Opferzahlen wahrscheinlich beträchtlich höher. Zu Tode gekommen seien die meisten durch Explosivwaffen mit weiträumiger Wirkung wie Artilleriebeschuss sowie Raketen- und anderen Luftangriffen.
Ukraine kauft 5.100 Panzerabwehrwaffen in Deutschland
15.50 Uhr: Die ukrainische Regierung hat bei einem deutschen Waffenhersteller 5.100 Panzerabwehrwaffen gekauft. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus ukrainischen Regierungskreisen. Zuvor hatten "Welt" und die "Bild"-Zeitung über den Kauf berichtet. Das für die Waffenexportkontrolle zuständige Bundeswirtschaftsministerium wollte sich auf Anfrage nicht äußern.
Hersteller der schultergestützten Waffen vom Typ RGW90 HH "Matador" ist das Rüstungsunternehmen Dynamit Nobel Defence im nordrhein-westfälischen Burbach. Die Kosten in Höhe von 25 Millionen Euro trägt die ukrainische Regierung. 2.650 der Waffen haben die Ukraine bereits am Samstag erreicht, die restlichen 2.450 sollen nach ihrer Fertigstellung bis Ende Mai in wöchentlichen Tranchen geliefert werden.
Eine "Matador"-Panzerabwehrwaffe (Symbolbild): Hersteller der schultergestützten Waffen ist das Rüstungsunternehmen Dynamit Nobel Defence im nordrhein-westfälischen Burbach. (Quelle: StockTrek Images/imago images)
Im Video: In diesem Pulverfass könnte Russland einen weiteren Krieg auslösen
14.44 Uhr: Während die Welt fassungslos auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine blickt, droht ein anderer Konflikt in Europa unter Putins Einfluss zu eskalieren – mit weitreichenden Folgen, wie Aufnahmen vor Ort und ein Experte im Video zeigen.
(Quelle: t-online/Reuters/Imago)
Papst Franziskus prangert das "Martyrium" in der Ukraine an
14.42 Uhr: Papst Franziskus hat am Sonntag das "Martyrium" in der Ukraine angeprangert. Das katholische Kirchenoberhaupt verurteilte am Ende seines Angelusgebets in Rom die "Aggression" Russlands in der Ukraine und den "grausamen und unsinnigen Krieg".
Der Krieg zerstöre nicht nur die Gegenwart, sondern auch die Zukunft einer Gesellschaft, sagte der Papst. Er sei "barbarisch und frevelhaft". Die politisch Verantwortlichen müssten einsehen, dass "jeder Tag des Krieges die Lage für alle verschlechtert". Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte den Papst gebeten, als Vermittler in dem Konflikt mit Russland einzugreifen. "Wir würden eine Vermittlerrolle des Heiligen Stuhls schätzen, um das menschliche Leid zu beenden", hatte Selenskyj erklärt.
Papst Franziskus hat in den vergangenen Wochen unter anderem mit Selenskyj, aber auch dem Patriarchen von Moskau, Kyrill I., Gespräche über die Lage in der Ukraine geführt. Die Mehrheit der Ukrainer sind orthodoxe Christen. Vorwiegend im Westen des Landes gibt es eine griechisch-katholische Minderheit.
Macron distanziert sich von Biden: "Eskalation" verhindern
13.10 Uhr: Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron hat sich von der Wortwahl von US-Präsident Joe Biden distanziert, der den russischen Präsidenten Wladimir Putin einen "Schlächter" genannt hat. Er würde diesen Begriff nicht verwenden, sagte Macron am Sonntag. Es gelte, "eine Eskalation der Worte wie der Handlungen" im Ukraine-Krieg zu verhindern.
Biden hatte Putin bei seinem Besuch in Polen am Samstag angesichts des Leids der ukrainischen Zivilbevölkerung als "Schlächter" bezeichnet und auch gesagt, dieser dürfe nicht an der Macht bleiben. Daraufhin hatte das Weiße Haus erklärt, Biden strebe keinen "Regimewechsel" in Moskau an. Der US-Präsident habe vielmehr sagen wollen, "dass es Putin nicht erlaubt werden kann, Macht über seine Nachbarn oder die Region auszuüben".
Macron sagte am Sonntag auch, er werde "morgen oder übermorgen" mit Putin sprechen, um eine Evakuierungsaktion für die Menschen in der von russischen Truppen eingekesselten Hafenstadt Mariupol organisieren zu können. Dies müsse nun sehr schnell erfolgen.
Joe Biden (l) und Emmanuel Macron (r): Frankreichs Staatschef hat sich von der Wortwahl des US-Präsidenten distanziert, der Wladimir Putin einen "Schlächter" genannt hat. (Quelle: Zuma Wire/imago images)
Russland schränkt Zugang zur Website der "Bild" ein
12.40 Uhr: Die russische Medienaufsicht hat den Zugriff auf die Website Bild.de des Axel-Springer-Verlags für Leser in Russland gesperrt. Das meldete die Agentur Interfax am Sonntag unter Berufung auf die Behörde Roskomnadsor. Die Generalstaatsanwaltschaft habe die Sperrung beantragt.
"Bild"-Chefredakteur Johannes Boie teilte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage mit: "Die Sperrung von Bild.de durch die russische Zensur bestätigt uns in unserer journalistischen Arbeit für Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Und sie bestärkt uns, russischen Bürgerinnen und Bürgern noch mehr Möglichkeiten zu geben, sich mit Nachrichten und Fakten jenseits von der russischen Regierungs-Propaganda zu informieren." Auf Twitter riet Boie Leserinnen und Lesern in Russland, auf den "Bild"-Kanal im sozialen Netzwerk Telegram auszuweichen.
Ein Grund für die Sperrung in Russland wurde nicht genannt. Allerdings veröffentlicht "Bild" seit Ende Februar auch Artikel auf Russisch, damit sich nach Worten von Boie "Russinnen und Russen über die Lage in der Ukraine informieren können".
