Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, weil wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
09:10 Uhr | Duda und baltische Staatsoberhäupter unterwegs nach KiewDer polnische Präsident Andrzej Duda ist auf dem Weg nach Kiew, um den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu treffen. Duda werde von den Staatsoberhäuptern Estlands, Lettlands und Litauens begleitet, teilte sein Berater auf Twitter mit: "Unsere Länder zeigen auf diese Weise ihre Unterstützung für die Ukraine und Präsident Selenskyj."
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hatte sich der Reise anschließen wollen, doch lehnte die Ukraine seine Visite ab. Hintergrund dürfte sein, das Steinmeier lange auf einen Dialog und Annäherung zum Kreml gesetzt hatte. Die Bundesregierung reagierte auf die Absage Kiews irritiert. Für Verstimmung bei der ukrainischen Führung hatte auch der Fakt gesorgt, dass im Gegensatz zu vielen anderen Regierungschefs aus Europa Kanzler Olaf Scholz bislang nicht nach Kiew gereist ist.
08:37 Uhr | Bürgermeister: 100.000 Menschen wollen aus Mariupol rausNach ukrainischen Angaben wollen mehr als 100.000 Menschen die seit Wochen eingekesselte und umkämpfte Hafenstadt Mariupol verlassen. Das teilte Wadym Bojtschenko im Fernsehen mit, der Bürgermeister der bereits weitgehend zerstörten Stadt. Jedoch sieht die Ukraine für diesen Mittwoch keine Möglichkeit für Fluchtkorridore in den östlichen Regionen. Vizeministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk zufolge haben die Besatzungstruppen die Waffenruhe gebrochen und die Evakuierung blockiert.
08:14 Uhr | Hofreiter: Deutschland muss schwere Waffen liefernDer Vorsitzende des Europa-Ausschusses im Bundestag, Anton Hofreiter, hat die Bundesregierung aufgefordert, der Ukraine rasch schwere Waffen zu liefern. Der Grünen-Politiker sagte MDR AKTUELL, in diesem Punkt seien sich FDP und Grüne einig. Bundeskanzler Olaf Scholz muss Hofreiter zufolge jetzt endlich Führungsverantwortung in Europa zeigen. Die Bundesregierung sollte zumindest auf ein Öl-Embargo drängen. Wenn Deutschland weiter zögere, verspiele es sein sehr hohes Ansehen. Hofreiter war gestern mit anderen deutschen Außenpolitiker nach Lwiw gereist und hatte mit ukrainischen Abgeordneten und Soldaten gesprochen.
07:36 Uhr | China steigert Handel mit Russland und UkraineChina hat im ersten Quartal seinen Handel mit Russland und der Ukraine ausgeweitet. Der Gesamthandel mit Russland stieg nach chinesischen Angaben von Januar bis März auf umgerechnet gut 38 Milliarden Dollar. Das sei ein Plus von 27,8 Prozent. Auch mit der Ukraine stiegen die Umsätze demnach um 10,6 Prozent auf umgerechnet etwa 4,6 Milliarden Dollar. Wenige Wochen vor Beginn der russischen Invasion in die Ukraine am 24. Februar hatten China und Russland eine strategische Partnerschaft verkündet.
07:12 Uhr | Angriffe auf Mariupol halten anDie seit Wochen umkämpfte Stadt Mariupol ist nach ukrainischen Angaben in der Nacht zum Mittwoch erneut Ziel russischer Luftangriffe gewesen. Demnach wurden auch der Hafen und das Stahlwerk Asowstal beschossen. In dem ausgedehnten Industriekomplex haben sich die Verteidiger verschanzt. Russische Truppen waren in den letzten Tagen aufs Hafengelände vorgedrungen.
Der ukrainische Morgenbericht deutet insgesamt auf eine kaum veränderte militärische Lage. In nächster Zeit wird eine großangelegte russische Offensive in der Ostukraine erwartet.
06:40 Uhr | FDP kritisiert Kiew für Ausladung SteinmeiersNach der Absage der ukrainischen Führung an einen Besuch von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier schließt Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki eine Fahrt von Bundeskanzler Olaf Scholz nach Kiew vorerst aus. Der FDP-Politiker sagte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Kanzler einer von der FDP mitgetragenen Regierung in ein Land reist, das das Staatsoberhaupt unseres Landes zur unerwünschten Person erklärt." Der FDP-Vizechef erklärte dazu, er habe jedes Verständnis für die politische Führung der Ukraine. Das Land kämpfe um sein Überleben, "aber alles hat auch Grenzen".
