Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, weil wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig verifiziert werden können.
08:26 Uhr | Leutheusser-Schnarrenberg zeigt Putin wegen Kriegsverbrechen anDie frührere Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger versteht ihre Strafanzeige gegen die russische Führung als ein Signal. Die FDP-Politikerin sagte MDR AKTUELL, allein die Tatsache, dass gegen Russlands Präsident Wladimir Putin ermittelt werde, stärke die Opfer. Zudem wirke das auf Putins Umfeld. Im Zweifel könne es auch Festnahmen geben. Die Ex-Ministerin hat zusammen mit ihrem FDP-Parteikollegen Gerhart Baum in Karlsruhe Strafanzeige gegen 100 Personen wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine gestellt.
07:40 Uhr | Bundeswehr fliegt Verletzte nach DeutschlandDie Bundeswehr bereitet einen Flug zum Transport von im Krieg verletzten Ukrainern nach Deutschland vor. Dazu soll das Spezialflugzeug Airbus A310 MedEvac ins südostpolnische Rzeszow fliegen und von dort Kinder und Erwachsene zur Behandlung nach Deutschland bringen. Die Stadt Rzeszow liegt rund 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt. Es wird der erste Flug dieser Art seit Beginn des russischen Überfalls auf die Ukraine. Zuvor waren bereits verwundete ukrainische Soldaten nach Deutschland gebracht worden.
06:19 Uhr | Nehammer trifft PutinDer österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer wird heute mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau zusammentreffen. Nehammer ist damit der erste westliche Regierungschef, der seit Kriegsbeginn nach Moskau reist. Sein Sprecher sagte, dass er über die Türkei nach Moskau fliegen werde. Dort sei das Gespräch mit Putin für den Nachmittag geplant. Als Ziele seiner Reise nannte Nehammer auf Twitter humanitäre Korridore, einen Waffenstillstand und die vollständige Aufklärung von Kriegsverbrechen.
04:02 Uhr | Ukraine schätzt Schäden auf eine Billion DollarDie Ukraine hat nach Schätzungen der Regierung durch die Invasion russischer Truppen bisher Schäden in Höhe von bis zu einer Billion US-Dollar erlitten. Das sagte der stellvertretende Wirtschaftsminister Olexander Griban am Sonntag bei einer Regierungssitzung. Die Verluste seien "kolossal", die Aufstellung noch nicht vollständig.
Die Summe ergebe sich aus Schäden an der Infrastruktur, dem Gesundheitswesen und im Bildungswesen. Die ukrainische Regierung hatte erst am Sonntag erste Mittel für dringende Aufräum- und Reparaturarbeiten in den von russischer Besatzung befreiten Gebieten bereitgestellt.
03:39 Uhr | Tschetschenien-Chef will Kiew einnehmenDer enge Putin-Verbündete und Machthaber der russischen Teilrepublik Tschetschenien, Ramsan Kadyrow, droht weitere Angriffe auf ukrainische Städte an. "Es wird eine Offensive geben, nicht nur auf Mariupol, sondern auch auf andere Orte, Städte und Dörfer", sagt Kadyrow in einem Video, das auf seinem Telegramm-Kanal veröffentlicht wurde. Erst werde man Luhansk und Donezk "vollständig befreien", danach Kiew und alle anderen Städte einnehmen.
Im Laufe der letzten Jahre ist Ramsan Kadyrow in Russland zu einem regionalen Führer geworden, der auf der auch international in Erscheinung tritt. In der Ukraine versucht sich der Tschetschenen-Führer mit Kampftruppen als nützlicher Helfer Putins zu inszenieren. Auf seinem Telegram-Kanal hatte Kadyrow kürzlich geschrieben, seine Kämpfer nähmen "an allen Fronten auf aktivste Weise teil". Wie viele tschetschenische Soldaten aber tatsächlich in der Ukraine kämpfen, lässt sich derzeit nicht nachvollziehen.
03:05 Uhr | Selenskyj begrüßt "günstigere" Position Deutschlands gegenüber KiewDer ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lobt in einer abendlichen Videoansprache die nach seinen Worten "günstigere" Änderung der deutschen Haltung gegenüber Kiew.
Ich stelle mit Freude fest, dass sich die Position Deutschlands in letzter Zeit zugunsten der Ukraine verändert. Die Mehrheit der Deutschen unterstützt diese Politik. Dafür bin ich ihnen dankbar.
Wolodymyr Selenskyj Präsident UkraineSelenskyj hatte am Sonntag mit Bundeskanzler Olaf Scholz telefoniert. Dabei habe man darüber gesprochen, wie man Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen, Sanktionen gegen Russland verschärfen und Russland dazu bringen könne, den Frieden zu suchen, sagte Selenskyi.
02:39 Uhr | Strack-Zimmermann: Waffengeschäft mit Osteuropa statt PanzerlieferungDie Vorsitzende des Verteidigungsausschusses im Deutschen Bundestag, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP), schlägt ein Waffengeschäft mit osteuropäischen Partnerländern anstelle einer Lieferung von deutschen Schützenpanzern des Typs Marder vor.
Material aus ehemals russischen Beständen sei sofort von ukrainischen Soldaten bedienbar und einsatzfähig. Deutschland solle die osteuropäischen Partners dann mit entsprechenden Lieferungen kompensieren.
Die ukrainische Armee müsste an den Marder-Panzern erst ausgebildet werden.
Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) Vorsitzende VerteidigungsausschussZuvor war bekannt geworden, dass die Ukraine offenbar Marder-Schützenpanzer vom Rüstungskonzern Rheinmetall kaufen möchte. Einem Bericht der "Bild am Sonntag" zufolge will der Konzern 35 ausgemusterte Fahrzeuge an die Ukraine liefern.
02:14 Uhr | Finnland und Schweden wollen offenbar noch im Sommer der Nato beitretenFinnland und Schweden sind bereit, schon in diesem Sommer der Nato beizutreten. Dies berichtet die britische Zeitung "The Times". Demnach sagten US-Beamte dem Blatt, die mögliche Aufnahme beider Länder sei "Gesprächsthema und Gegenstand mehrerer Sitzungen" bei Beratungen der Nato-Außenministern in der vergangenen Woche gewesen. Daran hätten auch Schweden und Finnland teilgenommen.
Der finnische Präsident Sauli Niinistö hatte am vergangenen Freitag mitgeteilt, dass es in seinem Land eine parlamentarischen Mehrheit für einen baldigen Nato-Beitritt gebe.
01:29 Uhr | Ukraine rechnet mit russischer Offensive im OstenDer Generalstab der ukrainischen Armee erwartet in Kürze einen neuen Vorstoß der russischen Streitkräfte zur vollständigen Eroberung der Ostukraine. Dazu würden aktuell neue Truppen aus anderen Landesteilen Russlands an die Grenzen herangeführt. Daneben würden zerschlagene russische Einheiten mit neuem Personal aufgefüllt.
Die Schwerpunkte der nächsten russischen Angriffe seien bei Charkiw und Slowjansk zu erwarten, hieß es.
Laut ukrainischen Medien waren bereits am späten Sonntagabend heftige Explosionen in der nordöstlichen Stadt Charkiw und in Mykolajiw in der Nähe des Schwarzen Meeres zu hören.
01:12 Uhr | Zivilisten bei russischen Angriffen nahe Charkiw getötetBei russischen Angriffen nahe der ostukrainischen Großstadt Charkiw sind nach ukrainischen Angaben zehn Zivilisten getötet worden, darunter ein Kind. Mindestens elf weitere Menschen seien bei Angriffen auf "zivile Infrastruktur" verletzt worden, teilte Regionalgouverneur Oleg Synegubow über den Kurznachrichtendienst Twitter mit.
Neuer Abschnitt 1 minMDR AKTUELL So 10.04.2022 13:05Uhr 01:06 min
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https://www.mdr.de/mdr-aktuell-nachrichtenradio/audio/audio-2002976.htmlRechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK
AudioCharkiw ist mit rund 1,5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt der Ukraine und liegt nur rund 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Bereits seit Anfang der russischen Invasion in der Ukraine am 24. Februar ist die Stadt heftig umkämpft, wurde jedoch bislang nicht von den russischen Truppen eingenommen.
Viele verbliebene Einwohner der Ostukraine haben dem ukrainische Gouverneur der Region Luhansk, Serhij Gajdaj zufolge nach dem Angriff auf den Bahnhof von Kramatorsk Angst, sich auf den Weg Richtung Westen zu machen. Nach neuen Angaben der ukrainischen Behörden wurden bei dem Raketenangriff am Freitag insgesamt 57 Menschen getötet.
00:41 Uhr | Fast 3.000 Menschen in Sicherheit gebrachtNach Angaben der Ukraine sind aus Städten des Landes am Sonntag 2.824 Menschen durch humanitäre Korridore in Sicherheit gebracht worden. Darunter seien 213 Einwohner der von russischen Truppen belagerten Stadt Mariupol gewesen, teilt die stellvertretende Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk mit.
Die Großstadt Mariupol am Asowschen Meer ist seit Wochen von russischen Truppen eingekesselt und durch den Dauerbeschuss weitgehend zerstört. Es soll in der Stadt schon Tausende Tote geben. Die Lage der Überlebenden gilt als völlig verzweifelt.
00:16 Uhr | Ukraine rechnet auch in nächsten Jahren mit Zusammenstößen mit RusslandÜber den aktuellen Krieg Russlands gegen die Ukraine hinaus rechnet der Berater des ukrainischen Präsidenten mit weiteren Zusammenstößen der beiden Länder in den kommenden Jahren.
Selbst ein Machtwechsel im Kreml würde nach Meinung von Olexeij Arestowytsch die Konfrontation mit der Ukraine nicht beenden: "Dann gibt es eben eine Auseinandersetzung auf Ebene der Informationen, der Wirtschaft oder der Geheimdienste, auch militärisch, wenn auch ohne direkten Krieg."
00:00 Uhr | Ticker am Sonntag, 10. April 2022Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 11. April 2022 | 06:00 Uhr
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