Ukraine-News: ++ Hofreiter, Roth und Strack-Zimmermann auf dem Weg in die Ukraine


Die Vorsitzenden der Bundestags-Ausschüsse für Verteidigung, Außen und Europa sind auf dem Weg in die Ukraine. Wie der „Spiegel" berichtet, werden Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), Michael Roth (SPD) und Anton Hofreiter (Grüne) Vertreter der Kiewer Rada treffen.

Mit den drei Ausschuss-Vorsitzenden reisen zum ersten Mal seit dem russischen Angriff Vertreter des Bundestags in die Ukraine. Aus Sicherheitsgründen wurde die Reise bis zuletzt geheim gehalten, über den genauen Ort des Treffens in der Westukraine wird weiterhin geschwiegen.

Das Treffen erfolgt auf Einladung der ukrainischen Parlamentsabgeordneten Halyna Yanchenko. In dem Schreiben an die Mitglieder der drei Bundestags-Ausschüsse sowie die Mitglieder der deutsch-ukrainischen Parlamentariergruppe schlägt Yanchenko ein Treffen in Lwiw (Lemberg) vor. Dem Vernehmen nach wird man sich allerdings an einem Ort in der Westukraine treffen, der näher an der polnischen Grenze liegt.

Ukraine-Ne ws – Alle Ereignisse im Liveticker: 10:29 Uhr – Berlin nimmt laut Giffey deutlich mehr Ukrainer auf als vereinbart

Berlin nimmt nach Angaben der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) deutlich mehr ukrainische Geflüchtete auf als zwischen den Bundesländern vereinbart. „Wir können niemanden zwingen, Berlin zu verlassen", sagte Giffey am Dienstag dem Portal „Zeit Online". Zwar gebe es neue Regeln, wer in Berlin bleiben dürfe, sagte sie und nannte Kranke, Schwangere, Menschen mit einer Unterkunft, einem Arbeitsplatz oder Familie in der Stadt.

Es gelte jedoch auch nach wie vor die Freizügigkeit, sagte Giffey. Die Ankommenden könnten zwar durch finanzielle Anreize gelenkt werden, Sozialleistungen könnten zum Beispiel an Wohnsitzauflagen geknüpft werden. „Aber diejenigen, die sich um sich selbst kümmern können und weder Sozialleistungen noch Unterkunft brauchen – können frei entscheiden, wo in Deutschland sie leben wollen", sagte die SP D-Politikerin

10:27 Uhr – SPD-Außenpolitiker Roth will Ukraine mit schweren Waffen unterstützen

Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses im Bundestag, Michael Roth (SPD), unterstützt die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine. Eine entsprechende Forderung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sei „sicherlich richtig", sagte Roth am Dienstag im Deutschlandfunk. Die Ukraine müsse in die Lage versetzt werden, von der russischen Armee besetze Gebiete „zu befreien". „Das ist aus meiner Sicht die einzige Chance, um überhaupt zu einer Verhandlungslösung zu kommen", argumentierte Roth. „Die Ukraine muss aus einer Position der Stärke und der Wehrhaftigkeit mit Russland verhandeln". Nur so könne dieser Krieg beendet werden.

10:04 Uhr – Separatisten bestreiten Einsatz von Chemiewaffen in Mariupol

Die pro-russischen Separatisten in der ostukrainischen Region Donezk bestreiten, dass sie im Kampf um die Hafenstadt Mariupol Chemiewaf fen eingesetzt haben. Das meldet die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Eduard Bassurin, einen Kommandeur der Separatisten. Die ukrainische Führung prüft nach Angaben der stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maljar derzeit unbestätigte Informationen über den Einsatz chemischer Kampfstoffe beim Versuch, die eingekesselte Stadt vollends einzunehmen. „Es gibt eine Theorie, dass es sich um Phosphormunition handeln könnte", sagt sie im Fernsehen. „Offizielle Informationen kommen später."