Bevölkerung in Tschernihiw ohne Strom, Heizung und Wasser
12.30 Uhr: In der von russischen Truppen eingekreisten Stadt Tschernihiw im Norden der Ukraine muss die Bevölkerung ohne Strom, Heizung und Wasser ausharren. Nur die Gasversorgung funktioniere noch teilweise, teilte die Regionalverwaltung am Sonntag mit. Die Infrastruktur sei durch "aktive Kampfhandlungen" in der Stadt zerstört worden. Es werde versucht, die Schäden zu reparieren, schrieb Verwaltungschef Wjatscheslaw Tschaus auf Telegram.
Russische Truppen haben die Stadt dicht an der Grenze zu Russland und Belarus seit längerem eingekesselt. Von Tschernihiw führt eine strategisch wichtige Straße 125 Kilometer nach Süden in die Hauptstadt Kiew.
Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland
12.05 Uhr: Die Türkei fordert weitere Gespräche mit Russland für eine Beendigung des Kriegs in der Ukraine. Die Türkei und andere Staaten müssten weiterhin mit Russland reden, sagt der türkische Präsidialamtssprecher Ibrahim Kalin auf dem internationalen Doha-Forum in Katar. "Wenn jeder die Brücken zu Russland niederbrennt, wer wird dann am Ende des Tages mit ihnen reden?", fragt er. Die Ukraine brauche mehr Hilfe und müsse mit allen Mitteln unterstützt werden, damit sie sich selbst verteidigen könne. Aber die russische Seite müsse angehört werden, "so oder so".
Ukrainischer Geheimdienstchef: Russland will Teilung der Ukraine
11.50 Uhr: Russland will nach Darstellung des ukrainischen Militärgeheimdienstes die Ukraine in zwei Teile spalten. So wolle Russland eine von der Regierung in Moskau kontrollierte Region schaffen, nachdem es nicht gelungen sei, das ganze Land einzunehmen, sagt Geheimdienstchef Kyrylo Budanow. "In der Tat ist dies ein Versuch, ein Nord- und Südkorea in der Ukraine zu schaffen", erklärte er. Die Ukraine werde bald einen Guerillakrieg in den von Russland besetzten Gebieten beginnen.
Moskau: Russisches Militär zerstört großes Treibstoffdepot bei Lwiw
11.41 Uhr: Die russischen Streitkräfte haben in der Ukraine nach Angaben aus Moskau ein großes Treibstofflager in der Nähe der westukrainischen Stadt Lwiw (früher Lemberg) zerstört. Aus dem Brennstoffdepot sei das ukrainische Militär im Westen des Landes und nahe Kiew versorgt worden, teilte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow, am Sonntag in Moskau mit. Das deckte sich mit Angaben aus der Ukraine vom Samstag. Mit von Flugzeugen und Kriegsschiffen abgefeuerten Raketen seien mehrere Militärobjekte in den Gebieten von Lwiw und Kiew zerstört worden, sagte der russische Generalmajor.
Rauch steigt nach russischen Raketeneinschlägen aus einem Treibstofflager der westukrainischen Großstadt Lwiw: Die regionale Militärverwaltung berichtete von drei heftigen Explosionen am östlichen Stadtrand. (Quelle: kyodo/dpa)
Die regionale ukrainische Militärverwaltung hatte am Samstag drei heftige Explosionen am östlichen Stadtrand von Lwiw gemeldet. Am Himmel war eine dicke schwarze Rauchwolke zu sehen. Ein Treibstofflager sei getroffen worden, teilte Bürgermeister Andrij Sadowyj mit. Er sprach von fünf Opfern, ohne weitere Details zu nennen. Zivile Infrastruktur sei nicht getroffen worden.
Separatisten erwägen baldiges Referendum in der "Volksrepublik" Luhansk
11.36 Uhr: Die von Russland unterstützte selbsternannte Volksrepublik Luhansk in der Ostukraine erwägt ein baldiges Referendum über den Beitritt zu Russland. "Ich denke, dass in naher Zukunft ein Referendum auf dem Territorium der Republik abgehalten werden wird", sagte der dortige Separatisten-Anführer Leonid Passetschnik am Sonntag laut lokalen Medien.
"Die Menschen werden von ihrem letztendlich verfassungsmäßigen Recht Gebrauch machen und ihre Meinung über den Beitritt zur Russischen Föderation zum Ausdruck bringen." Russland hatte kurz vor seinem Einmarsch in die Ukraine im Februar die selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk in der ostukrainischen Separatisten-Region als unabhängig anerkannt.
Steinmeier: Deutschland vor härteren Zeiten durch Ukraine-Krieg
11.16 Uhr: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat die Menschen in Deutschland auf härtere Zeiten infolge des russischen Angriffskriegs in der Ukraine vorbereitet. Die scharfen Sanktionen führten unvermeidlich auch zu Unsicherheiten und Einbußen für uns. "Es kommen auch auf uns in Deutschland härtere Tage zu", sagte er am Sonntag in einer Videobotschaft für ein Konzert der Berliner Philharmoniker im Schloss Bellevue. "Wir werden bereit sein müssen, sie zu tragen, wenn unsere Solidarität nicht nur Lippenbekenntnis sein, wenn sie ernst genommen werden soll."
Blinken: Verfolgen keine Strategie für Machtwechsel in Russland
10.58 Uhr: Die USA streben nach den Worten von Außenminister Antony Blinken keinen Machtwechsel in Russland an. "Wie Sie wissen, und wie Sie uns wiederholt sagen hören, haben wir keine Strategie für einen Regimewechsel in Russland oder sonstwo", sagte Blinken am Sonntag zu Reportern in Jerusalem.
Am Samstag hatte US-Präsident Joe Biden für Wirbel gesorgt, als er bei einem Besuch in Polen angesichts der russischen Invasion in die Ukraine sagte: Russlands Präsident Wladimir "Putin kann nicht an der Macht bleiben". Das US-Präsidialamt versuchte unmittelbar danach, diese Äußerung klarzustellen. Biden habe nicht zu einem Regimewechsel aufgerufen. Vielmehr habe er mit seiner Äußerung gemeint, dass Putin keine Macht auf seine Nachbarländer oder die Region ausüben dürfe.
Bundesinnenministerium weiß von 266.975 Ukraine-Flüchtlingen
10.52 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffs vor rund einem Monat hat allein die Bundespolizei bisher 266.975 Geflüchtete aus der Ukraine in Deutschland erfasst. Das teilte das Bundesinnenministerium am Sonntag per Twitter mit. Überwiegend seien es Frauen, Kinder und alte Menschen. Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten ist unbekannt, weil es keine flächendeckenden Grenzkontrollen gibt – sie dürfte deutlich höher liegen. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Menschen von Deutschland aus in andere Staaten weiterreisen.
Ukrainer müssen sich auch nicht bei den deutschen Behörden registrieren, weil sie für 90 Tage visumfrei einreisen können. Erfasst werden sie bei den Behörden erst, wenn sie sich dort melden, etwa um staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Russland empört über Bidens Äußerung
Die Empörung in Russland über die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden zu Kremlchef Wladimir Putins Verbleib an der Macht reißt nicht ab. Biden mache mit "erschreckender Regelmäßigkeit" Äußerungen und Fehler, die schlimmer seien als Verbrechen, meinte der prominente russische Außenpolitiker Konstantin Kossatschow. Er reagierte damit auf Worte Bidens, nach denen Putin wegen des Krieges in der Ukraine nicht im Amt bleiben könne. Es habe Zeiten gegeben, da habe das Wort eines US-Präsidenten Gewicht gehabt, das sei nun vorbei, sagte der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im russischen Föderationsrat. Mehr dazu lesen Sie hier.
Joe Biden: Der US-Präsident nannte Wladimir Putin in Polen erneut einen Verbrecher. (Quelle: Aleksandra Szmigiel/Reuters)
London: Russen wollen ukrainische Truppen im Osten einkreisen
10.28 Uhr: Die russischen Streitkräfte scheinen sich nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums darauf zu konzentrieren, ukrainische Truppen einzukesseln, die den separatistischen Regionen im Osten des Landes direkt gegenüberstehen. Sie rücken aus Richtung Charkiw im Norden und Mariupol im Süden vor, wie das Ministerium am Sonntag auf Grundlage von Geheimdienstinformationen berichtete. "Das Schlachtfeld in der Nordukraine bleibt weitgehend statisch", hieß es weiter. Der Grund: Lokale ukrainische Gegenangriffe behinderten die Versuche Russlands, ihre Streitkräfte neu zu organisieren.
Polens Grenzschutz zählt 2,3 Millionen Ukraine-Flüchtlinge
10.15 Uhr: Seit dem russischen Angriff auf die Ukraine haben sich 2,3 Millionen Menschen in Polen in Sicherheit gebracht. Das teilte der polnische Grenzschutz am Sonntag beim Kurznachrichtendienst Twitter mit. Allein am Samstag waren es demnach rund 31.100 Menschen.
Es gibt derzeit keine offiziellen Angaben dazu, wie viele der Kriegsflüchtlinge in Polen geblieben und wie viele bereits in andere EU-Staaten weitergereist sind. Die Ukraine – flächenmäßig das größte Land in Europa – hatte vor Beginn des russischen Angriffs mehr als 44 Millionen Einwohner. Polen und die Ukraine verbindet eine mehr als 500 Kilometer lange Staatsgrenze.
Russland: Militärische Ziele in Lwiw mit Marschflugkörpern beschossen
10.08 Uhr: Russland hat nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau militärische Ziele in der westukrainischen Stadt Lwiw mit Marschflugkörpern angegriffen. Diese seien eingesetzt worden, um eine Anlage in der Stadt zu treffen, in der Flugabwehrsysteme, Radarstationen und Zielgeräte für Panzer repariert würden, hieß es in einer am Sonntag verbreiteten Erklärung. Zudem sei am Samstag ein von ukrainischen Streitkräften genutztes Tanklager mit Langstreckenraketen attackiert und zerstört worden. "Die Streitkräfte der Russischen Föderation setzen die Offensivaktionen im Rahmen der speziellen Militäroperation fort", so das Ministerium unter Verweise auf die offizielle russische Bezeichnung der Invasion.
Russland habe seegestützte Langstreckenraketen eingesetzt, um ein Arsenal von S-300-Raketen und BUK-Flugabwehr-Raketensystemen in der Nähe von Kiew zu zerstören, hieß es weiter. Russische Streitkräfte hätten zudem eine Reihe von Drohnen zerstört.
Krieg in der Ukraine: Visa-Lockerungen für oppositionelle Russen gefordert
09.49 Uhr: Die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Luise Amtsberg (Grüne), fordert Visa-Lockerungen für russische Menschenrechtler, um ihnen den Weg ins Exil nach Deutschland zu erleichtern.
Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und die Menschenrechtsbeauftragte im Auswärtigen Amt, Luise Amtsberg (Archiv): "Gegenüber diesen mutigen Menschen stehen wir in der Pflicht, zu helfen." (Quelle: phot othek/imago images)
"Innerhalb Russlands wird die Repression gegen Andersdenkende, insbesondere als Reaktion auf den Krieg, immer schärfer", sagte sie der "Welt am Sonntag". "Gegenüber diesen mutigen Menschen stehen wir in der Pflicht, zu helfen, denn auch sie verteidigen Freiheit, Demokratie und Menschenrechte in Europa."
Ukraine wirft Russland vor, Lebensmittellager zu zerstören
09.07 Uhr: Die Ukraine wirft Russland vor, mit der Zerstörung ukrainischer Treibstoff- und Lebensmittellager begonnen zu haben. Dies bedeute, dass die Regierung in Kiew bald die entsprechenden Vorräte großflächiger verteilen müsse, sagte der Berater des Innenministeriums, Vadym Denysenko, im Fernsehen. Russland verlege zudem zu einem Truppenaustausch Streitkräfte an die Grenze. Die könne bedeuten, dass Russland neue Versuche unternehmen wolle, die Invasion in der Ukraine voranzutreiben.
