21.04.2022
Ukrainische Truppen töten nach eigenen Angaben mehrere Söldner aus Syrien oder Libyen, die aufseiten der russischen Truppen in der Ukraine kämpfen sollen. Das berichtet Olexij Danilow, Sekretär des Rates für Nationale Sicherheit und Verteidigung. Nach ukrainischen Erkenntnissen sollen etwa 300 bis 500 dieser Kämpfer für das russische Militär in der Ukraine aktiv sein. 20 bis 25 von ihnen sollen nun nahe Popasna getötet worden sein.
+++ 11:35 Manuela Schwesig will nichts von Rücktritt wissen +++Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig will ungeachtet der anhaltenden Kritik an ihrem früheren Kurs gegenüber Russland ihr Amt als Regierungschefin weiterführen. "Vor einem halben Jahr gab es eine Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern. Und die Bürgerinnen und Bürger haben mich mit groÃer Mehrheit in meinem Amt bestätigt, mit einem starken Bürgervotum", sagt Schwesig am Rande eines Treffens mit ihren norddeutschen Amtskollegen in Kiel. "Deshalb können sich die Menschen in Mecklenburg-Vorpommern auch darauf verlassen, dass ich weiter dieser Erwartung und diesem Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger gerecht werde." Schwesig steht seit Wochen wegen ihres lange Zeit Russland-freundlichen Agierens in der Kritik. Im Zentrum stehen dabei die Unterstützung für den Bau der russisch-deutschen Ostsee-Pipeline Nord Stream 2 und die Gründung einer Stiftung, mit d eren Hilfe die Fertigstellung der Leitung unter Umgehung von US-Sanktionen unterstützt wurde.
+++ 11:23 Italien will bis Ende 2023 fast vollständig auf russisches Gas verzichten +++Italien will sich einem Medienbericht zufolge bis Ende 2023 so gut wie unabhängig von russischem Gas machen. Die Regierung gehe davon aus, dass Italien in der zweiten Hälfte des nächsten Jahres fast vollständig unabhängig von Gaslieferungen aus Russland sein könnte, sagt Umweltminister Roberto Cingolani der Tageszeitung "La Stampa". Die Strategie der Regierung ziele darauf ab, einerseits die volle Kapazität bestehender Gaspipelines mit neuen Verträgen zu erreichen und andererseits die Kapazität Italiens mit Flüssiggas zu erhöhen. Derzeit bezieht Italien rund 40 Prozent seines Gasbedarfs aus Russland.
+++ 11:17 Baerbock stimmt Waffen-Ringtausch für Ukraine zu +++Die Ukraine benötigt im Kampf gegen die russischen Invasoren dringend schwere Waffen. Deutschland hält sich bei entsprechenden Lieferungen bisher zurück. Das gewünschte Gerät werde beispielsweise für NATO-Verpflichtungen gebraucht, heiÃt es aus Berlin. Baerbock verweist auf einen vereinbarten Ringtausch.
+++ 11:09 Noch immer kommen 2000 geflüchtete Ukrainer täglich nach Deutschland +++Acht Wochen nach Beginn des russischen Angriffs erreichen immer noch jeden Tag mehr als 2000 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine Deutschland. Wie das Bundesinnenministerium auf Twitter mitteilt, hat die Bundespolizei seit dem Kriegsbeginn am 24. Februar die Ankunft von 366.304 Flüchtlingen aus der Ukraine in Deutschland festgestellt. Bei den Geflüchteten handelt es sich hauptsächlich um Frauen, Kinder und alte Menschen. Die genaue Zahl der Menschen aus der Ukraine, die hierzulande Zuflucht gesucht haben, ist jedoch derzeit nicht bekannt, denn in der Regel gibt es keine stationären Kontrollen an den EU-Binnengrenzen und Ukrainer können für 90 Tage ohne Visum einreisen.
+++ 10:54 Russland: Erneut mehr als 1000 militärische Ziele beschossen +++Das russische Militär trifft nach eigenen Angaben in der Nacht mit Raketen und Artillerie 1001 militärische Ziele der Ukraine. Darunter seien 162 Gefechtsposten, teilt das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Zudem hätten russische Streitkräfte und von Russland unterstützte Separatisten die Stadt Kreminna in der Ost-Ukraine vollständig unter ihre Kontrolle gebracht.
+++ 10:45 "Man geht auch Putins Propaganda auf den Leim" +++Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine kommt es zu Schmierereien an Denkmälern mit sowjetischem Bezug. In Berlin werden wiederholt Abrissforderungen laut. Das ignoriert nicht nur historische Gegebenheiten - es spielt sogar Putins Narrativen in die Karten.
+++ 10:38 Ringtausch: Slowenien liefert Kampfpanzer an Ukraine und erhält Schützenpanzer aus Deutschland +++Die Bundesregierung bereitet einen Ringtausch für die Lieferung schwerer Waffen an die Ukraine vor. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll dabei der östliche NATO-Partner Slowenien eine gröÃere Stückzahl seiner T-72-Kampfpanzer an die Ukraine abgeben und aus Deutschland dafür den Schützenpanzer Marder sowie den Radpanzer Fuchs erhalten. Das noch aus der Sowjetzeit stammende Waffensystem T-72 wird vom ukrainischen Heer bereits eingesetzt und erfordert keine umfangreiche Zusatzausbildung. Nach Informationen der dpa aus Regierungskreisen hat die Slowenien als Kompensation auch moderneres Gerät aus Deutschland angefordert, darunter den deutschen Kampfpanzer Leopard 2, den Radpanzer Boxer sowie den Schützenpanzer Puma, der in der Bundeswehr als Nachfolger des seit 50 Jahren genutzten Marder eingeführt wird.
+++ 10:31 Dauerbeschuss: In Sjewjerodonezk soll es kein Proviantlager mehr geben +++Russische Angriffe hinterlassen in der Nacht nach Angaben der Gebietsverwaltung in mehreren Städten des ostukrainischen Gebiets Luhansk schwere Schäden. "In Sjewjerodonezk ist nicht ein einziges heiles Proviantlager übriggeblieben", teilt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hadjdaj, auf dem Facebook-Kanal der Gebietsverwaltung mit. Die Einwohner könnten nur noch mit humanitären Hilfslieferungen versorgt werden. Zudem seien mehrere Häuser in den Städten Rubischne und Nowodruschesk zerstört worden, teilt Hajdaj weiter mit. Beide Städte gelten als schwer umkämpft. Prorussische Separatisten meldeten jüngst die Einnahme von Rubischne. Ukrainische Stellen bestätigen zumindest eine teilweise Eroberung der Stadt durch russische Einheiten. Unabhängig konnten die Berichte nicht überprüft werden.
+++ 10:15 Raketentest zeigt "Eskalationswillen" Russlands +++Russland testet öffentlichkeitswirksam Langstreckenraketen. "Es gibt keine Zufälle in der internationalen Politik", betont Markus Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er erklärt, was die Tests bedeuten und warum bei der Bundesregierung jegliche Harmonie verschwunden ist.
+++ 09:57 SPD-Chef Klingbeil sieht keine Regierungskrise wegen zögerlicher Waffenlieferungen +++Der SPD-Co-Vorsitzende Lars Klingbeil sieht in den Vorwürfen aus den Reihen der Ampel-Parteien, dass die deutschen Hilfen für die Ukraine zu zögerlich seien, keine Krise der Regierung. Die Entscheidungen von Bundeskanzler Olaf Scholz seien eng abgestimmt mit den Spitzen der Grünen, der FDP und auch der eigenen SPD, sagt er im ZDF. Wenn es in einzelnen Parteien Debatten gebe und einzelne Abgeordnete anderer Meinung seien, dann müsse das in den jeweils eigenen Parteien geklärt werden. "Die Bundesregierung steht geschlossen und handelt entschieden."
