Ukraine: Präsidentenberater erklärt russisches Kriegsschiff für gesunken


Der ukrainische Präsidentenberater Olexij Arestowytsch hat das im Schwarzen Meer stark beschädigte russische Kriegsschiff „Moskwa" („Moskau") für gesunken erklärt. „Wo ist die „Moskwa"? Sie ist gesunken", schrieb Arestowytsch am Donnerstag auf Twitter und bei Telegram. Bestätigungen für diese Behauptung lagen jedoch zunächst nicht vor. Das ukrainische Einheitsfernsehen griff Arestowytschs Tweet dennoch auf.

Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hingegen ist das Feuer auf dem Raketenkreuzer „Moskwa" eingedämmt. Es sei ausgebrochen, nachdem Munition an Bord des Flaggschiffes der russischen Schwarzmeerflotte explodiert sei. Das Kriegsschiff werde nun zum Hafen zurückgeschleppt, die Besatzung sei auf anderen Schiffen untergebracht worden. Die wichtigsten Waffen der „Moskwa" seien nicht beschädigt worden, das Schiff laufe auch nicht Gefahr zu sinken. Nun werde die Brandursache untersucht.

Kiewer Angaben zufolge soll das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte am Mittwochabend von zwei ukrainischen Neptun-Raketen getroffen worden sein. Das Feuer an Bord der „Moskwa" sei nach dem Treffer ausgebrochen, und das Schiff habe begonnen zu sinken. Russische Rettungsschiffe seien nach ukrainischen Angaben durch an Bord explodierende Munition sowie durch schlechtes Wetter behindert worden.

Das russische Verteidigungsministerium hatte Schäden am Schiff bestätigt, sprach allerdings nur von einem Brand und nannte keine Ursache. Die gesamte Mannschaft sei evakuiert worden, hieß es in Moskau.

Widersprüchlichen Angaben zufolge soll der Raketenkreuzer entweder vor der von Russland eroberten Schlangeninsel oder in der Bucht von Sewastopol auf der annektierten Halbinsel Krim getroffen worden sein.

Archivaufnahme des Raketenkreuzers "Moskwa" aus dem Jahr 2014 bei der Durchfahrt des Bosporus

Quelle: pa/dpa/Can Merey

Arestowytsch hatte zuvor auf YouTube von e iner „Überraschung" im Zusammenhang mit dem „Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte" gesprochen. Das russische Schiff „Moskwa" stehe in Flammen, erklärte er.

Der Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Heraschtschenko, deutete in einem Beitrag in sozialen Netzwerken an, das Kriegsschiff sei mit einer Rakete des Typs Neptun getroffen worden. Die ukrainische Eigenentwicklung hat eine Reichweite von 280 Kilometern.

Die ukrainischen Angaben konnten bisher nicht bestätigt werden. Allerdings ist es unwahrscheinlich, dass Munition auf einem der wichtigsten Schiffe Russlands durch ein Versehen der Mannschaft explodiert.

Die über 180 Meter lange „Moskwa" war 1979 zu Wasser gelassen und 1983 in den Dienst genommen worden. Im Jahr 2015 war das Kriegsschiff mit seiner 510-köpfigen Besatzung laut Tass im östlichen Mittelmeer im Einsatz gewesen, um von dort aus den russischen Luftwaffenstützpunkt Hmeimim in Syrien abzusichern.

D en Berichten zufolge befördert das Kriegsschiff 16 Seezielflugkörper vom Typ „P1000 Wulkan" sowie eine Reihe weiterer Waffensysteme, darunter Anti-U-Boot-Waffen.

Zu Kriegsbeginn vor knapp sieben Wochen soll die „Moskwa" unter anderem an der Eroberung der ukrainischen Schlangeninsel beteiligt gewesen sein. Die Ereignisse darum erlangten weltweit Aufmerksamkeit, da die „Moskwa" die ukrainischen Soldaten zum Aufgeben aufgefordert haben soll, mit den Worten „Dies ist ein russisches Kriegsschiff". Darauf sollen die Soldaten geantwortet haben: „Russisches Kriegsschiff, f.... dich!"

Erst vor zwei Tagen hatte die ukrainische Post eine Briefmarke herausgebracht, die diese Begebenheit darstellt und auf der die „Moskwa" zu sehen ist.

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Ukrainische Streitkräfte wehrten eigenen Angaben zufolge in der Nacht zudem acht russische Angriffe in den östlichen Regionen von Donezk und Luhansk ab. „Insbesondere haben die ukrainischen Verteidiger einen feindlichen Panzer, vier gepanzerte Fahrzeuge und sechs weitere Fahrzeuge zerstört", heißt es in einer Erklärung des ukrainischen Militärs.

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Laut dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj machen sich allerdings immer mehr russische Militär-Konvois auf den Weg in den Südosten der Ukrain e. Raketen-, Bomben- und Artillerieangriffe würden von den Angreifern weiter fortgesetzt, sagt Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Zusätzlich versuchten die Russen offenbar, ukrainische Bewohner in den vorübergehend besetzten Gebieten in Bezirken der Regionen Donezk und Luhansk mobil zu machen. „Sie versuchen, Einwohner der südlichen Regionen unseres Landes in ihre Reihen zu holen", so der Präsident.