Ukraine: Heute zwei Fluchtkorridore geplant
08.52 Uhr: Die Ukraine und Russland haben nach ukrainischen Angaben zwei "humanitäre Korridore" vereinbart, um Zivilisten am Sonntag aus den Frontgebieten zu evakuieren. Dazu gehöre auch, dass Menschen mit Privatautos die besonders umkämpfte südöstliche Hafenstadt Mariupol verlassen können, sagt die ukrainische Vize-Ministerpräsidenten Iryna Wereschtschuk.
Mariupol ist von russischen Einheiten eingekesselt und seit Wochen schwerem Beschuss ausgesetzt. Die Ukraine und Russland haben sich zuletzt immer wieder gegenseitig vorgeworfen, die Einrichtung von Fluchtkorridoren für Zivilisten zu verhindern.
Ukraine: Mehrere Angriffe in Regionen Donezk und Luhansk abgewehrt
07.38 Uhr: Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte erklärt, Russland habe seine "bewaffnete Aggression in vollem Umfang" fortgesetzt. Allerdings hätten die ukrainischen Streitkräfte sieben Angriffe in den östlichen Regionen Donezk und Luhansk zurückgeschlagen. Dabei hätte sie mehrere Panzer und gepanzerte Fahrzeuge zerstört. Die Angaben über die Kämpfe in der Ukraine können nicht unabhängig überprüft werden.
Britsche Außenministerin will Druck auf Putin erhöhen
4.15 Uhr: Die britische Außenministerin Liz Truss will mehr Druck auf Russland und Präsident Wladimir Putin ausüben, um das Land in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine an den Verhandlungstisch zu bringen. "Wir müssen unsere Sanktionen verstärken. Wir müssen der Ukraine verstärkt Waffen senden", sagte Truss in einem Interview der britischen Sonntagszeitung "Sunday Telegraph". Wenn dann die Zeit für Verhandlungen gekommen sei, solle das Vereinigte Königreich eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung der Ukraine spielen.
Mariupols Bürgermeister: Russisches Militär will Stadt ausradieren
3 Uhr: Die Verteidiger der ukrainischen Hafenstadt Mariupol bieten den russischen Angreifern nach den Worten von Bürgermeister Wadym Bojtschenko "heroischen Widerstand". In einem Gespräch mit der Agentur Unian berichtete er in der Nacht zum Sonntag von extrem schweren Kämpfen. Er warf den russischen Militärs vor, rücksichtslos gegen alle Bewohner der inzwischen schwer zerstörten Stadt vorzugehen, auch gegen die ethnischen Russen. "Sie hatten nicht den Auftrag, irgendjemanden zu schützen", sagte Bojtschenko. "Ihre Aufgabe ist einfach, die Stadt von der Erdoberfläche auszuradieren, samt Bewohnern." Dies sei schlicht Völkermord, "eine andere Bezeichnung kann es dafür nicht geben".
Über Mariupol wehe aber weiterhin die ukrainische Flagge, es bleibe weiterhin eine ukrainische Stadt. "Und unsere Soldaten tun alles, damit dies auch in Zukunft so bleibt", sagte Bojtschenko. Allerdings seien einige Stadtteile bereits unter russischer Kontrolle. "Die Stadt ist eingekesselt, der Ring zieht sich immer enger."
Zwei Menschen sitzen auf einer Bank vor einem zerstörten Gebäude in Mariupol: Der Bürgermeister der Stadt spricht von Völkermord. (Quelle: Alexander Ermochenko/Reuters)
Generalstab: Kaum russische Offensiven
1.55 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs auf Facebook habe es im Norden des Landes an der Grenze zu Belarus weiterhin keine Offensiven russischer Truppen gegeben. Man habe aber Manöver der belarussischen Armee beobachtet. Offenbar hätten sich russische Truppen bei Tschernobyl zurückgezogen, um Nachschub zu erhalten. Die Stadt Slavutych sei unter russischer Kontrolle, die Bürger protestierten aber gegen die Besatzer. Auch in Mariupol kämen die russischen Streitkräfte nicht weiter voran.
Ein Teil einer Rakete steckt nach einem russischen Bombenangriff (Archivbild): Russland setzt weiter auf Luftangriffe. (Quelle: Petros Giannakouris/dpa)
5.208 Menschen über humanitäre Korridore evakuiert
1.15 Uhr: Zwei schwer verletzte Kinder und ein Säugling mit Lungenentzündung waren unter den 5.208 Menschen, die am Samstag durch humanitäre Korridore evakuiert wurden, sagte Kyrylo Timoschenko, stellvertretender Leiter des Büros des Präsidenten der Ukraine. Timoschenko erklärte außerdem, dass 4.331 Einwohner der belagerten Stadt Mariupol die südöstliche Stadt Saporischschja erreicht hätten.
Grünen-Chef warnt Russland vor Giftgas-Einsatz
1.10 Uhr: Im Fall eines russischen Giftgas-Einsatzes in der Ukraine hat der Grünen-Chef Omid Nouripour Sanktionen von bisher ungekanntem Ausmaß in Aussicht gestellt. "Unsere Antwort auf den Einsatz von Giftgas würde alle bisherigen Sanktionen in den Schatten stellen", sagte Nouripour der "Bild am Sonntag". Es gebe Indizien dafür, dass die russische Seite Giftgas einsetzen könnte.
"Das wäre der erste Einsatz von Massenvernichtungswaffen auf europäischem Boden seit 1918. Nach einem solchen zivilisatorischen Bruch gäbe es keine Rückkehr mehr zur Normalität." Er könne die russische Seite "nur davor warnen", sagte Nouripour.
Bislang offenbar 12 Journalisten im Ukraine-Krieg getötet
0.40 Uhr: In der Ukraine sind seit Kriegsausbruch vor einem Monat bereits zwölf Journalisten ums Leben gekommen. Weitere zehn Reporter seien im Verlauf der Kämpfe teils schwer verletzt worden, teilte Generalstaatsanwältin Iryna Wenediktowa am Samstagabend auf ihrer Facebook-Seite mit. "Der Welt die Wahrheit über Putins Aggression zu berichten, ist tödlich - im Krieg sind schon zwölf Journalisten gestorben", schrieb sie. Nach ihrer Lesart wurden die Reporter von russischen Militärs getötet. Diese Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.
Bundesregierung prüft offenbar Raketenschutzschild
00.09 Uhr: Deutschland könnte in kurzer Zeit durch ein Raketenabfangsystem geschützt werden. Nach einem Medienbericht gibt es entsprechende Überlegungen der Bundesregierung. Mehr dazu lesen Sie hier.
Eine Abschussvorrichtung für israelische "Arrow 3"-Raketen (Archivbild): Ein ähnliches Modell soll Basis eines deutschen Schutzschirms sein. (Quelle: ZUMA Wire/imago images)
26. März
Britisches Verteidigungsministerium sieht taktische Probleme bei russischen Truppen
23.45 Uhr: In seiner täglichen Einschätzung hat das britische Verteidigungsministerium Probleme bei russischen Luftwaffenkapazitäten ausgemacht. "Russland verlässt sich weiterhin auf „Stand-Off"-Munition, die aus dem russischen Luftraum abgefeuert wird, um seine Flugzeuge nicht ukrainischen Luftverteidigungskräften auszusetzen", schrieb das Ministerium auf Twitter. Die USA hätten von bis zu 60 Prozent Ausfallraten dieser Waffen berichtet. Außerdem ginge den Truppen langsam die Munition aus. Man müsse auf ältere Modelle zurückgreifen oder Kampfflugzeuge dem Risiko aussetzen, abgeschossen zu werden.
Selenskyj sieht "Entrussifizierung" durch Moskaus Angriffe
23.20 Uhr: Mit seiner gegen die Zivilbevölkerung gerichteten Kriegsführung tut Russland nach Meinung des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj alles für eine "Entrussifizierung" der Ukraine. "Dort, wo das Russische immer ein Teil des Alltags neben dem Ukrainischen war, im Osten unseres Landes, wo sie (die Russen) gerade friedliche Städte in Ruinen verwandeln, unternimmt Russland alles, um auf unserem Staatsgebiet eine Entrussifizierung durchzuführen", sagte Selenskyj am Samstagabend nach Angaben der "Ukrajinska Prawda".
Wolodymyr Selenskyj spricht zur Bevölkerung (Bildschirmfoto): Der Präsident macht Moskau für anti-russische Tendenzen verantwortlich. (Quelle: Bildschirmfoto)
Russische Raketen treffen Treibstofflager in Dubno
22.31 Uhr: Russische Truppen haben am Samstag ein Treibstofflager in Dubno im Westen der Ukraine unter Beschuss genommen. Eine der beiden auf das Lager abgefeuerten Raketen sei abgeschossen worden, sagte der regionale Militärchef Vitali Kowalj bei Telegram. "Die zweite hat leider das Treibstofflager getroffen." Über Schäden oder weitere Auswirkungen des Angriffs machte Kowalj keine Angaben. "Der Schaden wird ausgewertet", sagte er.
Kiew: USA haben "keine Einwände" gegen polnische Kampfjet-Lieferung
22.16 Uhr: Die USA haben nach ukrainischen Angaben "keine Einwände" gegen die Lieferung von Kampfjets durch Polen an die Ukraine. Das teilte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba der Nachrichtenagentur AFP am Samstag schriftlich mit. Er fügte hinzu: "Der Ball liegt jetzt im Spielfeld der Polen." Lesen Sie hier mehr dazu.
Russland greift Kernforschungsanlage in Charkiw an
21.30 Uhr: Der Kernforschungsreaktor des Instituts für Physik und Technologie in Charkiw ist offenbar erneut unter russischen Beschuss geraten. Dies teilte der Pressedienst der staatlichen Aufsichtsbehörde für Nuklearregulierung der Ukraine am Samstagabend auf Telegram mit. Das ukrainische Parlament bestätigte die Meldung auf Twitter.
"Bitte beachten Sie, dass die 'Quelle der Neutronen' wie jede andere Nuklearanlage nicht für den Einsatz im Kampf ausgelegt ist. Fortgesetzte Bombardierungen und/oder Granaten könnten zu schweren Strahlungseffekten und Kontamination der Umgebung führen", hieß es in dem Beitrag weiter. Die ukrainischen Behörden konnten die Schäden an der Anlage aufgrund des ständigen Beschusses demnach noch nicht abschätzen.
Am Charkiwer Institut für Physik und Technologie befindet sich ein Forschungsreaktor, der mit schwach angereichertem Uran betrieben wird. Laut Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) wurden beide ukrainischen Forschungsreaktoren – ein zweiter befindet sich in Kiew – bereits Ende Februar heruntergefahren.
Anfang März wurde Angaben des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU zufolge in Charkiw bereits ein Forschungszentrum, in dem sich Atommaterial befindet, mit Raketenwerfern beschossen. Die Behörde warnte, ein Treffer in dem Forschungsreaktor könne im schlimmsten Fall eine Umweltkatastrophe auslösen.
Zerstörungen in Charkiw: Berichten zufolge wurde die Kernforschungsanlage erneut Ziel eines Angriffs. (Quelle: Efrem Lukatsky/AP/dpa)
US-Außenministerium stellt Ukraine zusätzlich 100 Millionen Dollar zu Verfügung
20.45 Uhr: Das US-Außenministerium stellt der Ukraine zusätzlich 100 Millionen Dollar zur Verfügung. Das Geld solle für die Grenzsicherheit und die zivile Rechtsdurchsetzung sowie zum Schutz der kritischen Infrastruktur der Regierung eingesetzt werden, teilte die amerikanische Behörde mit.
Ukrainische Medien: Russen flüchten aus Stadt bei Sumy
20.21 Uhr: Ukrainische Soldaten haben eigenen Angaben zufolge russische Truppen aus einer Stadt unweit von Sumy im Nordosten der Ukraine vertrieben. Die Russen hätten in Trostjanez Waffen, Munition und Ausrüstung hinterlassen, schrieben mehrere Medien am Samstag unter Berufung auf die 93. Brigade der ukrainischen Streitkräfte. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Zuvor hatte das ukrainische Militär über Kämpfe in Trostjanez berichtet.