10:00 Uhr – Putin zu Treffen mit Lukaschenko im Osten Russlands eingetroffen

Kremlchef Wladimir Putin ist zu einem Treffen mit dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko im äußersten Osten Russlands eingetroffen. Putin sei am Dienstag in der Stadt Blagoweschtschensk nahe der chinesischen Grenze gelandet, meldete die staatliche russische Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Auch Lukaschenko, mit dem Putin anlässlich des Tages der Raumfahrt den geplanten Weltraumbahnhof Wostotschny besichtigen will, sei bereits vor Ort. Geplant seien neben einem Gespräch mit Lukaschenko außerdem Treffen mit Arbeitern des Bahnhofs und die Auszeichnung von Kosmonauten, hieß es. Anschließend will Putin erstmals seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor fast sieben Wochen die Fragen von Medienvertretern beantworten. Russland hatte die Ukraine am 24. Februar überfallen. Seitdem griffen russische Truppen die Ukraine auch von belarussischem Gebiet aus an.

09:49 Uhr – Deutsche machen Kaufentscheidung von Krieg abhängig

Gut drei von vier Deutschen (77 Prozent) wollen ihre Kaufentscheidungen künftig davon abhängig machen, wie sich Unternehmen im Ukraine-Krieg verhalten. Dies geht aus einer Umfrage von mehr als 1000 Personen im Auftrag des Digitalverbands Bitkom hervor. Die Entscheidung vieler Unternehmen der Digitalbranche, das Neukundengeschäft in Russland auszusetzen, treffe auf großen Zuspruch. Die Konsum enten schauten sehr genau, wie sich Firmen „gegenüber dem Aggressor Russland positionieren", erklärt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wer sich nicht klar an die Seite der Ukraine stellt, läuft Gefahr, das Vertrauen deutscher Kundinnen und Kunden zu verspielen und riskiert Einbußen."

09:40 Uhr – Elf Verwundete aus Ukraine in Deutschland eingetroffen

Deutschland hat elf Patientinnen und Patienten aus der Ukraine aufgenommen. Sie werden nach dem sogenannten Kleeblattkonzept verteilt, das Bund und Länder während der Corona-Pandemie entwickelt haben, wie das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn mitteilte. Der Transport aus der Ukraine mit elf verwundeten und erkrankten Menschen sowie drei Begleitpersonen war am Montagabend in Deutschland gelandet. Die Patientinnen und Patienten wurden auf Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen verteilt.

09:35 Uhr – Mehrere Flughäfen in Südrussland bleiben bis 19. April geschlossen

Wegen d es Krieges gegen die Ukraine haben die russischen Behörden die Flugverbote im Süden des eigenen Landes nun zum achten Mal verlängert. Bis zum 19. April bleiben insgesamt elf Flughäfen weiter gesperrt, wie die Luftfahrtbehörde Rosawiazija am Dienstag mitteilte. Von den Luftraumbeschränkungen betroffen sind etwa die Flugplätze im Schwarzmeer-Kurort Anapa, in den Millionenstädten Rostow am Don und Krasnodar sowie in Belgorod unweit der ukrainischen Grenze.

Auch die Flughäfen von Gelendschik, Woronesch sowie in Simferopol auf der 2014 annektierten ukrainischen Schwarzmeer-Halbinsel Krim bleiben vorerst weiter geschlossen. Die Verbote, die eigentlich an diesem Mittwoch hätten enden sollen, gelten den Angaben zufolge bis 19. April, 2.45 Uhr MESZ. Russland hatte nach der Invasion in die Ukraine am 24. Februar mehrere südrussische Airports geschlossen und die Flugverbote immer wieder verlängert.

09:27 Uhr – UN fordern Untersuchung zu sexueller Gewalt

Die Frauenre chtsorganisation UN Women fordert dringend unabhängige Untersuchungen zu Vorwürfen sexueller Gewalt im Ukraine-Krieg. „Immer häufiger hören wir von Vergewaltigung und sexueller Gewalt", sagte Direktorin Sima Bahous bei einem Briefing des UN-Sicherheitsrats am Montag (Ortszeit). Diese Anschuldigungen müssten unabhängig untersucht werden, um Gerechtigkeit und Rechenschaft zu gewährleisten, sagte sie weiter. Die Brutalität gegenüber ukrainischen Zivilisten, massenhafte Vertreibungen und der Einsatz vieler Wehrpflichtiger und Söldner seien ein Alarmsignal. Bahous hatte zuvor im Nachbarland Moldau mit Kriegsflüchtlingen gesprochen.

09:11 Uhr – Ukraine-Krieg ist laut Unicef „Alptraum für Kinder"

In den knapp sieben Wochen seit dem russischen Einmarsch sind in der Ukraine nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks Unicef mindestens 142 Kinder getötet worden. In Wirklichkeit dürften die Zahlen allerdings deutlich höher sein, teilte die Organisation mit. Die Justiz in der Ukraine selbst sprach am Dienstag von mindestens 186 getöteten und 344 verletzten Kindern und Jugendlichen. Unicef verwies zudem auf die vielen Minderjährigen, die entweder mit ihren Familien geflüchtet seien oder weiter im Kriegsgebiet ausharrten. „Der Krieg ist weiter ein Alptraum für die Kinder der Ukraine", sagte Unicef-Nothilfekoordinator Manuel Fontaine einer Mitteilung zufolge.

Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine mussten nach Angaben von Unicef fast zwei Drittel aller ukrainischen Kinder ihr Zuhause verlassen. Von den rund 7,5 Millionen Kindern bis 18 Jahren seien 2,8 Millionen innerhalb des Landes vertrieben worden und zwei Millionen ins Ausland geflohen, sagte der Leiter der Nothilfeprogramme von Unicef, Manuel Fontaine, in New York.

09:05 Uhr – Britische Regierung: Bei C-Waffen-Einsatz „Alle Optionen auf dem Tisch"

Falls Russland tatsächlich Chemie-Waffen in der Ukraine eingesetzt hat, dann sind der britischen Regie rung zufolge für eine Reaktion darauf alle Optionen auf dem Tisch. „Es gibt einige Dinge, die jenseits des Erlaubten liegen", sagt der für die Streitkräfte zuständige Minister James Heappey dem Sender Sky News. Ein Einsatz chemischer Waffen würde eine Reaktion des Westens hervorrufen. „Und alle Optionen liegen auf dem Tisch, wie diese Reaktion aussehen könnte." Die britische Außenministerin Liz Truss hatte am Montag erklärt, Großbritannien arbeite mit seinen Partnern zusammen, um die Einzelheiten von Berichten zu überprüfen, denen zufolge russische Streitkräfte möglicherweise chemische Kampfstoffe bei einem Angriff auf Mariupol eingesetzt haben.

08:55 Uhr – Putin und Lukaschenko treffen sich in Russland

Der russische Präsident Wladimir Putin und der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko werden am Dienstag zu Gesprächen in der russischen Amur-Region zusammentreffen. Dabei solle es um die Situation in der Ukraine und die westlichen Sanktionen gehen, berichten die staatlichen Nachrichtenagenturen in Russland und in Belarus. Lukaschenko besteht darauf, dass Belarus mit in die Verhandlungen zur Lösung des Konflikts in der Ukraine einbezogen werden muss. Russland hat den Verbündeten Belarus als Schutzgarant der Ukraine vorgeschlagen.

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TV-Kritik „Hart aber fair"

08:50 Uhr – Großhandelspreise nach Kriegsausbruch mit Rekordanstieg

Die deutschen Großhändler haben ihre Preise im März nach dem russischen Einmarsch in die Ukraine in Rekordtempo angehoben. Sie stiegen um durchschnittlich 22,6 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein größeres Plus hat es seit Beginn der Berechnungen 1962 nicht gegeben. Im Februar hatte es noch 16,6 Prozent betragen. Auch gestörte Lieferketten, etwa durch Corona-Ausbrüche in China, machen viele Waren teurer. Allein von Februar auf März zogen deshalb die Großhandelspreise um 6,9 Prozent an – auch das i st ein Rekordanstieg. Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt und höhere Kosten am Ende meist bei den Verbrauchern landen.