Grund der ukrainischen Absage dürften Vorwürfe gegen Steinmeier sein, er habe zu lange einen Russland-freundlichen Kurs vertreten. Hören Sie dazu auch unsere Medienschau.
04:58 Uhr | Ampel-Ausschuss-Vorsitzende fordern schnelles EU-ÖlembargoDie drei Ampel-Politiker Michael Roth (SPD), Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) und Anton Hofreiter (Grüne) haben sich nach einem Besuch in der Ukraine für weitere Waffenlieferungen und einen schnellstmöglichen Importstopp für russisches Öl ausgesprochen. Deutschland müsse noch mehr Verantwortung übernehmen, erklärten sie gemeinsam. Die Bundestagsabgeordneten kritisierten die Ausladung des Bundespräsidenten durch Kiew.
03:45 Uhr | Frühjahrsaussaat in der UkraineUngeachtet des Krieges in der Ukraine hat nach Regierungsangaben in fast allen Landesteilen die Frühjahrsaussaat begonnen. Ausnahme sei das ostukrainische Gebiet Luhansk, sagte Ministerpräsident Denys Schmyhal in der Nacht zu Mittwoch in Kiew. Luhansk ist fast vollständig in der Hand russischer Truppen.
Die Regierung stellte demnach 3,5 Milliarden Hrywnja (etwa 110 Millionen Euro) für verbilligte Kredite an den Agrarsektor zur Verfügung. Schmyhal sagte: "Wir machen das, damit die Aussaat und die Arbeit auf dem Feld nirgendwo zum Erliegen kommen." Die Ukraine ist einer der größten Getreideproduzenten der Welt. Wegen des russischen Angriffskriegs werden große Ernteausfälle befürchtet, die zu Knappheit und Preissteigerungen auf den internationalen Agrarmärkten führen könnten.
02:23 Uhr | Selenskyj will Medwedtschuk gegen gefangene Ukrainer austauschenDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schlägt einen Austausch des festgenommenen prorussischen Politikers Viktor Medwedtschuk gegen Ukrainer in russischer Kriegsgefangenschaft vor.
Medwedtschuk habe sich mit einer Uniform getarnt, also solle er nach Kriegsrecht behandelt werden, sagte Selenskyj in seiner Videoansprache am Dienstagabend in Kiew. "Ich schlage der Russischen Föderation vor, ihren Jungen gegen unsere Jungen und Mädchen in russischer Gefangenschaft auszutauschen".
Der ukrainische Geheimdienst hatte den Oligarchen und Verbündeten des russischen Präsidenten Wladimir Putin festgenommen. Dem 67-Jährigen wird unter anderem vorgeworfen, ukrainische Militärgeheimnisse an Moskau weitergegeben zu haben.
01:18 Uhr | Biden spricht im Zusammenhang mit Ukraine-Krieg von "Völkermord"US-Präsident Joe Biden hat angesichts des Ukraine-Kriegs und der Gräueltaten gegen Zivilisten in dem Land von "Völkermord" gesprochen. "Ihr Familienbudget, Ihre Möglichkeit zu tanken, nichts davon sollte davon abhängen, ob ein Diktator die halbe Welt entfernt Krieg erklärt und Völkermord begeht", sagte Biden am Dienstag bei einem Besuch in Menlo im US-Bundesstaat Iowa mit Blick auf Russlands Präsident Wladimir Putin. Die US-Regierung und ihre Verbündeten täten alles, damit Putin seine Energieressourcen nicht als Waffe gegen amerikanische Familien, Familien in Europa und auf der ganzen Welt einsetzen könne, so Biden weiter.
00:42 Uhr | Debatte um Lieferung schwerer Waffen an die UkraineDie Debatte, ob Deutschland schwere Waffen an die Ukraine liefern soll, hat den gestrigen Tag im politischen Berlin geprägt. Die Ukraine ihrerseits pocht offenbar auf Verschwiegenheit. Dass nichts an die Öffentlichkeit dringt, heißt nicht, dass nichts passiert - meinen Experten. Mehr dazu im Video.
00:00 Uhr | Ticker am Mittwoch, 13. April 2022Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 13. April 2022 | 06:00 Uhr
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