Die Region Sumy wird seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine vor mehr als vier Wochen angegriffen. Auch in der angrenzenden Region Charkiw gibt es schwere Kämpfe.
Tausende Russen in Prag protestieren gegen Ukraine-Krieg
19.38 Uhr: Tausende Russen haben in der tschechischen Hauptstadt Prag gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Die Polizei schätzte die Zahl der Demonstranten auf etwa 5.000. "Wir sind gegen (Präsident Wladimir) Putin", sagte ein 19-jähriger Student, der an dem Protest mit seinem Vater teilnahm.
"Wir sind nicht mit seiner Politik einverstanden. Dies ist der Weg, um der Welt zu zeigen, dass die Dinge, die in der Ukraine passieren, nicht richtig sind". Demonstranten zogen durchs Stadtzentrum, dabei skandierten sie "Russland ohne Putin", "Freiheit für Russland, Frieden für die Ukraine" und "Putin ist nicht Russland".
"Wir wollen zeigen, dass die Russen, die hier leben, gegen Putin sind, gegen den Krieg, dass sie die Ukraine unterstützen", sagte Organisator Anton Litvin der Nachrichtenagentur AFP. Aus diesem Grund sei die russische Flagge für die Veranstaltung verändert worden – der rote Streifen sei entfernt worden. "Wir wollen diesen roten Streifen, der das Blut symbolisiert, nicht, deshalb haben wir ihn entfernt. Jetzt gibt es nur noch das Weiß des Schnees und das reine Blau des Himmels", sagte Litvin. In Tschechien leben etwa 45.000 Russen.
Prag, Tschechien: Die Polizei schätzte die Zahl der Teilnehmer bei einer Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine auf rund 3.000. (Quelle: CTK Photo/imago images)
Biden droht Putin: "Denken Sie nicht einmal daran"
18.59 Uhr: Bei einer eindringlichen Rede in Polen hat der US-Präsident die Solidarität mit der Ukraine bekräftigt. Zugleich warnte Joe Biden: Der Krieg könnte noch lange andauern. Kremlchef Putin warf er Heuchelei vor. Lesen Sie hier mehr.
So gefährlich ist Putins Cyberarmee
17.54 Uhr: Deutsche Sicherheitsbehörden im Alarmmodus: Russische Cyberangriffe könnten jederzeit starten, heißt es. Politiker und Experten warnen vor einer "offenen Flanke" – und einer riskanten Idee von Innenministerin Faeser. Hier lesen Sie mehr.
Im Westen wächst die Sorge vor Putins Cybersoldaten: Zielt der Kremlchef auch auf den alten Nord-Stream-Partner Deutschland? (Quelle: Mikhail Klimentyev/Grafik: Heike Aßmann/t-online)
Fünf Verletzte bei Raketenangriffen auf Lwiw
17.30 Uhr: Auf Lwiw im Westen der Ukraine sind laut dem Gouverneur Maksym Kosyzkyj zwei Raketen abgefeuert worden. Fünf Menschen seien verletzt worden, teilte Kosyzkyj in einem Online-Post mit. Es brenne eine Industrieanlage, in der Treibstoff gelagert wird, sagte Bürgermeister Andriy Sadovyi laut "Kyiv Independent".
Dem Bericht zufolge soll es am Abend einen weiteren Raketenangriff auf die Stadt gegeben haben.
Schwere Explosionen in Lwiw
16.05 Uhr: Die westukrainische Metropole Lwiw (Lemberg) ist am Samstag nach Angaben des Bürgermeisters aus der Luft angegriffen worden. Details waren zunächst nicht bekannt. Man warte auf Informationen der Militärverwaltung, schrieb Bürgermeister Andrij Sadowyj auf Telegram. Er rief die Menschen dazu auf, in Schutzräumen zu bleiben. Der Luftalarm dauere an, schrieb Militärchef Maxim Kosyzkyj.
Nach Angaben eines Stadtratsmitglieds waren drei schwere Explosionen zu hören. Auf Twitter wurden zahlreiche Fotos und Videos veröffentlicht, die schwarze Rauchwolken zeigen. Die Explosionen sollen Berichten zufolge nahe des Fernsehturms zu hören gewesen sein. Ein Tankdepot soll Ziel des Angriffs geworden sein.
Die Stadt rund 80 Kilometer vor der Grenze zum Nato-Land Polen hat bislang nur wenige Angriffe erlebt. Sie ist aber voller Flüchtlinge aus anderen Teilen der Ukraine. US-Präsident Joe Biden hatte am Freitag die polnische Seite der Grenze besucht.
Bürgermeister von Tschernihiw: Russen verhindern Abtransport Schwerverletzter
15.55 Uhr: Aus der nordukrainischen Stadt Tschernihiw können nach Angaben von Bürgermeister Wladyslaw Atroschenko 44 Schwerverletzte nicht zur medizinischen Versorgung an sichere Orte gebracht werden. Denn die Stadt sei von russischen Truppen abgeriegelt, sagt Atroschenko im Fernsehen. Unter diesen Verletzten seien drei Kinder. Die Stadt stehe unter schwerem Beschuss durch russische Kräfte. Von den ursprünglich 290.000 Einwohnern seien bis zu 130.000 ohne Heizung, Strom und Wasser.
Biden bezeichnet Putin als "Schlächter"
15.45 Uhr: US-Präsident Joe Biden bezeichnet den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit Blick auf die russische Invasion in der Ukraine als "Schlächter". Zudem äußert sich Biden bei seinem Besuch in Polen zurückhaltend bezüglich jüngster Vermutungen, Russland könne im Ukraine-Krieg einen Strategiewechsel eingeschlagen haben.
Er sei sich dessen nicht sicher. Zuletzt gab es Hinweise darauf, dass Russland den Militäreinsatz in der Ukraine weg von der Hauptstadt Kiew in den Donbass im Osten des Landes verlegt.
Holocaust-Mahnmal bei Charkiw getroffen
15.34 Uhr: Ein Holocaust-Mahnmal am Stadtrand der ostukrainischen Großstadt Charkiw ist nach örtlichen Medienberichten durch russischen Beschuss beschädigt worden. An dem Denkmal in Form eines siebenarmigen Leuchters fehlten zwei Arme, berichtete das Portal "KharkivToday" am Samstag. Es gab keine Angaben, wann das Mahnmal getroffen wurde. Die Gedenkstätte Drobizkij Jar erinnert an 16.000 bis 20.000 Juden und sowjetische Gefangene, die dort 1941/42 von der nationalsozialistischen Besatzung ermordet wurden.
Auch andere Ehrenmale in Charkiw seien bei den Kämpfen beschädigt worden, hieß es. In der zweitgrößten Stadt der Ukraine war vergangene Woche der 96-jährige Holocaust-Überlebende Boris Romantschenko bei einem Bombenangriff getötet worden. Am 1. März beschädigte russischer Raketenbeschuss auf den Fernsehturm der Hauptstadt Kiew bereits das Mahnmal für den Judenmord von Babyn Jar 1941.
Im Video: Putins Kriegsgrund ist eine Lüge
15.28 Uhr: Einen angeblichen Grund für den Angriffskrieg in der Ukraine nennt der Kreml-Despot besonders oft. Doch was ist wirklich dran an den Vorwürfen? Die Bilder zeigen: Putin belügt dabei die Öffentlichkeit – und sich selbst. Sehen Sie hier das Video.
Angeblicher Kampf gegen Nazis: Eine Videorecherche zeigt, warum Putins Kriegsgrund eine Lüge ist. (Quelle: t-online/Reuters/Getty/Imago)
Belarussische Freiwillige schließen sich der Ukraine im Kampf an
15.11 Uhr: Hunderte freiwillige Kämpfer aus Belarus sollen die ukrainischen Streitkräfte unterstützen. Belarus gilt als Verbündeter Putins – das Bataillon richtet sich jedoch auch gegen Lukaschenko. Lesen Sie hier mehr dazu.
Biden: Bündnisfall-Artikel der Nato ist für die USA "eine heilige Verpflichtung"
15.04 Uhr: In Osteuropa wachsen angesichts des Ukraine-Krieges die Sicherheitsbedenken. Sollte es tatsächlich zu einem Angriff auf die Nato kommen, können sich die Länder auf die USA verlassen, bekräftige Präsident Biden in Polen. Lesen Sie hier mehr dazu.
Kreml: Werden keine Reservisten einberufen
14.12 Uhr: Das russische Verteidigungsministerium hat bekräftigt, im Ukraine-Konflikt keine Reservisten einsetzen zu wollen. "Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation zieht keine Reservisten ein und plant auch nicht, Reservisten in die Militärstationen einzuberufen", erklärte ein Ministeriumssprecher am Samstag. Anrufe, die russische Männer in den vergangenen Tagen angeblich von der russischen Armee erhalten hätten, seien "gefälscht".
Polens Präsident empfängt Biden in Warschau
14.06 Uhr: Polens Präsident Andrzej Duda hat seinen amerikanischen Kollegen Joe Biden angesichts des Kriegs in der Ukraine im Warschauer Präsidentenpalast empfangen. Eine Militärkapelle spielte am Samstagmittag unter anderem die amerikanische und polnische Nationalhymne. Es ist der zweite Tag von Bidens Polen-Reise.
Der polnische und der amerikanische Präsident, Andrzej Duda und Joe Biden, bei der offiziellen Begrüßungszeremonie. (Quelle: Evelyn Hockstein/Reuters)
Der US-Präsident wollte im Anschluss Geflüchtete aus der Ukraine treffen und schließlich eine Ansprache zum Krieg im Warschauer Königsschloss halten. Bidens Reise in den Nato-Partnerstaat Polen steht ganz im Zeichen des Ukraine-Kriegs.
Baerbock: "Wenn die Welt sich wandelt, muss die Politik sich wandeln"
13.45 Uhr: Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hat angesichts des russischen Angriffskriegs Waffenlieferungen an die Ukraine gerechtfertigt. "Wenn die Welt sich wandelt, muss die Politik sich wandeln", sagte Baerbock am Samstag in Cottbus als Rednerin auf einem Grünen-Landesparteitag. "Wir unterstützen die Ukrainerinnen und Ukrainer, dass sie sich selbst verteidigen können und dass sie für ihre Sicherheit und ihren Frieden kämpfen können."
Annalena Baerbock: Die Außenministerin spricht auf dem Landesparteitag der Brandenburger Grünen. (Quelle: Bernd Settnik/dpa)
Putins völkerrechtswidrige Aggression sei nicht nur ein Angriff auf die Souveränität der Ukraine und auf 40 Millionen Ukrainer, sondern auch ein Angriff auf die europäische Friedensordnung, mahnte Baerbock. Dennoch könne man nicht direkt in den Krieg eingreifen, weil dies Nachbarstaaten der Ukraine gefährden würde, die Mitglieder der Nato seien. "Es ist wichtig, dass wir diesen Krieg auf das Schärfste verurteilen und klar und deutlich benennen, wer diesen Krieg beenden kann – und das ist der russische Präsident."
Verteidigungsministerin: Auch Kraftstoff geliefert
13.21 Uhr: Deutschland hat der Ukraine nach den Worten von Verteidigungsministerin Christine Lambrecht nicht nur Waffen, sondern auch große Mengen Treibstoff geliefert. Diesen habe man in Polen gekauft, sagte die SPD-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (Samstag). "Insgesamt gilt: Wir liefern, und wir liefern konsequent." Damit wies sie Vorwürfe schleppender Waffenlieferungen zurück. Die Ungeduld der Ukraine könne sie aber nachvollziehen, sagte Lambrecht.
Wieder russisches Manöver in Kaliningrad
13.14 Uhr: Russland hat in seiner westlichen Exklave Kaliningrad erneut ein Manöver durchgeführt. Es habe militärische Übungen mit Boden-Luft-Raketen des Typs S-400 gegeben, meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Baltische Flotte. Demnach wurden auch Su-27-Kampfjets eingesetzt. Russland hatte erst Mitte März planmäßige Militärübungen in der Exklave Kaliningrad abgehalten, die zwischen den Nato-Ländern Polen und Litauen liegt.
Zudem führte Russland auch ein Manöver auf von Japan beanspruchten Inseln des Kurilen-Archipels durch, wie japanische Medien berichteten. Nachdem sich Japan den Sanktionen wegen der Ukraine-Invasion angeschlossen hatte, zog sich Russland kürzlich aus den Verhandlungen mit der Regierung in Tokio über einen Friedensvertrag zur offiziellen Beendigung des Zweiten Weltkriegs zurück. Ein Streitpunkt sind Gebietsansprüche um die Kurilen, die zwischen Japans nördlichster Hauptinsel Hokkaido und der russischen Halbinsel Kamtschatka liegen.
Kreml zeigt neues Video von verschwundenem Minister
13.08 Uhr: Zwei Wochen fehlte fast jede Spur von ihm, nun soll der russische Verteidigungsminister Schoigu an einer aktuellen Sitzung teilgenommen haben. Seine vorherige Abwesenheit hatte Spekulationen angeheizt. Mehr dazu lesen Sie hier.
Bericht: Ukraine startet Gegenoffensive um Charkiw
12.46 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte sollen eine Gegenoffensive um die umkämpfte Großstadt Charkiw gestartet haben. Das berichtet der US-Sender CNN. In einem Statement auf Telegram habe der Leiter der Regionalverwaltung, Oleh Syniehubov, bekannt gegeben, dass man zeitweilig besetzte Gebiete zurückerobert habe. Auch in Richtung der nahegelegenen Orte Rohan, Isjum und Tschuhujiw gingen die Kämpfe weiter. CNN konnte die Angaben nicht überprüfen.
Syniehubov zufolge sei es in der Nacht außerdem zu nur 24 Luftangriffen gekommen. Angesichts der Angriffe der Nächte zuvor sei dies "verhältnismäßig wenig".
Biden trifft ukrainische Minister in Polen
12.30 Uhr: US-Präsident Joe Biden ist am Samstag in Polen persönlich mit dem Außen- und dem Verteidigungsminister der Ukraine zusammengetroffen. Im Marriott-Hotel in Warschau nahm der US-Präsident Gespräche mit dem ukrainischen Außenminister Dmytro Kuleba und Verteidigungsminister Oleksij Resnikow auf, wie das Weiße Haus mitteilte.
Treffen in Polen: In Warschau kam US-Präsident Joe Biden mit den ukrainischen Regierungsmitgliedern zusammen. (Quelle: Evelyn Hockstein/Reuters)
Auch US-Außenminister Antony Blinken und Pentagonchef Lloyd Austin waren an dem Treffen beteiligt. Es war Bidens erstes persönliches Treffen mit hochrangigen Vertretern der Regierung in Kiew seit Beginn des Ukraine-Kriegs vor mehr als einem Monat. Als bemerkenswert wurde angesehen, dass Kuleba und Resnikow für die Zusammenkunft ihr Land verlassen konnten.
Innenministerium: Bisher 259.980 Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland registriert
12.19 Uhr: Seit Beginn des russischen Angriffs vor rund einem Monat hat die Bundespolizei bisher 259.980 Flüchtlinge aus der Ukraine in Deutschland erfasst. Das teilte das Bundesinnenministerium am Samstag über Twitter mit.
Die tatsächliche Zahl der Geflüchteten ist unbekannt, weil es keine flächendeckenden Grenzkontrollen gibt – sie dürfte deutlich höher liegen. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Menschen von Deutschland aus weiterreisen in anderen Staaten.
Proukrainische Demo im eingenommenen Slawutytsch
11.23 Uhr: In der nordukrainischen Stadt Slawutytsch nahe dem stillgelegten Atomkraftwerk Tschernobyl haben Einwohner am Samstag gegen die russische Besatzung demonstriert. Sie entrollten eine große ukrainische Fahne, wie die Militärverwaltung des Gebietes Kiew mitteilte. Russische Soldaten schossen nach diesen Angaben in die Luft, um die Menschen auseinanderzutreiben.
In Slawutytsch wohnt das Personal, das früher das AKW Tschernobyl betrieb und jetzt die stillgelegten Anlagen überwacht. Die Sperrzone um Tschernobyl ist seit den ersten Tagen des Krieges von russischen Kräften besetzt.
Nun seien russische Truppen auch nach Slawutytsch eingedrungen und hätten ein Krankenhaus besetzt, schrieb Oleksandr Pawljuk, Chef der Militärverwaltung, auf Telegram. Auch in russisch besetzten Städten im Süden des Landes kommt es immer wieder zu proukrainischen Kundgebungen.
Klitschko verlängert Ausgangssperre in Kiew
11.13 Uhr: Der Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko verlängert die Ausgangssperre in der ukrainischen Hauptstadt. Die Menschen sollten ab 20.00 Uhr (Ortszeit) am Samstag bis Montagmorgen um 08.00 Uhr (Ortszeit) zu Hause bleiben, teilt Klitschko in einem Online-Post mit. Die Entscheidung sei vom Militär getroffen worden. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.
London: Weiterhin wahllose Bombardierung ukrainischer Städte
10.57 Uhr: Russland lässt nach Einschätzung des britischen Verteidigungsministeriums mit seinen Angriffen auf große ukrainische Städte wie Charkiw, Tschernihiw und Mariupol nicht nach. Dabei verlassen sich die russischen Streitkräfte vor allem "auf den wahllosen Einsatz von Luft- und Artilleriebombardierungen, um zu versuchen, die Verteidigungskräfte zu demoralisieren", wie das Ministerium am Samstag unter Berufung auf Geheimdienstinformationen im Kurznachrichtendienst Twitter mitteilte. Es sei wahrscheinlich, dass Moskau auf diese Weise "seine eigenen bereits beträchtlichen Verluste auf Kosten weiterer ziviler Opfer begrenzen" wolle.
Angesichts der Nachrichten aus der Ukraine fühlen sich viele Menschen hierzulande machtlos. Wenigstens mit einer Spende möchten sie helfen. Hier zeigen wir Ihnen eine Auswahl an Hilfsorganisationen.
0 Comments