Das Ukraine-Update: Die Lage am 19. März im Überblick


Das Ukraine-Update am 19. März: Schwere Kämpfe um Flughafen bei Cherson, Selenskyjs nächste Botschaft: Was in der Nacht passiert ist

Das Ukraine-Update am 19. März: Die schweren Kämpfe um den Flughafen in Cherson gehen weiter. Selenskyj rief die Russen zu ernsthaften Verhandlungen auf. Und der US-Verteidigungsminister attestiert Putins Armee militärische Fehler. Was in der Nacht im Ukraine-Krieg passiert ist.

Das Ukraine-Update: Was in der Nacht vom 18. auf den 19. März passiert ist

Der Flughafen Tschornobajewka bei Cherson im Süden der Ukraine steht nach ukrainischer Darstellung weiterhin im Mittelpunkt erbitterter Kämpfe. „Wir haben sie dort schon wieder getroffen", schrieb am Samstag Olexij Arestowitsch, Berater des Büroleiters von Präsident Selenskyj, auf Facebook mit Blick auf die russischen Truppen. Die ukrainischen Streitkräfte hätten das russische Militär an diesem Flughafen bereits sechs Mal überfallen und dem Gegner dort schwere Verluste zugefügt. Dies ließ sich nicht unabhängig überprüfen.

  • Selenskyj fordert von Moskau ehrliche Verhandlungen - und kontert Putin-Auftritt
  • „Sinnvolle Verhandlungen über Frieden und Sicherheit für die Ukraine, ehrliche Verhandlungen und ohne Verzögerungen, sind die einzige Chance für Russland, seinen Schaden durch eigene Fehler zu verringern", sagte Selenskyj am späten Freitagabend in einer Videoansprache. Sollte die territoriale Unversehrtheit der Ukraine nicht wiederhergestellt werden, so werde Russland „ernsthafte Verluste" erleiden.

    Selenskyj nahm in der Ansprache, die er allein auf einer menschenleeren Straße aufnahm, auch direkt Bezug auf die Rede Wladimir Putins im Luschniki-Stadion in Moskau. 100.000 Menschen im Stadion und 95.000 vor der Arena, das zusammen entspräche der Zahl der in die Ukraine eingefallenen russischen Soldaten. „Und jetzt stellen Sie sich 14.000 Leichen in diesem Stadion vor, dazu noch Zehntausende verwundete und verstümmelte Menschen", sagte Selenskyj.

    „Es ist an der Zeit, die territoriale Einheit und Gerechtigkeit für die Ukraine herzustellen", sagte er. „Ansonsten wird Russland derartige Verluste erleiden, dass es mehrere Generationen brauchen wird, um sich wieder aufzurichten." Selenskyj bekräftigte seine Forderung nach direkten Gesprächen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Friedenslösung.

  • US-Verteidigungsminister: Russen machen militärische Fehler
  • Das russische Militär hat nach Ansicht von US-Verteidigungsminister Austin taktische Fehler im Ukraine-Krieg gemacht. Es habe eine „Reihe von Fehltritten" gegeben, sagte Austin am Freitag in einem Interview des US-Senders CNN während seiner Reise nach Bulgarien.

    Russlands Armee habe in der Ukraine Rückschläge erlitten. „Sie hatten sich vorgestellt, dass sie schnell vorankommen und sehr schnell die Hauptstadt einnehmen würden, aber sie waren nicht in der Lage, das zu tun", sagte Austin. Außerdem setzten die Russen taktische Informationen nicht gut ein. Aus dem Pentagon heißt es immer wieder, dass das russische Militär in der Ukraine kaum Fortschritte mache.

  • US-Flieger stürzt bei Nato-Manöver ab - vier Soldaten an Bord
  • Bei dem Nato-Manöver „Cold Response" in Norwegen ist am Freitag ein US-Militärflugzeug mit vier Besatzungsmitgliedern als vermisst gemeldet worden. Die örtlichen Rettungskräfte teilten mit, das Militärflugzeug vom Typ Osprey sei um 18.26 Uhr MEZ südlich von Bodö verschwunden. Zu diesem Zeitpunkt hätten in dem Gebiet schlechte Wetterbedingungen geherrscht.

    Um 21.17 Uhr sei aus der Luft die Unglücksstelle entdeckt worden. Wegen des schlechten Wetters sei eine Landung jedoch nicht möglich gewesen. Rettungskräfte seien auf dem Weg dorthin. „Wir sind nicht am Unglücksort selbst, wir wissen daher nichts über die vier Personen an Bord. Aber wir wissen, dass es sich um eine Absturzstelle handelt", sagte ein Sprecher des Rettungsdienstes, Jan Eskil Severinsen, dem Fernsehsender NRK. 

  • Ukrainischer Parlamentschef betont rote Linien für Verhandlungen
  • Die Souveränität und territoriale Unversehrtheit der Ukraine sowie ihre staatliche Unabhängigkeit sind und bleiben für Kiew die sogenannten roten Linien bei den aktuellen Friedensverhandlungen mit Russland. Diese seien „unverrückbar", betonte Parlamentspräsident Stefantschuk in einem Beitrag auf der Webseite der Obersten Rada. Daher könne es nur ein Ergebnis geben: „Das ist unser Sieg." Auf dem Weg dorthin gehe man „Schritt für Schritt" die wichtigen Punkte an. „Wir bewegen uns in die richtige Richtung", schrieb Stefantschuk.

  • Ringen um Rettung von Zivilisten aus Brennpunkten bei Kiew
  • Nach der Rettung von mindestens 50 000 Zivilisten aus Kampfgebieten nördlich und nordwestlich der Hauptstadt Kiew bemühen sich die ukrainischen Behörden nunmehr um die Evakuierung der meistgefährdeten Brennpunkte. „Die Besatzungstruppen erlauben uns nicht, die Evakuierung aus den Brennpunkten fortzusetzen", teilte Olexij Kuleba, Leiter des humanitären Stabes der Region Kiew, in der Nacht zum Samstag auf Facebook mit. „Aber trotz des Zynismus des Feindes tun wir weiterhin alles, um das Leben unseres Volkes zu schützen."

    In Absprache mit der russischen Seite sind in den vergangenen Tagen wiederholt sogenannte Fluchtkorridore geöffnet worden, über die Zivilisten umkämpfte Städte und Ortschaften verlassen konnten. Die Vereinbarungen wurden jedoch nicht immer eingehalten, Zivilisten gerieten immer wieder unter Beschuss.

    Chronologie des Krieges: Hier geht's zum Überblick, was am Freitag geschah.

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    mmo

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