08:17 Uhr – Ukraine fürchtet mit Offensive im Osten

Russische Truppen wollen Angaben aus Kiew zufolge mit einer bevorstehenden Offensive bis an die Verwaltungsgrenzen des ostukrainischen Gebiets Donezk vordringen. Russland werde versuchen, die bereits heftig umkämpfte Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer sowie die Kleinstadt Popasna im Gebiet Luhansk einzunehmen, teilte der ukrainische Generalstab am Dienstagmorgen mit. Von dort aus solle ein Angriff auf Kurachowe gestartet werden. Derzeit seien die Russen dabei, ihre Truppenverlegung in die grenznahen russischen Gebiete Belgorod und Woronesch abzuschließen.

07:47 Uhr – Neun Fluchtkorridore aus der Ukraine vereinbart

Für diesen Dienstag sind nach ukrainischen Angaben neun Flucht korridore für belagerte Orte vereinbart. Darunter sei die eingekesselte Hafenstadt Mariupol, teilt Vize-Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit. Von dort könnten sich Zivilisten mit privaten Fahrzeugen in Sicherheit bringen. Fünf der neun Korridore solle es in der Region Luhansk im Osten der Ukraine geben. Dort gibt es nach ukrainischen Angaben erneut heftigen Beschuss durch russische Truppen.

07:15 Uhr – Großbritannien rechnet mit stärkeren Kämpfe im Osten

Der britische Militärgeheimdienst rechnet mit verstärkten Kämpfen im Osten der Ukraine während der kommenden zwei bis drei Wochen. Russland konzentriere seine Angriffe weiterhin auf ukrainische Stellungen bei Donezk und Luhansk, teilt das Verteidigungsministerium in London per Twitter aus seinem regelmäßigen Bulletin mit. Um Cherson und Mykolajiw werde es weitere Kämpfe geben. Zudem planten die russischen Truppen nach Erkenntnissen des britischen Militärgeheimdienstes einen erneuten Vorstoß Richtung K ramatorsk. Die russischen Truppen zögen weiterhin aus Belarus ab, um im Osten der Ukraine eingesetzt zu werden.

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Fast zwei Drittel aller ukrainischen Kinder sind seit Beginn der russischen Invasion in die Ukraine nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks (Unicef) aus ihrem Zuhause geflohen. Die UN bestätigten bislang den Tod von 142 Kindern, wenngleich diese Zahl sicher viel höher sei, erklärte Unicef.

Der jüngst aus der Ukraine zurückgekehrte Nothilfekoordinator von Unicef, Manuel Fontaine, erklärte, die Entwurzelung von 4,8 Millionen der 7,5 Millionen ukrainischen Kinder in so kurzer Zeit sei etwas, dass er in so großer Geschwindigkeit in 31 Jahren humanitärer Arbeit nicht erlebt habe. Fontaine sagte, 2,8 Millionen Kinder seien innerhalb der Ukraine vertrieben, zwei Millionen seien in anderen Ländern.

Der ukrainische UN-Botschafter Serhij Kyslyzja gab an, Russland habe mehr als 121.000 Kinder aus der Ukraine gebracht und Berichten zufolge einen Gesetzentwurf erarbeitet, der Adoptionsverfahren bei Waisen und selbst solchen Kin dern, die Eltern und andere Angehörige haben, vereinfachen und beschleunigen soll. Die meisten Kinder wurden nach seinen Angaben aus der Hafenstadt Mariupol fortgebracht, in den Osten der Region Donezk und dann in die russische Stadt Taganrog.

03:31 Uhr – Unternehmen fordern Zugang zu eingefrorenen russischen Geldern

Elf ukrainische Unternehmen wollen vor einem US-Bundesgericht Zugang zu russischen Geldern erstreiten. Ein Schweizer Schiedsgericht hatte ihnen 2019 34,5 Millionen Dollar Entschädigungsgelder für von Russland auf der Krim beschlagnahmte Tankstellen zugesprochen, wie aus den Gerichtsunterlagen hervorgeht. Der Anwalt der Unternehmen, James Boykin, sagte, das Einfrieren russischer Vermögenswerte im Rahmen der jüngsten US-Sanktionen sei eine Chance für seine Mandanten, das Geld zu erhalten. Ein internationales Übereinkommen und das US-Recht erlauben es den US-Gerichten, ausländische Schiedssprüche zu vollstrecken.

03:30 Uhr – WTO: Ukraine-Krieg bed roht Weltwirtschaft und politische Stabilität

Der russische Krieg gegen die Ukraine könnte die globale Wirtschaft nach einer Analyse der Welthandelsorganisation (WTO) in diesem Jahr bis zu 1,3 Prozentpunkte Wachstum kosten. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2022 nach Modellrechnungen nur noch um 3,1 bis 3,7 Prozent wachsen, erklärte die WTO in Genf in einer Analyse über die Folgen des Krieges für den Handel.

Als Grund führt die Organisation höhere Lebenmittel- und Energiepreise und fallende Exporte Russlands und der Ukraine an. „Ärmere Länder sind durch den Krieg großen Risiken ausgesetzt, weil sie im Vergleich zu reicheren Ländern einen größeren Teil ihres Einkommens für Lebensmittel ausgeben", hieß es. „Das könnte Folgen für die politische Stabilität haben."

Im Oktober war die WTO noch von einem Wachstum des Welthandels in diesem Jahr um 4,7 Prozent ausgegangen. Dies könne nach neuen Berechnungen fast halbiert werden, so die WTO. Es gehe nicht nur um russische und ukrainische Exporte von Energie, Getreide und Sonnenblumenprodukten. Russland sei einer der Hauptlieferanten von Palladium und Rhodium für die Herstellung von Katalysatoren für Autos, die Ukraine versorge die Halbleiterindustrie mit Neon.

02:25 Uhr – Zeitalter der Friedensdividenden ist vorbei

Deutschland muss sich bis zum Ende des Jahrzehnts auf härtere Zeiten und schwierige wirtschaftliche Jahre einstellen. „Der Angriff Russlands auf die Ukraine ist eine Zäsur. Sie manifestiert endgültig den Übergang von der weitgehend regelbasierten zu einer stärker machtbasierten Weltordnung", sagt Veronika Grimm, Mitglied im Wirtschaftsachverständigenrat der Bundesregierung, der „Rheinischen Post" laut Vorabbericht.

Deutschland müsse bei der Energieversorgung, beim Bezug von kritischen Rohstoffen und in den Handelsbeziehungen unabhängiger werden. Das gehe mit höheren Kosten einher und erzwinge einen schnelleren Strukturwandel. Zude m müsse mehr für die Verteidigung ausgegeben werden. „Das Jahrzehnt wird anstrengend. Das Zeitalter der Friedensdividenden ist vorbei."

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Für Putin auf die Straße 01:05 Uhr – Ukraine begrüßt IWF-Sonderkonto für Geberländer

Das ukrainische Finanzministerium begrüßt die Einrichtung eines neuen Sonderkontos durch den Internationalen Währungsfonds. Das Sonderkonto soll Geberländern und internationalen Organisationen eine sichere Möglichkeit bieten, Gelder in die Ukraine zu schicken. Im Falle einer russischen Machtübernahme könnten die Spenden eingefroren werden, sagen Experten. Das Exekutivdirektorium des IWF hatte die Einrichtung des neuen Kontos am Freitag genehmigt.

23:52 Uhr – Russischer Parlamentschef fordert Entzug der Staatsbürgerschaft für Kriegsgegner

Der russische Parlamentschef Wjatscheslaw Wolodin hat gefordert, russischen Kritikern des Angriffskriegs gegen die Ukraine die Staatsbürgerschaft zu en tziehen. „Die große Mehrheit unserer Bürger unterstützt den besonderen Militäreinsatz in der Ukraine, sie verstehen seine Notwendigkeit für die Sicherheit unseres Landes und unserer Nation", schrieb Wolodin am Montag bei Telegram. Es gebe jedoch auch „Verräter", denen bislang nicht die Staatsbürgerschaft entzogen werden könne. „Aber vielleicht wäre das gut", fügte er hinzu.

