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Mehr als hundert Minen sollen sich im Ukraine-Krieg gelöst haben und nun im Schwarzen Meer treiben. Die Türkei leitet Schritte ein.
Update, Donnerstag, 24.03.2022, 09.15 Uhr: Auch die Regierung in Ankara ist mittlerweile besorgt, dass frei schwimmende Minen auf dem Weg in den Bosporus sind. Die Sprengkörper wurden im Ukraine-Krieg gelegt und hatten sich von ihren Verankerungen gelöst. Sowohl Russland als auch die Ukraine werfen sich gegenseitig vor, die Minen im Schwarzen Meer gelegt zu haben.
Laut Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums würde man die Seerouten rund um den Bosporus genau beobachten. Es seien Flugzeuge, Hubschrauber, U-Boote und Kriegsschiffe im Einsatz. Laut Angaben des russischen Verteidigungsministeriums hätten sich über 100 Minen gelöst und würden nun unkontrolliert im Schwarzen Meer schwimmen.
Ukraine-Krieg: Seerouten im Bosporus vermint - beide Seiten beschuldigen sichErstmeldung vom 20.03.2022: Moskau/Kiew â" Das Schwarze Meer ist längst zum Schauplatz des andauernden Ukraine-Kriegs geworden. Nun melden sowohl die ukrainischen Behörden aus dem Süden des Landes als auch das russische Verteidigungsministerium die Sichtung von Minen vom Bosporus bis nach Odessa - eine wichtige Route sowohl für den kommerziellen Schiffsverkehr als auch für die Versorgung der ukrainischen Truppen im Kampf gegen Russland.
Doch wer die Minen dort platziert hat, darüber wird eifrig gestritten. Russland und die Ukraine beschuldigen sich gegenseitig, die Seerouten vermint zu haben. Den Anfang machte das russische Verteidigungsministerium. Am Samstagabend (19.03.2022) veröffentlichte der Inlandsgeheimdienst (FSB) eine Warnung an den kommerziellen und privaten Schiffsverkehr. âAlle Schiffsbesitzer und Kapitäneâ wurden aufgefordert, besondere VorsichtsmaÃnahmen zu treffen, wenn sie den süd- und nordwestlichen Teil des Schwarzen Meer befahren. Darüber berichtet hatte zuerst das Nachrichtenportal Moscow Times.
Ein russisches U-Boot unterwegs im Schwarzen Meer (Archivbild). Die Ukraine und Russland werfen sich gegenseitig vor, Minen im Schwarzen Meer platziert zu haben. © Ozan Kose/afp Ukraine-Krieg: Minen im Schwarzen Meer treiben Richtung BosporusDer FSB warnte zudem, dass Stürme auf dem Schwarzen Meer manche der Befestigungen der Minen gelöst hätten und diese nun frei und unkontrolliert durch das Meer treiben würden. Angesichts der Strömungsrichtung sei âdas Treiben der Minen in Richtung Bosporus und dann weiter ins Mittelmeer nicht ausgeschlossen.â
Die Ukraine wiederum bestreitet, mit der Platzierung der Minen im Schwarzen Meer irgendetwas zu tun zu haben und schiebt die Schuld stattdessen Russland zu. Dessen Präsident Wladimir Putin* habe angeordnet, die Seewege des Schwarzen Meeres zu verminen, um so die Versorgung der ukrainischen Armee zu behindern. âDie eigentliche Gefahr auf See: Russland hat die empfohlenen Routen vom Bosporus nach Odessa vermint und behauptet, dies seien ukrainische Minen. Eine weitere gefährliche Fehlinformation des Feindesâ, schrieb zum Beispiel Andrii Klymenko, Mitbegründer des in der Ukraine beheimateten âBlack Sea Institute für Strategic Studiesâ auf Facebook. Darüber berichtete das Nachrichtenportal Kyiv Post.
Ukraine-Krieg: Türkei sperrt Bosporus für russische KriegsschiffeEin GroÃteil des Schwarzen Meeres befindet sich seit Beginn des Ukraine-Kriegs unter russischer Kontrolle. Am 27. Februar, also drei Tage nach Kriegsbeginn, verkündete Präsident Recep Tayyip Erdogan*, die Türkei werde die Durchfahrt durch die Dardanellen und den Bosporus für alle russische Kriegsschiffe sperren. (Daniel Dillmann) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
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