+++ 09:51 Schoigu: Haben Mariupol eingenommen +++Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu erklärt der Nachrichtenagentur Interfax zufolge, Russland habe die ukrainische Hafenstadt Mariupol eingenommen. In dem Stahlwerk Asowstal befänden sich aber immer noch mehr als 2000 ukrainische Soldaten, informiert Schoigu den russischen Präsidenten Wladimir Putin. Der sieht keinen Grund mehr, das Industriegebiet in Mariupol zu stürmen. Die entsprechenden Pläne würden nicht mehr umgesetzt, sagt Putin. Die Anlage solle aber derartig blockiert werden, so dass es noch nicht mal mehr eine Fliege durchkäme, ohne entdeckt zu werden.
+++ 09:32 Regierungschefs Spaniens und Dänemarks besuchen Kiew +++Der spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez und seine dänische Kollegin Mette Frederiksen sind am Morgen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew eingetroffen. Das teilt die spanische Regierung mit. Die beiden Regierungschefs wollten sich demnach zu Gesprächen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj treffen. Sánchez hatte am Mittwoch erklärt, er wolle Selenskyj den "uneingeschränkten Einsatz der Europäischen Union" und Spaniens "für den Frieden" übermitteln. Sánchez war einer der wenigen westlichen Staats- und Regierungschefs, der nach den Gräueltaten im Kiewer Vorort Butscha öffentlich den Vorwurf des "Völkermords" erhoben hatte. Die meisten Politiker hatten es abgelehnt, die mutmaÃlich von russischen Soldaten begangenen Kriegsgräuel in der Ukraine als "Völkermord" zu bezeichnen.
+++ 09:27 Ukraine bietet Verhandlungen in Mariupol an +++Mariupol ist beinahe komplett von russischen Truppen erobert. Die verbleibenden ukrainischen Kämpfer harren unter dramatischen Bedingungen in einem Tunnelsystem aus. Um über ihre Evakuierung zu verhandeln, bietet der ukrainische Verhandlungsführer Gespräche in der Stadt "ohne Vorbedingungen" an.
+++ 09:19 Deutsche Exporte nach Russland brechen um fast 60 Prozent ein +++Seit Beginn des Ukraine-Kriegs und der Sanktionen des Westens gegen Russland schrumpfen Deutschlands Exporte nach Russland drastisch. Sie gehen im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 57,5 Prozent auf noch 1,1 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Russland liegt damit auf Rang zwölf der wichtigsten Bestimmungsländer für deutsche Exporte - im Februar liegt das Land noch Rang fünf. Die Exporte in Länder auÃerhalb der Europäischen Union insgesamt gehen im März im Vergleich zum Februar zurück. Das Minus beträgt 7,2 Prozent, wie die Statistiker weiter mitteilen. Der Wert der Ausfuhren in Drittstaaten beträgt demnach kalender- und saisonbereinigt 52,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum März 2021 ist das ein Plus von 3,2 Prozent.
+++ 08:51 Lambrecht: Ukraine erhält Panzer über Ringtausch von EU und NATO +++Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht betont, dass Deutschland aus Bundeswehr-Beständen keine schweren Waffen an die Ukraine liefern könne. Deswegen erfolge ein Ringtausch mit Partnern aus der EU und der NATO. Geliefert würde unter anderem Material aus sowjetischen Beständen: "Da geht es um Panzer, da geht es um Schützenpanzer, da geht es um unterschiedliche Möglichkeiten, die einzelne Länder abzugeben haben. Da sind wir momentan im Gespräch und das geht jetzt auch sehr schnell", sagt Lambrecht in der Sendung "Frühstart" von RTL/ntv. Auf Nachfrage, wann genau die Ukraine diese schweren Waffen erhalte, sagt Lambrecht: "Es geht um die nächsten Tage. Alle Militärexperten sind sich sicher, dass die nächsten zwei Wochen entscheidende Wochen sind im Kampf der Ukraine gegen Russland und diesen Kampf müssen wir unterstützen, damit da bestanden werden ka nn und deswegen geht es auch sehr schnell."
+++ 08:43 Zivilisten mit vier Bussen aus Mariupol gerettet +++Inmitten heftiger Kämpfe verlassen vier Busse mit Zivilisten a Mittwoch die belagerte ukrainische Hafenstadt Mariupol. Nach Angaben der stellvertretenden Ministerpräsidentin Iryna Wereschtschuk sollen die Evakuierungen heute fortgesetzt werden. Die strategisch wichtige Stadt am Asowschen Meer steht nach fast zweimonatiger Belagerung kurz davor, endgültig unter russische Kontrolle zu fallen.
+++ 08:19 Offensive unter Zeitdruck: Russland rückt Richtung Kramatorsk vor +++Die russischen Streitkräfte rücken nach britischen Angaben von ihren Aufmarschgebieten in der ostukrainischen Donbass-Region weiter in Richtung Kramatorsk vor. Die Stadt stehe weiterhin unter Raketenbeschuss, teilt das britische Verteidigungsministerium auf Basis eines Lageberichts des Militärgeheimdienstes mit. Das russische Militär versuche, die ukrainischen Luftabwehrfähigkeiten im Osten des Landes zu zerstören. Bei der russischen Offensive gebe es aber wohl einen gewissen Zeitdruck. Russland sei wahrscheinlich bestrebt, vor den jährlichen Feierlichkeiten am 9. Mai zum Tag des Sieges über Nazi-Deutschland bedeutende Erfolge zu erzielen. "Dies könnte sich darauf auswirken, wie schnell und energisch sie versuchen, Einsätze im Vorfeld dieses Datums durchzuführen", heiÃt es in dem Tweet.
+++ 08:08 Deutschland liefert Ukraine Tausende Waffen seit Kriegsbeginn +++Die Ukraine erhält seit Kriegsbeginn von Deutschland gut 2500 Luftabwehrraketen, 900 Panzerfäuste mit 3000 Schuss Munition, 100 Maschinengewehre und 15 Bunkerfäuste mit 50 Raketen. Hinzu kommen 100.000 Handgranaten, 2000 Minen, rund 5300 Sprengladungen sowie mehr als 16 Millionen Schuss Munition verschiedener Kaliber für Handfeuerwaffen vom Sturmgewehr bis zum schweren Maschinengewehr. Nicht enthalten in der Liste sind schwere Waffen wie Panzer oder Artillerie. Die Bundesregierung hatte sich zwei Tage nach dem russischen Angriff auf die Ukraine dafür entschieden, Waffen in das Kriegsgebiet zu liefern - ein Tabubruch. Anfangs gab die Bundesregierung noch bekannt, welche Waffen sie liefert, seit längerer Zeit aber nicht mehr.
+++ 07:57 Mariupol: Separatistenführer prophezeit russischen Sieg vor Schülern +++Der Führer der selbsternannten Volksrepublik Donezk, Denis Puschilin, und der russische Politiker Andrej Turchak besuchten am Mittwoch die Schule Nummer 53 in Mariupol. Dort sollen sie vor Schülern erklärt haben, dass der Sieg Russland gehören und die Feinde vernichtet würden. Inwiefern an dieser Schule bereits wirklich wieder Unterricht stattfindet, ist unklar. Ein GroÃteil der seit Wochen umkämpften Hafenstadt ist vollkommen zerstört. Beim Schulgebäude handelt es sich nach Angaben des Verifizierungsteams von RTL/ntv allerdings tatsächlich um das genannte Gebäude.
+++ 07:34 Moskau: Ständige Mitglieder des Sicherheitsrats könnten Garantiestaaten werden +++Nach Angaben Moskaus könnten die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates in Zukunft Garantiestaaten für die Sicherheit der Ukraine werden. Das sagt Alexej Polischtschuk, Vertreter des russischen AuÃenministeriums, der staatlichen Nachrichtenagentur Tass. Diese Frage werde bei den Verhandlungen zwischen Kiew und Moskau diskutiert, sagt Polischtschuk weiter. Thema bei den Gesprächen sei neben dem Status der Ukraine als neutrales, blockfreies Land ohne Atomwaffen auch die Frage, welche Länder der Ukraine im Gegenzug Sicherheitsgarantien gewähren sollen. Die fünf ständigen Mitglieder des UN-Sicherheitsrates sind Russland, China, GroÃbritannien, die USA und Frankreich. Andere Optionen seien aber nicht ausgeschlossen, so Polischtschuk weiter.
+++ 07:10 Ukraine wirft Rotem Kreuz Unterstützung bei Zwangsumsiedlungen vor +++Die Menschenrechtsbeauftragte des ukrainischen Parlaments, Ljudmyla Denisowa, beschuldigt das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) der Kollaboration mit Russland bei Zwangsdeportationen aus der Ukraine. "Das Internationale Rote Kreuz erfüllt sein Mandat nicht, dessen bin ich mir sicher", sagt Denisowa am Mittwoch im ukrainischen Fernsehen nach einem Treffen mit dem Leiter der ukrainischen Niederlassung des IKRK. Das IKRK weist die Anschuldigungen Kiews zurück. Grundlage für Denisowas Anschuldigungen ist die Ankündigung des IKRK, eine Zweigstelle in der südrussischen Region Rostow zu eröffnen. Dort will das Rote Kreuz ukrainischen Flüchtlingen helfen, die nach Angaben Kiews gewaltsam nach Russland transportiert wurden. Unter Berufung auf Daten der UNO sagt Denisowa, dass etwa 550.000 Ukrainer, darunter 121.000 Kinder, im Laufe des Krieges nach Russland verschleppt worden seien. Ihre Regierung habe aber keine Informationen über die Identität oder den Aufenthaltsort ihrer Bürger in Russland. Auf die Frage der Fernsehmoderatorin, ob Denisowa den Verdacht hege, dass das Rote Kreuz mit Russland "zusammenarbeitet", antwortet Denisowa: "Ja, ich vermute, dass sie das tun."
+++ 06:45 Ukraine: Referendum über "Volksrepublik Kherson" soll früher stattfinden +++Vor wenigen Tagen berichtet eine Ombudsperson der Ukraine, dass das russische Militär zwischen 1. und 10. Mai ein Referendum in der Region Kherson im Süden der Ukraine plant. Dabei geht es um die Ausrufung einer "Volksrepublik Republik" nach dem Vorbild von Luhansk und Donezk. Nach Angaben des Einsatzkommandos der Ukraine im Süden, soll dieses Referendum nun beschleunigt werden und bereits am 27. April stattfinden. Die Region Kherson mit der gleichnamigen Stadt wurden bereits zu Beginn der russischen Invasion besetzt. Ein weiteres Vorrücken der russischen Truppen Richtung Mykolajiw und Odessa glückte bisher nicht. Ukrainische Truppen haben teils erfolgreiche Gegenoffensiven gestartet und drängen die russische Armee zurück.
+++ 06:21 Experten kartieren Radioaktivität rund um Chernobyl neu +++Erstmals seit mehr als 30 Jahren kartieren Experten aus Deutschland und der Ukraine die Radioaktivität in der Sperrzone um die Reaktorruine von Tschernobyl flächendeckend neu. Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter veröffentlicht erste Ergebnisse in zwei Ãbersichtskarten - kurz vor dem 36. Jahrestag der Reaktorkatastrophe am 26. April 1986. Fachleute des Bundesamtes und der Staatlichen Agentur der Ukraine zur Verwaltung der Sperrzone hatten für die Karten die Strahlung um das havarierte sowjetische Atomkraftwerk im vergangenen September vor dem Krieg Russlands gegen die Ukraine gemessen. Die neuen Karten seien aktueller und räumlich besser aufgelöst als die letzten Darstellungen aus den 1990er Jahren, teilt die Behörde mit. Demnach bestätigen die aktualisierten Daten die bisherigen Erkenntnisse aus den Jahren nach dem Unglück. Vor allem nach Norden und Westen brei teten sich radioaktive Stoffe aus dem Reaktor aus. Für die flächendeckende Datenerhebung führten die Wissenschaftler zusammen mit der Bundespolizei Messungen von Hubschraubern aus der Luft durch. Zusätzlichen wurden an knapp 200 Stellen Messungen am Boden gemacht und Proben aus dem Erdreich genommen, da sich die radioaktiven Stoffe im Boden ablagern. Die neuen Messungen ergaben, dass die Gamma-Ortsdosisleistung in der Sperrzone je nach Ort zwischen 0,06 und etwa 100 Mikrosievert pro Stunde liegt. Zum Vergleich: In Deutschland beträgt die natürliche Ortsdosisleistung der Behörde zufolge zwischen 0,06 und 0,2.
+++ 05:57 Russische Hacker könnten Wirtschaftssanktionen aushebeln +++Im Auftrag Russlands aktive Hacker können nach Einschätzung von Sicherheitsexperten die wirtschaftlichen Sanktionen wegen des Angriffs auf die Ukraine zumindest teilweise aushebeln. Die russischen Cybertruppen seien beispielsweise in der Lage, Geld über Finanzmarktmanipulationen zu besorgen, sagt Sandro Gaycken, Gründer des Digital Society Institute an der European School of Management and Technology (ESMT) Berlin. "Denkbar ist auch, dass sie mit kriminellen Ransomware-Gangs zusammenarbeiten, um von attackierten Firmen im Westen Lösegelder zu erpressen." Zuvor hatten bereits mehrere US-Experten davor gewarnt, dass der Kreml die Sanktionen mit gezielten Cyberangriffen beantworten werde. Daraufhin hatte US-Präsident Joe Biden Unternehmen und Organisationen dazu aufgerufen, sofort die Cyber-Verteidigung zu verstärken. Russland werde subversive MaÃnahmen ergreifen, um an frisches Geld zu k ommen, sagt Gaycken. "Sie sind in der Lage, den Börsenhandel zu manipulieren, man kann Wetten auf sinkende Aktienkurse kriminell beeinflussen."
+++ 04:48 Ukraine meldet nächtlichen Beschuss in mehreren Orten +++Russische Streitkräfte haben in der Nacht nach ukrainischen Angaben erneut auch zivile Ziele angegriffen. In der GroÃstadt Charkiw im Osten des Landes hätten nach Explosionen mindestens zwei Hochhäuser im nordöstlichen Bezirk Saltivka und mehrere geparkte Autos Feuer gefangen, berichtet die Online-Zeitung "Ukrajinska Prawda". In der Region Dnipropetrowsk seien die Nachbarorte Selenodolsk und Welyka Kostromka unter heftigen Beschuss geraten, teilt der Chef der lokalen Militärverwaltung, Olexander Wilkul, auf Facebook mit. In dem Gebiet befindet sich ein Wärmekraftwerk. Es gebe Probleme mit der Stromversorgung, weitere Folgen bringe man noch in Erfahrung, sagte Wilkul weiter. Laut Wilkul sind auch nunmehr wieder unter ukrainischer Kontrolle stehende Dörfer im Gebiet Cherson am späten Mittwochabend beschossen worden.
+++ 03:56 Kadyrow: Russen nehmen Asowstal am Donnerstag ein +++Ramsan Kadyrow, der Anführer der russischen Teilrepublik Tschetschenien, gibt sich zuversichtlich, dass das Stahlwerk Asowstal in Mariupol noch am Donnerstag an russische Einheiten fallen wird. "Heute vor oder nach dem Mittagessen wird Asowstal vollständig unter Kontrolle der russischen Streitkräfte sein", erklärt Kadyrow, dessen Einheiten in der Ukraine kämpfen, auf Telegram. Die in dem Stahlwerk verbliebenen ukrainischen Kämpfer hätten am Morgen noch die Möglichkeit, sich zu ergeben. Täten sie dies, sei er sicher, dass die russische Führung "die richtige Entscheidung" treffen werde.
+++ 03:06 Ukraine: 80 Prozent von Luhansk unter russischer Kontrolle +++Russische Truppen halten laut ukrainische Angaben inzwischen den GroÃteil der Region Luhansk. Nach dem Abzug der ukrainischen Truppen aus der Kleinstadt Krimenna kontrollierten russische Einheiten nun 80 Prozent des Gebietes, teilt der Gouverneur von Luhansk, Serhij Hajdaj, auf Telegram mit. Auch die Städte Rubischne und Popasna in Luhansk seien mittlerweile "teilweise" unter russischer Kontrolle. Um diese gibt es seit Wochen intensive Kämpfe. Der Beschuss habe auch hier zugenommen, schreibt Hajdaj weiter. Zu Beginn des Krieges am 24. Februar hatten die Separatisten der "Volksrepublik" Luhansk rund 30 Prozent der Region unter ihrer Kontrolle.
+++ 02:10 Weitere Massengräber in Borodjanka gefunden +++Im Kiewer Vorort Borodjanka sind nach ukrainischen Angaben zwei weitere Massengräber entdeckt worden. Darin hätten sich insgesamt neun Leichen von Zivilisten, Männer wie Frauen, befunden, teilt Andrij Nebitow von der Polizei der Region Kiew auf Facebook mit. Einige von ihnen hätten Folterspuren aufgewiesen. Borodjanka gehört zu den am stärksten zerstörten Städten in der Hauptstadtregion, sie war wochenlang von russischen Einheiten besetzt.
+++ 01:32 Selenskyj bei Waffenlieferungen "vorsichtig optimistisch" +++Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sieht bei Partnerländern der Ukraine mehr Verständnis für deren Forderungen nach mehr und schwereren Waffen aufkommen. Er könne mit "vorsichtigem Optimismus" sagen, dass die Partner Kiews "sich unserer Bedürfnisse bewusster geworden sind", sagt Selenskyj in seiner allabendlichen Videobotschaft. Sie verstünden nun, welche Waffen die Ukraine brauche und dass sie diese nicht erst in ein paar Wochen, sondern jetzt brauche - nun, da Russland versuche, seine Angriffe zu verstärken. Die Regierung und Behörden täten rund um die Uhr und über offizielle wie inoffizielle Kanäle alles, um die Versorgung der Armee mit Waffen sicherzustellen, sagt Selenskyj weiter.
+++ 00:49 Ukraine: Russland hat GroÃoffensive noch nicht begonnen +++Russlands hat seine GroÃoffensive in der Ukraine hat nach Einschätzung des ukrainischen Sicherheitsrates noch nicht gestartet. Am Dienstagmorgen hätten zwar Angriffe entlang der gesamten Frontlinie auf dem Territorium der Gebiete Donezk, Luhansk und Charkiw begonnen, sagt der Sekretär des Sicherheitsrates, Olexij Danilow, in einem Radiointerview. Es sei aber wahrscheinlich, dass es sich dabei erst um "Probeangriffe" handle. Wann die sogenannte groÃe Offensive beginne, sei nur eine Frage der Zeit, sagte Danilow weiter. Moskau könne in den nächsten zwei bis vier Wochen immer noch neue Ressourcen und Reserven in groÃen Mengen aufbauen. Er warnte zudem davor, zu denken, dass die Kämpfe um den Donbass die letzte und entscheidende Schlacht in dem Krieg sein würden. "Ich wäre nicht so optimistisch, es können jede Menge verschiedene Dinge noch vor uns liegen."
+++ 00:11 Johnson: Verhandlungen mit Putin sind wie mit einem Krokodil +++Der britische Premierminister Boris Johnson vergleicht Verhandlungen mit Russlands Präsidenten Wladimir Putin mit dem Umgang mit einem Krokodil. "Wie kann man mit einem Krokodil verhandeln, wenn es dein Bein im Maul hat? Das ist die Schwierigkeit, vor der die Ukrainer stehen", sagt er Journalisten auf dem Flug nach Indien. Es werde schwer für die Ukraine, einen Friedenvertrag mit einem Staatschef auszuhandeln, der so unzuverlässig sei.
+++ 23:39 Melnyk: "Gutes, vertrauliches Gespräch" mit Esken +++Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat nach eigenen Angaben ein "sehr gutes, vertrauliches Gespräch" mit SPD-Chefin Saskia Esken geführt. Ãber die Inhalte sei Vertraulichkeit vereinbart worden, sagt Melnyk in der Sendung "RTL Direkt". "Klar ist, wir haben unsere Wünsche auch der SPD-Spitze vorgetragen und darum geworben, dass es innerhalb dieser groÃen, wichtigen Partei mehr Verständnis gibt, dass die Ukraine heute nicht nur die schweren Waffen benötigt, sondern auch ein sofortiges Embargo auf Ãl und Gas aus Russland", so der Botschafter. Er hoffe, "dass die Dringlichkeit dieses Themas nicht nur für die SPD, sondern für ganz Deutschland noch spürbarer sein wird und wir die Unterstützung bekommen, die wir brauchen", so Melnyk gegenüber RTL.
+++ 22:51 Kiew schlägt Moskau Verhandlungen in Mariupol vor +++Angesichts der katastrophalen Lage im seit Wochen umkämpften Mariupol hat die Ukraine eine "besondere Verhandlungsrunde" mit russischen Vertretern in der strategisch wichtigen Hafenstadt im Süden des Landes vorgeschlagen. Es könnten Verhandlungen "ohne Vorbedingungen" stattfinden, schrieb der ukrainische Chefunterhändler und Präsidentschaftsberater Mychailo Podoljak. Ziel sei es, die ukrainischen Kämpfer, Soldaten und Zivilisten zu retten.
+++ 22:34 Neue russische Atomraketen sollen ab Herbst in Serie gehen +++Die am heutigen Mittwoch von Russland getestete neue interkontinentale ballistische Rakete vom Typ Sarmat soll nach weiteren erfolgreichen Tests im Herbst an die Atomstreitkräfte des russischen Militärs geliefert werden. Dies meldet die russische Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf den Roskosmos-Chef Dimitri Rogosin. Jede Rakete soll bis zu zehn Sprengköpfe tragen können. Sie kann weltweit Ziele erreichen.
+++ 22:15 Mehrere Finanzminister und Zentralbankchefs boykottieren russischen Vertreter +++Mit einer Boykott-Aktion haben westliche Finanzminister und Zentralbankchefs bei einem G20-Treffen in Washington gegen den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine protestiert. US-Finanzministerin Janet Yellen und mehrere ihrer Kollegen etwa aus Kanada und GroÃbritannien verlieÃen den Sitzungssaal, als der russische Vertreter das Wort ergriff. Einige Finanzminister und Zentralbankchefs, die virtuell teilnahmen, schalteten ihre Kameras aus. "Russlands Einmarsch in die Ukraine ist eine schwere Bedrohung für die Weltwirtschaft. Russland sollte nicht an solchen Treffen teilnehmen", twitterte Kanadas Finanzministerin Chrystia Freeland. Bundesfinanzminister Christian Lindner blieb während der Aktion seiner Kollegen im Saal.
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