Als Beispiel nannte Wolodin den Fall der Journalistin Marina Owsjannikowa, die Mitte März während einer Live-Sendung im russischen Staatsfernsehen ein Schild mit der Aufschrift „Nein zum Krieg" in die Kamera gehalten hatte. Owsjannikowa arbeitet ab sofort als freie Korrespondentin für den Bereich Russland und die Ukraine für „WELT". Owsjannikowa werde „für ein Nato-Land arbeiten und Waffenlieferungen an ukrainische Neonazis rechtfertigen", ebenso wie die Entsendung „ausländischer Söldner zum Kampf gegen unsere Soldaten und die Sanktionen gegen Russland", schrieb Wolodin.

Seit Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am 24. Februar geht der Kreml massiv gegen Oppositionelle vor. Tausende Protest-Teilnehmer wurden festgenommen, unabhängige Medien und Online-Netzwerke blockiert. Kritiker des Militäreinsatzes berichteten auch von Drohungen, etwa in Form von Schmierereien an ihren Haustüren.

Am Montag wurde der bekannte Kreml-Kritiker Wladimir Kara-Mursa nach Angaben seines Anwalts festgenommen. „Ich habe vor weniger als zehn Minuten von seiner Festnahme erfahren und werde ihn besuchen", sagte der Anwalt Wadim Prochorow der Nachrichtenagentur Interfax.

Der Grund für Kara-Mursas Festnahme wurde zunächst nicht bekannt. Kara-Mursa hatte in den vergangenen Wochen allerdings wiederholt die russische Militärintervention in der Ukraine kritisiert. Der 40-jährige ehemalige Journalist war ein Vertrauter des im Jahr 2015 nahe dem Kreml ermordeten Oppositionspolitikers Boris Nemzow und steht auch dem russischen Regi erungskritiker Michail Chodorkowski nahe. Kara-Mursa gibt an, wegen seines politischen Engagements bereits zwei Mal Opfer von Giftanschlägen geworden zu sein. Der 40-Jährige gehört zu den wenigen noch in Russland lebenden prominenten Oppositionellen.

23:31 Uhr Asow-Regiment spricht von russischem Giftgas-Angriff in Mariupol

Kurz nach einer russischen Drohung mit dem Einsatz von Chemiewaffen in Mariupol hat das ukrainische Asow-Regiment von einem angeblichen Angriff mit Giftgas berichtet. Eine unbekannte Substanz sei mit einer Drohne über der seit langem umkämpften Stadt abgeworfen worden, teilte Asow am Montagabend in seinem Telegram-Kanal mit.

Der öffentliche-rechtliche ukrainische TV-Sender Suspilne berichtete aber, es gebe keine Bestätigung durch offizielle Stellen. Zwar hielten Militärquellen die Wahrscheinlichkeit eines Chemiewaffenangriffs durch die russische Seite für „sehr hoch". Der Sender bemühe sich um eine Bestätigung durch Militär oder Gehe imdienst. Den Asow-Angaben zufolge litten die getroffenen Personen unter Atembeschwerden und Bewegungsstörungen.

23:03 Uhr – Europol beteiligt sich an Umsetzung von Russland-Sanktionen

Die europäische Polizeibehörde Europol beteiligt sich an der Umsetzung der EU-Sanktionen gegen Russland. Europol habe zusammen mit den EU-Mitgliedstaaten und den EU-Behörden Eurojust und Frontex die Mission „Oscar" gestartet, erklärte die in Den Haag ansässige Behörde am Montag. Ziel sei zum einen die Ermittlung von Vermögenswerten sanktionierter Einzelpersonen und Unternehmen. Außerdem soll das Umgehen der EU-Sanktionen verhindert werden.

Europol soll dafür den Informationsaustausch nationaler Behörden der EU-Länder bei ihren Finanzermittlungen erleichtern und operative Unterstützung leisten. Eurojust soll seinerseits die Zusammenarbeit der Behörden in juristischen Fragen verbessern. Die Grenzschutzbehörde Frontex will an den EU-Außengrenzen sanktionierte Einzelpe rsonen aufspüren.

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Abkehr von Putins Blockade-Taktik? : Ukraine meldet russische Angriffe auf Asow-Stahlwerk in Mariupol