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Großbritannien erwartet angesichts einer wahrscheinlichen russischen Offensive in der Ostukraine weitere schwere Attacken auf die zivile Infrastruktur der Region. „Städtische Zentren waren während des gesamten Konflikts wiederholt rücksichtslosen russischen Angriffen ausgesetzt", erklärte das britische Verteidigungsministerium am Donnerstag. „Die Städte Kramatorsk und Kostjantyniwka werden wahrscheinlich russische Ziele für ähnliche Gewalttaten sein."

Kramatorsk ist ein regionales Zentrum für die Evakuierung von Kriegsflüchtlingen. Bei einem Raketenangriff auf den Bahnhof der Stadt wurden am Freitag mehr als 50 Menschen getötet. Kostjantyniwka liegt südlich von Kramatorsk.

Unterdessen sind in Charkiw im Nordosten der Ukraine nach ukrainischen Angaben durch russische Luftangriffe vier Zivilisten getötet worden. Mindestens zehn weitere seien verletzt worden, erklärte Regionalgouverneur Oleg Synegubow am Mittwoch bei Telegram. Die „Besatzer" hätten erneut Wohnviertel von Charkiw bombardiert.

Charkiw ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Die Stadt ist bereits seit Beginn der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar heftig umkämpft. Bisher gelang es den russischen Truppen nicht, sie einzunehmen.

Ein Mitglied der Feuerwehr löscht ein Feuer, dass nach Beschuss des russischen Militärs in Charkiw ausgebrochen ist

Quelle: dpa/Andrew Marienko

Angesichts der erwarteten Großoffensive Russlands im Osten der Ukraine stocken neben der Europäischen Union auch die USA ihre militärische Unterstützung f� �r Kiew erheblich auf. Die Vereinigten Staaten wollen der Ukraine weitere Waffen und Munition im Wert von bis zu 800 Millionen Dollar (740 Millionen Euro) liefern – darunter auch Artillerie, gepanzerte Fahrzeuge und Hubschrauber.

US-Präsident Joe Biden erklärte am Mittwoch nach einem Gespräch mit Selenskyj, die Regierung in Washington werde die Ukraine auch weiter mit den Fähigkeiten ausstatten, sich zu verteidigen.

Die US-Regierung hat der Ukraine seit Beginn des russischen Angriffskrieges Ende Februar damit bereits Waffen im Wert von 2,5 Milliarden US-Dollar zugesagt oder geliefert. Seit Anfang vergangenen Jahres summieren sich die US-Hilfen für Kiew so auf insgesamt rund 3,2 Milliarden Dollar.

Auch andere Nato-Mitgliedsstaaten und Verbündete haben bereits Waffen und Ausrüstung an die Ukraine geliefert, darunter zum Beispiel Großbritannien und Deutschland. Die EU wiederum beschloss erst am Mittwoch die Freigabe von weiteren 500 Millionen Euro für Waffenlieferungen an Kiew.

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Lieferung schwerer Waffen

Biden erklärte: „Das ukrainische Militär hat die von uns zur Verfügung gestellten Waffen mit vernichtender Wirkung eingesetzt." Die Waffenlieferungen der USA und der Verbündeten seien für die Ukraine entscheidend gewesen, um dem russischen Angriff standzuhalten. „Sie haben dabei geholfen, dass [der russische Präsident Wladimir] Putin mit seinen ursprünglichen Zielen, die Ukraine zu erobern und zu kontrollieren, gescheitert ist."

Die neuen Lieferungen sollen die Ukraine demnach insbesondere angesichts des befürchteten russischen Großangriffs in der östlichen Donbass-Region unterstützen. Neben bereits auch bisher gelieferten Waffen würden der Ukraine daher nun zusätzliche Fähigkeiten überlassen, inklusive Artilleriesystemen und gepanzerten Fahrzeugen. Die Ukraine solle auch „zusätzliche Hubschrauber" bekommen – zuletzt hatten die USA vor dem Krieg die Lieferung von Helikoptern bestätigt.

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Die ukrainische Regierung hat die Wiederöffnung von Fluchtkorri doren aus der Hafenstadt Mariupol und anderen umkämpften Gebieten im Osten und Süden des Landes angekündigt. „Für heute sind neun humanitäre Korridore geplant", erklärte die stellvertretende Regierungschefin Iryna Wereschtschuk am Donnerstag auf Telegram. Am Vortag waren die Evakuierungen nach ukrainischen Angaben aus Sicherheitsgründen ausgesetzt worden.

Den Angaben zufolge soll ein erster Fluchtkorridor zwischen Mariupol und Saporischschja eingerichtet werden. Auch aus Berdjansk, Tokmak und Energodar sollen Menschen nach Saporischschja gebracht werden. Weitere Fluchtruten sollen von Sewerodonezk, Lyssytschansk, Popasna, Hirske und Rubischne nach Bachmut führen.

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Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol